Die Kokerei Brema

  • Hallo Forum!



    In meinem Einstiegsbeitrag hatte ich es schon angedeutet: Seit vielen Jahren gehe ich mit dem Projekt einer Kokerei im Modell schwanger. Angeregt dazu wurde ich durch das "Studium" eines Grundwerkes vom F. M. Ress, "Grundlagen der Kokereitechnik" aus dem Jahr 1959. In den 70ern habe ich mir mit den damals mir zur Verfügung stehenden Mitteln die für meine Modellvorstellungen sinnvollsten Abbildungen herausfotografiert (heute weiss ich, es waren zu wenig). Im verdunkelten Küchenfotolabor habe ich dann mehr schlechte als rechte Abzüge davon angefertigt. Bis heute sind diese Bilderalben immer wieder Motivation gewesen mich "alle Jubeljahre" mit dem Bleistift an einer Modellumsetzung zu versuchen. Meist scheiterten diese Entwürfe daran, dass sie zu groß wurden und neben meinen modulbahnerischen Aktivitäten mit einem anderen Großprojekt (Bahnhof "Brebeck", viele FREMOikaner kennen, lieben oder hassen ihn ;) ) aufbewahrungsmäßig und vor allem transportmäßig zu umfangreich wurden.


    Nachdem ich Brebeck aus logistischen Gründen auf´s "Abstellgleis" geschoben habe, ist nun der Kopf und der Transportraum wieder frei um die 25 Jahre schlummernde Idee wieder aufleben zu lassen.


    Abgeklärt durch die "Altersweisheit" gerät das Projekt "Kokerei Brema" nun auch eine Nummer kleiner; meine Vorgabe ist, mit der Kokerei auch ohne Anhänger, nur im Großraumkombi (Caddy maxi) zu Fremotreffen zu reisen. Der erste "Ausritt" nach Pegnitz im Herbst wird zeigen, ob die Theorie die Wirklichkeit trifft.


    Seit mehr als 20 Jahren liegen die für mich wesentlichen Bauteile meiner Kokerei schon vor: Die in größerer Zahl benötigten Türen der Koksöfen, die Gasvorlagen über jeder Ofenkammer und die Fülldeckel in der Ofendecke. Rolf Weinert hat sie mir seinerzeit aus den Fotos und Bleistiftskizzen von mit als Vorlage angefertigt.




    In den folgenden Jahren habe ich aus den Türen schon mal ein "Rohmodell" der Ofenbatterie aus Sperrholz und Leisten angefertigt um für die "Bleistiftprojekte" schon mal einen Platzhalter zu haben. Dieser Platzhalter gibt auch die notwendige Breite, oder besser: Modultiefe, vor, die Länge der Modulkästen soll meinem "Standardmaß" entsprechen. So ergaben sich die Maximalmaße der Modulkästen mit maximal 145 cm Länge und 83 cm Tiefe. Damit entsprechen sie den Maßen meiner "Parallelbetriebsstelle", dem Bahnhof "Geesthaven", um eventuell im Anhänger passend stapelbare Kästen zu haben.



    Bild: Kartonplan Eine erste konkrete Machbarkeitsstudie


    Die altersweisheitgeschrumpfte Planung sieht nun die Kokerei nicht mehr als "Vollbahnhof" mit allem drumunddran vor, sondern als Anschluss an einen Bahnhof oder an einem Abzweig auf freier Strecke. In einem Fall kann das eben auch mein Geesthaven sein. Damit so ein Anschluss nicht allzu raumgreifend quer zur Strecke oder zum Bahnhof steht, habe ich die Kokereimodule in eine 45° Kurve gelegt, das macht zwar mehr Arbeit beim Kastenbauen und Gleisverlegen, sieht aber auch viel gefälliger (weniger starr) aus.



    Die Kokerei an einem Abzweig in Geesthaven



    An einem der wenigen trockenen Sommertagen im letzten Jahr habe ich dann die Sperrholzplatten mit einer FESTO Kreischsäge an der Führungsschiene auf dem Hof zugesägt. Mittlerweile bin ich (aus Leid geprüft) auf einen Leichtbau der Modulkästen übergegangen: Die "Platte" besteht aus 6 mm Pappelsperrholz, die im Modulinneren durch "Stringer" stabilisiert wird. Die Seitenwände der Kästen bestehen aus 8 mm Pappelsperrholz, die Stirnwände, die ja beim Zusammenbau miteinander verschraubt werden, aus 16 mm Tischlerplatten (Stäbchenlage in Längsrichtung); die geben genug "Fleisch" zum Verschrauben der Kästen mit den 8 mm Schrauben. Die "Stringer" unter der Platte bestehen ebenfalls aus 8 mm Sperrholz, sie werden erst nach dem Verlegen der Gleise ( da weiss man, wo die Weichenantriebe hingehören) mit Ponal verklebt und von oben mit 2 mm Spaxies verschraubt (kann man nach dem Abbinden wieder Recyceln). DIe Stirn und Seitenwände wurden ebenfalls mit 2 x 25 mm Spaxies (ca alle 10 cm) ohne Verkleben verschraubt (Diese Schrauben bleiben natürlich drin!). Wenn die Platte mit 2 mm vorgebohrt wird, lassen sich die Schrauben ohne seitliches Ausbrechen problemlos einschrauben. Die Seitenwände sind 104 mm hoch, so dass sich mit der draufliegenden Platte eine Gesamthöhe von 11 cm ergibt. Die Eckverbindungen erhalten aus 16 mm Tischlerplatte in der Größe von 104 x 200 mm eine Beinaufnahme für die Modulbeinflansche, die an den Seitenwänden flächig mit Ponal verklebt werden und mit der dicken Stirnwand mit 3,5 x 45 Spaxies verschraubt werden. Das ergibt insgesamt eine sehr stabile Eckverbindung. Ach ja, die Eckverstärkungen habe ich im passenden Winkel von 7,5 ° geschnitten so dass sie sich gut in die Ecke schmiegen. Die 8 mm Sperrholzseitenwände habe ich ein wenig überstehen lassen und mit der Raspel und dem Schmirgelkissen auf Winkel gebracht. (Merke grade, dass die Stirnbretter ebenfalls an den Seiten "auf Winkel" geschnitten wurden.) Zum Schluss habe ich unten innen an die Modulseitenwände Leisten von 13x20 mm geklebt. Beim Festzwingen der Leisten zum Trocknen habe ich außen ein Alu-Modulbein mit verzwungen, das verteilt den Zwingendruck auf die Fläche/Länge und gibt eine schöne gerade Seitenwand ohne Wellen. ("Natürlich" habe ich von diesen "niederen Arbeiten" KEINE Fotos")





    In der Garage wurden nun die Module auf den kurzen "Arbeitsbeinen" (100cm hoch) zusammengestellt, ausgerichtet und verschraubt.


    Nun kann es mit dem losgehen, was mit am meisten Spaß macht bei der Modellbahn: Dem Gleisverlegen!




    Dazu im nächsten Beitrag mehr!

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist


    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Hallo Bruno,


    sowas nenne ich gründliche Vorbereitung, alle Achtung.
    Auch dass deine "Altersweisheit" dazu geführt hat, aus den ganzen Planungen ein realisierbares Projekt entstehen zu lassen.
    Auf dem Bild sieht die Kokerei aus, als wäre sie ein paar Massstabsgrössen höher angesiedelt. Der Gleisplan ist allerdings immer noch sehr respektabel.
    Vor allem unter dem Gesichtspunkt, dass der Betrachter noch nicht weiss, wie die Anschlüsse rechts und links aussehen und was auf ihnen nachgebildet wird.


    Also lass uns nicht so lange warten.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bruno,


    nachdem ich mir diesen Beitrag bereits mehrfach eingesogen habe bin ich wirklich auf die Fortsetzung gespannt. Es sind die vielen kleinen Tipps und Tricks, die ich an diesem Beitrag schätze. Wieder was gelernt!


    Gruß Rainer :thumbup:

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    Christopher La Brec: Jeder Mensch verfolgt einen Traum in seinem Leben. Entweder den eigenen oder den eines anderen. Gib acht, das Du Deinen eigenen verfolgst.


  • Dass in einer Kokerei der Brennstoff Koks (nicht die umgangssprachlich so genannte Rauschdroge) produziert wird, ist den meisten wohl bekannt.


    Den Herstellungsprozess werde ich hier nur insoweit Darstellen, wie er für die Umsetzung einer Kokerei im Modell erforderlich ist. Genaueres lässt sich bei Wikipedia in einer allgemeinverständlichen Aufarbeitung nachlesen wobei ich mir an der einen oder anderen Stelle doch ein wenig mehr „Tiefe“ oder „Butter bei die Fische“ (wie man hier im Norden sagt) gewünscht hätte.


    Ganz kurz also die Anforderungen an die Modellumsetzung: Kohle komt rein, wird in der Koksbatterie zu Koks und geht als solcher wieder raus. Als modellbahnrelevantes Nebenprodukt entstehen aus ca 5% der eingesetzten Kohle die Nebenprodukte Teer und Benzol sowie ebenfalls ca 5% Ammoniak („Salmiak“).


    Der Verkokungsvorgang dauert bei meiner Ofenkonstruktion ca 33 Stunden. Das hat Folgen für die benötigten Waggons mit Kohle und davon abhängig auch für das Endprodukt Koks und die Nebenprodukte.


    Meine Kokerei BREMA hat 33 Einzelöfen, die in einer Koksbatterie angeordnet sind; daraus folgt, dass praktisch jede Stunde ein Ofen geleert und schnellstens wieder gefüllt werden muss.




    Der Gleisplan.



    Meine Ofengröße ist so bemessen, dass das Volumen eines Om-Wagens hinein passt, so ca 20 Tonnen. Bei stündlicher Ofenbeschickung werden also pro Tag 24 Wagen mit Kohle benötigt. Ich möchte mich da gar nicht in Spitzfindigkeiten bzgl Om oder Omm Wagen verlieren. Da Sonntags nicht angeliefert wird, können wir also mit ca 30 Wagen täglich rechnen.


    30 Waggons mit ca 10 cm Wagenlänge ergeben also einen Zug von 3 bzw 3,3 (mit Lok) Metern Länge (wenn von einem Ganzzug ausgegangen wird). Das sind beim FREMO durchaus übliche Zuglängen. Die Gleisanlagen auf BREMA sind auf diese 3 m Zuglänge ausgelegt, dh, die Gleise 1 und 2 können mit diesen Zügen belegt werden und die Zuglok hat noch die Möglichkeit sich aus dem „Gefängnis“ vor dem Prellbock zu befreien.


    Je nach dem, wie der FREMO-Fahrplanmacher es für gut befindet, kann auf dem zweiten Gleis die Leergarnitur vomVortag wieder zurückgeführt werden oder die Zuglok nimmt befüllte Waggons mit Koks und/oder Nebenprodukte mit (dazu später mehr).


    BREMA ist nur einseitig angeschlossen. Das spart eine (oder sogar zwei) Weichenstraßen zur Anbindung an eine parallel verlaufende Strecke, was ein (oder zwei) weitere Module erfordern würde. Außerdem braucht die vorbeiführende Strecke (oder gar ein „Bahnhof“) natürlich Platz, so dass das gesamte Konstrukt der Kokerei sehr breit werden würde; zudem wäre die Zugänglichkeit der Gleise auf denen rangiert werden muss, erschwert. BREMA ist so angelegt, dass die Bedienung durch Personal nur von einer Seite erfolgt, die andere Seite ist durch die Gebäude eh´ verdeckt so dass hier liegende Gleise nur schwer zugänglich wären (in unserem Alter taucht man nicht mehr so gern allzu häufig unter den Modulen durch ;-)).



    Der Anschluss im FREMO-Arrangement erolgt in dieser Form als Awanst über einen Abzweig an freier Strecke oder einem Anschlussgleis in einem Bahnhof (ich habe so etwas bei meinem Bahnhof „Geesthaven“ vorgesehen (siehe meinen letzten Beitrag). Sinnvoll wären noch ein oder zwei Streckenmodule bis zum Abzweig um ggf. ein wenig mehr Ziehgleis zur Verfügung zu haben; sonst wird es eine arge Hobelei im Werk.



    Ist der Kohlenzug eingetroffen, die Zuglok über das Verkehrsgleis wieder auf das Ausfahrgleis verholt, beginnt die Arbeit für die Kokereilok. Der eingetroffene Zug kann nur in Teilen á 8 Wagen unter die Enleerung vor der Koksrampe gestellt werden. Hier fährt eine Greiferkatze über die Wagons und füllt die Kohle in den Kohlenbunker. (Diese Art der Entladung schließt also OOt-Wagen aus.) Ich habe angenommen, dass die Entladung eines Waggons ca 30 Minuten dauert, die 8 Wagen also in einer halben Arbeitsschicht entleert sind. Die geräuschvolle Entleerung wird nur in der Früh- und Spätschicht durchgeführt um die direkten Anwohner nicht um ihre Nachtruhe zu bringen (Samstags ist nur die Frühschicht beim Entleeren, Sonntags ist Ruhetag).


    Einschub: Die Kokerei BREMA befindet sich nicht auf der grünen Wiese, da hätte man (ich) wesentlich großzügiger planen können, so dass das Hinundherhobeln mit Teilzügen nicht erforderlich wäre. In der Entstehungszeit der Kokerei, so um 1905, hat man noch wesentlich kleiner geplant, Arbeitskräfte waren reichlich und billig vorhanden. so dass die arbeitsintensive Rangiererei kaum ins Gewicht fiel. Die Module stellen die eng benachbarte städtische Bebauung (leider) nur ansatzweise dar, aber nicht nur der Platz ist in unseren Räumlichkeiten begrenzt. In dieser stadtnahe Lage finden sich auch die Abnehmer für das ebenfalls entstehende Kokereigas = Stadtgas.


    In der Zwischenzeit kann sich die Lokmannschaft nicht ausruhen: Der entstandene Koks muss abtransportiert werden. Dafür wären ca 25 Waggons erforderlich. Welche Waggontype zum Einsatz kommt, habe ich noch nicht entschieden. Hier könnten neben Omm-Wagen nun OOt zum Einsatz kommen aber auch die Kübelwagen wären denkbar. Befüllt werden die Wagen unter dem Koksbunker und der angeschlossenen Sieberei. Denkbar wäre, dass BREMA einen Spezialkoks produziert, der zB. für metallurgische Anwendung geeignet ist und daher in Spezialwagen (KK, KKt) witterungsgeschützt transportiert werden muss. Auch eine staubfeine Vermahlung für Filterzwecke wäre denkbar, so dass auch Kd-Wagen befüllt werden könnten.



    Daraus folgt, dass es nicht erneut ein Ganzzug sein muss, der die Kokerei verlässt. Die unterschiedlichen Ausgangsprodukte können an ganz unterschiedliche Ziele geliefert werden so dass kleinere Wageneinheiten die Kokerei verlassen könnten um beispielsweise an jeder Ladestraße den örtlichen Brennstoffhandel zu versorgen. So hat auch der benachbarte Bahnhof etwas zu tun ;-).


    Bleiben noch die Nebenprodukte Teer/Benzol und Ammoniak. Sie betragen jeweil ca 5% der eingesetzten Kohle. Berechnen wir also einfach mal:



    30 x 20 Tonnen = 600 Tagestonnen Kohle


    Davon 5% ergeben jeweils 30 Tonnen davon. Zum Abtransport zum Aufarbeiter, der VfT (Vereinigung für Teererzugnissse) in Bochum(?) wären also täglich 2 – 3 Kesselwagen für Teer notwendig.


    Um die Teeranteile aus dem Gas auswaschen zu können, gibt es die röhrenförmigen Gaswäscher durch die das Rohgas nach dem Abkühlen im Gaskühler geleitet wird bevor es im Gasometer aufgefangen wird. Im Gaswäscher wird sog. „Waschöl“ eingesetzt um die klebrigen Teerprodukte auszuwaschen. Von Zeit zu Zeit muss dieses, wohl auch bei der VfT, gereinigt werden. Auch dafür werden Kesselwagen gelegentlich benötigt (ob die dann wieder mit Rohteer zurückgehen können entzieht sich meiner Kentnis).


    Das Ammoniak wird nicht als Salmiaklösung verkauft, es wird mit Schwefelsäure neutralisiert, das Ammonsulfatsalz und dann getrocknet und abgesackt. Die Kokerei bekommt also gelegentlich auch Besuch von einem Säurekesselwagen. In G-Wagen könnte das Sackgut abgefahren werden.


    Hier fehlt leider die Aufstiegsleiter




    Säuretopfwagen kommen viel zu selten zum Einsatz


    Die Nebenprodukte werden an einem Stichgleis abgefüllt, das über eine Waggondrehscheibe zugänglich ist. Diese Drehscheibe ist für 4,5 m Achsstand ausgelegt, so dass nur entsprechende Kesselwagen bzw, G-Wagen eigesetzt werden können. Zahlreiche Kesselwagen diverser Modellbahnhersteller kommen dafür in Frage und bei den G-Wagen sind natürlich G10 und G20 passend.



    Die Wagondrehschceibe im "Umfeld"


    Ein Wagen mit 4,5 m Achsstand




    Der Landabsatz, also die Abfuhr über die Straße, spielt nur eine untergeordnete Rolle und geht in die Rechnungen nicht ein.


    Rege Betriebsamkeit also auf den Gleisen von BREMA!


    Als Werklok soll eine Elna (Weinert) zum Einsatz kommen, „ergänzt“ durch eine DH 500 (Hobbytrain). Das Wagenmaterial wird natürlich aus dem „FREMO-Pool“ stammen, wobei Friedrich schon mal die Hauptmenge der schön gealterten O-Wagen stellen kann. (Vielleicht stellt er sie ja mal hier im Forum vor?)


    Zugloks der Übergaben können alle passenden Güterzugloks sein, die Ziehgleismöglichkeiten lassen 44er und 50er zu. Natürlich können auch andere Lokgattungen und auch Tenderloks die Übergaben vom benachbarten Bahnhof die An-und Abfuhr übernehmen.


    Hier ein Überblick über die "Chemieseite" der Kokerei


    Ich freue mich schon auf dem ersten (hoffentlich funktionierenden) Einsatz auf einem FREMO-Treffen! (Angepeilt: Herbsttreffen in Pegnitz.)


    So, das soll es für heute mal gewesen sein.


    Eigentlich wollte ich die kleinen Bilder nebeneinanader platzieren aber irgendwie gelingt mir das nicht. (Tipp dazu?)


    Viel Spaß beim Nachvollziehen!


    Grüsse an alle, Bruno - bob -


    (PS: Irgendwie ist diese Arbeitsfläche für mich noch gewöhnungsbedürftig! Warum ist das jetzt kleiner als der Rest? Merkwürdig! Auch der Gleisplan sollte eigentlich über die gesamte Bildschirmbreite zu sehen sein; welche Pixelanzahl wäre das? Bitte um Nachhilfe!)

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist


    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Moin Bruno!


    Das Technische zuerst: die Bilder werden - so weit mir bekannt - von der Forensoftware automatisch skaliert und untereinander angeordnet. Ein Klick auf das jeweilige Bild öffnet dieses in Originalgröße oder aber auf Bildschirmgröße skaliert (das hängt von den jeweiligen Einstellungen des Forennutzers ab).


    Zur Kokerei: ich finde es klasse, hier mal die betrieblichen Zusammenhänge und Vorüberlegungen präsentiert zu bekommen. Ich bin ja selber noch kein sonderlich alter "FREMO-Hase" (Beitritt 2010), kann da also noch viel lernen. Und da ich selber momentan (und eigentlich schon viel zu lange) an eigenen Betriebsstellen sinne, ist mir das eine echte Hilfe! (Also: von der Herangehensweise her - nicht dass ich jetzt der Einfachheit halber auch eine Kokerei bauen werde... Kokerei Amerb sozusagen, mit gespiegeltem Gleisplan und einer Koksbatterie von 28 Öfen. :D )


    Ich freue mich jedenfalls unbedingt darauf, das Trumm in Pegnitz mal "in Echt" zu beaugapfeln!


    Herzliche Grüße!
    B.

    Den wahren Freund erkennt man in der Not. (Cicero)

    • Offizieller Beitrag

    Eigentlich wollte ich die kleinen Bilder nebeneinanader platzieren aber irgendwie gelingt mir das nicht. (Tipp dazu?)


    (PS: Irgendwie ist diese Arbeitsfläche für mich noch gewöhnungsbedürftig! Warum ist das jetzt kleiner als der Rest? Merkwürdig! Auch der Gleisplan sollte eigentlich über die gesamte Bildschirmbreite zu sehen sein; welche Pixelanzahl wäre das? Bitte um Nachhilfe!)


    Hallo Bruno,


    Boscho hat zu den Bildern schon was geantwortet. Ich habe im Bereich Fragen und Antworten zur Handhabung des Editors und der Bilder aufgrund Deiner Fragen einige Ausführungen gemacht. Mein Netbook ist in Braunlage auch dabei und kann Dir und/oder weiteren Kollegen die Handhabung des Editors gerne einmal demonstrieren oder auch andere Fragen klären.


    Ich freue mich übrigens auch sehr, wenn die Kokerei Brema den Weg bis Pegnitz schafft. :thumbsup:



    Gruß Rainer :thumbup:

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  • Hallo Boscho, hallo Rainer,


    vielen Dank für die Informationen, habe ich gleich mal ausprobiert und siehe da! Der Gleisplan füllt den Bildschirm aus! Watt wolle mer mehr?! (Und erspart mit "Denkarbeit" bei der Formatierung; dann bleibt es universell bei 1300 Pixeln in der Breite.)


    Mein gestalterisches Grundproblem bleibt aber: Ich fände es schön, dem Lesefluss angemessen und weniger platzraubend, wenn zB. die Wagenbildchen nebeneinander angeordnet wären, so quasi als "kleiner Film". Vielleicht muss ich so etwas schon im Vorfeld mit dem Bildbearbeitungsprogramm machen? Wer hat Ahnung davon mit Photoshop?


    Nun ja, ich will nicht weiter meckern, immerhin haben wir heutzutage tolle Möglichkeiten uns schnell und in Farbe auszutauschen.


    Es freut mich, wenn ich Dir, und natürlich auch allen anderen, vielleicht ein wenig grundsätzliche Planungshilfe geben kann (Merke: Einmal Pauker, immer Pauker, aber hoffe, das ich den Ex-Pädagogen nicht allzu deutlich und zu oft raushängen lasse.)


    Es gibt viel zu tun! Gruß Bruno - bob -


    (PS: Da sch ich doch gleich mal nach!)

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  • Wagenbildchen nebeneinander angeordnet [...] Vielleicht muss ich so etwas schon im Vorfeld mit dem Bildbearbeitungsprogramm machen? Wer hat Ahnung davon mit Photoshop?


    Anders geht es zumindest mit der aktuellen Forenkonfiguration nicht. Im Prinzip legst du dazu mehrere deiner Ursprungsbilder nebeneinander und speicherst das dann als größeres neues Bild. Von Photoshop habe ich wenig Ahnung, aber mit GIMP kann ich dir das in Braunlage gerne mal zeigen.

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  • Hallo Bruno,
    Dein sorgfältig aufbereiteter Beitrag "haut" mich aus den sprichwörtlichen Socken!
    Im ersten Moment hatte ich erwartet, daß er von einem Mitarbeiter der Montanindustrie geschrieben wurde. Ich habe mit dem Begriff "Kokerei" eigentlich immer nur " Kohle rein; Koks und Gas raus" verbunden. Aber Du beschreibst hier sehr schon die Abläufe in einem solchen Betrieb. Daß dabei noch andere Produkte entstehen und auch abgefahren werden müssen. Der sich daraus entwickelnde Betrieb, läßt sich anhand Deiner Abhandlung prima nachvollziehen.
    Also wieder ´was gelernt- Danke!


    Daß Du hier "nebenbei" noch einen hervorragenden Modellbau abgeliefert hast- macht die Sache richtig rund.
    Deine Bleistiftskizzen scheinen Dir gelungen zu sein, wenn ich mir die Feingußteile ansehe...schade, daß Weinerts keinen Lohnguß mehr machen.



    Jetzt wünsche ich mir nur noch weitere Bilder von diesem interessanten Projekt


    Vile Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo liebe Mitforisti,


    heute ist Compostertag! Ich habe mal ein wenig mit meinem Bildverarbeitungsprogramm (Photoshop 5.0 LE) rumgemacht nachdem ich mich telefonisch bei einem, der´s wissen muss, kundig gemacht habe:



    Es ist mir gelungen, mehrere Bilder zusammen einzustellen. Ich finde das gut für kurze Sequenzen die zB. einen Arbeitsfortschritt nachvollziehen sollen oder, wie in diesem Fall, eine kleine Kollektion von Fahrzeugen vorstellen soll ohne sie (die Fahrzeuge) durch das große Format zu sehr in den Fokus der Betrachtung zu stellen.


    Mal sehen, wie ich diese neuerworbene Fähigkeit in meinen nächsten Beiträgen einsetzen kann. Bei Bedarf kann ich ja mal eine "Kochanleitung" hier im Forum vorstellen.


    Zunächst geht aber mein Dank an alle. die meine ersten Beiträge so wohlwollend kommentiert haben.


    Jetzt ist aber erst mal Schluß mit dem Herumgehocke am Composter. So geht der Baufortschritt nicht weiter.


    Ich melde mich wieder in den nächsten Tagen.


    Alles Gute an alle übers Wochenende wünscht



    Bruno - bob -

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist


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  • Hallo Bruno,
    ja diese "Kochanleitung" würde mich interessieren.
    Diese Form des Bildereinstellens sieht nicht schlecht aus. Auch Dein genannter Einsatzweck (Arbeitsfortschritte, Bauanleitung)
    ist ein guter Ansatz. Würde ich zukünftig gern auch einmal probieren wollen.
    Nettes Grüssle mitten aus dem Wald
    Peter

    ... und das Grüssle mitten aus dem Wald
    bis bald... ´s Peterle


    ...mittlerweile gibt es einiges auf meinem "Blog"


    Verschiebe nicht auf morgen, was du heute leben kannst.
    Jeder vergangene Augenblick, den du nicht zu ergreifen verstanden hast, ist ein verlorener Augenblick.
    (unbekannter Autor)

  • Hallo Bruno,


    sehr aufmerksam habe ich Deine Zeilen und Deine Bilder zum Thema "Bau einer Kokerei" verfolgt. Ich habe das gleiche Ziel und habe schon mal vor einiger Zeit mit dem Bau begonnen, musste dann aber unterbrechen und nun habe ich wieder angefangen. Habe das Web befragt, Zeitschriften zu dem Thema gewälzt und mir die Schwelfibel, sowie andere, fundamentale Literatur besorgt, damit ich auch ansatzweise die weiße Seite der Kokerei abbilden kann. Würde gern mehr über deine Baufortschritte erfahren bzw. vielleicht habe ich ja die eine oder andere Info für Dich.


    Würde mich freuen von Dir zu hören.


    Gruß Torsten

  • Moin Bruno,


    ein herrliches und komplett durchdachtes wie logisches Werk und tatsächlich um einiges kleiner als Brebek, den ich zum Glück auf Fremo-Treffen noch erleben durfte. Ein faszinierender wie schöner Bahnhof.
    Auf Deine weiteren Berichte bin ich sehr gespannt. Neumodisch wird sowas "Input" genannt.


    Der Teer wird von VfT (heute Rütgers Germany GmbH, vormals u.a. Rütgers VfT) in Castrop (-Rauxel) aufgearbeitet. Das ist zwar nahe dran an Bochum, aber immerhin - in Ep. III/Anfang IV - eine aktive Kreisstadt CAS eigenständig bis zur Gebietsreform als kommunale Neuordnung dem Kreis Recklinghausen zugeschlagen. Für viele Einwohner der Stadt war das ein Schlag ins Gesicht, verbunden mit dem Verlust des CAS-Kennzeichens. Seit diesem Jahr dürfen dem Gebiet der Stadt Castrop-Rauxel zugehörige Fahrzeughalter wieder das CAS-Kennzeichen führen. Huch, leicht OT. Bitte verzeiht.

    Gued gaohn un bis düsse dage aus dem Münsterland
    Andreas

  • [ironie]

    ... Kreisstadt CAS eigenständig bis zur Gebietsreform als kommunale Neuordnung dem Kreis Recklinghausen zugeschlagen. Für viele Einwohner der Stadt war das ein Schlag ins Gesicht, ...


    Heim ins Vest!
    Wieso? Watsollass so Schlimmet daran sien? Mittde Kirchhellener Kappesburen könnse mehr verwechselt wern, die haben gezz BOT auf ihre Autokes. Ett gibbet Schlimmeret wie z.B. inass münsterste Finsterland zu de Pannasköpp zu komm.[/ironie]

  • Hallo Foristi,


    lange habt ihr nichts mehr von meinem Forum-Einstieg, der Kokerei "Brema", gelesen und gesehen. Nicht dass ich das Projekt eingestampft hätte, aber es kamen doch andere Projekte dazwischen ( Geesthaven). Und die Schreibzeit am Komposter wurde in der letzten Zeit vom Hp1online verbraucht. Nichtsdestotrotz ging und geht es auch mit der Kokerei weiter; nachdem die "groben Strukturen" im wesentlichen standen, ging es an die zeitaufwendige Kleinarbeit, das Durchgestalten. Bisher standen die einzelnen Teile nur lose auf den Modulkästen drauf. Für das erste Fremotreffen auf dem es definitiv "ernst" wird (Herbsttreffen in Übach-Palenberg bei Aachen), müssen natürlich sämtliche losen Teile für den Transport befestigt werden. Und weil man nach dem Festzurren an viele Ecken nicht mehr herankommt, muss auch hier die "Alterung" und einige Detailarbeit erfolgen. Sicherlich werde ich nachher wieder einmal feststellen müssen, dass ich an der einen oder anderen "Ecke" den dritten Schritt vor dem zweiten getan habe, aber . . . .


    Zur Zeit habe ich mich am Modul mit dem Abzweig von der Strecke festgebissen. Die nachfolgenden drei Bilder mögen als Arbeitsnachweis der vergangenen Wochen dienen. Alles ist noch nicht wirklich fertig, aber es wird!



    Eine Gesamtübersicht über den Anschluss, im Vordergrund das Streckengleis, diagonal dahinter, ebenfalls von den Schranken gesichert, die Kokereizufahrt. Ein wenig dahinter noch ein Ziehgleis der Kokerei, welches bei Bedarf durch einen Fahnenträger gesichert wird. Ein W-Zeichen am Gleis vor der Straße regelt das ganze.



    Ein gut frequentierter Bahnübergang in der Ortschaft Alsheim, der gleichzeitig den Zugang zum Haltepunkt an der eingleisigen Strecke beinhaltet. Schnell sammeln sich hier Menschenmassen bei den langen Schrankenschließzeiten.



    Nur eine kurze Übergabe und nicht ein langer Ganzzug mit beladenen Kokswagen, der den Bü noch länger blockiert hätte!



    Soviel also zu meinem Lebenszeichen. Mal schaun, wie sich die Kokerei "Brema" in Alsheim am ersten Oktoberwochenende im Betrieb benimmt.


    Bis denne!

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  • Hallo Foristi,


    nun ist schon fast wieder ein halbes Jahr verstrichen seit meinem letzten Lebenszeichen zur Kokerei BREMA. Es hat sich einiges getan. Das sei nun hier vorgestellt.


    Ich beginne einmal mit der Vorstellung der belebten Koksrampe; in meinem Beitrag vor einem Jahr sah es dort noch recht steril aus. Mittlerweile ist jede Menge Koks produziert worden und die Arbeiter sind gut beschäftigt, die im Stundenrythmus ausgedrückten glühenden Kokskuchen zu löschen und abzufahren.


    In Erwartung des kommenden Infernos: Die Ofentür ist abgehoben, das Koksführungsschild vorgestellt. Die Löscharbeiter in Schutzkleidung haben Stellung bezogen um mit ihren Spritzen schnellstmöglich den glühenden Koks abzulöschen.




    An einem Nachbarofen ist die Löscharbeit schon fast beendet, mit Stangen wird der Kokskuchen auseinandergerissen um auch wirklich alles abzulöschen.


    Nun muss der kalte Koks von der Bühne geschafft werden um Platz für die nächste Charge bereitzustellen. In den 20ern war das noch reine Schaufelarbeit zahlreicher Arbeiter, aber schon damals wurde auf Abhilfe gesonnen um mehr Effizienz zu erhalten. Es wurden Kratzmechaniken entwickelt, die mit nur wenigen Kräften die ca 15 Tonnen Koks "beiseite" zu schaffen.



    Nach Bildunterlagen habe ich mir eine solche Vorrichtung aus Karton und Polystyrol gebastelt, hier noch in "werkfrischer" Lackierung.


    Schon nach kurzem Einsatz hat das "Leben" Spuren hinterlassen:






    Hier noch einmal eine Übersicht über die Partie. Bei der Kratze ist das Schüttblech natürlich nicht abgesenkt, da auf dem Modul natürlich noch der lichte Raum für die Modellfahrzeuge bleiben muss.


    Die nächste Großbaustelle war die Kranbahn für die Kohleanlieferung. Hier hat die moderne Technik in Form von Selbstentladern noch nicht Einzug gehalten. Die O-Wagen mit Kohle müssen mittels eines Greiferkran in den Kohlenbunker befördert werden. In meinem ersten Beitrag habe ich die dazu gehörende Arbeitszeitberechnung dargestellt.


    Ein Fall für Evergreen und Plastrukt: In diesem strahlenden Weiss dominiert der Rohbau der Kranbahn die gesamte Kokerei, aber gemach: Mit ein wenig Farbe und Patina sieht die Welt gleich viel gefälliger aus.




    Die "Katze" habe ich ebenfalls aus Polystyrol und ein paar geätzten Rädern von Saemann nach einer Bleistiftskizze zusammengeschustert:



    Das Ist daraus geworden:



    Die Greifer entstammen den Kranbrückenbausätzen von Walthers, sie sind etwas größer als die von Kibri oder Weinert. Das Pappteil von Joswood ist nur unvollständig und liegt vor der Werkstatt der Kokerei.



    In der korrekten Arbeitsposition sieht das ganze dann so aus:





    Mit dem Greifer können natürlich die O-Wagen nicht vollständig entladen werden. Leitern stehen bereit um den Waggon mit Besen und Schaufel zu entern und die Restmengen in die Greiferschaufel zu schüppen.


    Eine Spillanlage ermöglicht dem Team das Verrücken der bereitgestellten Wagengruppe.


    An der Außenseite des Kohlenbunkers ist eine Bekohlungsanlage für die Werklok ange"flanscht". Gelegentlich wird hier die eine oder andere Greiferladung in den Vorratsbunker entleert.





    Auch der Werkstattplatz unter dem Feinkohlebunker ist von Arbeit gezeichnet:



    So, damit ist meine Arbeit der letzten Monate dokumentiert.


    Das "Zentralmodul" der Kokerei BREMA ist damit weitgehend fertig; nun geht es an die Durchgestaltung der Nebenbetriebe.


    Davon zu gegebener Zeit mehr.

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    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Hallo Foristi,


    es ist mal wieder an der Zeit, den Arbeitsfortschritt an der Kokerei Brema vorzustellen: Voilá!


    Nach den "großen" Gebäuden war in den letzten Wochen die Gestaltung der Nebenbetriebe angesagt: Die Teer- und Benzolgewinnung sowie die Ammonsulfatanlage, in der der in der Rohkohle enthaltene Stickstoff in Form von Ammoniak-Gas im Kokereigas aus dem "Reingas" entfernt wird. Mittels Schwefelsäure wird das Ammonik zu Ammonsulfat neutralisiert. Dieses Salz lässt sich Trocknen nund kann dann, in Säcke gefüllt, an die Landwirtschaft als Stickstoffdünger abgegeben werden. Energetisch günstiger ist es, die anfallende Lösung direkt auf den Acker zu bringen. Meist haben die Landwirte nur kurze Wege in das ländliche Umfeld, so dass sich der Abtransport im Fasswagen anbietet. Ich habe eine derartige Situation nachgestellt, wie sie mir plausibel erscheint.



    Die einzelnen Prozessschritte entziehen sich , glücklicherweise, der Nachbildung, da sie in dafür errichteten Gebäuden ablaufen. Sichtbar sind dann wieder die Lagertanks, die das kontinuierlich anfallende Produkt bis zum Abtransport sammeln. Hier ist nicht steriles V4A anzutreffen, einfaches Eisen tut es auch. Das Nagen der Zähne der Zeit ist an deutlichen Rostspuren zu erkennen.


    Nun ja, lasst Bilder sprechen.





    Soweit die "Wasserstandsmeldung" für heute; das eine oder andere Detail kann sicherlich noch überarbeitet werden, aber mir reicht´s erst mal.

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist


    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Hallo Foristi,


    in Weiterführung der vor der Kokerei laufenden Straße (von der leider nur der Gehweg dargestellt werden konnte) kommen wir an den ersten Wohnhäusern der Mitarbeiter vorbei. Es handelt sich um typische "Zechenhäuser" aus Ziegeln, im laufe der staubigen Jahre stark patiniert.


    Die Hauser stehen traufständig in strenger Reihung direkt an der Straße, Grundstücksabgrenzungen fehlen. Hinter den Häusern erstreckt sich bis an die Kokereigrenze, die hier nur noch Rangiergleise vom Betreten durch einen Zaun absichert, der jeweilige Nutzgarten. Hier ist noch modellmäßige Gestaltung vonnöten. Aber gemach! Pöh ah pöh wird es auch dort grünes Leben geben.



    Das erste Haus neben der Ammonabfüllung, zur Zeit mit "Grunddetaillierung".



    Die Häuser 2 und 3: Die "grünen Witwen" beim Alltagsplausch: "Heute steht der Wind aber wieder schlecht, Staub wohin man guckt". Der neue Lloyd-Alexander des Nachbarn steht dekorativ im Vor"garten".




    Neben den "Neureichs" wird noch althergebracht mit Fahrrädern "verkehrt":



    Ob in dem Wassereimer auch ein Ledertuch schwimmt, mit dem das Schätzchen vom Staube befreit wird, bleibt den Gedanken der Betrachter überlassen.


    So Long!

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    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Keine Panik, es gibt keinen Grund, Tickets für die Reise auf
    einen hohen Berg o.ä. zu erwerben. Aber bei meinem Kokereiprojekt sehe ich
    Tunnel am Ende des Lichts (oder so ähnlich).

    Nach dem technisch wie menschlich funktionierenden Auftritt
    mit der Kokerei „Brema“ in Bonn-Oberkassel, geht es nun mit Riesenschritten auf
    die 98% Fertigstellung zu. In den vergangenen Tagen habe ich die „Ödnis“ um die
    „Benzolfabrik“ durchgestaltet. Nun steht auf diesem Kasten nur noch ein wenig
    Gartenarbeit bei den Werkshäusern an. Ein letzter „großer Brocken“ ist dann das
    Ansatzteil auf der anderen Seite der Kokerei mit dem Bau eines Landabsatzes.
    Ich habe vor, bis zum nächsten Treffen im Oktober in Lichtenvoorde das
    „Brema“-Projekt zum 98%- Abschluss zu bringen.


    Doch seht selbst, welche Veränderungen sich ergeben haben:


    S o sah es vorher aus:



    Nach ein paar Tagen Pensionärsarbeit findet das geneigte Auge das folgende Ambiente vor:



    Einige Details gefällig?


    Die Schwefelsäureanlieferung



    Im Angesicht der fälligen Arbeit macht sich der Mitarbeiter einen Plan. Er steht vor dem Kompressor, mit dem die konzentrierte Schwefelsäure aus den Keramiktöpfen in den Lagertank gedrückt wird. (Auf die Darstellung der Schläuche habe ich Mangels Ideen verzichtet.) Die weißen Flecken am Boden resultieren vom Branntkalk her, der verschüttete Säure neutralisieren soll. In diversen Behältern ist der Kalk stets griffbereit.




    Die Bude mit dem Kalkvorrat, für einen Kompressorausfall steht Luft in Flaschen bereit.



    Die Langseite der Benzolfabrik bekam noch ein paar Perkolatorwäscher und zwei moderne Kühlgeräte verpasst; Fässer mit notwendigem Inhalt gibt es überall:





    Auf der anderen Seite des Gebäudes befindet sich die Teer- und Benzolverladung sowie die Abgabe von getrocknetem und gesacktem Ammonsulfatdünger,


    Die Teerverladung:



    Der heiße Teer wird mittels Zahnradpumpen über Galgen in die Domöffnungen der Kesselwagen gepumpt. Im Unterbau der Eisenbehälter befinden sich Schlangenheizsysteme zur Temperierung.



    Etwas moderner ist der Zustand der Benzolverladung:






    An der Laderampe der Ammonsulfatverladung wird gelegentlich ein G 10 oder 20 (wegen des Achsstandes auf der Drehscheibe) beladen.





    4,5 m Achsstand passen genau auf die Waggondrehscheibe. Die beiden Hemmschuhe sorgen für Sicherheit beim Drehvorgang, an den Standplätzen werden die Wagen mit der Handbremse festgebremst:



    Passt!




    Die Waggonzustellung erfolgt mittels Spill, hier der Antriebskopf, an den Gleisenden befinden sich einfache Umlenkrollen:



    (Ich sehe gerade, dass der Spillkopf noch weiter nach links versetzt werden muss; das kommt davon, wenn man die Einzelmodule nicht gemeinsam bearbeitet.)


    Was bleibt neben Kleinigkeiten in der vorgestellten Szenerie?
    Die angrenzenden Hausgärten der Werkswohnungen müssen noch zur Vitaminversorgung der Familien herangezogen werden.


    Davon demnächst mehr.



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  • . . . und zwar aus der richtigen Richtung, dann werden die Frauen in der Werkssiedlung umtriebig um die große Wäsche sauber unter Dach und Fach zu bekommen.



    Vor allem die Weißwäsche braucht den richtigen Wind um "suwaweiß" sauber gefaltet in den Schänken der Zierde der Hausfrau zu dienen.



    Im Nachbarhaus ist heut nur die "kleine Bunte" angesagt:



    PS: Pampers gab es noch nicht und so vertraute man bei angemessenen Temperaturen auf eine natürliche Fallentsorgung beim Kinde falls es noch nicht "stubenrein" sein sollte.


    Ein Haus weiter kommt die Wäsche gerade aus der Waschküche im Keller:




    Hier ist die Wascharbeit früh erledigt, Weißes und Buntes wehen schon im Wind:





    Oops, Verkleinerung vergessen!
    Ach ja, auf die Darstellung der Wäscheklammern habe ich verzichtet; das geht im Hintergrundrauschen meiner restlichen 2 % unter.





    In der Ep. III war der Gebrauch von Hanfseilen noch üblich, die kunststoffummantelten Nylonseile kamen erst auf.


    So, nun steht noch die Gartenarbeit an, dann ist dieses Teilstück fertig. Davon zu gegebener Zeit mehr.

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