Was braucht man denn wirklich so an Güterwagen?

  • Hallo Leute!
    Vorab gesagt, dieser Beitrag erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit oder absoluter Genauigkeit. Ich habe mir mal die Mühe gemacht einen statistischen Wagenbestand aufzustellen.
    Des weiteren wollte ich schlicht und einfach mal herausfinden was denn nun wirklich die Masse des Wagenbestandes ausgemacht hat. Wir Modellbahner neigen ja dazu uns einen richtigen Bestand an (fast nur) exotischen Wagentypen aufzubauen der die Verteilung des Vorbilds nicht richtig wiedergibt.
    Ausgegangen bin ich vom Bestand der DB mit Stichjahr 1965, gemeinhin als Mainstream Epoche 3 bekannt.
    Es sind auch nicht alle Wagengattungen erfasst, aber aus dem mir vorliegendem Zahlenmaterial habe ich eine Gesamtsumme gebildet und dann den prozentualen Anteil der einzelnen Wagentypen herausgerechnet.
    Dabei musste häufig ein geschätzter Bestand angenommen werden weil:
    a) Wagentypen rapide ausgemustert wurden
    b) Wagentypen neu gebaut wurde und sich noch in der Beschaffungsphase befanden
    c) Wagentypen sich noch in der Umbauphase befanden.
    Es wurde auch kräftig gerundet.
    Ich habe mal eine Zielstückzahl von 100 Stück Güterwagen angepeilt. Es wurde auf- und abgerundet gemäß der Rundungsregel.
    Auch habe ich einige sehr ähnliche Typen zusammen gefasst wie z.B. die offenen Güterwagen Omm42 und Omm43 die sich im Modell nicht unterscheiden.


    Heraus gekommen ist folgendes:


    Stückzahl/ Bezeichnung Nummer/ Stückzahl beim Vorbild, gerundet und teilweise geschätzt
    7 Stück Omm52 14697
    11 Stück Omm53/55 24830
    6 Stück Gms54 14000
    10 Stück Rlmms56/58 22000
    5 Stück Glmhs50 12000
    4 Stück Omm37 10000
    4 Stück Otmm70 10000
    3 Stück Gmhs35 7000
    3 Stück Glmms61 6000
    2 Stück Rmrs31 5500
    3 Stück Omm42/43 7200
    2 Stück Omm46 5100
    2 Stück Omm33 5000
    2 Stück G10 5000
    2 Stück Kmmks51 4500
    5 Stück Otmm57/61/64 10600
    2 Stück Rmms/Xltmms33 3600
    1 Stück Klmmgks66 2500
    2 Stück Gmhs53 3500
    2 Stück Ktmmvs69 3500
    1 Stück Xlm57 3000
    1 Stück Gmhs30 3000
    2 Stück Ommi51 3500
    1 Stück Gmms60 3000
    2 Stück Gmmehs56 3600
    1 Stück Gr20 2000
    __________________________
    Macht zusammen 87 Stück.
    Wobei der Gr20 mit 0,9% nur durch Aufrundung zu einem Stück gekommen ist.
    Selbst bei dieser beschränkten Auswahl, weil (noch nicht) alle Typen erfasst sind, kommt der ganze Rest an Wagentypen deutlich unter 1% Anteil pro Type .


    Den fehlenden Rest von 13 Stück kann man sich dann ergänzen mit:
    - Bedarf bei der verladenden Wirtschaft
    - persönlicher Lieblingswagen
    - Nice to have
    - Muss unbedingt haben
    Je nach eigenem Geschmack und Vorlieben.


    Und nochmal, Ihr seid ausdrücklich zum Mitmachen und Ergänzen aufgefordert. Mir fehlen die Unterlagen über den Bestand der DR.
    Edit: Das war für 1965. Fünf Jahre früher (1960) oder fünf Jahre später (1970) sieht die Geschichte schon wieder ganz anders aus. Die Bahn war damals auch im Umbruch, ein dynamischer Prozeß den wir versuchen im Modell in einer Art Momentaufnahme einzufangen.

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    Einmal editiert, zuletzt von Lutz K ()

  • Hallo Lutz,


    so eine Aufstellung habe ich schon einmal gesehen.
    War es im FREMO-HP1 oder beim Ermel? Trotzdem gut, dass du dir hier die Mühe zu einer Aufstellung gemacht hast.
    Ist eine ganz tolle Sache, wenn man weiss in welcher Richtung man seinen Güterwagenpark für sinnvollen Betrieb zusammen stellen sollte.
    Tja und dann kommt das Problem...


    ...die DR der DDR in E>poche III. So eine Aufstellung hätte ich gern mal gesehen, geschweige denn besitzen wollen.
    Ich habe schon einige Ausgaben vom Sammelwerk "Das war die DR " und auch vom "Archiv der deutschen Reisezug- und Güterwagen"
    Man finden kaum oder nur spärliche Angaben. Ob da noch was zu machen ist. Auch die "Carsten" schweigen sich eher dazu aus.


    Wenn mir etwas auffällt, werde ich da im Rahmen meiner verbleibenden Zeit (das Gros ist bei der RSN eingeplant) gerne helfen.
    Mal sehen, ob ich die Frage zu den Zahlen im Güterwagenforum zur DR unterbringen kann. Ich bin gespannt, ob sich hier im Forum eine Quelle erschliesst.


    Nettes Grüssle mitten aus dem Wald
    Peter

    ... und das Grüssle mitten aus dem Wald
    bis bald... ´s Peterle


    ...mittlerweile gibt es einiges auf meinem "Blog"


    Verschiebe nicht auf morgen, was du heute leben kannst.
    Jeder vergangene Augenblick, den du nicht zu ergreifen verstanden hast, ist ein verlorener Augenblick.
    (unbekannter Autor)

  • Hallo Lutz,


    interessanter Ansatz, ich werde den Beitrag in jedem Fall weiterverfolgen! Allerdings glaube ich, dass es bei kleinen Anlagenprojekten einfacher (und vielleicht realistischer) ist, die Güterwagen und ihre Anzahl eher an den vorhandenen Ladestellen im sichtbaren Teil und den imaginären im "Untergrund" und den Transportmengen auszurichten. Ich werde das bei meiner VEV noch mal durchdenken, und dann im ensprechenden Beitrag mit einstellen (ich habe den Betrieb auf der Modell-VEV und Gedanken dazu in der letzten Zeit ziemlich schleifen lassen :( )


    Eine Frage habe ich allerdings noch: wo hast du die Statistik zu den Güterwagen im Jahr 65 gefunden?


    Schöne Grüße aus H0-Kirchbrak,
    Erik

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Lutz,


    ein sehr interessanter Ansatz, über die realen Güterwagen-Stückzahlen 1965 auf einen privaten "100 Stück Güterwagenbestand" zu spiegeln. Das trifft in allererster Linie natürlich auf Sammler zu, die in Ihrer Sammlung einen realistischen "Querschnitt" der Fahrzeugtypen in Ep3 haben/zeigen wollen.


    Mit dem pragmatischen Ansatz von Erik

    Allerdings glaube ich, dass es bei kleinen Anlagenprojekten einfacher (und vielleicht realistischer) ist, die Güterwagen und ihre Anzahl eher an den vorhandenen Ladestellen im sichtbaren Teil und den imaginären im "Untergrund" und den Transportmengen auszurichten.


    kann ich mich aber stärker identifizieren. Das macht ja gerade die Unterschiede bei unseren Bauprojekten aus.


    Als Zulieferung zu der Gesamtstatistik (deren Quellen für mich auch interessant wären) meine 5 cent:


    • Kd(s) 54, 1243 Stück in 1965, 1)
    • OOt 50, 4202 Stück bis 1965 geliefert, Bestand in 1973=4199 Stück, 1)
    • Bt aller Varianten/Bauarten, 5705 Stück, 2)
    • Laae/Lae() Bestand aller ARten bis Baujahr 1964, ~4900 Stück, 3)


    Quellenangaben
    1) Wolff EK-Güterwagen-Lexikon DB "Die vierachsigen Selbstentladewagen - Die Staubbehälterwagen"
    2) Wolff EK-Güterwagen-Lexikon DB "Kombinierter Ladungsverkehr Teil 1"
    3) Wolff EK-Güterwagen-Lexikon DB "Die Autotransportwagen"



    Gruß Rainer :thumbup:

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    Christopher La Brec: Jeder Mensch verfolgt einen Traum in seinem Leben. Entweder den eigenen oder den eines anderen. Gib acht, das Du Deinen eigenen verfolgst.

  • Hallo Erik!


    Genau so würde ich das auch machen. Die Anzahl der Güterwagen am Bedarf ausrichten. Die Tabelle dient mir dabei als Hilfsmittel.
    Wenn ich z.B. Gl Wagen für eine Ladestelle des Jahres 1965 benötige, schaue ich in die Tabelle und sehe:
    Der Typ Glmhs50 wäre die erste Wahl. Bei 12000 Stück wäre es auch beim Vorbild sehr wahrscheinlich daß die DB dann eben einen Glmhs50 bereit stellt.


    Baue ich mir jetzt einen Modellbestand geziehlt für die Anlage auf und sage ich brauche (Hausnummer) 8 Stück für das Betriebsspiel Anno 1965, sehe meine Beschaffungsliste etwa so aus:
    1 Stück Brawa Glr22; schönes Modell undbedingt haben muß.
    1 Stück Roco Glms38; ist schon vorhanden und gesupert.
    5 Stück Klein-Modellbahn/Roco Glmhs50; teilweise schon vorhanden
    1 Stück Roco Glmms61; Modern Times müssen eben auch sein.
    Macht eben in der Summe diese 8 Stück wobei von der Erscheinungshäufigkeit in etwa das Vorbild repräsentiert wird.


    Ich möchte auch niemanden dreinreden der sich 8 Stück Brawa Glr22 kauft und nur diese ausschliesslich einsetzt weil er sie so schön findet.


    Mich bewahrt es wie ein Irrsinniger Dutzende Brawa Glr22 zu kaufen die dann doch nur ein Schachteldasein führen würden weil ich sie nicht sinnvoll einsetzen kann. Hobbyetat ist ein knappes und kostbares Gut geworden das man wohlüberlegt und zielführend einsetzen sollte. Deswegen auch die Überlegungen was brauche ich wirklich.
    Meine 2 Cent.

  • Ich finde diesen Ansatz der Mengenverteilung ebenfalls sehr spannend und habe ihn auch budgetsparend angewendet, als Brawa seinerzeit den ersten schachtelbrauchbaren G10 herausbrachte: ich habe ich mir keinen gekauft. In meinem bevorzugten Zeitraum von der späten Epoche III bis frühe Epoche "Blau-Beige" war dieser kaum mehr anzutreffen, außerdem konnte ich mich ja auf die zahlreichen FREMO-G10 verlassen :whistling: Auf FREMO-Treffen sammeln sich bei mir am Ziegelwiesenkai (Stückgutumschlag) ansehnliche Mengen an zum Spielzeitpunkt "historischen" gedeckten Güterwagen. Die Verteilung stimmte auf den Treffen also eher nicht.


    Da im FREMO jeder Betriebsstellenbesitzer die für seine Betriebsstelle passenden Wagen auch selber mitbringen sollte, habe ich sehnsüchtig auf zeitgemäße Modelle der moderneren Wagen (z.B. Gms54) gewartet. Auch auf FREMO-Treffen verschiebt sich das Verhältnis langsam zu moderneren gedeckten Wagen.


    Durch die vorhandenen nachgebildeten Industrien werden aber auch überproportional viele Spezialwagen benötigt. Gegenüber vom Ziegelwiesenkai wird Kali über den Seeweg exportiert, dafür sind im Verhältnis zu anderen Gattungen überproportional viele Kali-taugliche Wagen nötig.


    Jeder Wagenkünstler ohne besonderen Schwerpunkt kann sich aber anhand der Statistiken eine prima Arbeitsliste aufstellen. Auf der Heimanlage kann deren Betreiber anhand der Statistik wunderbar Durchgangsgüterzüge nachbilden. Die für die Bedienung konkreter Ladestellen notwendigen Wagen kommen dann noch dazu.

  • Hallo Rainer!


    Die Daten habe ich mir aus verschiedenen Quellen zusammen gesucht. Sie sind sonst nirgendwo in dieser Form vorhanden. Selbst wenn man die offiziellen statistischen Unterlagen benutzen könnte, müsste man sich immer noch sich seine Zahlen ausrechnen bzw. schätzen.
    Es fehlen ja noch ganze Wagengattungen wie SS*, BT, Kesselwagen etc.
    Ich habe mir auch nicht die Mühe gemacht z.B. den Typ Rbmms55 mit einem Bestand von 155 Stück, was einen prozentualen Anteil von 0,07% ergibt, aufzuführen. Der verschwindet einfach in die Bedeutungslosigkeit. Der Einsatz des schönen Liliput-Bachmann Wagens, von dem ich auch ein Stück habe, müsste dann schon sehr gut begründet sein.


    Rainer, dann kopiere doch meine Liste und ergänze sie.




    * Für hier mitlesende unbedarfte Gutmenschen die gerne auf dumme Gedanken kommen: Gemeint sind die 4-achsigen Schienentransportwagen.
    Man muß heutzutage leider solche Hinweise machen.

  • Moin, Leute
    Wenn hier FREMO angesprochen wird, kann ich nur sagen dort ist es ein bisschen anders als bei einer Heimanlage. Als langjähriger Schattenbahnhof Spezialist kann ich nur sagen: es fehlen immer die sogenannten Null Acht Fünfzehn Wagen, wer also Wagen mitbringen möchte kann sich sehr gut an den Überlegungen und an die aufgestellte Tabelle von Lutz halten. Spezial Wagen für die dargestellte (eigene) Betriebsstelle sind in der Regel vorhanden, gute G; Omm; und R Wagen (Epoche III) fehlen fast immer, vor allem dann wenn der Schattenbahnhof Betreiber sich die Mühe macht, sinnvoll ständig Wagen auszutauschen. Aber das ist ein anderes Thema.
    Die Überlegungen sind auch geeignet auf großen FREMO Treffen einen Durchgangsgüterzug zu bilden, der in der Epoche III eben nicht nur aus Spezialwagen bestand.


    Wer eine Heimanlage betreibt sollte sich in erster Linie überlegen was er denn in seinen nach gebildeten Bahnhöfen empfangen und versenden möchte und sich dazu einen Wagenpark zulegen. Dabei sind die Exoten eher hinderlich, in der Epoche III stand schon eher ein normaler G-Wagen an der Rampe, als ein Schiebewandwagen, weil dem örtlichen Landhandel auch (noch) die entsprechenden Flurförderfahrzeuge fehlten. Ausgeladen wurde bis in die späten 60er mit der Sackkarre.
    Wer Räder rollen lassen möchte kann wieder die Tabelle von Lutz zu Rate ziehen, nur so kann er einen Güterzug erstellen, der der entsprechenden Epoche entspricht.


    Noch ein Wort zu Güterwagen. Wie bei den Triebfahrzeugen: weniger ist mehr. Es lohnt sich die einschlägigen Bücher/Fachliteratur (z.B. S. Carstens) zu lesen. Wer also meint nur Wagen neueren Fertigungsdatum, oder z.B.von BRAWA seien das, was zählt, irrt gewaltig. Hier nehme ich Bezug auf Lutz seinen Beitrag

    Zitat

    Mich bewahrt es wie ein Irrsinniger Dutzende...


    Wenn z.B. ein von mir behandelter Omm 52 der Firma Klein (nun ROCO) auf einen von BRAWA trifft kann man es nur sofort erkennen wenn er nicht beladen ist. Sonst muss man die Lupe nehmen. Es kommt immer auf den Eindruck an, der ein Model vermittelt. Das an dem Klein Wagen andere Puffer; Rangierergriffe; Signalstützen; Rangierertritte; ein verbreiterten Hohlprofil-Obergurt und neue Zettelhalter montiert sind sieht nur der, der es sehen will. Die anderen reden, (von Glocken und wissen nicht wo der Kirchturm steht) und deren Geschwätz ist oft mehr als dumm …


    meint
    Friedrich

  • Wenn z.B. ein von mir behandelter Omm 52 der Firma Klein (nun ROCO) auf einen von BRAWA trifft kann man es nur sofort erkennen wenn er nicht beladen ist. Sonst muss man die Lupe nehmen.

    Es kommt immer auf den Eindruck an, der ein Model vermittelt. Das an dem Klein Wagen andere Puffer; Rangierergriffe; Signalstützen; Rangierertritte; ein verbreiterten Hohlprofil-Obergurt und neue Zettelhalter montiert sind sieht nur der....

    ...der es sehen will.

    Hallo Friedrich, hallo liebe Forengemeinde


    AHA 8)


    Wenn man sehen möchte, sieht man auch alles und auch mit der Lupe..... :hust:


    Ich war jetzt schon auf zwei solchen FREMO treffen und da sieht man alles was fährt.
    Da stehen der alte Röwawagen gegen den neuesten BRAWA Wagen und es funktioniert.

    Man sollte nicht immer dem Trend hinterherrennen wer gerade die besten und schönsten hat.

    Es soll Freude machen und keinen Frust setzen auf dem Treffen..... :freunde:


    Und so viele Leute auf den zwei Treffen habe ich nicht gesehen die mit der Lupe umherrennen und den Finger heben. :strafe:
    Denn das sieht man nicht wenn man gerade fährt, den da ist man mit was anderem beschäftigt..... :ninja:
    Es soll Spass machen wenn altes und neues auf einem FREMO treffen zueinander findet. :sehrgut: :herz: :freunde:

    Gruss Jürgen



    Meine Angst besteht darin:

    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

  • Hallo Friedrich!
    Du sprichst in Deinem letzten Absatz die Problematik der subjektiven Betrachtungsweise an. Das ist ein leider häufig zu beobachtendes Phänomen und besonders in Gruppen kommt es zu einer Art Rudelzwang.
    Wenn Du sagt das ist ein Klein-Modellbahn Omm52 wird beim gegenüber meistens sofort die Schublade gezogen: "Der taugt aber nichts gegenüber dem Brawa Omm52" ohne daß der Gegenüber überhaupt mal genau hingeschaut hat; der Rest der Gruppe hammelt dann hinterher.
    Mit dieser geschilderten Verhaltensweise der groben Oberflächlichkeit bist Du nicht der Einzige der diese Erfahrung gemacht hat.


    Auch bei mir im Fuhrpark gibt es uralte Schätzchen die noch planmässig unterhalten werden. Von den Gmmehs56 wurde der eine damals noch in der Trix Verpackung gekauft. An diesem Wagen habe ich im Laufe der Jahrzehnte immer herumgebaut. Zuerst wichen die fette Trix-Express Räder und die Keulenkupplung "normalen" 2-L Ausführungen.
    Das Untergestell wurde schmäler gemacht, KK-Mechaniken eingebaut, feine Spurkränze und zuletzt noch eine 3-Punktlagerung. Eigentlich immer auf dem aktuellen Stand der Technik gehalten. Ich denke auch noch nicht daran diesen Wagen auszumustern, zumal auch kein Ersatz in Sicht ist. Also bleiben der und ein weiteres Exemplar weiter als nützliche Wagentypen im aktiven Bestand. Weitere Arbeiten und Superungen daran nicht ausgeschlossen.


    Durch die Liste weiß ich aber auch welche Wagen ich aus meinem, immer noch übergroßen, Bestand weiter pflegen sollte und welche ich getrost vergessen und in die hinterste Ecke des Dachbodens einlagern kann.

  • zu beobachtendes Phänomen und besonders in Gruppen kommt es zu einer Art Rudelzwang.
    Wenn Du sagt das ist ein Klein-Modellbahn Omm52 wird beim gegenüber meistens sofort die Schublade gezogen: "Der taugt aber nichts gegenüber dem Brawa Omm52" ohne daß der Gegenüber überhaupt mal genau hingeschaut hat; der Rest der Gruppe hammelt dann hinterher.
    Mit dieser geschilderten Verhaltensweise der groben Oberflächlichkeit bist Du nicht der Einzige der diese Erfahrung gemacht hat.

    Hallo Lutz


    Wenn solche Wagen die im Zug sich befinden, fallen sie nicht weiteres auf.
    Ich bezeichne solche Wagen als "Füllwagen " die den Zug auffüllen und man sie beim vorbeifahrenden Zug nicht erkennt nur den ganzen Zug.


    Denn das Auge betrachtet nur ein Punkt beim fahrenden Zug.
    Erst hinterher wenn der Zug einmal vor dem Signal steht betrachtet man diesen.


    Geht mir genauso :toocool:


    Gruss Jürgen

    Meine Angst besteht darin:

    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

  • Zu den Wagen sage ich mal ganz platt:
    Mir ist einen gut gealterter Omm52 von Klein lieber als ein nagelneuer von Brawa im Zugverband.

    Hallo Holger


    Das ist wiederum Ansichtssache, aber ich bin Fan beider Wagen.
    Für eine Fotoszene darzustellen, würde ich den BRAWA Wagen vorziehen.

    Gruss Jürgen

    Meine Angst besteht darin:

    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

    Einmal editiert, zuletzt von Juergen ()

  • So eine statistische Bestandsaufnahme bestimmter Jahrgänge ist ne Klasse Idee.


    Da ich weder Eisenbahner bin, noch über bestimmte Unterlagen für eine solche Bestandsaufnahme verfüge - insbesondere für die Zeit der Reichsbahn in der DDR, habe ich mich bisher auf alte Fotografien gestützt.


    Bei der Reichsbahn in der DDR - die auch den Gegebenheiten der Mangelwirtschaft unterlagen - wurden noch lange Wagentypen eingesetzt, die bei der Bundesbahn schon längst verschrottet wurden. Unter anderen kam es auch dazu, dass die Reichsbahn bestimmte Wagentypen von der Bundesbahn aufkauften, die diese schon ausrangiert hatten. Staatliche Stellen der DDR waren damit involviert!


    In den Umläufen wurden auch Güterwagen anderer Bahngesellschaften mit genutzt, aufgrund der Mangelwirtschaft der DDR. Daher kann man die Epochen 3 und 4 der DR doch sehr exotisch darstellen.



    LG
    Sascha

    Grüsse aus Mahlsdorf (Berlin)


    Sascha :thumbsup:


    "Manche wissen doch nicht, was sie denken, bevor sie hören, was sie sagen..."

  • Unter anderen kam es auch dazu, dass die Reichsbahn bestimmte Wagentypen von der Bundesbahn aufkauften, die diese schon ausrangiert hatten. Staatliche Stellen der DDR waren damit involviert!

    Hallo Sascha


    Ja, es war in den Jahren 82 - 84, da ein Überbestand an Güterwagen der Bundesbahn herrschte durch die Krise und der Rückgang des Güterverkehrs sie übrig waren.
    Zum Teil waren es Wagen noch ohne Bremse ( Leitungswagen )verließen das Westliche Deutschland.......
    Man kauft beim Westbruder, zähneknirschend ein, aber es ging nicht anders.
    Bei den Freunden in Frankreich und Belgien besorgte man sich neue auch unterschiedliche O- , Selbstentlade- , Rungen-,Kesselwagen .


    Bei dybas auf seiner Seiner bin noch fündig geworden.
    Unter anderem der ex Ot mm 61 und der in Frankreich gebaute Selbstentladewagen,
    Aber auch bei den privaten Güterwagen ( VTG , EVA...) wurde man fündig und benutzte sie um die Wirtschaft aufrecht zu erhalten.


    So makaber die Geschichte war, kamen nach der Wende wieder so manche Wagen wieder zurück in den Westen, obwohl sie wenn sie bei der Bundesbahn 20 Jahre zuvor geblieben wären, eigentlich in den Schrott gewandert wären.
    So wie dieser Wagen in H0 , einer der ersten richtigen brauchbaren Selbstentladewagen von Talbot nach dem Krieg, der von PIKO heute hergestellt wird.


    Gruss Jürgen

    Meine Angst besteht darin:

    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

    2 Mal editiert, zuletzt von Juergen ()

  • Hallo Lutz,


    danke daß Du Dir die Mühe gemacht hast, die Güterwagen statistisch zu bewerten. Aber, wie Du selber schreibst ist dies nur für einen eingegrenzten Zeitraum- und die durchschnittliche Bahngesellschaft (hier DB 1965) relevant. Ich möchte hier eher der Phlosophie des Anlagenthemas folgen- also welche Strecke und/ oder welche Ladestellen liegen vor.


    So ist zB auf einer Anlage mit einem eher ländlichen Motiv und Ladestelle ein Bestand an Tds oder Tadgs nur dann sinvoll, wenn die Ladestellen dieses auch hergeben. Dabei sind diese Wagen im Bereich der DR recht häufig zu sehen gewesen, wenn zB Dünger oder Kohle für den Hausbrand entladen wurde. Dabei gab es dann zT abenteuerliche Entladetechnologien.


    Ich werde aber meinen Wagenbestand nach diesen Kriterien durchsehen- wobei der Zeitraum nicht ganz so eng gefaßt wird. Ich vertrete hier ein wenig den Standpunkt von Ronald- einen Verkehr vor dem Hintergrund der Geschichte abzuwickeln. Und das bedeutet eben bei mir BR43 mit OOt der Gattungsdbezirke Oldenburg und Saarbrücken, oder BR43 mit den verschiedenen Bauarten zwei- und vierachsiger Hochbordwagen . Genauso kann ich mir aber auch einen Stückgutzug mit einer 52 und den Verbandswagen von PIKO und Oppeln sowie E050 vorstellen. Die richtigen Exoten habe ich sowieso nicht im Fuhrpark. Dabei ist es gerade im Gebiet der DR und PKP so gewesen, daß die verschiedenen Altbaufahrzeuge zT bis in die neunziger im Einsatz waren.


    Zur sinnvollen Zugzusammenstellung ist es ohnehin notwendig zeitgeschichtliche Bilder auszuwerten.


    Viele Grüße


    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Zur sinnvollen Zugzusammenstellung ist es ohnehin notwendig zeitgeschichtliche Bilder auszuwerten.


    Genauso sehe ich das auch.
    Karl-Friedrich Seitz und Gerd Böhmer z. B. haben mächtig viel historische Bilder im Internet verbreitet. Der Bilderinhalt vorwiegend Lokomotiven - aber manchmal sind auch abgestellte Güterwagen im Hintergrund abgebildet!


    LG
    Sascha

    Grüsse aus Mahlsdorf (Berlin)


    Sascha :thumbsup:


    "Manche wissen doch nicht, was sie denken, bevor sie hören, was sie sagen..."

  • Ich vertrete hier ein wenig den Standpunkt von Ronald- einen Verkehr vor dem Hintergrund der Geschichte abzuwickeln. Und das bedeutet eben bei mir BR43 mit OOt der Gattungsdbezirke Oldenburg und Saarbrücken, oder BR43 mit den verschiedenen Bauarten zwei- und vierachsiger Hochbordwagen . Genauso kann ich mir aber auch einen Stückgutzug mit einer 52 und den Verbandswagen von PIKO und Oppeln sowie E050 vorstellen.


    Lese Dir einfach noch mal Beitrag 5 so wie Beitrag 8 durch und was Friedrich über das "Hintergrundrauschen" geschrieben hat.


    Es ist auch völlig klar, daß einige Modularrangements einen erhöhten Wagenbedarf von betimmten Typen hat. So dürften bei Friedrich auf den Zechenmodulen Wagengattungen wie Om, Omm, Otmm und OOt in überproportionaler Anzahl vertreten sein.


    Wenn ich die Emslandstrecke nachbilde, habe ich hier einen sehr sehr hohen Anteil von OOtz und Kesselwagen. Spezielle Verkehre generieren eben auch eine verstärkte Ansammlung von Spezialwagen.


    Bilde ich jetzt aber eine 08/15 Strecke nach ohne besondere Schwerpunkte, dann richte ich mich nach der statistischen Verteilung.


    Und was die DR antrifft, da dürfte es sehr schwierig sein an Zahlen heranzukommen. Bedingt durch die schon paranoid zu nennende Geheimniskrämerei der damaligen Machthaber. Die genaue Anzahl von Güterwagen war eben ein militärisches Geheimnis.
    Wie z.B. der Ms06 , ein gedeckter Güterwagen der auch für militärische Personentransporte eingerichtet und vorgesehen war.
    Es war zwar bekannt daß es sie gab, aber über die tatsächlichen Stückzahlen allertiefstes Schweigen.
    Verkompliziert wird es noch durch die Beschaffungs- und Devisenpolitik der damaligen Regierung. Neu gebaute Güterwagen wurden zwecks Devisenbeschaffung ins Ausland verkauft, dafür teilweise Neubauwagen aus den sozialistischen Bruderländern importiert.
    Es gab auch bei der DR ein Reko- bzw. Umbau- oder Teil-Mod.-Programm für überalterte Güterwagen. Es dürfte aber vermutlich nicht in dem Umfang oder Ausmaß ausgeführt worden sein wie bei der DB.
    Aller Wahrscheinlichkeit nach wurden daneben wirklich "Alte Schätzchen" mit viel Improvisationstalent auch noch weiter über ihre Zeit hinaus in Betrieb gehalten.


    Kurz zusammen gefasst, bei der DR war der Güterwagenpark viel uneinheitlicher.

    • Offizieller Beitrag

    ...die DR der DDR in E>poche III. So eine Aufstellung hätte ich gern mal gesehen, geschweige denn besitzen wollen.
    Ich habe schon einige Ausgaben vom Sammelwerk "Das war die DR " und auch vom "Archiv der deutschen Reisezug- und Güterwagen"
    Man finden kaum oder nur spärliche Angaben. Ob da noch was zu machen ist. Auch die "Carsten" schweigen sich eher dazu aus.


    die Auflistung ist sehr interessant. Aufgrund fehlenden Materials kann ich leider keine für mich relevante Aufstellung für Epoche IV machen.


    Und was die DR antrifft, da dürfte es sehr schwierig sein an Zahlen heranzukommen.


    Männer, Euch kann geholfen werden. :D


    der aktuelle "Carstens, Güterwagen Band 6, Bestände und Bauteile, Güterzuggepäckwagen" widmet sich sehr ausführlich auf über 100 Seiten den Bestandszahlen, beginnend mit dem deutschen Staatswagenverband, über die DRG hin zur DB, DR und DB AG.


    Die Bestandszahlen sind nach bestimmten Jahrgängen gruppiert. Ein kleiner "Einblick":
    Deutsche Bundesbahn 1950-1955, 1956-1962, 1963-1969, 1970-1979, ab 1980
    Deutsche Reichsbahn 1950-1960, 1960-1969, 1970-1979, ab 1980
    Deutsche Bahn AG 1994-2000


    Dieses Buch ist zu den zitierten Fragen m.E. sehr hilfreich!


    Gruß Rainer :thumbup:

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    Christopher La Brec: Jeder Mensch verfolgt einen Traum in seinem Leben. Entweder den eigenen oder den eines anderen. Gib acht, das Du Deinen eigenen verfolgst.