? Heureihen selbst herstellen

  • Hallo zusammen,


    ich habe in Problem und im Web nur den Verweis zu Fallers Bausatz "Heuernte" gefunden, der mich nicht wirklich anspricht.


    Also, um was geht es: Die Nachbildung von Heureihen.


    Meine Idee, die nicht funktioniert, war folgende:
    Lange Grasfasern werden auf dem Grund auf und in Form gebracht. Eine Fixierung erfolgt mit Weissleim. Hier hatte ich schon das erste Fehlergebnis: Durch das beträufeln mit Weissleim, egal ob die Fasern vorher mit Wasser benetzt wurden oder nicht, verkleben diese nicht so richtig vorbidlgerecht. Sie kleben komplett zusammen anstatt locker zum liegen zu kommen.


    Gut habe ich mir gedacht, dann nehme ich diesen Haufen als "klebende Grundlage" und streue darauf noch ein Ladung Fasern. Jetzt sieht es besser, ja sogar so wie ich es mir vorstelle, aus. Allerdings verkleben die aufgestreuten Fasern nicht mit den Fasern, die den Unterbau bilden, also den in Leim getränkten. Die aufgestreuten Fasern halten entweder nicht oder werden, wenn ich mit weiterem Leim nachhelfe, wieder ein unansehnlicher Haufen.


    Kurz und gut, daher meine Frage: Hat einer eine Bauanleitung oder einen Tipp, wo ich eine Anleitung zum Bau von Heureihen finde oder sonst eine Idee?


    Zur Epoche: Wir sind in Epoche III bis IV, wo das Heu bereits maschinell mit Heupressen auf dem Feld verarbeitet wird. Allerdings keine Rundballen, sondern die kleinen handlichen Ballen. :D


    Ich hoffe, ihr könnt mir helfen, da ich derzeit keine Idee habe, das Problem in den Griff zu bekommen.


    Viele Grüsse
    Holger

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Holger,


    mangels eigener Bastelerfahrung zum Thema kann ich Dir mit Selbstbautipps leider nicht weiterhelfen. Meine "Meisterschule Modellbahn" hat einiges im Kapitel "Auf dem Land" zu bieten, aber keine Heuballen.


    Im Web habe ich aber noch ein paar Treffer erzielt, vielleicht ist etwas dabei, was Deinen Vorstellungen näherkommt.


    Gruß Rainer :thumbup:

    Kleinreuth-Nord-Logo-supersmall.jpg


    Christopher La Brec: Jeder Mensch verfolgt einen Traum in seinem Leben. Entweder den eigenen oder den eines anderen. Gib acht, das Du Deinen eigenen verfolgst.

  • Hallo Holger,


    leider ohne Bild, versuche ich mal zu empfehlen: "Konstruiere" deine Heureihe aus den Fasern und fixiere sie dann durch Aufträufeln mit verdünntem lösungsmittelhaltigen Tiefgrund. Mit Spiritus verdünnt, ist der nicht so "schwer" wie wässriger Tiefgrund, "schwemmt" die Fasern nicht weg und lässt die "Fluffigkeit" bestehen. Eventuell nach dem "Anziehen" des Tiefgrunds noch mal mit einer Pinette das ganze auflockern.


    Versuch macht kluch (oder so ähnlich)



    Viel Erfolg und Grüße von



    Bruno - bob -

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist


    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Versuch es mal mit ner dickeren Schnur als Grundlage.


    Die mit Weißleim einstreichen und dann erst in Fasern wälzen.


    Nach dem Wälzen noch mal mit Haarlack einsprühen und danach noch etwas bestreuen.

  • Moin, Holger


    Musste erst das passende Modul aus der Ecke kramen.
    Hier hast Du die als Schwade oder Schwad bezeichnete zum Pressen reihenförmig zusammengerechtes bzw. abgelegtes Heu (oder Grass/Stroh). Alle nachfolgenden Maschinen benötigen diesen Schwad; bei Heu in der Epoche III kann man eine Hochdruck-Presse für kleine Ballen nehmen oder man nimmt den Ladewagen.
    Ich selber habe schon im Maßstab 1 zu 1 100erte Kilometer Schwade in meinem Leben gezogen. Angefangen in den 60er mit dem sogenannten OKA, das Gerät mit 6 Sternräder, das z.B. von Weinert angeboten wird. Heute werden Schwade je nach Größe der nachfolgenden Maschine mit sogenannten Kreisel Schwadern gezogen, ich selber habe in letzter Zeit für den Feldhäcksler mit vier einzelgesteuerten Schwadern an einem Transport /Arbeitsrahmen der Firma Krone gearbeitet. Wer möchte kann ja mal bei der Firma Krone im Internet nachschauen.
    Nun zu Deiner Frage:
    [b]Bilder zu der von Bruno beschriebenen Methode:[/b]
    Der Modell-Schwad wurde vor mehr als 10 Jahre aufgebracht; deshalb ist er ein bisschen in die Jahre gekommen (verstaubt) :D .


    Bild 1 und 2 zwei Schwade



    Der abgefahren dritte Schwad wurde ebenfalls dargestellt. Die Aufnahmevorrichtung, als Pickup bei Landmaschinen bezeichnet, wird so eingestellt das sie nicht Erde aufkratzt und fördert, deshalb bleibt manchmal etwas liegen, das man hier sehen kann.
    Bild 3 und 4



    Die „Lockerheit“ der dargestellten Schwade ist hier auf den Bildern deutlich zu sehen


    Bild 5 und 6


    Mit großem Schlepper; d.h. der Schwad ist richtig dimensioniert.


    Gruß Friedrich

  • Lieber Friedrich...
    ...und nun netterweise noch die "Nachahmerbeschreibung"...
    ...bitte...bitte...
    ...oder sind das die tatsächlichen Bilder zu Brunos Methode?
    Ich wäre für die Felder am Rande der RSN auch daran interessiert.
    Nettes Grüssle mitten aus dem Wald
    Peter

    ... und das Grüssle mitten aus dem Wald
    bis bald... ´s Peterle


    ...mittlerweile gibt es einiges auf meinem "Blog"


    Verschiebe nicht auf morgen, was du heute leben kannst.
    Jeder vergangene Augenblick, den du nicht zu ergreifen verstanden hast, ist ein verlorener Augenblick.
    (unbekannter Autor)

  • Moin, Peter


    Ich habe Deine Frage nicht verstanden.
    Bruno hat geschrieben:


    Zitat

    "Konstruiere" deine Heureihe aus den Fasern und fixiere sie dann durch Aufträufeln mit verdünntem lösungsmittelhaltigen Tiefgrund. Mit Spiritus verdünnt, ist der nicht so "schwer" wie wässriger Tiefgrund, "schwemmt" die Fasern nicht weg und lässt die "Fluffigkeit" bestehen. Eventuell nach dem "Anziehen" des Tiefgrunds noch mal mit einer Pinette das ganze auflockern.


    Genau so sind die Schwade auf einem Modull genannt: Abzweig Spaxwald, entstanden. Die 6 Fotos sind gestern von einem kleinen Modull des Abzweiges Spaxwald gemacht. Nach meiner Erinnerung haben Bruno und ich diese sogar gemeinsam aufgebracht.
    Damals konnte man diesen Tiefgrund noch in jedem Baumarkt erwerben, inzwischen ist es nicht mehr so einfach.
    Gruß Friedrich

  • Hallo Peter,


    das mit dem Tiefgrund ist nur ein Geruchsproblem: Früher gab es solchen mit Alkohol als Lösungsmittel, aber der ist aus den Programmen der Baumärkte geflogen (dafür haben die heute wieder "Bioethanol" für die mow geschmackvollen Kamine auf Lager). Heute gibt es immer noch im Baumarkt den Tiefgrund "LH" losmittelhaltig mit Testbenzin als Lösungsmittel. Das trocknet nicht ganz so schnell und riecht eben nicht so "gut" wie Alkohol.


    Dem Funktionieren des Prinzips tut es aber keinen Abbruch.


    Probier´s aus! Gruß Bruno - bob -

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist


    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Danke Friedrich und Bruno für eure Antworten.
    Ich hatte wohl einen Tag mit schlechter Aufnahmefähigkeit 8| und glaubte oder hoffte bei den Friedrich-Bildern
    auf eine weitere Methode. 8) Ich werde es ausprobieren. Danke für eure Informationen, Bilder und Anleitung. :thumbup:
    Nettes Grüssle mitten aus dem Wald
    Peter


    ...und nun warten wir auf Holgers Umsetzung, wenn dann seine Geburtstagsfeier vorbei ist... :party:

    ... und das Grüssle mitten aus dem Wald
    bis bald... ´s Peterle


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    (unbekannter Autor)

  • Hallo zusammen,


    irgendwie klappt es zur Zeit mit der Fotografie nicht. :pfeifen:
    Nichts desto trotz werde ich mal zwei Bilder meiner Heureihen einstellen. Sie sollen hauptsächlich mal das Grössenverhältnis und die Struktur darstellen.
    Zu der Farbe: Die Reihen sind etwas dunkler/grüner.


    Mein "How-to-do":
    Mit Spiritus verdünnte Grundierung wurde in einer Linie auf dem Grund aufgestrichen. Dann eine Mischung ("Saugabfall") von überwiegend frühherbstlichem Mininatur-Grasfasern aller Längen, vermischt zu etwa gleichen Teilen mit 2 und 4,5 mm langen Fasern Herbst als bereits in Form gebrachter Haufen aufgebracht und noch etwas in der Form korrigiert.
    Diese Reihe wurde dann mit der Tiefengrundmischung (aus einer Spritze) ordentlich getränkt. Mit einem Sieb wurden dann noch 6 mm Fasern Herbst leicht über den Haufen gestreut.


    Nach paar Minuten wurden die Reihen nochmals in Form gebracht, einzelne (störende) Fasern entfernt und der Haufen bekam noch mal ein Ladung Tiefengrund aus der Spritze ab.


    Etwas später wurde mit einer alten Pinzette versucht, die aufliegenden Fasern etwas zu drehen, so dass es aussieht, als ob der Heuwender seine Arbeit getan hatte. Hierbei sollte auch die typische Form entstehen. Die einzelnen Reihen sind nämlich nicht eine komplette Reihe, sondern bestehen eigentlich aus kleinen Packen der gewendeten Halme. * Kann ich jetzt nicht anders ausdrücken.


    Vor Ort am Original "ausgemessen" kam ich zu folgenden Werten:
    Höhe: ca. 60 - 70 cm, bei mir etwa Kniehöhe
    Breite: bis ca 4 Schuhlängen, also ca. 130 cm
    Breite zwischen den Reihen: Das variiert von 2,5 bis 3,5 m.


    Der Grössenvergleich:



    Die Reihen ohne Beiwerk



    Die Zwischenräume müssen und werden nochmal neu mit kurzen Fasern Herbst und Frühling nachbegrast.


    viele Grüsse
    Holger

  • Moin, Vorbildinteresierte


    Die Arbeitsbreite der nachfolgenden Pick Up bestimmt die Breite des Schwad. Eine Pick Up der 50er/60er Jahre hatte eine Arbeitsbreite von 1,35m. Extra breit war dann Ende der 60er Geräte mit 1,60 m Arbeitsbreite.


    Bei Heu ist das nicht immer hin zu kriegen, manchmal arbeitet der Wind mit und man hat keinen schönen Schwad.
    Die Kunst beim schwaden ist einen möglichst homogenen Schwad zu erzeugen damit das nachfolgende Gerät immer gleichmäßig beschickt werden kann. Damals musste man noch im Getriebe herumrühren und von 28 Vorwärtsgänge oder gar einem Vario Getriebe hat manch ein „Pressenfahrer“ damals nicht zu Träumen gewagt. Je nach Alter des Schleppers hatte der damals 2 bis 4 Gänge im richtigen Arbeitsbereich und er freute sich wenn er eine Doppelkuppelung hatte, das heißt anhalten konnte, ohne das die Zapfwelle mit ausgekuppelt und damit stehen blieb.
    Zur Lage der Halme: Das liegt zum einem am Gerät, zum andern an der Masse. Als Beispiel: die Sternradschwader drehen das Erntegut fast zu einem Tau. Da sind keine „luftigen Einzelelemente“ mehr zu erkennen.


    Gruß Friedrich

  • Moin,
    siehe auch Drehscheibe online Bild des Tages 27. Juni also heute


    der Schwad ist für Grassilage!
    Gruß Friedrich



    Edit Rainer:
    Hier noch der Linkzum Foto (weil ja täglich wechselnd)

    Einmal editiert, zuletzt von Rainer () aus folgendem Grund: Link hinzugefügt, Autorenname berichtigt

  • Hallo,


    ich habe vielleicht noch eine Idee beizutragen. In meinen letzten Ferien in Vorarlberg habe ich ganz feines haariges Moos von Ästen gesammelt. Im sprühfeuchten Zustand ist es blassgrün und wechselt im trockenen Zustand in hellgelb/hellbraun. Mit einer Pinzette kann man einzelne Faser separieren und es wirkt schon sehr real. Muss mal danach suchen und ein Bild hineinstellen. Ich brauche es als Strohimitat für die Nester meiner H0 Hühner.


    Gruss Tom