Eine ELNA für die VEV

  • Hallo zusammen,


    noch ein Projekt habe ich begonnen: den Bau einer ELNA für die VEV. Zunächst zum Vorbild: die VEV hatte gar keine ELNA. Allerdings war 1970 über einen längeren Zeitraum die ELNA 184 der RStE in Linse abgestellt; vermutlich wurde sie allerdings nur selten eingesetzt. Im Netz findet man ein paar wenige Bilder davon:


    <http://www.flickr.com/photos/s…/in/set-72157625129337795>
    ... ein wunderschönes Bild in der damals noch wunderschönen Ortsdurchfahrt von Hehlen (da bin ich mal zur Schule gegangen...)


    oder in Linse am Weserufer...
    <http://www.flickr.com/photos/s…157625129337795/lightbox/>


    Irgendwo gab es auch mal schöne Farbbilder; die finde ich aber leider nicht mehr. Wie schon gesagt, diese Lokomotive gehörte niemals der VEV; sie war bei der RStE/DEG eingestellt und wurde damals nur für Sonderfahrten eingesetzt. Der Vorgänger der VEV, die VEE (Vorwohle-Emmerthaler Eisenbahn), hatte tatsächlich mit der Lokomotive 25 eine ELNA im Bestand; allerdings nur kurze Zeit und eine ELNA 4. Diese Maschine wurde dann an die Schwesterbahn VDD (Voldagsen-Duingen-Delligsen) abgegeben. Die beiden Bahnen VEE und VDD haben häufiger Fahrzeuge getauscht; bei der VDD hat sich die Maschnie sich bis zur Verdieselung sehr gut bewährt. Aus irgendeinem mir unklaren Grund hat die VEE eher 3-Kuppler eingesetzt...


    Meine VEV soll aber trotzdem - oder - mit ein wenig Kompromissbereitschaft- gerade deshalb - eine ELNA bekommen. Ich werde dabei die 184 aus dem Weinert-Bausatz 4142 realisieren, und als VEV-Maschine beschriften (ich will die Lok nicht nur vor Sonderzügen einsetzen...) Ich habe jetzt tatsächlich auch schon angefangen, und viele Löcher gebohrt... bisher eher unspektatkulär. Wenn man wirklich etwas sieht werde ich erste Bilder einstellen - wobei es im Internet aber schon ganz gute Baubeschreibungen gibt (zum Beispiel <http://www.westportterminal.de/nau_elna.html>).


    Meine erste Frage an euch (es werden weitere folgen...): hat jemand von euch diesen Bausatz auch schon zusammengebaut, und hat noch die vollständigen Zeichnungen? Bei mir fehlen die Zeichnungen, aus denen die Bestückung des Kessels hervorgeht...


    Soweit für heute,
    Grüße aus H0-Kirchbrak,
    Erik

  • Hallo Erik,
    ich habe die ELNA noch nicht zusammengebaut- aber aus meinen Erfahrungen zeigen die Zusammenbauzeichnungen immer genau die Zeichnungsgerechte Bestückung.
    Da kann aber eben im Falle der ELNA genau die Bestückung der vom Hersteller vorgegebenen Bahn sein...
    Hie helfen dann nur die Fotos der entsperechenden Lok, was in Deinem Fall schwierig sein könnte.
    Daher mein Vorschlag:
    Baue die Lok als Lok der Rinteln-Stadthagener Eisenbahn (wie sie im Vorbild eingesetzt war) - es gibt ja keine Beweise dafür, daß sie nicht in dieser Ausführung eingesetzt war ;)



    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo Christian,



    Baue die Lok als Lok der Rinteln-Stadthagener Eisenbahn (wie sie im Vorbild eingesetzt war).


    wahrscheinlich hast du Recht. Da die Dampfloks bei der VEE/VEV immer mit dem Kessel nach Osten liefen, sieht man bei der Modell-VEV vor allem die Lokführerseite... Deshalb erstmal ein Link auf ein paar Bilder, bei der die Lokführerseite der ELNA schön zu sehen ist:
    <http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?17,6152538>


    oder <http://www.flickr.com/photos/s…157625172372839/lightbox/>


    Ich habe erstmal das Führerhaus zusammengeklebt. Irgendwie scheinen kleine Spalte (bei mir) dabei unvermeidlich zu sein; ich habe diese mit etwas Stabilit zugeschmiert, und anschließend mit 600er Schleifpapier etwas nachgeschliffen. Aus anderen Bausätzen habe ich gelernt, dass man Spalte - insbesondere nach dem Schleifen - erst beurteilen kann, wenn die beiden Komponenten die gleiche (und möglichst die richtige) Farbe haben. Also hat meine ELNA an den Kanten einen "Fotografieranstrich" mit einem schwarzen Filzschreiber bekommen:





    Und siehe da: die am wenigsten gelungene Naht liegt auf dem Kohlenkasten - ich hätte eher die Kanten hinten am Kohlenkasten im Verdacht gehabt. Naja, da werde ich noch mal nacharbeiten müssen...


    Soweit für heute erstmal, schöne Grüße aus dem H0-Eisenbahnwerk Bodenwerder-Linse,
    Erik

  • Moin,


    Zitat

    Irgendwie scheinen kleine Spalte (bei mir) dabei unvermeidlich zu sein; ich habe diese mit etwas Stabilit zugeschmiert, und anschließend mit 600er Schleifpapier etwas nachgeschliffen


    Bevor Du das machst, lasse immer wieder wenig Sekundenkleber in die Spalte laufen bis sie gefüllt ist. Tipp stammt von einem absoluten Profi, ich habe es ausprobiert und komme zu dem Schluss: Er hatte recht.
    Stabilit ist an unsichtbaren Stellen die erste Wahl.
    Gruß Friedrich

  • Hallo Erik,


    ich habe die Weissgussteile mit Hilfe von Klemmen, Gummis o.a. erstmal zusammengestellt, das Gehäuse gegen eine Lampe gehalten und konnte dann sehr deutlich sehen, warum bei den zusammengefügten Bauteilen ein Spalt entsteht.
    Dafür gibt es viele Ursachen, vom Verziehen oder Verbiegen der Gehäuseteile über Angussreste bis zu Schwimmhäuten. Je nach dem, wie alt die Gussformen des Herstellers sind. Erst beim genauen Ausrichten der Teile kann man feststellen, an was es liegt.
    Wenn Material weggenommen werden muss, mache ich das mit einen sandpapierbeklebten Holzstab (von Eis am Stiel, Zungenspatel o.a.) mit 600er oder 800er Körnung. Gibts auch fertig zu kaufen. Feilen setzen sich während der Bearbeitung zu. Sie eignen sich für
    Weissmetall nicht.
    Wenn Du dir dann immer nur eine Stelle zur Bearbeitung vornimmst, kannst Du dich ganz langsam an ein ideales Ergebnis rantasten.
    Ich habe diese Methode gewählt, weil man beim Auffüllen vorhandener Spalten und anschliessendem Schleifen schnell mal ein Detail am Lokgehäuse unwiederbringlich weggeschliffen hat.
    Den Rest an winzigen Ungenauigkeiten füllt dann der Leim oder das Lötzinn beim Zusammenbau der Teile.


    Ich wünsch Dir viel Erfolg mit deiner ELNA.

  • Hallo Freunde,


    Erik:
    schön, die ersten, wenn auch kleinen Baufortschritte zu sehen...
    Es beruhigt mich, daß nicht nur ich das Problem mit den Spalten hatte. Rückblickend muß ich aber sagen, daß die Weinertbausätze recht ordentlich durchdacht sind. Ein Teil der Spaltenbildung scheint aber dem "FÜNF-Finger-Kran" geschuldet des Erbauers geschuldet sein.Schon bei der "Trocken-Montage" ist man geneigt, damit die Teile nicht wieder auseinanderfallen, etwas fester als nötig zuzufassen... zumindest hatte ich den Eindruck bei der Montage der Weinert-81 ( Weinert-Bausatz der BR 81. Eine Baubeschreibung ).
    Hier hatte ich dann das Problem des etwas verdrehten Wasserkastens.


    Die Tips von Peterund Friedrich sind natürlich Gold wert!
    Ich wünsche Dir viel Spaß beim Weiterbau. Es wäre schön, wenn Du uns hier auf dem Laufenden halten würdest.


    Holger:
    Meines Erachtens ist die Ehrfurcht vor Fahrzeugbausätzen überbewertet. Ich bin der Meinung, wer Modellhäuser zusammenbauen kann, kann auch Bausätze von Lokomotiven montieren. Bei den Weinertbausätzen benötigt man nun nicht unbedingt viel mehr Werkzeug zum Bau.
    Man sollte sich nur im Klaren sein, was man tut- und ein wenig Gespür fürs Material haben.
    Der Zusammenbau sollte natürlich mit Ruhe und Gelassenheit geschehen.


    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo zusammen,


    langsam wächst die ELNA heran: die Heizerseite sieht schon ganz passabel aus...



    Etwas schwieriger gestaltet sich Lokführerseite, nachdem dort die Speisewasserpumpe hin umgezogen ist... jetzt werde ich erstmal versuchen, eine Leitung zwischen Pumpe und Führerhaus anzulöten. Oder hat jemand eine bessere Idee? Die alte Leitung war nicht lang genug...



    Soweit für heute, schöne Grüße aus H0-Kirchbrak,
    Erik

  • Hallo Erik,
    schöne Arbeit die du da machst, wo und was für Leitungen lötest du denn an? Ich kleibe eigentlich alles nur an, aber löten ist bestimmt stabiler.


    schöne Grüße
    Christoph

  • Hallo Christoph,


    bisher habe ich auch alles geklebt. Allerdings muss ich jetzt eine Leitung an die Flansche der Speisewasserpumpe anbringen (die Original-Weinert-Leitung habe ich abschneiden müssen, da diese für die Anordnung auf der Heizerseite gedacht war, durch den Zusatzwassertank der 184 musste die Pumpe aber (nicht nur beim Original) umziehen - mit dem Erfolg, dass ich die Leitung neu legen muss). Ich traue meinen Klebeverbindungen bei so kleinem Anbindungspunkt nicht über den Weg; ich wollte wenigesten versuchen, diese Leitung an der Pumpe anzulöten. Keine Ahnung, ob es funktioniert...


    Grüße,
    Erik

  • Hallo zusammen,


    um die VEV-ELNA war es lange ziemlich still - ich hatte wenig Zeit, mir hat die Airbrush gefehlt, ich habe was anderes gemacht - man findet immer Ausreden. Vielleicht lag es aber auch einfach an meiner fehlenden Erfahrung mit entsprechenden Bausätzen. Immerhin: ich habe jetzt die wesentlichen Baugruppen gestern gespritzt. Zur Einstimmung stelle ich hier erstmal noch zwei Links ein, die das Original als 184 der DEG/RStE in Bodenweder auf der VEV zeigen - diesmal in Farbe...


    <https://www.flickr.com/photos/…382438523/in/photostream/>


    <https://www.flickr.com/photos/…381724755/in/photostream/>


    Aufgenommen wurden beide Bilder wahrscheinlich 1970...


    Und hier schon mal die erste Aufnahme der grob zusammengesetzten Maschine in Kirchbrak:


    Ich bin mit der Lackierung und den Farbkanten ganz zufrieden - war immerhin mein erster Versuch, und ich hatte einige Probleme mit der Farbe (hier Weinert Acryl), die aber wahrscheinlich auf eine zu schwache Verdünnung zurückzuführen waren.... Ansonsten gibt es da noch einiges zu tun: zum Beispiel musste ich vorn am Umlauf die vorbildfremden Leitern abnehmen, da diese mit den Kolbenschutzrohren kollidiert sind - und damit muss ich die Stelle auch noch mal nachlackieren. Und es gibt auch sonst einige nicht ganz perfekte Stellen - zum Beispiel der Übergang vom Wasserkasten zum Führerhaus. Ich wollte dort aber nicht weiter schleifen, um keine Nieten abzuschleifen... und aus 50 cm Entfernung gefällt mir die Lok schon mal.


    Über den Winter wird es ein Gestänge geben, evtl. auch Lampen - und einen Speicherelko...


    Und bevor Jürgen sich über die saubere Lok beschwert - nach der Beschriftung kommt auch der Dreck...


    Schöne Grüße,
    Erik

  • Hallo zusammen,


    ich habe da noch eine Frage an all die, die mehr Erfahrungen mit dem Bau von Weinert-Dampfloks haben als ich: Weinert rät zum Nieten der Steuerung zum eigenen Nietset. Ist das sinnvoll oder notwendig, oder gibt es da Alternativen? So, wie ich das sehe, ist das erstmal mein letzter Dampflokbausatz (aus Mangel an Vorbildern, die ich einsetzen könnte, nicht aufgrund des Bausatzes an sich...), so dass ich mir nicht sicher bin, ob ich in das Set investieren muss. Hat der Körner einen speziellen Winkel?


    Schöne Grüße aus H0-Kirchbrak,
    Erik

  • Hallo Erik,
    ist ja schick geworden, deine ELNA.


    Es ist sicherlich zweckmäßig, das Nietwerkzeug zu verwenden. Aber extra beschaffen würde ich es für ein Modell nicht wirklich
    Ich verwende dazu das, in einem Bemo-Bausatz befindliche Werkzeug.
    Es besteht aus einem Amboß mit einer Senkung (mit dem Durchmesser des Nietkopfes) und einem gehärteten Zylinderstift mit einer Spitze.
    Wie Du aus dieser Beschreibung siehst, kannst Du es Dir auch aus einem Stahlrest als Amboß und einem Stift ( Spiralbohrer 4,5mm Durchmesser ), den Du "anspitzt" selber machen.
    Eventuell ein Messingblech verwenden, in das Du einfach eine Bohrung mit dem Nietkopfdurchmesser bohrst. Auf ein Stückchen Flacheisen (oder Amboß) kleben- und fertig.


    Allerdings bin ich mit der Nieterei nie so recht glücklich geworden- weiß aber im Moment nichts besseres.


    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

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    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo Erik und Christian,


    ein elegantes und preiswertes Werkzeug zum Nieten ist ein kleiner, selbstschlagenden Körner mit einstellbarer Federkraft (google erbringt viele Treffer).
    Auf diese Weise habe ich zig (Weinert-) Steuerungen genietet; ein weiterer Vorteil: Man benötigt keine drei Hände ;) .


    Gruß, Volker

  • Damit mache ich auch meine Nietungen:

    Man kann schon sehr dosiert und kontrolliert zudrücken. Wenn man eine Zange mit langen Backen nimmt hält sich der Winkelfehler sehr in Grenzen und bleibt unter der Nachweisgrenze.

  • Hallo Eric,


    ich habe mir einen Körner aus dem Rest eines Spirec-Bohrers, Fohrmann, geschliffen.
    Damit die Nietenden schön umbördeln sollte der Spitzenwinkel des Körner recht groß sein, jedenfalls größer als der übliche
    Winkel eines Körners.


    Die Weinert-Elna ist ein kleines Kraftpaket mit guten Laufeigenschaften.





    Gruß Wolfgang

  • Hallo Volker,
    an die Automatik-Körner habe ich garnicht gedacht. Obwohl ich auch solche Geräte im Bestand habe.
    Allerdings habe ich sie noch nie zum vernieten verwendet. Sollte ich vielleicht testen- eine vernünftige Auflage ist aber dennoch Pflicht.


    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

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    Weisheit eines mir unbekannten


  • Moin;


    ich habe das Nietwerkzeug von Weinert seit über zwanzig Jahre und kann nichts Negatives dazu sagen. Der Ambos hat eine Bohrung in der die Weinert Niete passt, schon mal ein Vorteil.
    Dadurch kann man (außer mit roher Gewalt) auch nichts "festnieten". Für fortgeschrittene Mechaniker mag das alles "kalter Kaffee“ sein, ich wollt es nur mal anmerken.
    Gruß Friedrich

  • Hallo Friedrich,
    daß Werkzeug ist natürlich schon gut ( zu gebrauchen).
    Ich denke, daß es sich vom Bemo-Werkzeug kaum oder garnicht unterscheidet.
    Aber für ein einziges Modell würde ich es nicht beschaffen wollen. Hier kann man sich mit den oben genannten Mitteln behelfen.


    Du hast natürlich recht, man kann eigentlich keinen Schaden anrichten. Nur mit einem zu großen Hammer und Gewalt.
    Meine Bauchschmerzen beim Nieten rühren eigentlich auch eher aus der Vielzahl der unterschiedlichen Nietlängen her. Zudem haben die Teile immer das Bestreben, sich bei der Arbeit ins Nirwana zu verabschieden...
    Insofern fand ich die zusammenzubiegenden Lager einen entscheidenten Fortschritt. Der obendrein zusätzlich vorbildähnlicher aussieht.


    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

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    Weisheit eines mir unbekannten