Eine ELNA für die VEV

  • Hallo zusammen,


    ich habe mich doch entschlossen, in das Weinert-Nietset zu investieren - wer weiß, was noch kommt... Leider habe ich bei der Bestellung irgendwie eher Pech gehabt - das Set war so lange unterwegs, dass ich annehme, dass es ein paar Mal um die Welt geflogen ist... naja; und dann habe ich das Gestänge genietet - das Nieten ging auch ganz flott von der Hand, aber ich bin fast an den Voreilhebeln verzweifelt... Jetzt ist aber alles fertig. Nach dem Vernieten habe ich geprüft, ob sich die Treibstange in beiden Endlagen locker über den Treibzapfen schieben lässt - nach dem ich den einen Kolben noch etwas gekürzt hatte, funktioniert jetzt alles.


    Leider aber nur bis zum Festschrauben der Gegenkurbel - jetzt humpelt die Lok irgendwo. Kann mir jemand einen Tip geben, was ich noch einstellen kann und muss, oder kann mir jemand einen Tipp geben, wie ich die Gegenkurbel im richtigen Winkel festschrauben kann? Durch Verdrehung derselben wird das Humpeln zwar kleiner, aber ich finde keine Stellung, wo es kein kleines Hakeln gibt. Mein Problem ist auch, dass es zwei Gegenkurbeln gibt, und ich noch nicht so genau weiß, auf welcher Seite das Problem wirklich liegt.


    Wer kann mir hier Tipps geben? Ich verzweifele an dem Problem etwas, und habe schon einige Stunden erfolglos mit der Justage verbaucht...


    Schöne Grüße,
    Erik

  • Hi Erik,


    Bilder (Makro-Aufnahmen) wären tatsächlich hilfreich.
    Zur Stellung der Gegenkurbel gilt grundsätzlich:
    Die Gegenkurbel steht bei Heusinger - Steuerungen in nacheilender Stellung. Das kann man sich ganz einfach merken: In der Stellung der Kuppelräder mit den Kurbelzapfen ganz unten zeigt das „Auge“ der Gegenkurbel, also das Lager, in dem die Schwingenstange befestigt ist, etwa 15° abweichend von der Senkrechten in Richtung Zylinder, und das auf jeder Seite.


    Das "Humpeln" kann aber noch mehrere Ursachen haben. Dazu müßte ich - da ich das Modell nicht kenne - wissen, ob der Schieber in der Schiebertragbuchse beweglich ist, oder die Schieberschubstange als unbewegliches Bauteil montiert ist. Auch solltest Du die Freiheit der Treibstange nicht nur in beiden Endlagen des Kreuzkopfes, sondern auch in der Senkrechten überprüfen und ob sie einen zu starken Winkel zur Längsachse der Lok einnimmt (vom Treibzapfen zum Kreuzkopf).


    Am ehesten findet man den Fehler, wenn man bei richtig montierter Gegenkurbel "händisch" das Getriebe durchdreht und mit einer Pinzette in allen Steuerungslagen die Freigängigkeit aller Steuer- und Kuppelstangen beidseitig überprüft. Dazu gehört auch das freie Gleiten des Kreuzkopfes auf der Gleitbahn. Das gleiche Ergebnis kannst Du erzielen, wenn du die durch das "Humpeln" auf dem Gleis stehengebliebene Lok hochnimmst und dann die Freigängigkeit überprüfst.
    Ungeduld ist für solche Übungen der schlechteste Ratgeber. Warte am besten den Moment ab, in dem dich nichts aus der Ruhe bringen kann.


    Wen Du willst, gerne als PN.


    Gruß, Peter

  • Hallo zusammen,


    Fotos kommen. Im Prinzip bin ich so vorgegangen, wie du beschrieben hast, Peter - allerdings bis vorhin ohne Erfolg. Jetzt habe ich aber doch einen Fehler gefunden: der Träger, an dem die Gabelführung an einem Zylinder hängt, war etwas zu hoch; die Schieberstange saß ganz leicht schräg im Zylinder. Das ist mir zwar schon vorher aufgefallen, aber ich habe mir dabei nichts gedacht. :cursing: Nach Korrektur (nachbiegen...) läuft die Lok jetzt passabel. 8) Ich werde demnächst noch mal die Gegenkurbeln überprüfen, kann aber jetzt immerhin schon langsam an einen Wagen heranrollen. Uff, das war ein schweres Stück Arbeit...


    Danke euch schon mal,
    schöne Adventsgrüße,
    Erik

  • Hallo zusammen,


    Danke schon mal für eure Hilfe. Ich habe einen Fehler gefunden, der maßgeblich zum Humpeln beigetragen hat - der Kreuzkopf hat in einer Stellung leicht den Voreilhebel berührt. Ich habe diesen deshalb etwas herausgebogen - jetzt ist das schon mal behoben. Übrigens hat sich das am besten auf meinem Rollenprüfstand bei langsamer Motordrehzahl gezeigt: der Kreuzkopf ist leicht gesprungen. Ich habe das Gefühl, dass noch immer nicht alles ganz rund läuft - ab und zu scheint sie beim Anfahren noch einen Widerstand in einer bestimmten Stellung aufzuweisen - aber irgendwie abhängig von der Gleislage. Ich werde jetzt erstmal weitere Testfahrten machen...


    Die Fotos zeigen die Lokomotive beim Zustellen von Briketts...





    Wie es weitergeht: ich werde demnächst die Lampen zusammensetzen - natürlich soll meine ELNA auch nachts fahren können. Mein Plan war dabei, Weinert-Lampen mit einer SMT-LED zu bestücken, und anschließend miteiner klaren Masse zu verfüllen - Parallelwelten beschreiben da ganz gute Ergebnisse mit Bondic <<http://www.bauhaus.info/bondic/bondic-starter-set/p/20728337>. Ich werde das allerdings erstmal an einer Ausschusslampe testen.... und dann wird auch Beschriftung, etc. kommen - auch das Stromabnehmerblech könnte noch ein bisschen rote Farbe vertragen.... Immerhin kann man jetzt aber schon mal rangieren. Da fällt mir noch was ein: die Lok produziert bei leichten Bögen (abzweigende Weiche) ab und zu mal Kurzschlüsse - ich habe den Grund noch überhaupt nicht gefunden. Kennt jemand sowas? Nach einmal Anschieben ist alles wieder iO...


    Schöne Grüße,
    Erik

  • Hallo Erik!


    Ferndiagnosen sind immer schwierig bis unmöglich.
    Dreh die Lok mal auf den Rücken, lass sie laufen und beobachte, ggf. mit Lupe. Sollte bei dem starren Fahrwerk keine Probleme geben.
    - Seitenverschiebbarkeit der Radsätze im Rahmen?
    - Bremsbacken?
    - sonstige "Elektrische Feindberührung" spez. der isolierten Räder?
    - Gestänge wirklich frei?
    Die o.a. Faktoren sind voneinander abhängig und beeinflussen sich auch gegenseitig, wie z.B. zeitweilige Berührung eines isolierten Rads mit einem nicht isolierten Bremsklotz bei Seitenverschiebung des Radsatz.


    Siehe auch mal hier:
    Werkbank

  • Zum Thema "Bondic" haben einige Kollegen hier im Forum in 2012 auch schon Erfahrungen zusammengetragen.


    Hallo Rainer,


    Danke, das ist damals an mir vorbeigegangen 8) . Ich hab das Zeugs schon da (mit Al-Schatulle, aber online beim Bauhaus erworben), und werde euch natürlich auch teilhaben lassen...


    Grüße,
    Erik

  • Hallo Erik,
    zum Kurzschlußproblem ist ja schon was geschrieben worden.
    Aber ich denke auch, daß es hier zu Berührungen zwischen Rahmen (und/ oder Bremse ) kommt. Das ist lästig, da man diesen Fehler nicht so ohne Weiteres sehen kann...
    Als ich die Weinert-81 zusammengebaut habe hatte ich auch solch seltsame Erscheinungen. Hier war es der Draht, der von der isolierten Seite zum Motor führte. Eine weitere Ursache war der fehlende Platz der Radschleifer im Bereich der Luftbehälter... Vielleicht sind es die über den Rahmen führenden Radschleifer..


    Das etwas schwergängige Anlaufen ( im Zusammenhang mit der Gleislage ) könnte auch mit dem Getriebeblock zusammenhängen.
    Ich nehme an, daß es auch hier ein zweiachsiger Antrieb ist, bei dem die Radsätze ein recht großes Höhenspiel haben. Und deshalb am frestliegenden Zwischenzahnrad vorbeistreichen. Sich also die Achsabstände verändern.
    Abhilfe schafft hier, wenn man einen Radsatz festlegt, so daß er kein Höhenspiel hat... Der Schwergang ist in der Regel auch nur in einer Fahrtrichtung...


    Hoffentlich haben meiine Ausführungen etwas helfen können.


    Einen schönben Rest- Dritten Advent wünscht
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo zusammen,


    vor Weihnachten hat es nicht mehr gereicht, aber jetzt ist es soweit: die ELNA läuft. Immer noch ohne Lampen, aber ansonsten schon ziemlich komplett... Vorher musste ich aber noch den Kurzschluss finden, und dann das Hakeln abstellen. Ich habe all eure Ratschläge angesehen, und damit versucht, den Kurzschluss zu finden; ich habe sogar die Steuerung einseitig (auf der isolierten Seite) noch mal abgenommen - wars aber nicht. War viel einfacher: der Schienenräumer berührt genau an zwei Stellen meiner Anlage das Gleis mit Fremdpotential. Ich habe ziemlich lange dafür gebraucht - und immer nach irgendwelchen Berührungen durch ein Drehen der Räder gesucht. :pfeifen: Also den Schienenräumer einfach etwas zur Seite wegbiegen, und ...


    Weil es zu einfach gewesen wäre, hat jetzt die Steuerung extrem gehakelt - auf dem Rollenprüfstand hat sich dann gezeigt, dass auf einer Steuerungsseite die Kolbenschubstange den Zylinder angestubst hat. Ist mir nicht klar: bei der ersten Montage der Steuerung hat alles gepasst, aber jetzt ließ sich die Treibstange bei nach vorn gedrehten Zapfen nicht mehr sauber aufsetzen... Ich habe mir nicht anders zu helfen gewusst, als der Treibstange ein Langloch zu spendieren... jetzt läuft alles leicht, ohne Hakeln, so dass die ELNA gleich in den Sonderzugdienst gekommen ist...



    ... da die "normale" Sonderzugdampflok, eine T3 von Fleischmann als VEE-41, jetzt hakelt... leider mit einem Getriebeschaden; ich muss mich jetzt um ein neues Zahnrad bemühen... Immerhin bin ich jetzt wieder am Anfang dieses Threads angekommen - die ELNA führt genau den 1970er Münchhausenexpress, der auch im ersten verlinkten Bild gezeigt ist.


    Übrigens habe ich Stunden für die Pufferteller-Ringe benötigt - ich habe die Puffer in die Mini-Bohrmaschine eingespannt, und dann mit einem Pinsel Farbe aufgebracht (hast du, Jürgen, glaube ich auch mal beschrieben). Solange die Puffer schnell gedreht haben, war alles bestens - leider drehen sie an der Lok aber nicht, so dass man gesehen hat, dass die Farbe große Tropfen gebildet hat. Schlussendlich habe ich es mit Revel-Aquafarbe doch noch geschafft - diese hatte wohl die richtige Konsistenz...


    So, ich gehe davon aus, dass das mein letzter Beitrag für dieses Jahr ist - mir bleibt also nur, euch allen einen guten (und nicht zu rutschigen) Rutsch zu wünschen,


    Schöne Grüße aus H0-Kirchbrak,
    Erik

  • Hallo Erik
    Zitat:
    "Weil es zu einfach gewesen wäre, hat jetzt die Steuerung extrem gehakelt - auf dem Rollenprüfstand hat sich dann gezeigt, dass auf einer Steuerungsseite die Kolbenschubstange den Zylinder angestubst hat."


    ich vermute es ist der bereits einige Beiträge zuvor von mir erwähnte Fehler der zu langen Kolbenstange.
    Das Langloch ist zwar eine schnelle, praktische Lösung und wird optisch nicht zu bemerken sein.
    Bei genauer Betrachtung wird die Treibstange allerdings vor dem Umkehrpunkt verharren, während das Rad sich weiter dreht.



    Schön dass der Kurzschluss behoben ist!
    Gruß Wolfgang

  • Hallo zusammen,


    wo ist nur die Zeit geblieben? Ich habe also ewig nichts gemacht, weil ich
    a. keine Zeit hatte
    b. keine Lust hatte und
    c. keine Ahnung hatte, wie ich Lampen fertig machen sollte.


    Letzlich habe ich mich für Weinert-Lampen 90280 entscheiden - unter anderem., weil dort das für die 184 richtige Spitzenlicht enthalten war, und ich mich nicht mehr um eine Bohrung im Messing kümmern musste. Ich habe dort eine bedrahtete 0402-LED mit Sekundenkleber eingeklebt, und dann von vorn Bondic herienlaufen lassen. Nach der Belichtung war die Lampen gut gefüllt - allerdings leicht gelblich. Ich habe das Gefühl, dass der Kunststoff - evtl. wegen langer Lagerung - einen leichten Gelbstich hatte. Naja, erstmal gefallen mir die Lampen (ist vielleicht auch einfach so, dass es besser ist als nichts?). Aber seht selbst:



    Ähmmm, habe ich euch vorenthalten: man kann solche Lampen auch reparieren, bzw. die LED austauschen, in dem man den Körper mit einem Messer raushebelt, und dann ein wenig vom Kunststoff rausfräst. Lässt sich mit neuer LED einfach wieder auffüllen... Warum ich das weiß?


    Schöne Grüße,
    Erik


    PS.: Wo sind meine Bilder geblieben?! Ich sehe sie weder in der Vorschau noch hier...