Der kleine Unterschied

  • Hallo Leute,


    Was doch nur ein kleiner Pinselstrich ausmacht:



    Nur ein Weinert-Prellbock am Ende eines Gleises, eingewachsen in sommerlichen Graswuchs.
    Beim Betrachten der Aufnahme fiel es mir auf: Das Schild auf dem Prellbock passt in seiner Sauberkeit nicht zum Rest! Also noch mal ran: Ein wenig Wasser mit einem Tropfen Spülmittel und ein Näpfchen Aquarellfarbe sowie in kleiner Pinsel, Größe2 reichen aus, um durch einen leichten Wisch auch dem Schild ein passendes Alter zu verpassen.


    Der Prellbock ist der Abschluss des Reinigungsgleises der Viehwagenentseuchung des Schlachthofes beim Bahnhof Geesthaven. Geesthaven ist mein aktuelles FREMOdul-Projekt und war schon als "Rohbau" dreimal auf FREMO-Treffen präsent: Beim ersten Treffen ein technischer Totalausfall, beim zweiten Treffen in Braunlage in diesem Jahr schon bespielbar und beim Treffen in Cloppenburg ernsthaft betrieblich eingebunden.
    Nun ist der Bahnhof wieder für Papenburg angemeldet und da ist mein Ehrgeiz, nicht wieder mit leeren Modulen und "virtuellen" Betriebsstellen aufzulaufen. Als Pensionär genieße ich die zur Verfügung stehende Zeit und kann mich "voll austoben" (wenn nur die leidigen Trocknungszeiten zwischendurch nicht waren! Aber da kann man ja das bisher Erschaffene schon mal dokumentieren und präsentieren.)
    Bei Viehtransport hinterlassen die Viecher mehr oder weniger Rückstände, die aus seuchenhygienischem Grund schnellstens aus den Viehwagen entfernt werden müssen. Auch die für Großvieh eingesetzten G-Wagen müssen natürlich wieder für anspruchsvolle Transporte einwandfrei von Exkrementen gereinigt sein.


    In der Nähe Der Schlachthöfe gibt es spezielle Gleise, auf denen die Reinigung mittels heißem Hochdruckwasser erfolgt. Dazu werden die zu reinigenden Wagen auf ein leicht schräg liegendes Gleis verbracht, wo von einer Bühne aus die Arbeiter die Wagen bei geöffneten Türen erst mechanisch und dann mit dem Schlauch von den Rückständen befreien.
    Die Herausgeschafften Exkremente werden dann aus der Grube geschaufelt und in in einem Bansen gesammelt bis ein örtlicher Landwirt dieses "Ackergold" abholt.
    Ich habe versucht, die Arbeitsabläufe im Modell nachzustellen; beim Vorbild sind solche Anlagen zwar wesentlich größer dimensioniert (Sammeleinrichtungen für mehrere Schlachthöfe), aber deren Nachbildung sprengt dann meine modularen Möglichkeiten.


    Hier ein paar Bilder von der Reinigungsanlage_

    Ein Überblick über die Dunggrube, ca 30 cm lang, so dass 3 - 4 Viehwagen gleichzeitig behandelt werden können (entspricht dem Wagenaufkommen des Schlachthofes).
    Hier ist die Schräglage des Gleises zu erkenn:


    Die Reinigungsbühne; einige Details fehlen noch: Beleuchtungskörper, Rohre für Heißwasser, Warnschilder, Schubkarre und Schiet. Auch das Gebäude mit der Heißwasser Erzeugung kommt noch.


    Die Einfahrt in das Reinungsgleis wird durch eine Gleissperre gesichert:


    So weit ein kurzer Überblick. Die Verursacher der Exkremente werden in einem weiteren Beitrag vorgestellt.
    Aber da muss ich erstmal wieder die Module bei mir umstellen um mit der Knipse ranzukommen.


    Bis denne!

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist


    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

    Einmal editiert, zuletzt von Bruno ()

  • Hallo Bruno,


    cool, gefällt mir :thumbsup: . Allerdings frage ich mich, ob die Grube beim Vorbild wirklich lange so sauber war?! Ich kenne leider keine Fotos, die den Zustand entsprechender Anlage im Betrieb zeigen...


    Grüße,
    Erik

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Bruno,


    die Details gefallen mir. Offengestanden gelingt es mir aber nicht, die gezeigte Szene mit den in Braunlage gesehenen Modulen in Übereinstimmung zu bringen. Thema und Szene "Schlachthof und Viehwagenentseuchung" sieht man nicht oft (ich kenne nur Deine Darstellung :D ).


    Allerdings frage ich mich, ob die Grube beim Vorbild wirklich lange so sauber war?!


    Hallo Erik, dann ist Dir aber das letzte Wort dieser Erklärung von Bruno abhanden gekommen. :pfeifen:


    Die Reinigungsbühne; einige Details fehlen noch: Beleuchtungskörper, Rohre für Heißwasser, Warnschilder, Schubkarre und Schiet.


    Gruß Rainer, :thumbup:
    der nacher seine sieben Sachen packt und gegen Abend in Krumbach zum Regionaltreffen eintrudeln wird.

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    Christopher La Brec: Jeder Mensch verfolgt einen Traum in seinem Leben. Entweder den eigenen oder den eines anderen. Gib acht, das Du Deinen eigenen verfolgst.

  • Grüß Gott Bruno,
    das ist ja ei interessantes Thema was Du da aufgegriffen hast. Auch die Detailierung ist super, man kann fast die Düfte die dort wehen riechen!
    Viele Grüße Herbert.

  • Hallo Joerg,


    Die Bühne ist aus den Teilen des STAKO-Systems von Auhagen, ein wenig mit dem Messer "gelichtet", die Bühne oben drüber ist aus Evergreen-Profilen geklebt und mit Lochblech von Saemann-Ätztechnik belegt. Von Saemann sind auch die Aufstiegsleitern. Die Geländer sind von Vollmer.


    Hilft´s?


    Gruß Bruno - bob -

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  • Hallo Leute,


    noch mehr kleine Unterschiede im Vergleich mit den ersten Bildern der Wagenreinigung. Ich habe in den vergangenen Tagen viel Arbeit in ein wenig Kleinkram investiert mit dem Ziel, dieses Modul fertigzustellen damit es im Bastelzimmer Platz machen kann für das nächste anschließende Modul. Leider kann ich nicht die gesamte Betriebsstelle GEESTHAVEN bei mir zu hause aufstellen.
    Aber nicht jammern! Tun!
    Die Wagenreinigung hat nun Lampen (ohne Funktion) erhalten, eine isolierte Heißwasserleitung mit Anschlussflanschen ist installiert:



    Die Anschlüsse für die Hochdruckschläuche entstanden aus Polystyrolprofilen von Evergreen:



    In der Grube hat sich nun reichlich "Ackergold" angesammelt:



    Die Grube wurde vorschriftmäßig mit Schildern abgesichert:



    Und arbeitsames Volk nähert sich um emsig die Schubkarre zu füllen (ob das Schuhwerk der Drei der Arbeitsstelle angemessen ist, wird sich zeigen):




    Tja, so langsam bin ich mit der Durchgestaltung dieses Moduls zufrieden (Makroobjektive sind der ständige Feind der Zufriedenheit!).


    Nun erst mal Schluss mit diesem "Trööt", weitere Details dann unter neuer Aufmachung.


    Schönen Restsonntag wünscht Bruno - bob -

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  • Moin Bruno,


    "Trööt" ist gut. Großartig.
    OT-Frage: Wie wurden die Mistgruben entleert? Tatsächlich von Hand mit Schubkarre oder doch mittels Mistgreifer am (Handkurbel-) Bagger?

    Gued gaohn un bis düsse dage aus dem Münsterland
    Andreas

    • Offizieller Beitrag

    Makroobjektive sind der ständige Feind der Zufriedenheit!


    Aber die Makros finden die Unstimmigkeiten heraus, die meine alternden Augen nicht mehr so recht wahrhaben wollen. :verrueckt:
    Das Studium dieses Berichtes bereitet Freude, Bruno. Ebenfalls noch einen schönen Rest-Sonntag.


    Gruß Rainer :thumbup:

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  • Hallo Andreas,


    Arbeitskräfte waren bis in die 60er billig und "Rücken" gab´s damals noch nicht.


    Aber der "Handgreifer" könnte ein erster Weg zur Arbeitserleichterung sein. Ich habe gaaanz dunkel ein Weinert-Konstrukt im Hinterkopf (vor meinem geistigen Auge ;-))).


    Schaun mer mal, dann sehen wir weiter!



    Gruß Bruno - bob -

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  • Hallo Friedrich,


    ich wollte nicht bei sechs Figuren zu Totalamputationen der unteren Extremitäten schreiten nur um Gummistiefel unter die Preiserlein zu bekommen. Irgendwie ist mit immer das "Gedicht" über Ramses II. von Robert Gernhardt dabei im Hinterkopf (meinem "geistigen Auge"): "Dem Kinde sind die Schuh´ zu klein, drum Ramses mit ´nem Hammer rein".


    Bis denne!

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