DH 500 Ca: wie bringe ich der Lok das Fahren bei? Versuche zum Einbau von Speicherkondensatoren

  • Hallo Kollegen,


    ich bin aus dem Urlaub zurück :( . Immerhin habe ich - abseits jeglicher Eisenbahn - ein paar gute Ideen gehabt. Eine betrifft meine ADE DH 500 Ca, die hier im Forum ja schon mal aufgetaucht ist. Ich habe bisher jegliche Investitionen in die Lok gescheut (keine schönen Räder, kein neues Getriebe, und auch noch kein SB-Umbausatz). Allerdings bin ich mit den Fahreigenschaften alles andere als glücklich gewesen - liegt es an den Rädern, am Decoder (ESU LoPi4, mit 21-poliger Schnittstelle), an der Gleislage, oder ...
    Da ich weder die Gleislage noch das Getriebe, noch die Räder ändern wollte (über den Motor könnte man noch reden), habe ich nach einer anderen Lösung gesucht. Da das Problem offensichtlich mit der mangelhaften Stromaufnahme zusammenhängt - die Lok steht aufgrund ihres starren Fahrwerks im schlimmsten Fall einseitig nur auf einem Rad auf dem Gleis - habe ich - obwohl ich schon viele kritische Stimmen zu dem Thema gehört habe - in die Lok einen Speicher-ElKo eingebaut. ESU gibt in der Beschreibung zum Decoder die Anschlusspunkte an, und empfiehlt ElKo mit einer Kapazität > 100 µF. Bei <http://www.1001-digital.de/pag…lektrolyt-kondensator.php> findet man Schaltpläne (wobei Schaltung schon übertrieben ist) und den Hinweis auf Kapazitäten > 470 µF.
    Für einen ersten provisorischen Aufbau habe ich einen vorhandenen ElKo mit 220 µF/35 V eingebaut; als Ladestrombegrenzung musste ich zwei 180 Ohm-Widerstände parallel schalten (alles andere als klein...). Der Gesamtaufbau findet dann im Führerhaus - auf Kosten des freien Durchblicks - gut Platz. Bei ersten Fahrversuchen zeigte sich, dass die Lok bei längerem Stromausfall - zum Beispiel bei Fahrt in ein nicht-angeschaltetes Gleis - etwas weiterläuft; ich kann allerdings keinen großen Schwungmasseneffekt sehen. Immerhin weisen die LED-Lampen einNachleuchten auf, was vielleicht 1 s anhält. Dennoch hat sich die Kapazität von 220 µF als völlig ausreichend erwiesen: auch in der kleinsten Fahrstufe bleibt die Lok höchsten noch auf schlechten (oder schlecht ausgerichteten) Modulübergängen stehen - bisher konnte ich nicht störungsfrei an einen Güterwagen heranrangieren, und jetzt kann man meterweit in der kleinsten Fahrstufe fahren.

    • Hat hier jemand Erfahrungen mit Speicherelkos?
    • Wie hoch muss ich die Spannungsfestigkeit bei Rocos Multimaus-Digitalsystem wirklich wählen? Google gibt da wenig sinnvolles her (oder ich habe nur drüber hinweggesehen ;)), und meinem Einfachmultimeter traue ich bei der Messung von Digital-Signalen nicht wirklich...


    Ansonsten bleibt noch zu sagen, dass ich einen nicht-freien Führerhausdurchblick auf Dauer nicht tolerieren werde. Ich werde jetzt den kleinstmöglichen ElKo mit der nötigen Spannungsfestigkeit (25 V?) und einer ausreichenden Kapazität (> 220 µF) einbauen. Platz wäre zum Beispiel in der Bodenplatte im Führerhaus - dann kann man (hoffentlich) weiterhin (fast) ungehindert hindurchschauen. Ich werde euch meine Umbauerfahrungen hier einstellen... und noch was: bei solchen Fahreigenschaften lohnt sich auch das Umlackieren in VEV-Rot.


    Soweit für heute aus H0-Kirchbrak,
    Erik

  • Hallo Erik,
    die Spannungsfestigkeit der Elkos hängt von dem verwendeten Netzteil deiner Zentrale ab. Egal ob du das neuere Steckernetzteil oder den älteren Blocktrafo hast, 25V Spannungsfestigkeit reichen in jedem falle aus. Die Elkos (220µF/25V) habe ich zumindest bei meinen Wagenbeleuchtungen drin, und die haben bis jetzt alle gehalten. Z.z. nehme ich aber für meine Multimaus nur noch 12V-Schaltnetzteile, das reicht auch völlig aus. Ansonsten bin ich übrigens nicht für Elkos in der Lok zu haben. Bei ordentlichem Gleisbau und sauberen Rädern und Schienen gibt es selbst bei zweiachsigen Loks mit steifem Fahrwerk (z.B. Kö oder V15 von Brawa) keinerlei Probleme beim Fahren. Und den Führerhausdurchblick will und werde ich in keinem Fall der Technik opfern. Das geht sogar bei der kleinen BEMO-HF130 in H0e.
    Viele Grüße von Detlef Ko, der DEKO

  • Bei ordentlichem Gleisbau und sauberen Rädern und Schienen gibt es selbst bei zweiachsigen Loks mit steifem Fahrwerk (z.B. Kö oder V15 von Brawa) keinerlei Probleme beim Fahren.


    Das bezweifel ich stark. Auch bei ordentlichem Gleisbau gibt es nach Murphy immer noch den Fliegenschiß den das eine und einzige Rad das noch Schienenkontakt hat zuverlässig aufspürt. Hier würde ein Speicherkondensator helfen. Aber ein weiteres Gesetz von Murphy besagt, daß man dann genau exakt auf dem Fliegenschiß planmässig angehalten hat und bei versuchter Weiterfahrt die Kondensatoren gerade eine Auszeit nehmen, vulgo leer sind *#'


    Gerade die Köf 2 von Brawa war nach Ausführung einer 3-Punktlagerung nicht wieder zu erkennen.
    Vorher konnte man damit nur auf geraden auf Hochglanz blank gewienerten Gleisen und ohne Weichen dazwischen, mal abschnittsweise langsam fahren. Aber sobald man dann versuchte unter 50 Sachen über eine Weiche zu fahren, kam mit 95%iger Wahrscheinlichkeit das Aus für eine ununterbrochene Stromabnahme trotz polarisierter Herzstücke.
    Das machte mir jedenfalls keinen Spaß. Auch für Karachorangieren war ich nicht zu begeistern. Von Märklinisten weiß ich, daß sie die Geschwindigkeit bei, den ihren doch äusserst seltenen, Rangiermanövern tunlichst nicht unter 80 Sachen fallen lassen.
    Nach dem Umbau kann ich jetzt mit Schrittgeschwindigkeit kontinuierlich und zuverlässig mit der Köf Rangieren. Es macht dann richtig Spaß wieder mit diesem Lökchen zu Rangieren, wie 2 Gmms über Weichenstraßen an die Laderampe zuzustellen. Und das ganz ohne Zitterpartie. Speicherkondensatoren würden jetzt nur noch das Tüpfelchen auf dem i darstellen.
    Ich darf dann auch mal als Alternative auf die Köf 2 von Lenz verweisen wo man wirklich alle Register gezogen hat. Sowohl 3-Punktlagerung als auch Speicherkondensatoren ab Werk serienmässig.


    Erik
    Die gemeine Lokratte die Roco in großer Zahl unters Volk gebracht hat knallt 18V auf das Gleis mit Spannungspitzen von bis zu 22V. Diese 18V müssen dann wieder mühsam elektronisch niedergeknüppelt werden um auf für den Modellbahnbetrieb brauchbare Werte zu kommen. Bei vielen Decodern reicht der Regelbereich dann nicht mehr aus um die Lok sanft anfahren zu lassen obschon CV2 auf Minimum eingestellt ist. Den gemeinen Spielbahner stört das nicht, wohl aber uns, die auch das Fahrverhalten des Vorbild nachvollziehen möchten.


    Meine 2 Cent

  • Hallöle
    Also rein fachlich würde es mich schon interessieren, wo dieser Speicherkondensator angeschlossen ist ! Ich nehme an, dass diese Lok digital betrieben wird. Direkt primär, also paralell zu den Gleisen bringt er wohl garnix, der Speicherelko. Also dann wohl sekundär, heisst nach dem Decoder parallel zum Motor. Und da beginnen meine äusserst starken Bedenken. Nehmen wir an, der Motor läuft vorwärts und der Elko ist richtig gepolt....alles OK. Wenn er dann aber rückwärts dreht, ist der Elko falsch gepolt und das hält er ned lange durch. Er äussert sich dann mit einem lauten Knall und das Elekrtolyt läuft schön verteilt in der Lok herum und frisst alles mit der Zeit an...es sei denn, es ist ein bipolarer Elko, der ist dafür ausgelegt. Ein weiteres Problem ist der Ladestrom. Wird der Elko in seiner Kapazität zu gross dimensioniert, kann es sein, dass der Decoder den Ladestrom nimmer packt und er abfackelt. Ich bitte dies zu bedenken-


    Grüssle


    Ronald :lokomotive: :lokomotive: :lokomotive: :lokomotive: :lokomotive: :lokomotive: :lokomotive: :lokomotive: :lokomotive: :lokomotive: :lokomotive: :lokomotive: :lokomotive: :lokomotive: :lokomotive: :lokomotive: :lokomotive: :lokomotive: :lokomotive: :lokomotive: :lokomotive: :lokomotive: :lokomotive:

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  • Hallo Ronald,


    auf dem ESU-Decoder gibt es zwei Anschlusspads für Speicherbausteine. Diese sind mit der Decodermasse und einem ausgewählten +-Potential verbunden - laut Angabe von ESU. Soweit ich das recherchieren konnte, könnte man - vorausgesetzt, man findet die Anschlüsse, jeden Decoder so unterstützen (blauer Anschluss, bzw. positiver Anschluss für Funktionsanschlüsse, sowie die Masse. Die muss aber nicht deutlich sichtbar sein... - die unten verlinkte Homepage <http://www.1001-digital.de/pag…s/pufferkondensatoren.php> fand ich ganz hilfreich). Mit den Anschlusspads ist eine Verpolung ausgeschlossen. Übrigens bietet auch ESU Speicherbausteine für diesen Decoder an - die sind mir aber zu groß...


    Was den Ladestrom angeht: zur Begrenzung habe ich einen Widerstand eingesetzt (provisorisch 2 x 180 Ohm parallel) und durch eine in Entladerichtung leitende Diode ergänzt. Bisher habe ich - abgesehen von der etwas Platzfressenden Parallelschaltung, aber ich hatte keinen 100 Ohm-Widerstand - keine negativen Auswirkungen gesehen. Was die Kapazität angeht: die ist eh durch die Größe der Lok begrenzt - ich muss irgendwie den Führerstand wieder weitgehend frei bekommen...


    Ich werde euch über meine Erfahrungen auf dem Laufenden halten - soviel kann ich jetzt schon sagen: bei dem Fahrwerk und den Rädern der DH 500 werde ich - ohne elektronische Unterstützung - auch bei sauberen Gleisen nicht glücklich (vielleicht habe ich ein Montagsmodell erwischt, aber diese Lok läuft - nicht nur im Rangiergang - deutlich schlechter als alle 2-Achser, die ich einsetze (Brawa Köf II, Roco Köf III, allerdings beide mit Glockenankermotoren; alle Schienenbusse. Nicht alle - oder nur die wenigsten - haben eine drei-Punkt-Lagerung...). Auf der Modell-VEV ist eh eine Streckenhöchsgeschwindigkeit von 50 km/h vorgeschrieben, so dass ich nicht mal Anlauf nehmen kann...


    Schöne Grüße aus H0-Kirchbrak,
    Erik

  • Hallöle Eric
    Wenn du Decoder mit Speicheranschlüssen verwendest, ist das OK. Um die Maße des Elkos klein zu halten kannst du auch auf SMD Elkos zurückgreifen. Es gibt aber auch sogenannte Goldcaps....sind ned gerade billig, aber auf jeden Fall günstiger als ein mechanischer Umbau.


    Grüssle


    Ronald

  • Hallo zusammen,


    ich schulde euch noch eine kurze Aktualisierung zur DH 500 Ca. Nachdem ich ein ganzes Jahr mit 220 µF im Führerstand gefahren bin (und damit grüne Scheiben hatte :( )), habe ich es tatsächlich geschafft, in die Lok hinten rein einen 470 µF-ELKO einzubauen - an die Stelle, an die der Lautsprecher normalerweise kommt. Dadurch bekommt die Lok wieder freien Durchblick und sogar einen Lokführer.


    Ich bin allerdings nur mäßig zufrieden: zwar bleibt die Lok trotz der immer noch hundsmieserablen Stromabnahme nicht mehr stehen, so dass man jetzt wenigstens wirklich rangieren kann, aber Auslauf - im Sinne von die Räder drehen sich tatsächlich noch sichtbar weiter - hat sie immer noch nicht - nur das Licht glimmt jetzt 3 - 4 s nach. Das Licht leuchtet im Vergleich zum vorher verbauten 220 µF-ELKO damit etwas länger - der Auslauf wird damit aber trotzt einer Verdoppelung der Kapazität nicht besser. Mich beschleicht der Verdacht, das der Decoder bei ausgefallener Stromversorgung auch abrupt seinen Betrieb einstellt - habe auch bei einer kurzen google-Recherche Hinweise darauf gefunden (das könnte man dann vielleicht mit einem zweiten ELKO abmindern...). Kann das von euch jemand bestätigen? Ich verwende einen ESU LoPi4....


    Schöne Grüße,
    Erik


    PS.: Ich stelle euch demnächst noch ein Bild ein - meine Lok ist nämlich auch in den Farbtopf gefallen, bzw. hat ein neues Gehäuse bekommen - womit ich endlich einen roten Privatbahndiesel habe...

  • Hallo Eric,
    da der Fehler anscheinend am Fahrwerk liegt, sollte auch dort nachgebessert werden.
    Um eine wirklich immer funktionierende Stromversorgung zu garantieren, sind Goldcaps am geeignetsten.
    Bei dem Modell der V36 311 soll auch die Kupplungsfunktion sicher sein.
    Der notwendige Platz wurde durch einen kleineren Motor und ein geändertes Getriebe geschaffen.
    Der Decoder ist von Zimt.
    Gruß Wolfgang


  • Hallo Wolfgang,


    in der Tat ist das Fahrwerk schuld - die Lok steht gern auf drei Beinchen... im Moment scheue ich aber einen Umbau - und mit dem 470 µF-Kondensator kann man passabel rangieren.




    Allerdings wäre ein wenig mehr Auslauf auch schön...


    Schöne Grüße,
    Erik

  • Danke für deine Ausführungen.


    Da bei mir die "Schwester"lok DHG500C als MHE D01(3) auf der Wunschliste steht, könnte das für mich von Nutzen sein.


    Die dürfte ein ähnliches Fahrwerk haben.


    Wie Originalgetreu oder -ähnlich ist deine Lackierung ?


    Die steht ihr gut.

  • Hallo Jörg,


    die VEV hatte keine Henschel DH500Ca - stattdessen eine DH 240 B. Meine DH500Ca soll aber eher die MF 440C ersetzen, die wie die Henschellok auch diese für Werksloks typische Achsfolge mit außen liegender Blindwelle hatte - nicht unbedingt das Optimum für einen ruhigen Lauf. Insofern hält sich die Vorbildnähe in Grenzen - das Vorbild war zwar rot - sogar mit rotem Schild, aber hatte deutlich schmalere Streifen - und eben andere Fabrikschilder. Nix für Puristen. Aber - ich sehe im Moment keine andere Möglichkeit, an eine ähnlichere Lok heranzukommen. Bei Gelegenheit werde ich noch die Schürzen anpassen und zumindest in Lokfarbe lackieren...



    und noch ein Link, auf dem man die Lok etwas mehr im Profil sieht: <http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,5860606>


    Leider geht dieser so typische Knick in der Zeirline durch die Verwendung des schweizer Gehäuses etwas verloren - wobei wir aber beim zweiten Thema sind: Grundsätzlich zur Vorbildnähe der Lackierung - diese ist die Lackierung der Schweizer Post (ich habe es mir hier mal einfach gemacht, und meine blaue Lok versetzt, und mir eine neue zugelegt) - und damit dann doch wieder vorbildlich. Ich habe nur die Beschriftung entfernt (ich schleife die immer mit 1000er Papier naß ab - in diesem Fall ging das auch fast perfekt - nur über dem Schild sieht man einen kleinen Lakfehler, weil der originale Zierstreifen hier ein kleines Loch aufweist. Spätestens nach einer dezenten Alterung ist das aber wohl weg. Bei Gelegenheit muss ich dann noch mal mit Matt- oder Seidenmattlack die durch das Schleifen entstehenden Glanzunterschiede wieder abmildern...


    Übrigens: auf dem Kühlergitter sitzt jetzt ein geätzter Henschelstern von Kuswa - der sieht wirklich gut aus...


    Grüße,
    Erik

  • Hallo!
    Eins gleich vorweg diese Rangierlok (hobel) von Hobbytrade wird man nie zum wirklichen Fahrverhalten
    (einer Rangierlok) auf der Modellbahn bringen. Warum? Die Kraftübertragung vom längseingebauten Motor
    über ein Getriebe mit Schnecke und Schneckenrad ist selbsthemmend.
    Abhilfe schafft hier weder ein Faulhaber noch eine große Schwungmasse; sondern vielmehr ein Getriebe-
    umbau mit quereingebautem Motor und Stirnzahnrädern (siehe Fleischmannloks).
    Das ist natürlich Theorie und würde eine grundsätzlich neue Lokkonstruktion erfordern.
    Nun etwas zum Fahrverhalten beim sogenannten Auslauf. Grundsätzlich gibt es keinen freien Auslauf
    infolge parallelgeschalteter Verbraucher (Beleuchtung.) Da der Motor beim Auslauf Spannung erzeugt
    (Generator) muß dieselbe vom Motorstromkreis getrennt werden. Die Verbraucher erzeugen also eine
    Bremswirkung die der generatorischen Bremse einer Ellok entspricht.
    Auch Theorie aber grundsätzlich ist es so. Abhilfe trennen der Beleuchtung vom Stromkreis bei Auslauf.
    Nun noch ein Punkt zu Pendelachse und Dreipunktlagerung des Fahrwerks zwecks besserer Strom-
    abnahme. Das sind alles gute und richtige Maßnahmen sowie auch Kondensatoren zur Stromspeicherung
    bei Kontaktproblemen. Übrigens sind bei Pikoloks mit Plux-Schnittstelle Lötpads auf der Lokplatine für Kondensatoranschluß vorhanden.
    Ich hoffe jetzt nicht jedem Bastelfreak den Mut genommen zu haben etwas zum verbessern der Fahreigen-
    schaften diese "Lokmodells" zu tun.
    Eine ganz andere Überlegung zur Zukunft der Modelleisenbahn währe die sogenannte induktive Energie-
    übertragung also berührungslos. Schon heute gibt es E-Autos die ohne Steckdose und Kabel mit in der
    Fahrbahn eingelassener Spule geladen werden. Die zweite Spule muß selbstverständlich im Fahrzeug sein.
    Auch gibt es schon Straßenbahnen mit diesem Prinzip und auch elektr. Rasierer welche dadurch geladen
    werden können.
    MfG

  • Och bitte nicht!


    Die Diskussion ist schon in den 1970er Jahren intensiv und mit viel Emotionen geführt worden. Was dabei gerne immer wieder übersehen wird, es ist bei H0 Fahrzeugen schlicht und ergreifend einfach nicht genug Masse vorhanden. Man kann einem 5g Pendel an einem 5cm langen Faden nicht das gleiche Schwingungsverhalten beibringen wie einem 5Tonnen Pendel an einem 50m langen Stahlseil.



    Meine Meinung zu diesen Traditionskonzepten aus der Uhrwerksbahnzeit.


    Und ich bin jederzeit bereit bereit das Gegenteil zu beweisen:

    Wir sprechen hier von einem analogen Auslauf von knapp einem Meter aus Rangiergschwindigkeit (umgerechnet 30km/h)
    Machbar ist das auch großserientechnisch wenn man nicht immer auf die Belange der Flitzebahner Rücksicht nehmen müsste.

  • Sich Gedanken über den "Auslauf" einer Modellbahnlok zu machen halte ich für ein wenig sinnvolles Unterfangen.
    Es gehört zu den vielen Ungereimtheiten des Modellbahnwesens einen Elektromotor mit einer Schwungmasse zu versehen.
    In der Technik wird man nur sehr wenige Beispiele dafür finden, einen schwankungsfrei, schnell hochlaufenden Motor mit solch einer Bremse zu versehen.
    Tatsächlich geht es hier doch vorrangig um die Überwindung des schlechten elektrischen Kontaktes zwischen Rad und Schiene mit anderen Mitteln.


    Speicher-C und kapazitive Steuerimpulsübertragung (Lenz) sind bereits ein großer Fortschritt, dennoch sollte dem progressiven Modellbahner klar sein,
    dass eine hohe Speicherkapazität die Energieversorgung über die Stromschiene überflüssig machen würde, wie auch die kapazitive Signalübertragung genauso gut über größere Entfernungen als wenige Millimeter, per Funk möglich ist.


    Das führt genau in die Argumentationskette von Wolfgang K:
    "Eine ganz andere Überlegung zur Zukunft der Modelleisenbahn währe die sogenannte induktive Energie-
    übertragung also berührungslos. Schon heute gibt es E-Autos die ohne Steckdose und Kabel mit in der
    Fahrbahn eingelassener Spule geladen werden. Die zweite Spule muß selbstverständlich im Fahrzeug sein.
    Auch gibt es schon Straßenbahnen mit diesem Prinzip und auch elektr. Rasierer welche dadurch geladen
    werden können."



    Zugegeben, es lässt sich momentan diese Technik dort nicht so einbauen, wo sie am nötigsten wäre, bei Köf &Co.
    Diese Köf LgI braucht zwar keinen Strom aus der Schiene, muss aber ab und zu an die "Steckdose"



    Mit externer Aufladung ist dies bei größeren Fahrzeugen kein Problem.
    Was bei der Lok noch sehr wild und umfangreich aussieht, lässt sich inzwischen schon etwas minimieren.
    Nicht auf dem Bild ist der Akku.



    Das Kunststoffgleis mit Pflastersteinimitation ist die Ladestation. Wenn die Lok auf diesen Gleisabschnitt fährt, beginnt die Aufladung.



    Meine Zutaten stammen aus der Handytechnik und dem 2,4Ghz-Wlan.
    Das hier gezeigte sind sozusagen die Grundlagen, es entspräche der Modellbahn vor der dem Aufkommen der Digitaltechnik.
    Es lassen sich zwar per Funk ebenso die meisten Funktionen wie Lichtwechsel etc. bewerkstelligen, die Zugsteuerung, z.B. über Blocksteuerung ist so nicht möglich.
    Wenn man jedoch erfährt, dass einige Fahrer des Tesla während der Fahrt auf den Rücksitz geklettert sind um dem Wagen die Fahrt bis in die heimische Garage
    allein durchführen zu lassen, darf man sich auf weitere technische Fortschritte, auch für die Modellbahn, freuen.
    Gru Wolfgang

  • Ein anderer Ansatz dazu:
    http://www.modelltruck.net/sho…hrzeuge-im-Ma%DFstab-1-87
    Vielen von uns sind diese Modelle als Statisten auf der Anlage bekannt. Hier sind sie jedoch voll funktionsfähig und beweglich gemacht worden. Die Steuerung erfolgt mittels der Funkfernsteureung.


    Einige bekommen die Technik sogar in H0 PKW hinein:
    http://www.micmo.de/h0-rc-modellbau/index.html


    Die Technik welche hier verbaut ist dürfte sich auch ohne weiteres in einer Kö1 unterbringen lassen. Zumal die Anforderungen an den Funktionsumfang nicht so groß sind wie beispielsweise bei einem Bagger. In der Kö ist nur ein Fahrantrieb erforderlich wobei man sich hier auch den Luxus eines Einzelachsantriebs erlauben kann.
    Als weiteres mechanisches Zusatzelemet wäre eine fernsteuerbare Rangierkupplung denkbar. Die weiteren Funktionen wie Licht können bei der Köf auf elektronischen Wege dargestellt werden.


    Wer jetzt angefixt ist:
    http://www.mikromodell.de/bezug.html
    Das sind schon Heute käufliche Lösungen.

  • Hallo Lutz,
    danke für die links und den Kommentar.
    Die gezeigten funkgesteuerten Fahrzeuge weisen eine durchweg niedrigere Betriebsspannung als die Modellbahn auf.
    Daraus resultieren kleinere Motoren. Die notwendigen Leistungen lassen sich problemlos einem Akku entnehmen.
    Das Problem des Modellbahnantriebs ist aber nicht die Motorleistung sondern das Fahrzeuggewicht.
    Bei Akkubetrieb muss man sich weniger Gedanken um den guten Schienenkontakt machen, im Gegenteil die Vertreter
    des Haftreifenrades kämen voll auf ihre Kosten, es könnten alle angetrieben Räder damit ausgerüstet werden.


    Bei der Köf wurde soviel massives Messing verbaut wie möglich. Im Motorraum befindet sich ein Messingblock
    Im Führerhaus sind Motor und Steuerung untergebracht.
    Selbstredend habe ich viel von den !:87 Modellbauern übernommen, Zahnräder m0,2, Wellen mit 1mm Durchmesser und natürlich die Elektronikkomponenten.
    Die Firma Deltag / UK bringt auch schon so einiges für die Modellbahn heraus, mit der Lieferung hapert es jedoch.



    Das Getriebe für den Antrieb beider Achsen sitzt zwischen den Rädern.



    Der freie Raum wurde ebenfalls mit massivem Messing aufgefüllt.



    Der Akku befindet sich unter dem Dach




    Bei der Piko-Köf, dem Ausgangsmodell, ist noch keine Elektronik eingebaut.
    Gut zu erkennen wie das Führerhaus vom Motor ausgefüllt wird, viel Luft und wenig Ballast
    füllen den Motorenraum aus.


    Gruß Wolfgang


  • Da kann ich mich Axel gerne anschließen und habe auch eine Frage.


    Geht der Antrieb von Achse 1 an Achse 2 über Kegelräder? Das sieht jedenfalls so aus. Jetzt ist auch der Motor so gut versteckt, den hätte ich schon gerne gesehen, lässt sich das noch machen? Wie sieht es mit einer Pendelachse oder 3 Punkt Lagerung aus? Wenn schon so viel Feinmechanik dann doch alles. ;)

  • Hallo Axel, Kurt und andere Interessierte.
    Danke für das Lob und das Interesse.
    Ich werde, wenn ich mit dem Oppeln durch bin, den Bau von kleinen Lokmodellen wie der Köf
    ausführlicher beschreiben.
    Hier ging es prinzipiell um neue Techniken im Zusammenhang mit den Laufeigenschaften wie: bringe ich der Lok das Laufen bei.
    Bin dabei etwas zu weit abgeschweift.
    Ich fräse dann und wann, leider ohne CNC und Fräsmaschine, mache jedoch viel mit der Kreissäge.
    Gruß Wolfgang