50er die neueste

  • Hallo Leute!


    Vorab mal 2 Bilder von Tatsachen die mich nicht so in Entzücken versetzt haben:



    Man beachte Etikettenaufdruck und tatsächliche Audführung der Schnittstelle.



    Das war anno 1992 auch schon mal besser gelöst.
    Damals waren wir der Ansicht, daß bei Roco solche Schmutzsammelöffnungen endgültig der Vergangenheit angehören würden... :(

  • Moin Lutz,


    tja, meine 053 045 habe ich noch gar nicht komplett durchgeschaut. Im Gegenteil, sie war heute beim MEC im Rahmen des TdoT der Eisenbahnfreunde Bahnhof Buldern kurzzeitig im Einsatz auf den Modulen. Die komplette Durchsicht hatte ich mir für später aufgehoben. Roco 62254 habe ich vor zwei Jahren (?) bestellt und verdrängt, als dann plötzlich die Nachricht zur Auslieferung kam. Sie ist mit dem Zimo MX6462P ausgerüstet, nix Plux - Etikettenschwindel? Merkwürdig. Offen gestanden, darauf habe ich nicht geachtet, weder auf die Verpackung noch auf Prospektaussagen. Die Roco-Heimseite spricht nur von einem Steckplatz nach NEM 262.
    Die offenen Zahnräder sind ein Ärgernis. Zwar fährt sie unglaublich weich, aber sowas braucht kein Mensch. Dafür muß ich mir noch eine Lösung ausdenken.


    Die Spontanreaktionen auf das Fahrwerk indes waren erstaunlich: "Hast Du die Lok auf RP25 umgebaut?" ... :thumbup:


    Gued gaohn un bis düsse dage aus dem Münsterland
    Andreas


  • Was optisch weiter aufgefallen ist:
    Spurkranzhöhe der neuen Gußräder nur noch 0,85mm, das ist schon mal positiv zu vermerken.
    Die Spurkranzhöhen der Vorlauf- und der Tenderräder dagegen die "üblichen" NEM-Max von 1,2mm Korrektur: 1,0mm
    Treibstangen und Kuppelstangen bestehen jetzt aus Guß. Optisch ein sehr schöner Eindruck
    Die übrigen Gestängeteile wie gewohnt aus Blechstanz- und Kunststoffspritzgußteilen.
    Die farbliche Anpassung der Kst- Teile hat man gegenüber vorher besser hinbekommen.
    Die Tritte an der Vorderen Pufferbohle sind nicht mehr gesteckt, sondern jetzt angeschraubt.
    Die Stromabnahme der Lok erfolgt jetzt noch zusätzlich von den Rädern der 4. und 5. Kuppelachse.


    Bei meinem Modell war der Rahmen auch leicht krumm weil man die Schrauben mal wieder richtig angeknallt hat. Man sieht es schon wenn der vordere Luftbehälter, durch den die hintere Befestigungsschraube geht, etwas tiefer sitzt als der hintere und wenn man dann noch die Schrauben weiter anknallt, zieht man sich den Rahmen krumm.
    Bei mir egal weil ich nach dem Ausfräsen der Achslagerführungen den Rahmen sowieso wieder ausrichte.





    Hier zeigt sich die (irrsinnige) Seitenverschiebbarkeit für den H0-36 Bedarf. Es zeigt aber auch die Stellung die die Kuppelstangen jetzt einnehmen. Die neuen Gußstangen sind leider ungünstig unterteilt worden. Man sieht auf dem Foto auch die Schrägstellung die die Kuppelstangen im Verhältnis zu den Rädern und der Radebene einnehmen. Wären die Kuppelstangen nach alter Art mit Schraubbolzen mit den Rädern verbunden, wäre das eigentlich egal.
    Jedoch hat man bei Roco die Kurbelzapfen für die 2. und 4. Kuppelachse an den Kuppelstangen mit angegossen
    Jetzt stellt sich der angegossene Zapfen bei der o.a. Stellung schräg in die Bohrung im Rad.
    Daß so ein schräger Zapfen jetzt klemmen muß oder eben eine Lögelbohrung (auch Schlabber- oder Wurfpassung genannt) braucht um nicht zu klemmen dürfte klar sein. Andererseits, mache ich die Bohrung zu ausgelögelt ab Werk, leidet der Rundlauf darunter.
    In anderen Foren ist schon aufgefallen, daß die Lok (analog oder ohne Lastregelung) in Kurven signifikant langsamer wird. Jetzt ist auch klar warum.




    Nachdem das mit der Schnittstelle geklärt war, konnte ich hier einfach einen ESU Lopi Basic V1.0 einstöpseln und erste Fahrversuche unternehmen.
    Gut, ich gebe zu, daß die neue Lok noch etwas "steif" ist, aber sie ist noch weit entfernt von dem samtigen Fahrverhalten das man bei den frühen Jahrgängen der Roco 50er gewohnt ist. Noch ganz zu schweigen von meinen aufgetricksten umgebauten 50ern.


    Noch ist die Lok garantiefähig.


    Andreas
    Unter "weich Fahren" verstehe ich was anderes. Wenn bei mir die Decoder bezüglich der Beschleunigung so eingestellt sind, daß eine 50er etwa 35 Sekunden braucht um aus dem Stand auf ihre von mir eingestellte Maximalgeschwindigkeit von 60km/h (in der Epoche 3 und früher 4 das max. erlaubte für Güterzüge), braucht man schon eine gewisse Qualität des Antriebsstrangs hinsichtlich Sanftanlauf. [ironie]Sonst kann ich kann gleich einen Carreraautorennbahnregler nehmen :D [/ironie]

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    Einmal editiert, zuletzt von Lutz K ()

  • Das kreative Chaos hat begonnen:



    Jetzt kann ich mir auch einen Überblick für die anstehenden Arbeiten verschaffen:


    - Abdrehen der Spurkränze der Treib-und Kuppelräder auf 0,5mm Höhe
    - dito Vorlaufräder
    - dito der Tenderräder der 1. und 2. Tenderachse
    - Ersatz der haftreifenbestückten der 3. und 4. Tenderachse mit 11,0mm Dmr. gegen haftreifenlose Waggongräder von 11,5mm Dmr 10,7mm Dmr. ; dann stimmt das Übersetzungsverhältnis zwischen Lok-und Tendergetriebe auch wieder.
    - Ausfräsen der Achslagerführungen im Lokrahmen zwecks Schaffung einer Allradauflage
    - Austausch der vorhandenen Kst. Achslager gegen bearbeitete neue Messingachslager
    - pendelnde Lagerung der 1. Kuppelachse
    - Federung der Kuppelachsen 2, 3 und 5
    - neue Vertikalabfederung des Vorläufers
    - Rückstellvorrichtung für das Vorlaufgestell
    - Änderung der Übersetzung des Lokgetriebes von 1:25,7 auf 1:32,6
    - dito Tendergetriebe von 1:18,2 auf 1:23,1*, damit stimmt in Verbindung mit den Ausgetauschten angetriebenen Tenderrädern das Übersetzungsverhältnis von 1:1,4 zwischen Lok und Tender wieder.
    - Teilen der Kuppelstangen, nur so lässt sich eine kinematisch einwandfreie Bewegung des Antriebsgestänges herstellen
    - Schneiden von Gewinden in die Bohrungen der Kuppelräder, hier sollen Schrauben die Stoppel (Original-Nomenklatura Roco) aus Plastik ersetzen.
    - Pendellagerung der 1. Tenderachse
    - Abfederung der 3. Tenderachse


    Des weiteren diese kosmetischen Arbeiten:
    - Ausrichten der unmöglichen Windleitbleche
    - tiefer legen des hinteren Luftbehälters
    - Entfernen der KK-Mimik und des Normschachtes am Tenderende, Weinert Kupplungshaken, SDF und OBK stehen im Gespräch.
    - Neusilber Ätzschilder und zurück setzen der Lok in die Epoche 3


    Die Ansprüche sind gestiegen und daher mal wieder nur Rohmaterial eingekauft :lokomotive:


    * Edit: Alles ist Knoblauch! Oder alle Konstanten sind variabel.
    Man sollte bei Roco nicht mehr von bekannten Konstanten auf neue (vermeintlich bekannte) Konstanten schliessen!

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

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  • So, nach ettlichem Nachmessen und Nachrechnen bis ich zu folgenden Ergebnissen gekommen:


    Bisher:
    Rocos 50 wies einen Durchmesser der Kuppelräder von 16,1mm auf, das sind genau die 1400mm des Vorbilds in 1:87 wieder gegeben.
    Die Räder des Tenders 2'2' T26 hatten einen Dmr. von 11,5mm was denn 1000mm entspricht.
    Die serienmässigen Getriebeübesetzungen waren:
    Lok: 1:25,7
    Tender: 1:18,2
    Setzt man beide Übersetzungen ins Verhältnis, so kommt ein Übersetzungsverhältnis zwischen Lok und Tender von 1:1,41 heraus was genau den Verhältnissen der Raddurchmesser zueinander entspricht; in H0 16,1mm zu 11,5mm und beim Vorbild 1400mm zu 1000mm.
    So weit so gut, das war 1992 von den damaligen Roco Konstrukteuren in Österreich ausgetüftelt worden.


    Jetzt hat man in Knoblauchland, vulgo Transsylvanien, vor einigen Jahren aus der 50er eine 52er abgeleitet. Nichts schlechtes, man hat es es beim Vorbild ja genau so gemacht.
    Auch kreierte man der 52er einen 2'2' T30 Wannentender.
    Auch nichts Schlechtes, war so ein Wannentender von den 50er Fans schon lange sehnsüchtig erwartet worden. Es dauerte allerdings noch ein paar Jahre weil die Waffeleisenbank meinte ihre Roco Endverbraucherkunden, ganz wie in einer Knoblauchpresse, auch auszupre.... äh, abschöpfen zu müssen.
    Eine neue Generation von Konstrukteuren, ob es Klicki-Buntis sind oder nicht kann ich nicht sagen, war da offenbar tätig die wohl aus dem was ihre Vorgänger hinterließen nicht ganz schlau wurden.


    Die Wannentender, die aus Kesselwagen entwickelt wurden, laufen ja bekanntlich auf Güterwagendrehgestellen der Einheitsbauart:
    http://www.drehgestelle.de/2/pbg_ho.html
    Sieht man sich da mal die technischen Daten an, so findet man Raddurchmesser: 940mm
    Diese 940mm hat man denn auch mit Ausführung der Raddurchmesser des Tenders von 11,0mm umgesetzt.
    Das Getriebe des Tenders musste ebenfalls neu konstruiert werden, weil die Achsstände der Drehgestelle von 2'2' T26 und des Einheits Güterwagen DGs nicht übereinstimmten.
    Dann hat man auch noch, die Räder sind ja 0,5mm kleiner die Achszahnräder von ursprünglich 17 Zähne auf jetzt 16 Zähne geändert.
    Wie schon erwähnt, ich habe den Eindruck, die neue Generation von Konstrukteuren wurden aus dem was ihre Vorgänger hinterließen nicht ganz schlau. Auf dem Rechner mit dem farbigen CAD Programm sieht es jedenfalls beeindruckend schön buntig aus. Und mit einem Mäuschenklick läuft so ein Getriebe virtuell in der virtuellen Realität auf dem Rechner auch schön rundig. :D


    Die Rechnung in der ealen Realität sieht aber jetzt so aus:
    Lok: 1:25,7 (unverändert)
    Tender: 1:17,1
    Die Raddurchmesser ins Verhältnis gesetzt: 1400mm Lok zu 940mm Tender ergibt 1:1,48 für das Vorbild.
    So wie 16,1mm Lok zu 11,0mm Tender ergibt 1:1,46. Das wäre bei den vorhandenen Raddurchmessern von Lok und Tender das ideale Übersetzungsverhältnis.
    Jetzt zum Vergleich das tatsächlich am Modell vorhandene Übersetzungsverhältniss der beiden Getriebe zueinander: 1:1,50
    Hmmm, 1,46 gegenüber 1,50, das ist mir zu viel Differenz und zu viel Schlupf. 'y#


    Was kann man machen?
    Nein nicht die Dünnbrettbohrerlösung wie Getriebe aus der Lok ausbauen und ja nicht nachdenken. Wir haben 2013, nicht Anno Domini 1965 im Modellbahnmittelalter und ich bin auch nicht auf dem damaligen Stand der Technik stehen geblieben. Und da ich ja möglichst ohne Haftreifen fahren möchte, nützen mir die 4 eifrig radierenden Rädchen am Tender, die sich krampfhaft bemühen den antriebslosen Wurstkessel vorwärts zu schieben, nicht wirklich etwas. Zumal diese angetriebenen Tenderräder durch die Gewichtsverteilung des Tenders nur rel. minimal mit Gewicht belastet sind. Hier wird dann nur noch der Haftreifen-Gummi abradiert.
    Ist ungefähr so wie eine " 3-beinige" 215 oder 218 von ESU ohne Haftreifen 8)


    Ich habe mich entschieden als Weg des geringsten Widerstands die Raddurchmesser des Tenders zu ändern.
    Durch Nachrechnen ergibt sich:
    Gegeben:
    Übersetzung Lok: 1:25,7
    dito Tender: 1:17,1
    Das Verhältnis aus beiden: 1:1,5
    Kuppelraddurchmesser Lok: 16,1mm
    Die gesuchte Variable ist jetzt der Durchmesser der Tenderräder.
    Durch Umstellen der Formel und Ausrechnen ergibt sich: 10,7mm


    Das heißt, wenn ich dem Tender Räder mit 10,7mm verpasse, stimmt das Übersetzungsverhältnis wieder und ich habe keinen Schlupf.
    In meiner Grabbelkiste habe ich ausgerechnet Märklin Güterwagenräder gefunden die den gewünschten Durchmesser haben. :zitat:

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    3 Mal editiert, zuletzt von Lutz K ()

  • Hallo Lutz

    Und da ich ja möglichst ohne Haftreifen fahren möchte, nützen mir die 4 eifrig radierenden Rädchen am Tender, die sich krampfhaft bemühen den antriebslosen Wurstkessel vorwärts zu schieben, nicht wirklich etwas.

    Was ist das für eine Aussage ? ?(


    Ähh, :huh: erzähl mir wer dann den Zug zieht ?
    Die dahinter schiebende Diesel- oder Dampflok ?? :whistling:


    [ironie]Oder ist so in den USA da die US Fraktion kein Haftreifen hat?[/ironie]


    Noch ne Frage :
    Rangierst du nur auf einem ebenen Brett mit 4 oder 8 Wagen hin und her ?


    Bei einer Steigung von 2% mit 30 Wagen kommt sie schon in Schleudern .... ;)


    Oder gefällt das dir ? :rolleyes:
    Dann solltest du gleich die Schienen einstreuen mit Sand.. :thumbsup:

    In meiner Grabbelkiste habe ich ausgerechnet Märklin Güterwagenräder gefunden die den gewünschten Durchmesser haben.

    Sag nichts mehr zu den Leuten aus Göppingen :hust:


    Gruss Jürgen

    Meine Angst besteht darin:

    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

  • Haftreifen? Nee nicht wirklich:



    Der Tender allein packt das nicht. Dafür ist die Gewichtsverteilung schon beim 2'2' T26 zu ungünstig. Da ist dann wirklich bei 4 bis 6 Wagen Schluß.
    Und beim Wannentender ist die Gewichtsverteilung sogar noch ungünstiger. Die angetriebenen Achsen werden zu wenig belastet, der Hauptanteil des Tenders ruht auf den nicht angetriebenen Achsen. Damit sind die "Schleuderpräservative" :D ja schon vorprogrammiert.
    Und über den Durchtrieb zur Lok, warum, wieso und Vorzeichen bei der Zugkraft (- <=> +) vertauschen habe ich schon mehr als genug geschrieben.


    Also mit einer haftreifenlosen Köf II bewältige ich problemlos schon ein Dutzend Wagen in der Ebene.
    Und bei Steigungen geht es, ganz wie beim Vorbild, was die Anzahl der noch bewältigten Wagen angeht rapide bergab.
    Um die so umgebauten Roco 50er mal richtig auszutesten bräuchte es mal ein Fremo Arrangement. Aber ...

  • Grüß Gott Lutz,
    mit dem Bericht zur obigen Lok hast Du Deinem Kürzel (selbstständiger Querdenker) alle Ehre gemacht. Du hast hier voll und ganz recht. Die Modelle kosten mittlerweile ein Heidengeld. Da kann man doch erwarten, daß die Konstrukteure bei Roco mathematische Grundkenntnisse haben. Auch eine Zahnradabdeckung sollte sich aus dem Gehirnschmalz rausleiern lassen.
    Viele Grüße, Herbert.

  • Hallo Herbert!
    Gewundert habe ich mich auch. Man hätte auch beim Wannentender die Getriebeauslegung des vorhandenen T26 Tenders unverändert übernehmen können. Man hätte sich keinen Streß gemacht, lediglich der Raddurchmesser wäre gegenüber dem Vorbild 0,5mm größer geworden. Das wäre aus meiner Sicht wesentlich unauffälliger gewesen und wohl kaum jemanden aufgefallen. Jedenfalls wären 0,5mm zu große Räder das kleinere Übel gewesen.
    Was die Öffnungen in der Bodenplatte angeht, da kann ich mir auch keinen Reim darauf machen. Selbst für den Betrieb auf Mittelleitergleisen wären solche Öffnungen nicht erforderlich.


    Im Moment existiert die 50er in dieser Form:


    Was mir jetzt noch Kopfzerbrechen bereitet sind die Kuppelstangen.

    Unzweifelhaft die gegossenen Kuppelstangen sehen besser aus.
    Aber, wie schon erwähnt, die Aufteilung ist sehr ungünstig ausgeführt worden. An den Rädern der 1. und 5. Kuppelachse werden die Stangen mit den, offiziell zu genannten, Stoppel befestigt. Das sind nichts anderes als Plastikstopfen die in die Bohrungen der Räder eingesteckt werden. Sie übernehmen dabei auch die Funktion der Kurbelzapfen und werden somit auch auf Biegung beansprucht.
    Bei den Rädern der 2. und 4. Kuppelachse greift der angespritzte Zapfen in die Bohrungen ein. Hier kommt es, insbesondere in Kurven, zur Schrägstellung der Zapfen gegenüber dem Rad. Was dann wiederum zu erhöhter Lagerreibung und u. U. zum Klemmen führt. Als Abmilderung hat man hier dafür eine Wurfpassung vorgesehen.
    Eine solche Aufteilung der Kuppelstangen hatte damals Anno Knack schon Fleischmann z.B. bei der BR94 gemacht. Bei diesem 5-Kuppler waren früher wirklich alle Radsätzen starr ohne jegliches Höhenspiel gelagert, dafür tat er sich durch eine doch recht wackelige Stromabnahme hervor.


    Kurzer Sinn; auf jeden Fall muß ich hier diese Kuppelstangen teilen. Glücklicherweise lässt sich das Material löten.
    Die angegossenen Zapfen an den Stangen müssen ebenfalls verschwinden und Bohrungen Platz machen. Sie sollen durch Zapfen an den Rädern ersetzt werden.



    Wo Schatten ist, da ist auch Licht. Jetzt sind die Treibstangen endlich gerade.
    Die Gegenkurbeln sind ebenfalls auf beiden Seiten korrekterweise nach vorne geneigt. Ermöglicht durch Zapfen mit in unterschiedlichen Winkeln angespritzen Gegenkurbeln
    Diese Details hat man bei Roco gut gelöst.

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    Einmal editiert, zuletzt von Lutz K ()

  • Hallo!


    Ein bischen habe ich an dieser Lok mal weiter gemacht.



    Hier oben habe ich mich allerdings etwas verfräst und musste das mit Unterlagen wieder ausgleichen. Der nächste Schritt wären dann funktionsfähige Achslagerstellkeile in 1:87. Da es die nicht gibt, musste ich auf die "großdeutsche" Methode wie bei der 1:1 52er zurückgreifen und das übermässige Längsspiel mit Beilagplatten reduzieren.


    Neben den üblichen Arbeiten die ich an meinen Roco 50ern ausführe, stand noch das Thema neue Räder und neues Gestänge im Raum.
    Die Kuppelstangen mit ihrer werksmässigen Unterteilung stehen einer Allradauflage kontraproduktiv gegenüber weil sie unerwünschte Hebeleffekte verursachen. Sie mussten daher wie beim Vorbild geteilt werden.


    Edit:
    Den letzten Beitrag im Thread habe ich hier als Exkurs über das Teilen der Kuppelstangen hier eingefügt:


    Exkurs:
    Schrecken der Mechanik
    oder wie teile ich durchgehende Kuppelstangen und habe danach noch das genaue Stichmaß.
    Hier am alten Blechgestänge beispielhaft dargestellt.



    Den Anfang macht eine Vorrichtung.
    Ganz simpel hergestellt aus einem Stückchen Rechteckleiste und div. Rundmaterial. Die noch ungeteilte Kuppelstange dient als Bohrschblone für die Richtzapfen. Der Durchmesser richtet sich nach dem Durchmesser der Bohrungen in den Stangenköpfen. Sind die Borungen gesetzt werden die Zapfen eingesetzt. Nochmalige Überprüfung ob die Stichmaße stimmen. Wenn nicht das Ganze noch einmal von vorn, Holzleisten sind billig.





    Nächster Schritt, irgend einen leicht lötbaren Blechstreifen adequater Stärke suchen und dort erst einmal frei Schnauze möglichst mittig 2 kleine Bohrungen setzen, diese dienen nur dem Vorbohren.





    Dann erst wird auf den endgültigen Durchmesser aufgebohrt. Maßgeblich ist hier der Aussendurchmesser der Distanzhülse auf der Treibachse. Gemessen 2,4mm kommt noch eine kleine Zugabe weil hier Leichtgängigkeit erwünscht ist, hier wird dann mit 2,5mm gebohrt.






    Versäubern der Grate.






    Jetzt werden die Kuppelstangen getrennt. Wo genau ergibt sich fallweise, am besten dort wo es nicht auffällt und die technische Funktion gewahrt bleibt.





    Von dem vorher gebohrten Blechstreifen werden 2 Stücke abgeschnitten und an die Kuppelstangen angelötet. Das werden dann die neuen Stangenköpfe.
    Diese Kuppelstangen hier sind aus Messing was sich gut löten lässt. Bei den älteren Roco 50er mit blanken Gestänge sind sie aus VA Stahl der eine etwas intensivere Wärmezufuhr zum Löten braucht. Daher die Kokelspuren am Holz.






    Freihand werden jetzt die neuen Stangenköpfe schön gemacht, d.h. in ihrer Kontour den vorhandenen Stangenköpfen angepasst. Die Andeutung der Schmiergefäße kann man sich hier sparen ...






    ... weil sie nämlich so montiert werden.






    Zu sehen ist hinterher nichts mehr. Dafür hat man jetzt eine verbessere Kinematik hinsichtlich der Federung.
    Die Stichmaße hat man ebenfalls auf bequeme Art und Weise eingehalten.


    Bei dem neueren Gußgestänge wir im Prinzip genau so vorgegangen. Die Arbeitsschritte sind die gleichen:
    - anfertigen einer Lehre
    - teilen der Kuppelstangen
    - anlöten eines neuen Lagerauges
    - anpassen der Kontur
    Erschwerend kommen hier noch die an die Kuppelstangen mit angespritzten Kurbelbolzen hinzu.
    Diese mussten alle abgetrennt werden und statt dessen mit Hilfe der Lehre Bohrungen eingebracht werden.
    Nochmal um das Elend zu zeigen:

    Man beachte die unterschiedlichen Bohrungen in den Rädern für die Kurbelzapfenaufnahme.


    Die kleineren Bohrungen sind in den Rädern der Achsen 1 und 5.
    Hier konnte nach herstellen eines entsprechenden Lochdurchmessers einfach ein M1,4 Gewinde eingeschnitten werden.
    Eine handelsübliche M1,4 Schraube mit 6-Kantkopf, Schlüsselweite 2,0mm, bekam eine angepasste Messinghülse und wurde so zu einer Ansatzschraube umfunktioniert.
    Die Kopfhöhe wurde so weit reduziert damit es nicht zu unliebsamen Berührungen zwischen Kreuzköpfen und Schraubenkopf kommt.


    Für die grösseren Bohrungen in den Rädern der Achsen 2 und 4 mussten Bolzen gedreht werden. Da bei Verwendung von 2mm Bolzen zu wenig "Fleisch" bei den Kuppelstangen an diesen Stellen übrig bleibt, wurde der Durchmesser auf 1,8mm reduziert. An den äusseren Enden wurden dann M1,4 Gewinde geschnitten und M1,4 6-Kantmuttern aufgeschraubt. Diese Muttern mussten ebenfalls in der Höhe reduziert werden um Kollisionen mit den Treibstangen auszuschliessen.



    So sieht das dann zusammengebaut aus. Im Übrigen, es sind nur die Kuppelstangen und die Treibstangen sind neu aus Gußteilen, alle anderen Teile das neuen Gestänges bestehen nach wie vor wie gewohnt aus gestanztem Blech und Kunststoff. Wobei die Gegenkurbeln jetzt aus Kunststoff gefertigt sind.





    Von unten. Das Seitenspiel der 2. und 3 Kuppelachse wurde durch Beilagen eingeschränkt, ich muß nicht mehr durch den H0-36.
    Man sieht auch an den gleichmässigen Laufspuren, daß die Allradauflage funktioniert.

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    2 Mal editiert, zuletzt von Lutz K ()

  • Die kleineren Bohrungen sind in den Rädern der Achsen 1 und 5...........................Für die grösseren Bohrungen in den Rädern der Achsen 2 und 4 mussten Bolzen gedreht werden.


    Hallo Lutz,


    klar, dass die starren Kuppelstangen bei einer Allradauflage die frei beweglichen Achsen an ihrem Höhenspiel verhindern.
    Was ich nicht verstehe:
    Wieso befinden sich in den Radscheiben unterschiedlich grosse Löcher? Waren die schon drin oder hast Du sie unterschiedlich gebohrt?
    Theoretisch wären doch in allen Rädern gleich grosse Löcher möglich, oder?

  • Meine spontane Antwort wäre, als Montagekontrolle, damit die Radsätze nicht vertauscht werden.
    Wenn ich Lutz richtig verstanden habe, waren die Bolzen ab Werk an den Stangen angegossen. Da macht es keinen Unterschied, welchen Durchmesser man in der Gussform vorsieht. Das gleiche beider Form für die Räder. Somit hat mein eine Montagehilfe, ohne wirklichen zusätzlichen Kostenaufwand.
    Wären die Löcher alle gleich, könnte man die Stange auch bei vertauschten Radsätzen anbringen, oder auch um 180° verdreht. Sind die Durchmesser unterschiedlich, passt das ganze nur in der richtigen Anordnung oder mit viel Gewalt.


    Gruß
    Michael

  • Peter!
    Die unterschiedlichen Bohrungen waren schon ab Werk so vorhanden. Beachte auch die unterschiedlich großen Gegengewichte, so wie die unterschiedlich ausgeführten Lagerbuchsen.


    Michael!
    Unterschätze nicht die Phantasie der Mitarbeiterinnen hinsichtlich der Falschmontage von Bauteilen. Besonders nicht während der Knoblauchernte :D

  • Wegen der in Beitrag 3 angesprochenen Problematik mit dem Schlupf habe ich die ursprünglichen 4 Haftreifenräder hinausgeschmissen.
    In der Grabbelkiste fanden sich noch ein paar Märklinräder mit dem gewünschten Raddurchmesser. Da es Räder nach Märklin Hausnorm waren wurden sie auf der Drehbank kräftig bearbeitet. So wurden neben der Kappung der Spurkränze bis auf 0,5mm auch die Radbreite auf 2,8mm reduziert und isolierbuchsen eingefügt.



    Des weiteren habe ich die Löcher, die dem Schmutz ungehinderten Zugang zum Getriebeinneren ermöglichten, verschlossen. Aus 0,3mm PS Plattenmaterial wurden Distanzrahmen um die Löcher gebaut die dann wiederum mit 0,3mm Plättchen aus demselben Material verschlossen wurden. Warum und wofür diese Löcher in der Getriebeabdeckplatte sind, ... 'y#
    [irony]Jedenfalls habe ich manchmal den Eindruck, ettliche von der Klicki-Bunti-Generation der Konstruktörichte macht irgend etwas am Rechner in ihrer schönen buntigen virtuellen Klicki-Bunti-Welt ohne Bezug zur wirklichen Realität. Zu verstehen was ihre Vorgänger gemacht haben, wäre ja in höchstem Maße uncool... . Hebelgesetze? Nie gehört. Das brauchen wir nicht. Müssten wir ja nachdenken; ist zu teuer sagt der Controller von der kaufmännischen jedenfalls.
    Das wäre zumindest ein Erklärungsversuch für die Mißverhältnisse zwischen den Raddurchmessern und den Getriebeübersetzungen zwischen Lok und Tender.
    [/irony]
    Mittlerweile sind auch die bestellen Ersatzteile eingetroffen und ich habe die Getriebe von Lok und Tender umgebaut.


    Original sah das so aus
    i Lok = 1 : 25,7
    i Tender = 1 : 17,1
    Durchmesser Lokräder : Durchmesser Tenderräder = 16,1mm : 11,0mm
    Erforderliches Übersetzungsverhältnis von Lokgetriebe zu Tendergetriebe = 1 : 1,46
    Tatsächlich vorhandenes Verhältnis = 1 : 1,5
    => daraus ergibt sich ein Schlupf von 2,7%


    Nach dem Umbau mit geänderter Eingangsstufe
    i Lok = : 1 : 32,6
    i Tender = 1 : 21,7
    Durchmesser Lokräder : Durchmesser Tenderräder = 16,1mm : 10,7mm
    Erforderliches Übersetzungsverhältnis von Lokgetriebe zu Tendergetriebe = 1 : 1,5
    Tatsächlich vorhandenes Verhältnis = 1 : 1,5
    => daraus ergibt sich ein Schlupf von 0%


    [alle Werte sind gerundet]


    Zum Vergleich:
    Beim Befahren einer Kurve mit Radius 360mm entsteht ein Schlupf von gerundet 4,5% zwischen kurveninnerem und kurvenäusserem Rad.



    Dann mal zu Gestänge und Rädern. Beides hat ja einen gewissen Hype ausgelöst. :rosabrille:
    Einfach mal selber vergleichen:






    Als Hinweise, beide Gestänge und Radsätze sind bearbeitet, sie entsprechen nicht mehr im originalen Auslieferungszustand.


    Zur Erinnerung, auch beim neuen Gestänge sind Schwingenstange, Schieberschubstange und Lenkerstange wie vorher beim alten Gestänge aus gestanzten Blechteilen gefertigt.
    Ebenso sind Schwinge, Voreilhebel, Schieberkreuzkopf, Schieberkreuzkopfführung und der Kreuzkopf selber aus silbrigem Kunststoff gefertigt.
    Damit das kein Herrschaftswissen bleibt: http://dlok.dgeg.de/115.htm
    Die neue Gegenkurbel besteht dagegen jetzt neu aus Kunststoff und - sehr positiv zu vermerken - da es jetzt 2 verschiedene Gegenkurbeln gibt, stimmen die Neigungen der Gegenkurbeln jetzt auf beiden Lokseiten.


    Also einen Hype haben die neuen Räder und Gestänge bei mir nicht gerade ausgelöst, nur ein gewisses Kopfschütteln über die etwas unglückliche funktionale technische Umsetzung der Kuppelstangen +><

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    2 Mal editiert, zuletzt von Lutz K ()

  • Hier mache ich mir die Lok für meine Zwecke etwas "schöner". Im Prinzip brauche ich selber an Lok und Tender keine Normschächte. Dafür tun es dann modifizierte Weinert Zughaken oder selbst angefertigte Zughaken.
    Den Normschacht nebst KK Mechanik und seiner massiven Anbringung kann ich daher entfernen.
    Ein anderer mag dagegen Wert auf dieses Feature legen und sollte den dann natürlich tunlichst belassen.




    Anschliessend wurde die Tenderpufferbohle komplett bestückt einschliesslich der Heizkupplung.



    Vorne wurden die Schienenräumer vom Vorläufer abgetrennt und mit einer Hilfskonstruktion direkt am Rahmen befestigt.


    Als dann alles zusammen gebaut war habe ich Probefahrten durchgeführt.
    Es lief nicht rund und der Decoder wurde recht warm. Eine Kuppelachse sprang zudem. Die Ursache des unrunden Laufs konnte durch ein nochmaliges Überprüfen des 90° Kurbelzapfenversatzes ermittelt werden. Ein Radsatz war noch etwas ausser Takt, soll heißen der 90° Versatz stimmte nicht ganz. Nach der Korrektur lief die Lok etwas besser. Das Achsspringen konnte das schliesslich durch eine etwas stärkere Abfederung der betreffenden Achse abgestellt werden.
    Aber immer noch lief die Lok irgendwie nicht frei und leichtgängig wie ich es von meinen anderen Roco 50ern aus den frühen 1990er Jahren gewohnt bin. Diese lok hier fuhr trotz Lastregelung nur schwer an und der Motor erbrachte irgendwie keine Leistung. Sie setzte sich nicht mit einem Ruck in Bewegung, sondern irgend wie mühsam als ob hier etwas hemmte.
    Analoge Probefahrten mit Blindstecker erbrachten das gleiche Ergebnis. Trotz Getriebeumbau nur schwerfälliges Anfahren, zwar auch hier ohne Ruck, aber vergleichsweise schwerfällig.
    Zudem keine Leistung und der Motor selber wurde schon von dem bischen Hin- und Herfahren ziemlich warm. 'y#



    Auch Beschwörungsversuche mit echtem Transsylvanischem Knofel fruchteten nicht ...


    Ich habe dann den Motor ausgebaut und probeweise von Hand durchgedreht.
    Siehe da, er ließ sich nur schwer durchdrehen. An den Lagern gerüttelt, sie sind ja ballig ausgeführt und sollten sich also exakt parallell einstellen, brachte auch nichts. Die Lager stellten sich zwar ein, aber die Ankerwelle blieb schwergängig. :schimpf:
    Also habe ich den Motor demontiert und die Ursachen gesucht. Das vordere Lager hatte eine recht "stramme" Paßtoleranz zur Ankerwelle. :rolleyes:
    Nachdem ich es mit einem 2mm Bohrer aufgerieben hatte ging es endlich so leicht wie von den anderen Roco Motoren gewohnt.
    So langsam Stückchen für Stückchen nähert sich diese Lok in ihren Fahreigenschaften meinen übrigen Roco 50ern an.
    Aber immer noch weit entfernt von den samtigen Fahreigenschaften einer Roco 50er aus den frühen 1990er Jahren.






    Es folgten dann noch kleine farbliche Anpassungsarbeiten, wie Pufferhüsen rot steichen und von Spieth hatte ich noch ein Lokschildersatz 50 3087 als Naßschieber. Wer diese Loknummer nicht mag, ich nehme gerne eine Spende in Form eines geätzten Neusilber Lokschildersatzes mit der korrekten Loknummer entgegen. :P
    Eine Neulackierung habe ich nicht gemacht, da diese Lok irgendwann mal das AW Speziguzi aufsuchen wird.


    Zeit einmal eine Zwischenbilanz zu ziehen.
    Im einzelnen:
    - Die neuen Räder haben bei mir keinen Hype ausgelöst.


    -Im Gegenteil die Speichen sind sogar etwas "rustikaler" gegenüber der vorherigen Ausführung mit Kunststoffradstern.


    - Anmerkung: Die Vorlaufachse hat übrigens nach wie vor einen Radstern aus Kunststoff.


    - Das neue Gußgestänge. Optisch unbestreitbar ein Gewinn. Jedoch in seiner technischen Funktion sehr suboptimal ausgeführt.

    - Räder und Gestänge machen nur Sinn wenn man eine Vereinfachung der Produktionsprozesse zu Grunde legt.


    - Daß das Gestänge optisch feiner wurde dürfte wohl eher ein Nebenaspekt sein.


    - Getriebeübersetzungsverhältnisse. :rtfm: Fragezeichen über Fragezeichen; hier hat man wohl einiges übersehen. Schon damals bei der 52er mit Wanne.


    - Öffnungen in der Bodenplatte des Tendergetriebes. :thumbdown: Wofür? Wozu? :?: :?: :?:

    - Falscher Etikettenaufdruck auf der Schachtel bezüglich der Schnittstelle. Es ist tatsächlich ein solche nach NMRA S-9.1.1 bzw. NEM 652 im Tender vorhanden. Das fürfte ein Problem der Produktionsvorbereitung sein, aber nicht meines.




    Bei aller negativer Kritik, einiges ist auch besser geworden:


    - Beleuchtung mit LEDs


    - Der optische Gewinn bei Teilerneuerung des Gestänges


    - Dito die Gegenkurbeln aus Kst. die jetzt sogar auf beiden Seiten richtig um die 15° nach vorne geneigt stehen.



    Mein persönliches Fazit:
    Das war wohl meine letzte neue Roco 50er Lok (in mehrfacher Bedeutung des Wortes!).
    Das letzte Stück was in meinem Bestand noch fehlte war eben eine 50er mit Wannentender. Diesen Wunsch habe ich mir hiermit erfüllt.
    Die Motivation für den Kauf von Neumaterial bei Loks und Wagen nach Deutschen Vorbildern von den traditionellen Anbietern ist bei mir z.Zt. ganz stark abgekühlt. Es fehlt mir einfach der Kaufanreiz, daß es mal was wirklich Neues gibt und nicht nur immer ein Aufguß von schon jahrzehntealten Technologien unter verschiedenen Hütchen. Es sind bedauerlicherweise sogar Rückschritte in der technischen Ausführung festzustellen. Einige technische "Verbesserungen" oder Neukonstruktionen erwiesen sich nach eingehender Betrachtung als qualitativ minderwertiger als ihre Vorgängerlösungen. Sie machen nur Sinn wenn man Produktionsvereinfachungen und damit Verbilligung der Herstellungskosten zu Grunde legt.


    [irony]Man bekommt hier, im übertragenen Sinn als Analogieschluß, keine 50er in Friedensausführung mehr geliefert, sondern eine vereinfachte ÜK 50er die schon fast eine 52er ist. Beim Vorbild hat man das damals in einer schlimmen Zeit gemacht um Rohstoffe und Produktionszeit einzusparen. Die deutsche Reichsbahn hat aber für eine ÜK Lok buchmässig nicht das gleiche Geld bezahlen müssen als wie für eine Friedens-50er.
    Von uns Modellbahnern verlangt man aber für eine vereinfachte Lok das gleiche Geld oder sogar noch mehr.
    [/irony]


    Falls ich selber noch einmal Gelüste nach einer weiteren 50 verspüren sollte, so werde ich nach einer gebrauchten 50er aus den frühen 1990er Jahren Ausschau halten. Da weiß man wenigstens noch wie man die qualitative Ausführung abschätzen kann.

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    2 Mal editiert, zuletzt von Lutz K ()

  • Als Nachtrag,
    neulich beim kramen in die Hände gefallen:



    Ein Einheits GüterwagenDrehgestell von Roco aus dem Jahr 1976.
    Man beachte und vergleiche mal die Details von Achslagerführungen, Federpaketen, Schaken und weiteres hinsichtlich ihrer Konturenschärfe.



    Damals hatte man es bei Roco geschafft die Bremsbacken auch direkt vor den Radlaufflächen anzuordnen.
    Selbst Märklin hatte dieses Anno 1968 schon geschafft; beim Wannentender (von der P8 ).
    Und Heute :?: :(

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    Einmal editiert, zuletzt von Lutz K ()

    • Offizieller Beitrag

    Man beachte und vergleich mal die Details von Achslagerführungen, Federpaketen, Schaken und weiteres hinsichtlich ihrer Konturenschärfe.


    Ja Lutz, ein Armutszeugnis für das Produkt von heute.



    Gruß Rainer :thumbup:

    Kleinreuth-Nord-Logo-supersmall.jpg


    Christopher La Brec: Jeder Mensch verfolgt einen Traum in seinem Leben. Entweder den eigenen oder den eines anderen. Gib acht, das Du Deinen eigenen verfolgst.

  • Hallo Lutz



    Das ist wirklich Blamabel :strafe:und erinnert mich knapp 30 Jahre zurück an einen Drehgestell von Fleischmann eines Wannentenders.
    Ein No Go :negativ: oder für den Kunden der dies Produkt kauft zu diesem Wahnsinnspreis :aberglaube: .


    [ironie]
    Oder !!
    Es ist ein Modell für die die älteren Semester unter uns die so etwas eh nicht mehr gut sehen, oder nur mit einer guten Brille oder Lupe...
    [/ironie]

    Meine Angst besteht darin:

    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

  • Als Teil eines Kompensationsgeschäfts bin ich zu einer weiteren 50er gekommen.
    Des weiteren hatte ich vor ein paar Wochen noch einen Rahmen mit Rädern aus der Bucht gefischt. Dieser Rahmen ist als Reseveteil gedacht wenn ich mich beim Fräsen mal gewaltig verhauen sollte.



    Den Reseverahmen habe ich Heute bearbeitet, die erforderlichen Fräs- und Bohrarbeiten gemacht.
    Bei dem Rahmen waren auch noch die Kuppelradsätze und Kuppelstangen mitsamt den Kurbelzapfenschrauben mit dabei, so wie fast das komplette Getriebe.




    Hinten die "neue" 50er, vom Vorbesitzer voll zugerüstet, aber ungefahren.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Lutz,


    wie Du vielleicht gelesen hast, bin ich nebenan im AW Kolvoerde auch gerade beim Rahmen...
    Was passt da besser, als eine schon lange in der Luft liegende Frage los zu werden?


    Wie weit (in (Zehntel-) mm) fräst Du den Rahmen in den Achslagern auf um die Beweglichkeit der Achsen zu gewährleisten?
    So "Pi mal Daumen" kann ich mir eigentlich bei der Qualität nicht wirklich vorstellen....


    Ich würde diese Art der Achslagerung auch gerne mal bei einer Lok ausprobieren, habe mich aber eben aus besagter Fragestellung
    heraus noch nicht daran gewagt. Vielleicht kannst Du mir auf die Sprünge helfen?