Geesthaven - der Abzweig

  • Hallo Foristi,


    anlässlich des Fremotreffens in Papenburg -Herbrum habe ich zum ersten mal alle bisher existierenden Module meines Geesthaven-Projekts aufbauen und bespielen können. Zwar gab es wieder einige Probleme mit der Elektrik, aber die sind ja bakanntlich dafür da um gelöst zu werden. Mal schauen.


    Leider gab es in der Mehrzweckhalle in Herbrum keine Gelegenheit zur Aufnahme von oben, eine Leiter wollte ich nicht auch noch mitnehmen- Aber auch so könnt ihr euch ein Bild vom Geesthaven- Projekt machen.


    Geesthaven ist ein Hafen-/Industriegebiet an einer zweigleisigen Strecke und wird über einen Abzweig erreicht. Die Strecke liegt 4 cm höher als umgebende Gelände, also ist eine Steigung rsp. Gefälle notwendig um das Gebiet zu erreichen. Den Höhenunterscheid habe ich bewusst gewählt um optisch den flächigen "Einheitsbrei" der Betriebsstellen beim Fremo aufzubrechen.


    Mit der Entscheidung zum Höhenunterschied trat natürlich die Frage nach einem akzeptablen Steigungswinkel auf, der einerseits noch "machbare" Größenordnungen erlaubt, anderseits nicht zu spielzeughaft wirkt. Und lange Züge (3 m +) sollten auch ohne "Verrenkungen" wieder auf die Strecke zurückfinden können. Ich habe mich nach einigem Skizzieren für ca. 1,5% Steigung entscheiden und so ergaben sich insgesamt 3 Module mit 140 cm Länge einschließlich der Abzweigweiche und den Ausgleichsbögen.


    Doch seht selbst:


    Hier ein Überblick über die gesamte Ausdehnung der Ausfädelung und den angeschlossenen Einrichtungen:





    Los geht es mit der das Ensemble begrenzenden "Ochtrum-Brücke", vier KIBRI-Brücken, die ein wenig enger manipuliert wurden um die Parallelgleisaufweitung nicht zu heftig ausführen zu müssen:






    Hier nun die konktrete Ausfädelung; leider hatten die Signale einen Totalausfall und liegen nun neben dem Gleis:




    Eine Übergabe kommt gerade vom Nachbarbahnhof HOLSTEDT mit Wagen für die Anschließer herunter:




    Das Stellwerk Geesthaven-Abzweig regelt Weichen und Signale:




    "Unten" befinden sich zwei Gleise einer Massengutverladung. Zur Zeit ist ein Ganzzug aus Omm-Wagen zur Entladung bereitgestellt. Die Ladung besteht aus echter Kohle in loser Schüttung un kommt von der Zeche "Unser Otto":




    Am Ende des Gefälles geht es rechts ab in den Bezirksbahnhof "Geesthaven _Rbf", geradeaus weiter zum Bezirksbahnhof "Geesthaven-Fischbahnhof":





    Geesthaven-Rbf fächert sich in einen nicht durchgestalteten Schattenbahnhof auf in dem auch händisches Rangieren erlaubt ist:





    Gerade verlässt ein Leer-Gag den Rbf und begibt sich auf den Anstieg zur Strecke:





    Über die Rbf-Einfahrt hinweg bietet sich der Blick auf den "Fischbahnhof" im Hintergrund; vordergründig ist die Viehwagenreinigungsanlage zu erblicken:





    Im Vordergrund zweigt ein Industriestammgleis ab:






    Dieses Industriegebiet ist noch "under construction", davon, und vom Fischbahnhof, irgendwann einmal mehr in diesem Forum.







    Es gibt noch viel zu tun! Packen wir´s an!


    Meint Bruno - bob -

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist


    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Hallo Bruno,


    schön dein Werk mal im Ganzen zu sehen. Schade, dass die die Elektrik schon wieder Kummer bereitet hat. Ich muss sagen auch ich finde die Höhenstaffelung sehr angenehm. Beträgt sie aber nicht eher 6cm? Für die Unterführung zum Schlachthof wären doch 4cm etwas wenig meiner Meinung nach.


    Freue mich schon darauf das Ganze demnächst auch mal wieder in live bespielen zu können, bis dahin genieße ich natürlich gern auch weitere Bilder.


    Viele Grüße
    Michael

  • Hallo Michael et. al.,


    stimmt! Und auch wieder nicht: Für die Unterquerung der Hauptstrecke sind natürlich min. 6 cm nötig, aber dafür wird nur eine das Gleis um 1,5 cm abgesenkt und die Streckengleise um 1,5 cm angehoben. Der große Rest bleibt bei -4 cm. Warum es die 4 cm Höhendifferenz sind, muss im Fremo-Nirvana verbleiben; irgendwer (die Akteure sind bekannt! ;-)) ) haben dieses Maß einmal eingeführt und im Sinne einer Anschlußkompatibiltät (die sich in der Praxis bisher nie ergab) habe ich das Maß übernommen. Es macht eigentlich in jeder Hinsicht Probleme, da selbst simple Straßenunterführungen einen konstruktiven Aufwand durch die Tieferlegung der Straße erfordern. Hier traf mal Empathie auf Praxis; die Folgen sind eigentlich nur "doof". Andererseits würden vielleicht höhere Dämme wieder optisch viel zu massiv wirken. Wer macht die Probe auf´s Exempel?


    Da aber bisher nur drei Praktiker solche Module bauen, schlägt das bisher keine großen Wellen.


    Und noch mal alles "umkrempeln"? Nö ! Dat isses nich!


    Vielleicht tut sich ja einmal eine andere Gruppe zusammen und kreiert "tiefergehende" Tatsachen.


    Meint Bruno - bob -

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  • Hallo Bruno
    Du hast in Deinem Werk mehrfach Gebäude mit Tonnengewölbe verbaut...


    Kannst Du mal verraten,
    a) wie Du die Dinger gebaut hast?
    b) woher Du - sofern verwerwendet - Zeichnungen oder Bilder genommen hast?


    Besten Dank!
    LG
    Axel

  • Hallo Axel,


    die Tonnengewölbefassaden habe ich aus Gipsgießlingen von Spörle gebaut. Die Rückwand aus der Wohnhaus-Form habe ich zersägt und mit neuem Mittelteil, bestehend aus den Ziegel-Seitenteilen der Formserie gefüllt. Die vorspringenden Pfeiler sind ebenfalls schmale Streifen aus dieser Platte, die ich mit 2mm Polystyrolstreifen hinterklebt habe um sie dicker zu machen. Ich nehme zum Sägen der Gipsplatten meine Proxxon-Säge mit feinem Blatt, staubt zwar, aber dafür gibt es ja entsprechende Sauger.


    Der obere Bogen entstand aus Evergreen Platten V-Groove, 1,5 mm space . Davon habe ich Streifen geschnitten und die Fugen jeweils mit dem Cuttermesser eingeschnitten, so dass sie nur noch an einem "Zipfelchen" zusammenhingen. So ergibt sich von allein ein Bogen aus senkrecht stehenden Mauersteinen. Davon zwei unterschiedlich breite Streifen aufeinander geklebt, fertig.


    Die einzelnen Gips- und Kunststoffteile habe ich zusammengeklebt und erneut eine Silkonform daraus angefertigt.


    Diese Gipsabgüsse sind ca. 10 mm stark. Um das Gebäude transportstabil auszuführen, habe ich einen "Kern" aus 10 mm starken Kemadur-Platten (PU-Schaum, beidseitig mit Pappe kaschiert) angefertigt, diese Platten habe ich auf der Tischkreischsäge geschnitten damit ich rechtwinklige Schnittkanten bekomme. Die PU-Platten lassen sich gut mit Pattex verkleben. Auf diesen Kern habe ich dann mit Montagekleber (den ich auch an den anderen Wochentagen verwende ;) die Gipsgießlinge aufgeklebt.



    Was nach fehlt ist ein Teerpappdachnachbildung. Überzeugend gelaserte Pappen habe von Joswood erhalten, jetzt fehlen mir nur noch a) Zeit , um wieder an das Projekt ranzugehen, und b) eine flexible aber feste "Dachhaut" für das Tonnendach. Vielleicht Balsaholz? Mal sehen.


    Hier in Bremen finden sich in den alten Hafengebieten viele Vorbilder für derartige Lagerschuppen. Bei Gelegenheit kann ich davon ja mal ein paar Bilder knipsen. (Wetter, Licht, Temperatur).

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  • Hallo Bruno
    besten Dank!


    Für das Dach...
    Wie wäre es mit einer From aus Sperrholzresten und Leisten (Radius um Leistenbreite schmaler als die Dachform)?

    Über die Form kannst Du dann prima schwarzen Zeichenkarton in 2-3 Lagen mit Weissleim oder Tapenkleister oder Epoxy-Harz - nass-in-nass - ziehen und bis zum aushärten mit Nadeln fixieren.
    Damit bekommst Du ein Papp-Formteil, auf das Du dann einfach Deine Dachpappen Imitation kleben kannst. Es sollte ziemlich stabil sein. Alternativ und wenn es sehr stabil sein soll, kannst Du zwischen zwei Pappen auch eine Lage 100-150gr Glasgewebe (gewoben) aus dem Modelbau (Flugzeuge, etc) legen und das mit Epoxyharz tränken.


    Die Form sollte dann aber mit Folie (Frischhaltefolie) abgedeckt sein.


    Zuschnitt per Schere... Bei Glasgewebe wird die schnell stumpf.


    Soviel zu Inspiration.


    LG,
    Axel

  • Hallo Axel,


    danke für Deine Ideen, wenn es soweit ist, werde ich die sicherlich aus meinem Biospeicher abrufen und in die Arbeit einfließen lassen.


    Bezüglich der Vorbilder hier mal ein Verweis auf ein ganz anderes Forum in dem gerade ein Basteltrööt zu eben diesen Bauwerken aufgemacht wurde:


    www.kartonbau.de Beitrag: "Tonnendachschuppen Bremen Hansakai"


    Viel Spaß


    LG Bruno - bob -

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