Roco Pwgs 54 mit Brawa-Fahrgestell: Umbau mit einfachen Mitteln

  • Hallo liebe Forengemeinde,


    heute bringe ich euch einen kleinen Umbaubericht über einen Wagen, der auch zum Inventar eines jeden Modellbahn-Liebhabers gehört. Mich hatte es schon lange genervt keinen bessern Pwgs 54 zu haben, als das alte Modell von Ade / Roco


    2 Pwgs dieser Bauart aus meinem Bestand hatte ich inzwischen allerdings wieder verkauft.


    Nach 40 Jahren wäre es eigentlich Zeit gewesen ein neues Modell zu produzieren oder das alte Modell mit einem neuem Fahrwerk auf den neuesten Stand zu bringen. Leider versäumte es Roco das Brot und Butter Modell zu erneuern. Was mich persönlich immer schon an den ex Ade Wagen störte waren (gedeckte Güterwagen dieser Bauart allgemein) die Fahrgestelle bzw. die Bremsbacken, die man noch zurüsten musste.


    Das Argument für den Umbau...
    Auch heute noch ist es störend, dass die Bremsbacken nicht richtig an ihrer Position sind und herunter hängen. Entweder war der Kunststoff verzogen oder durch Verflüchtigung des Weichmachers brachen die anzubringende Teile in zwei Stücke. Das zu schwer oder garnicht zu reparierende Bremsbackenteil sah für mich scheußlich aus.



    Es nervte mich, diesen Pwgs 54 nicht zu haben. :cursing: Das Thema ließ mich nicht mehr los und ich ich überlegte, 'y# was man machen könnte.
    Ich unternahm einen Versuch und holte aus der Bucht einen Roco Pwgs 54 und einen Brawa Gls 205... ^^


    Wenn es buchstäblich in die Hose ging 8| , hätte ich ja noch den BRAWA Wagen in seiner jetzigen Ausführung gehabt und zum anderen das alte Roco Modell.



    Nach ein paar Tagen waren beide Wagen da und ich voller Tatendrang und großen Erwartungen daran... ;)
    Schnell waren beide Wagen von ihren Fahrgestellen getrennt.



    Beim Wagen von BRAWA sollte man nicht zu grobe Gewalt ausführen, wenn dieser nicht gleich vom Fahrgestell abgeht. Es könnte etwas verbiegen oder abbrechen.
    Aber der zähe Kunststoff hält trotzdem schon was aus, was mir wiederum gefällt.

    Die Probe und anschließende Vorbereitung des ersten Schrittes zur Patinierung...


    Hier auf dem ersten Bild kann man noch den nassen Abdecklack aus Latex sehen, der die Fenster schützt.
    Die Fenster im Roco-Modell sind gut eingeklebt. Da ich sie nicht zerstören wollte, wurden sie mit dem Abdecklack geschützt.
    Nach einer Stunde mit 18-20 Grad Zimmertemperatur sieht man nichts mehr.



    Die Farbe bringt es...
    Wie man hier sieht habe ich dem Aufbau eine neue Farbe gegeben. Genau wie die neue Lackierung, die ich an den Tdgs Wagen erfolgreich erprobt habe.
    Mit der hellen Braun-Orange gehaltenen Farbe wird der Grund aufgehellt, der nach dem Trocknungsvorgang mit einem Mattlack fixiert wird, so das beim nächsten Vorgang diese Farbe nicht abgeht.



    Nochmal von der anderen Seite im Blitzlicht...

    Das Fahrgestell gefällt mir noch nicht. 8| Da ist für die Epoche 4 zuwenig Bremsabrieb darauf... :pfeifen:


    Der nächste Schritt zum richtigen Wagen...
    Gestern wurde das Modell richtig in die Patinierung eingeschlossen. Zuerst wurden die Bleche, die mit den Platten verschraubt sind, mit der Abklebemethode einzeln mit der Pistole patiniert. Das erforderte einen Zeitaufwand von 90 Minuten, bis man um den Wagen ist rund herum ist. Die Farbe trocknet zwar schnell. Unter zu Hilfenahme eines Föns noch schneller. Aber trotzdem sollte man Vorsicht bei der Arbeit walten lassen.


    Denn schnell ist das gute Stück hin und die Arbeit war umsonst.:schimpf:


    Anschließend frei Hand wurden noch seitlich die Ritzen mit der dunklen Farbe bearbeitet.:thumbup:


    Nach dieser Methode kamen jetzt die Flächen der Platten dran...


    Diese wurden mit 2 Farbtönen noch verfeinert und Geschminkt nach meiner Art. Flicken in der Epoche 4 waren keine Seltenheit. Sie wurden von den Rangieren auch mal selbst aufgebracht, da die Wagen nicht immer das Aw besuchten. Meistens hatten sie einen Heimatbahnhof, der Ausgangspunkt für verschiedene Strecken war.


    Hier im Detail noch das Modell mit ausgebesserten Flächen und auch wiederum das schöne, passende Fahrwerk.


    Noch in der Gesamtansicht


    Was eigentlich noch fehlt wäre das Heimatschild für den Wagen. Das kann ich aber auch noch später anbringen.



    Wie üblich von mir das Dach des Wagens patiniert. Nicht mehr so heftig mitgenommen, denn die Dampfzeit war schon vorüber.
    Dieser Wagen soll in der Epoche 4b verkehren, in den 80ern des vergangen Jahrhunderts.


    Noch ein letztes Bild des Wagens im Blitzlicht:


    Da jetzt die grobe Arbeiten abgeschlossen sind, kommen noch die Inneneinrichtung und auch die Beladung für den Wagen an die Reihe. Die Türen des Pwgs sind ja zu öffnen.


    Hoffnungen für die Zukunft... :aberglaube: Ich hoffe das 2014 oder 2015 ein Brawa Modell dieser Bauart kommt, so dass ich nicht nochmal doppelt Geld in die Hand nehmen muss.


    Es wird nicht mein letzter Pwgs 54 sein, denn ich möchte noch den Steilstreckenwagen von Boppard nachbauen. Denn auf dem Fahrgestell des Brawa ist es ja nicht mehr schwer, dieses Modell umzusetzen.


    Mit mir bin ich zufrieden... ;) Ich hoffe, mein Bericht hat euch gefallen. Für mein Ansprüche genügt er mir schon. Ich bin zufrieden bis auf die Beladung und Inneneinrichtung, die ich vom alten Roco-Wagen wieder einbauen möchte. Auch einer Idee meines Sohnemanns, eine Figur auch in den Wagen zu bringen, bin ich nicht abgeneigt.


    Denn so wird er für mich lebendig und den Rest macht dann die Anlage auf der er fahren wird.


    Gruss Jürgen

    Meine Angst besteht darin:

    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

    3 Mal editiert, zuletzt von Rainer () aus folgendem Grund: redaktionell überarbeitet

  • ...das mir dieser Wagen gerade sehr bekannt vorkam.


    Lieber Jürgen,
    da ich für meine Mittagspause immer mal wieder ein Heftchen aus meiner Modellbahnbibliothek entführe,
    kam es dann gerade so, das ich "HP1 - Eisenbahnmodellbau heute" vom Sommer 1997 (Heft Nummer 5) dabei hatte.
    Darin habe ich den Artikel "Der Güterzugbegleitwagen Pwghs 054, Bauform B"
    von Rudolf Ossig auf Seite 115 gefunden. 8o
    Da du ja bereits einen kleinen Umbau in der Planung hast, wäre die Bauform B noch eine weitere interessante Variante.
    Bei der Bauform B hat das Zugführerabteil ein drittes zusätzliches Fenster,
    also Seitenfensteranordnung zwei rechts, drei links.
    Rudolf Ossig vermutet eine wahrscheinlich mögliche Stückzahl von 20 Wagen bei der DB.
    Ausgehend von den Bildern im HP1 denke ich, dass du mit deiner Alterung ziemlich nahe am Original bist. :thumbsup:


    Nettes Grüssle mitten aus dem Wald
    Peter

    ... und das Grüssle mitten aus dem Wald
    bis bald... ´s Peterle


    ...mittlerweile gibt es einiges auf meinem "Blog"


    Verschiebe nicht auf morgen, was du heute leben kannst.
    Jeder vergangene Augenblick, den du nicht zu ergreifen verstanden hast, ist ein verlorener Augenblick.
    (unbekannter Autor)

  • Hallo Peter, hallo liebe Forengemeinde



    Danke für dein Idee :thumbup:
    Ich dachte das diese Bauart mit den drei Fenstern, erst in der Museumszeit gegeben hat. :whistling:
    Diese Bauart fotografierte ich udn mein Sohnemann vor nicht all zu langer Zeit bei einer Eröffnungssonderfahrt mit
    einer V 100.


    212 084 auf der Strecke zwischen Blaufelden und Langenburg .





    Aus dem Röwa/Rocogehäuse, dass man für nicht all zuviel Geld aus der Bucht oder Börse bekommt, kann man diesen Wagen schon umbauen.
    Dazu wiederum das Brawa Fahrgestell.
    Mir kam es Hauptsächlich darauf an, dass dieser Wagen ein gutes Fahrwerk bekam worauf sein Aussehn sich steigerte als zuvor.


    Nochmal zu Erinnerung der Wagen mit seinem neuen Fahrwerk...


    Hat schon was... ^^


    Gruss Jürgen

    Meine Angst besteht darin:

    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

  • Ich zitierte hier mal die Erkenntnisse von Rudolf Ossig:


    "Die Musterblatt-Skizze aus dem DB-Güterwagenmerkbuch von 1967 erwähnt zwar den Pwghs 054 der Bauform A, verrät aber nichts über die Bauform B.
    Die älteste bisher bekanntgewordene Aufnahme eines Pwghs 054 der Bauform B stammt von Willi Rosumek, der im Februar 1979 in Rudolfzell auf den Wagen
    950 5 204 traf. Der Wagen wurde am 22.8.77 gewogen - und das könnte auch sein Abnahmedatum nach Umbau gewesen sein."


    "In der Anschriftenzeichnung des Pwghs 054 aus dem Jahre 1967 taucht tatsächlich dann die Bauform B des Wagens mit drei Seitenfenstern auf."


    Also sicher nicht Museumszeit. Schön wenn es hilft und es dir eine kleine Anregung gibt.


    Nettes Grüssle mitten aus dem Wald
    Peter

    ... und das Grüssle mitten aus dem Wald
    bis bald... ´s Peterle


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    (unbekannter Autor)

  • Hallo Jürgen,
    da hast Du mal wieder eine super Arbeit vorgestellt! Dein Bericht hat mir sehr gefallen.
    Viele Grüße Herbert.