Angeregt durch die verschiedenen Meinungen im Besonderen zum Gebäude der Waage im Bahnhof Mehrfeld,
möchte ich hier meine Gedanken einbringen.
An den Anfang stelle ich meinen Eindruck.
Patrick hat da ein sehr stimmiges Ensemble gebaut, was bei den Ortskundigen ganz sicher einen sehr hohen Wiedererkennungswert hat.
Ich folge aus dem Bauch heraus den Aussagen...
...sehr gut gearbeitet...vergrösserte Darstellung ist oftmals besser...Vorbildsituation erkennen lassen...mit angebotenem Material arbeiten können...
übertriebene Darstellung um die Wirkung des Originals zu erreichen...
Ja, auch mir gefällt das Gezeigte!
Nun ging es mir bei meinen Basteleien eigentlich genauso wie Patrick. Nur habe Ich mich mit viel Übereifer in die Arbeit gestürzt und bekam von
meinem Freund Eberhard eine dämpfende Kritik. Auch ich habe "falsches" Material, sogar völlig falsches Material verwendet.
Ich habe meine Bastelarbeit noch einmal begonnen. Das Ergebnis war sicher nicht schlecht, doch auch das reichte nur für ein "aber".
Mein nun folgender Schluss war das, nachdem mir so die Augen geöffnet wurden, ich mich tiefgründiger mit der Materie befassen werde.
Den Blick für die Wirklichkeit schärfen, viel mehr Aufmerksamkeit und Beobachtung einbringen, damit werde ich nun stärker umgehen müssen und wollen.
Materialien auf Tauglichkeit prüfen, das aufgeführte Zählen der Steinreihen für die vorbildgerechte Umsetzung...
Doch wie ist das nun?
Wo ordnet man den Gebäudebau, seinen Gebäudebau ein? Im Maßstab 1:87 oder im Maßstab "wiedererkennbare Originalwirkung".
Die Eisenbahnfahrzeuge im Umfeld werden immer weiter zugerüstet, Kleinteile im richtigen Maßstab sollen die Vorbildtreue erhöhen,
kleinere Radprofile unterstützen die Wirkung. Und die Ziegel am Gebäude?
Eberhard in unserer Runde vertritt den Teil, der eine hohe Genauigkeit einfordert. Und er zeigt sein Können auf diesem Sektor.
Nun wollte es der Zufall, dass ich in meiner Mittagspause immer wieder ein weiteres Heftchen
aus der Reihe "HP1 - Eisenbahnmodellbau heute" durchblättere. Ich habe mit Heft1 begonnen.
Eberhards Betrachtungsweise unterstützend beginnt im Heft 5 (Sommer 1997) eine Beitragsreihe von Harald W. Furche.
Ich mag den Einstand mal zitieren:
"Sie entdecken ein Stellwerk, einen Schuppen, ein Wärterhäuschen - und halten den Atem an:
<<Das auf meiner Anlage!>> Solch einen Wunsch können Sie sich jetzt erfüllen:
Der Architekt Harald W. Furche aus Bargteheide entwickelt Materialbögen, mit denen Sie fachgerecht <<mauern>> können -
nach Maßen, die Sie selbst am Vorbild abnehmen, aus Plänen und Bildern übernehmen, sich frei ausdenken oder sonstwie bestimmen"
In der Reihe wird das MMS, das modulare Modellbausystem beschrieben. Die Materialbögen werden/wurden(?) individuell
im erforderlichen Maßstab hochwertig ausgedruckt. Für H0 also in 1:87!
Winfried Schmitz-Esser, als ein Meister der Materie bekannt, baute in Spur N, also 1:160, das dabei fugengenau und zeigte sich begeistert.
Was ist nun richtig? Maßstäblichkeit oder Originalwirkung? Hat Maßstäblichkeit keine Originalwirkung?
Verzwickt?
Nettes Grüssle mitten aus dem Wald
Peter