Hallo Foristi,
in loser Folge möchte ich das Werden eines Moduls, von der Planung bis zum 95%-Abschluss, vorstellen. Da bekanntlich alle Wege nach Rom führen, stelle ich hier MEINEN Weg vor; andere werden andere Wege gehen, vielleicht sind sie kürzer, vielleicht wird der Weg zur Lebensaufgabe, der eine Weg hat vielleicht schönere Ausblicke, ein anderer macht dafür weniger Arbeit bzw. Stress. Am Ende soll aber ROM zu sehen sein: Ein weitgehend fertiges Modul (in meinem Fall, bei anderen ist es vielleicht eine Anlage, ein Lokmodell oder was auch immer). Fertig wird Modellbahn ja eigentlich nie, deshalb auch nur 95%.
Los geht's!
Die Ausgangslage:
Abgebildet ist fast vollständig der bisherige Stand meiner Betriebsstelle "GEESTHAVEN". Für die Arrangementplaner sind nur die wichtigsten "Features" abgebildet: Die korrekten Maße der Modulkästen. Im vorliegenden Fall entspricht die tatsächliche Gleisausstattung nicht der abgebildeten Zeichnung, ist für das Arrangement auch nur nachrangig.
GEESTHAVEN beginnt mit der Ochtrum-Brücke, daran schließt sich ein 70 cm langes Modul mit einer Weichenverbindung der beiden Parallelgleise an. Das nächste 140 cm lange Modul beinhaltet die Weiche in den Betriebsbahnhof GEESTHAVEN. Reisezüge haben hier nichts zu suche, die fahren auf der Hauptstrecke vorbei. GEESTHAVEN ist "rangieren pur".
Alle Module der "Hauptgruppe" G.haven weisen die Länge von 140 cm auf, so sind sie im Anhänger gut zu stapeln. Das 70 cm-Modul ist ein "halbes", die andere Hälfte weist ebenfalls eine Weichenverbindung auf und kann am anderen Ende der Modulgruppe eingefügt werden. Meine Vorstellung war, dass die zweigleisige Strecke so auch in eingleisigen Arrangements eingebaut werden kann und auf der Strecke ggf. gekreuzt oder überholt werden kann. Nun ja, . . .
Während der ersten Treffen erwies sich das 70 cm-Modul als, sagen wir mal: "nichtgefällig", das Deckungssignal steht doch wesentlich zu nah an der Weichenverbindung:
Da die Kreuzungsmöglichkeit bisher noch nicht gefordert war, beschloss ich, beide Module mit den Weichenverbindungen gegen ein 140 cm-Modul auszutauschen, so steht das Deckungssignal ein wenig "vorbildlicher" entfernt von der Gefahrenstelle. Gleichzeitig bietet das lange Modul auch gestalterischen Freiraum für frachtengenerierende Anschließer.
So soll das neue Modul aussehen:
Der Modulkasten
Die Module mit dem I-Profil weisen die Strecke 4 cm über dem "Industrie-Planum" auf. Aus diesem Grund habe ich einen flachen Kasten mit geschlossenem "Deckel" gebaut auf den die Strecke aufgeständert wird.
Alle Teile sind miteinander verschraubt: Die Stirnplatten aus 16 mm Tischlerplatte, die Seitenwände aus 8 mm Pappelsperrholz und der "Deckel" aus 6 mm Pappelsperrholz. Verschraubt werden die Teile mit 2,5x25 Spax.
Die Ecken bekamen eine Verstärkung aus passenden Tischlerplatten die gleichzeitig als Fundament für die Beinhalteflansche dienen:
Die Unterkante der Seitenbretter wird mit einer eingeklebten Leiste 20x13 verstärkt, die mit Hilfe eines Alumodulbeines beim Trocknen schön glatt gezwungen wurde:
Damit die Modulbeine später schön gerade stehen, wird der Beinflansch beim Verschrauben mit einem Brettchen parallel zum Stirnbrett geführt:
Geschraubt wird mit Schlüsselschrauben 6x20:
Auf den fertigen Kasten werden nun die wichtigen Maße eingezeichnet: Die Lage der Gleise, vornehmlich die der Streckengleise die ja mit anderen (Fremd-)Modulen zusammenpassen müssen, die übrigen Gleise um schon mal den Platzbedarf in Augenschein zu nehmen.
In meinem Fall muss natürlich die Lage der Weichen (besonders der Unterflurantriebe) sowie der Signalschacht (Wattenscheider) berücksichtigt werden.
Um die Stecke auf Niveau +4 zu bringen, habe ich passende Streifen aus Tischlerplatte unter dem Streckenbrett angebracht. Das Trassenbrett ist auch 8 mm stark; zuzüglich 4 mm Schotterbett (ebenfalls aus Sperrholz).
Die Abstände der Stützen betragen ca. 20 cm. Die Zwischenräume zwischen den Stützen sind an den Stirnbrettern und bei den Weichenantrieben ausgeschnitten um freien Zugang zu bekommen:
Bevor die Trasse endgültig befestigt wird, werden noch einmal alle wichtigen Maße präzise eingemessen:
Mit dem Festschrauben der Trasse und des Schotterbetts ist nun der erste Teil der Arbeiten und meines Berichts abgeschlossen.
Wie es weitergeht, könnt ihr in der nächsten Folge nachsehen.
Bis denne!