Wagen des Tages: Ghs 31

  • Moin Leute
    Anmerkung:


    Eines möchte ich vorne an stellen. Auf dem am vorigen Wochenende durchgeführten FREMO Treffen in Rheda, das in einer Schule stattfand, gab es in einem Klassenraum eine Gruppe die ebenfalls Wagen geändert haben. (Siehe auch das Bild von Patrik Bild Nr.: 5) Einige gingen mit ihren Verfeinerungen noch weit über das hinaus was ich hier vorstelle. Ich finde das sehr gut, zeigt es doch, dass man für ein ?supern? keine große Werkstatt Ausstattung benötigt. Es reicht ein Tisch; eine Unterlage; zwei Sorten Klebstoff; ein paar Messer/ Schaber; feine Feilen; Schmirgelpapier mit verschiedene Körnung; Stiftkolben mit Bohrersatz von 0,3mm bis 2,2 mm; einer Zange; einer Pinzette dazu eine Lehre für Kuppelung und Radsatz. Ein Messschieber und eine Reisnadel. Pinsel entsprechende Farben und Verdünnung. Mehr war in Rheda nicht vorhanden. Das alles passt am Ende des Tages in einen Schuhkarton und findet Platz in irgendeiner Ecke der Wohnung.
    Wer dann mehr möchte kann sich noch eine kleine Handbohrmaschine (zum Beispiel PROXXON) mit entsprechenden Einsätzen zulegen. Eine Spannvorrichtung z. B. Schraubstock und ein feiner Lötkolben helfen bei einigen Ätzteilen zur besseren Handhabung/Festigkeit. Vielleicht die eine oder andere zusätzlicher Zange/ Pinzette.
    Auch das sprengt nicht den Modellbahner Haushalt. Was ich damit sagen möchte ist: Wer möchte kann hier sich hervorragend mit der Modelleisenbahn beschäftigen, ohne Ausrede bezüglich Kosten; Platz und Ausstattung.
    Geändert wurde nach entsprechenden Bildern mit Ätzteilen der einschlägigen Anbieter. Manchmal auch nur mit ein bisschen Draht.
    Auch bezüglich des Könnens kann man nichts falsch machen, man steigert sich von Wagen zu Wagen.
    Man muss nur anfangen und nicht nur Schnacken!!
    heraus kommt ein hervorragender Wagenpark der dann seines gleichen sucht :imsohappy: , meint Friedrich


    Heute wieder ein etwas umfangreicher Umbaubericht
    Heute mein Wagen Nr.: 238 den ich im November 2013 umgebaut habe.
    Ghs 31
    Basis ist ein Klein -Wagen aus einer Sonderserie von M&D. Die Wagennummer wurde beibehalten. Meine Beschriftungssätze passten nicht in der Größe. Inzwischen ist die Form des Wagen bei ROCO.
    Vorbildinformationen in dem bekanten Buch S. Carstens / R.Ossig Güterwagen Band 1; dort Seite 33 ff.


    Bild 1

    Noch ein mal ein Bild einer gekürzten Kupplungsaufnahme.


    Bild 2

    Der Wagen von unten, mit den gleichen Änderungen wie beim G 10 .


    Bild 3

    Angespritzte Teile werden abgeschabt, man kann das auch noch sorgfältiger machen.
    Kleine Fehler sind auf dem Bild zu erkennen.


    Bild 4

    Die Stirnwand im ?aufgerüsteten? Zustand.



    Bild 5

    Noch einmal. Wer genau hinsieht; der erkennt viele kleine Fehler. Wer hier noch sorgfältiger arbeitet erhält ein besseres Ergebnis, man kann zum Beispiel den STABILIT Kleber kurz bevor er aushärtet (nach ca. 10 bis 15 Minuten) wunderbar entfernen. (Rangierertritt Befestigung).
    Mit Autolackspachtel lassen sich kleine Löcher schließen.


    Bild 6

    Die Seitenwände wurden mit Teilen des AW Lingen zugerüstet. Jeder sollte für sich entscheiden wie weit er gehen möchte.


    Bild 7

    Den Wagen auf Gewicht gebracht.
    Basis Gewicht HO Wagen = 30 g ; und 5 g mal 10,5 cm;
    entspricht zusammen ungefähr 80 g.


    Bild 9

    Der fertige Wagen wartet auf seinen Einsatz.


    Holt jo fuchtig
    Friedrich

    Einmal editiert, zuletzt von Friedrich () aus folgendem Grund: Ergänzung

  • Hallo Friedrich


    Eine schöne Zusammenfassung, wie man einen Güterwagen von der Stange "Fremoisiert". Hab den hier auch noch liegen, eigentlich wartet er nur noch auf passende Achsen, ne Nummer und eine Wagenkarte.


    Ein Detail, welches ich beim Ursprungsmodell als sehr störend empfunden habe, hast Du aber leider übersehen: Die nicht einmal überdimensionierten sondern schlichtweg beim Vorbild nicht vorhandenen Aufnahmen für den Auftritt unter der Seitentür, diese halbrunden Teile unterhalb des Rahmens.


    Ich habe die Stufe abgebaut, die Halterungen am Rahmen abgeschnitten und in den jetzt reichlich vorandenen Platz senkrecht Löcher gebohrt, in die ich Drahtreste als neue Aufnahme für die Trittstufe geklebt habe, werden so 0,5 - 0,7 mm dick sein. Die Stufe an sich ist sehr hübsch. So konnte ich sie einfach wieder mit Stabilit auf die Drähte kleben.


    Ergebnis: Ein viel freierer Durchblick zwischen Rahmen und Sprengwerk. Wenn man die Augen schon auf die Bremshebel lenkt, indem man die farbig gestaltet, dann muss dort auch alles stimmen. Dieser Umbau ist übrigens in der Frokelrunde bei der Jahrestagung in Braunlage 2013 entstanden. Wisst Ihr noch, -15° und Schnee?


    Edit: Gerade ist mir in meiner Fotokiste ein Vorbildfoto begegnet, was super passt, auch wenn es ein Grs 31 sein soll:

    Und schon wieder fällt ein Fehler auf: das Winkelprofil, das rechts unterhalb der Tür nach unten übersteht, ist beim Modell falsch herum. Aber man überlebt das! Das fehlende Brems-Gestänge wäre auch noch ein Thema.


    Aber wie Du schon richtig sagst: Jeder muss selbst entscheiden, wie weit er geht ;-).


    Warum geht hier eigentlich ein Banner mit Werbung für "Friesisches Kulturangebot" auf?


    Patrick

  • Moin Leute
    Nach den Omm Wagen bin ich nun bei den G Wagen gelandet. Bei annähernd 300 Wagen scheint es wirklich eine Jahresarbeit zu werden.

    Heute ein ergänzender Bericht zum Wagen Nr.: 238

    mein

    Wagen Nr.: 237 den ich in den letzten Wochen fertig umgebaut habe.


    Ghs 31


    Neu bei mir sind die Bücher der Güterwagenberichte aus S. Carstens Band 1.1 und Band 1.2

    Für „Umbau Spezialisten“ sind die Bücher sehr zu empfehlen, genau wie das neue MIBA-Report Heft über geschlossene Güterwagen. Aussagen: „wie schon alles bekannt“ sind Unsinn. Wer auf der Höhe der Zeit arbeiten möchte; vor allem Betriebsspuren aufbringen möchte erhält eine Reihe von Tipps von den einschlägig bekannten Verdächtigen.



    dsc_5610l1jea.jpg


    dsc_5611q7kf3.jpg

    dsc_5613c9jm9.jpg

    dsc_5615nwjan.jpg

    Sonst sprechen die Bilder für sich.



    Noch eine Anmerkung:

    Alle Wagen könnten natürlich noch weiter verfeinert werden.

    Ich befinde mich bei der Kupplung und den Radsätzen (RP 25 mit 2,6 mm Radbreite) im „robusten“ Bereich.
    Das macht die Gruppe H0 fine im FREMO inzwischen anders, Betonung liegt auf anders !:pfeifen:


    Lieber Gruß und holt jo fuchtig

    :matrose::matrose::matrose:

    Friedrich

  • Hallo,


    ohne Dir zu nahe treten zu wollen Friedrich, verstehen kann ich den Sinn von 2,6mm breiten Radscheiben nicht.

    Zumal diese Radscheibenbreite nicht einmal in der tatsächlichen RP-25 aufgelistet ist.

  • Moin Lutz...schnelle Antwort



    ob sie 2,6 mm breit sind weis ich nicht mal… ich nehme die Radsätze, die man von Weinert unter RP 25 bekommt; die nach der feineren Norm mit der schmalen Radscheibe verkauft die Firma unter RP25 Fine Radsätze. Ferner vertraue ich seit 30 Jahre den Profis unter den Umbauern, dass sie mir die richtigen Räder unter den Loks bauen und bei den Weinert Loks bestelle ich RP 25. Vielleicht ist es ja RP25/110. Probleme habe ich dort, wo ich spiele nicht.

    Die Fine Räder heißen ja wohl RP25/88 und haben 2,2 mm Radscheiben. Ein drittel meiner Wagen haben diese Radscheiben, also alle Wagen ohne Bremsen und dort wo man die Räder besonders gut sieht. Ich verwende die von Weinert und Luk gelieferten Radsätze, unter oben angedeuteter Bezeichnung und zur Kontrolle des Radinnenmaßes nehme ich die NMRA H0 Standards Gage (With Rp-25 Contour) Mark IV b Lehre.

    Für die Fine Radsätze habe ich eine 4,8 mm Lehre, der FREMO fine Gruppe.

    Der Ganze Wind um diese Sache ist in meinen Augen ohnehin ein Glaubenskrieg; wo man sich um wenige Zehntel abgrenzen möchte.

    Einige meiner Wagen mit RP25/88 fahren ohne Probleme auf allem was der FREMO so bietet. Und manchmal, ich wiederhole manchmal! Fallen sie ins Herzstück! Alle meine Otmm Wagen haben zufällig Luk Fine Radsätze und laufen seit Jahren auf von mir besuchten Treffen ohne Probleme mit, ob sie alle auf 14,8 mm eingestellt sind weis ich im Moment nicht. Wir werden noch sehen. Niemand hat mir bisher berichtet, dass diese Wagen Probleme bereiten, im Gegenteil sie wurden bevorzugt eingesetzt. Bei Wagen mit sehr langem Radstand, hier meine Wagen Klmmgks 68 von ROCO habe ich zurück getauscht, weil die von mir verwendeten 2,2 mm Scheiben dazu bei trugen, dass die Wagen tatsächlich zum „danebenstehen“ neigten, was mit der breiteren Radscheibe besser geworden ist.


    Rattern über Schraubenköpfe, das Absprengen von Stützkragen in Weichen usw. kommt mit all den Wagen die ich zum spielen zur Verfügung stelle nicht vor. Und das ist mein Ziel und manchmal sieht es auch besser aus.

    Für alle die mir seit 30 Jahre (da schließe ich Dich ausdrücklich aus) mit erhobenen Zeigefinger immer berichtet was theoretisch nicht geht und mir theoretisch Rad/Schiene Systeme erklären habe ich nur ein müdes Lächeln übrig. Es funktioniert besser als all diese „Besserwisser“ mir und uns es weismachen möchten. *#'

    :matrose::matrose::matrose:

    Lieber Gruß Friedrich

  • Hallo Friedrich,


    wenn Du die NMRA Lehre hast, rechts neben "WHEELS" auf der Schräge befindet sich eine rechteckige Ausnehmung die mit "NO-GO" beschriftet ist. Räder mit Code 110 Profilen (2,8mm Breite) fallen da nicht hinein, schmalere Räder jedoch schon. Und was da hineinfällt, das fällt auch in Weichenherzstücke hinein.


    Ich finde es nur bedauerlich, daß es hierzulande bei Vielen immer noch nicht durchgedrungen ist, daß die Empfehlung RP-25 nur ein Teil einer ganzen Kette von Normen ist, deren Einhaltung schlußendlich ungetrübten Fahrspaß garantiert. Das Chaos der Werksnormen ist schon groß genug, ein Bedarf an zusätzlichen "Stammtischnormen", welche das Chaos noch zusätzlich vergrößern, besteht nun wirklich nicht.


    Ansonsten finde ich es gut, daß Du deine Wagen überarbeitest und uns daran teilhaben lässt.

  • Moin Lutz

    Moin Leute

    An dieser Stelle sollten wir keinen neuen Glaubenskrieg vom Zaun brechen und eine Sauen-Jagt eröffnen. Darauf habe ich hier und aus den Erfahrungen über den Jahreswechsel an anderer Stelle keine Lust.

    RP 25 ist eine Empfehlung und dazu gehört eine ganze Reihe von Faktoren, die alle zusammen spielen müssen. Ausschlaggebend ist, dass man ursprünglich in Deutschland und Europa vom hohen Spurkranz herunter wollte. Und da man jenseits des großen Teiches schon über 50 Jahre sehr gut damit klarkommt , ist es kein Fehler beim Spurkranz genau diese Empfehlung zu übernehmen.

    Bei der Radbreite kann man nach meinen Erfahrungen seit nunmehr 30 Jahren durchaus auf ein Maß von 2,6 mm herunter gehen, ohne sogleich das Chaos aus zu lösen. Das ist die Rad Breite die von mir bevorzugt verwendet wird. (Luk, Weinert und Holger Grähler) Das ist keine Radbreite von 110 tausendstel Zoll (2,74 mm) und mir bewusst. Das Radinnenmaß beträgt dabei bei mir 14,4 (bis 14,5) mm so wie es aus der Tüte kommt und liegt damit in der Empfehlung RP 25 NMRA. Ich justiere nur dann nach wenn es davon abweicht. Hier ist nicht die Rede von RP 25 Code 88 (88/1000 eines Inch) .

    Wer mehr möchte kann nun mit der Radbreite weiter herunter gehen, dann muss er aber damit rechnen das alle Faktoren nun eine Rolle spielen und ein störungsfreier Betrieb nach NEM nicht mehr immer möglich ist !! Das will man sich selber natürlich nicht eingestehen und sucht den Fehler immer beim anderen.

    Vielleicht finden wir ja einen Bericht/jemanden der neutral und sachlich einen ausgearbeiteten Artikel hier im Forum unter neuer Überschrift einstellt. Ich habe feststellen müssen, das leider sofort bei dem Thema persönliche Sichtweisen, ein gefährliches Halbwissen manchmal gepaart mit unangenehmer „Besserwisserei“ und persönlichen Erfahrungen eine sachliche Auseinandersetzung erschwert. Auseinandersetzung ist hier positiv gemeint.

    In diesem Sinne

    holt jo fuchtig

    :matrose::matrose::matrose:


    Friedrich

    PS: Die Lehre mit der ich arbeite.
    dsc_5620prjlx.jpg