Neuplanung Bahnhof St. Raphael (ein fiktiver Bahnhof nach Fremo Norm)

  • Hallo Forengemeinde




    Nach langem melde ich mich wieder mal zu wort. Ich hatte leider sehr
    viel zu tun in letzter Zeit und daher ist nicht viel neues passiert.


    Nun habe ich mir meinen Phantasie Bahnhof St. Raphael nach Fremo Norm
    noch mal zur Gemüte geführt und bin damit nicht mehr ganz so zufrieden.


    Kurzum ich werde ihn wohl neu machen und den "alten" vertickern.


    Viel ändert sich wohl nicht; die Gleisgeometrie bleibt auch fast gleich,
    nur die Module werden kürzer (4x1000mm statt 3x1300mm) und die Module
    werden schmäler (statt 550mm nur noch 500)


    Ich wollte euch mal fragen, was ihr von dem neuen Plan haltet. Kann man
    was verbessern, ändern, weglassen oder hinzufügen, was im Betrieb besser
    wäre.


    Noch zur Ergänzung sei erklärt:


    Es handelt sich um einen Abzweigebahnhof, der auch als normaler Durchgangsbahnhof für eine Nebenbahn verwedet werden sollte.
    Dieser Plan hat sich nach einigem hin und her als Favorit herauskristalisiert. Ein nebenefekt ist noch, daß ich nach rechts auch evtl. abzweigen kann oder eine zweigleisige Strecke anschließen kann. (Rastermaß 61,6, roco-Abstand), war die Idee unseres Vorstandes. Es gibt dann auch Adapter für eingleisigen Betrieb in beiden Richtungen (kurzes Stück mit Puffer auf einem Gleis)




    Als Weichen sind geplant: Tillig EW 5 und 6, eine DKW von Weller 6,5 Grad.




    Vielen Dank für euere Meinung im voraus und Grüße







  • "Nicht Fisch, nicht Fleisch!" war mein erster Gedanke. Der Bahnhof soll und will alles sein - für die Hauptbahn, für die Nebenbahn, eingleisig nutzbar, zweigleisig nutzbar, Abzweigbahnhof oder auch nicht - und ist und kann nichts davon richtig. Ich bin skeptisch, ob ein solches Konzept am Ende glücklich macht oder es eine Enttäuschung wird.


    Auf 4 m Länge würde ich mich auf einen Durchgangsbahnhof an einer eingleisigen Nebenstrecke konzentrieren - das ist gerade so eben glaubhaft darstellbar, auch was die Gleislängen angeht. Dann ein paar Gleise und Weichen weniger und es wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Andreas R ()

  • Hallo Stefan,


    ich finde den Entwurf nicht besonders originell und noch weniger "stimmig".
    Andreas Einschätzung teile ich auch - letztendlich kommt es aber darauf an, was du damit wirklich machen willst. Die Zeiten der projektierten Alleskönnerbahnhöfe sind zumindest im Fremo gottseidank vorbei.
    Ich würde mich etwas mehr an ein Vorbild halten - auch bei Abzweigbahnhöfen finden sich in Bayern Minimalstversionen (Gasseldorf, Aufhausen) - im Normalfall sind aber schon "kleinere" Abzweigbahnhöfe wie Pfaffenhausen, Kalteneck, Erlau, Enzelshausen schon von stattlicher Größe um Zugbildungsaufgaben zu erfüllen.


    Damit komme ich auch zu meiner Kritik am aktuellen Plan:


    Ziemlich willkürlich finde ich den Lokschuppen. Wo werden denn die Garnituren abgestellt, die zu der Lok gehören. Keiner der o.g. Bhf. hatte Lokschuppen - diese waren immer an den Endstationen.
    Ferner frage ich mich, wie der Lokschuppen angefahren wird, wenn am Güterschuppen Wagen abgestellt sind. Ich würde ihn weglassen oder durch einen Gewerbeanschließer ersetzten z.B. Kohlenhändler, Schrott etc.


    Die Weichenstraße rechts schluckt viel Platz und kostet Nutzlängen. Lieber eine zweite DKW verbauen oder rechts auf die zweigleisige Ausfahrt verzichten und stattdessen die Weichenstraße in Gleis 2 mit einer Linksweiche gleich nach Gleis 3 weiterführen.


    viele Grüße
    Holger

  • Hallo Stefan,


    ich habe erst ´mal eine Nacht drüber geschlafen.


    An welcher Fremo-Norm hast Du dich orientiert? Meine essentiellen Normen sind: Rechtwinkliger (Durchgangs-)Gleisübergang (letztendlich egal wo!), 12 mm Befestigungsloch zentral in 70 mm Abstand von SOK darunter, Aufbauhöhe 130 cm üF. Und wenn es zweigleisig werden soll auf der Strecke: 46 mm Gleisabstand. Ach ja, Zweileiter ohne Noppen, aber das braucht man ja nicht wirklich zu erwähnen.


    Allerdings kenne (und praktiziere) ich nur HO-Regelspur, bei den Modulsystemen der "Oberliga" kenne ich mich nicht aus. Vielleicht seht dort etwas von 61,x mm Gleisabstand?


    Alles andere bestimmst D U !


    Hinsichtlich Deines Konzepts kann ich mich nur meinen nächtlichen Vorschreibern anschließen.


    Stelle uns doch einmal die Maße zur Verfügung, die Dein Transportvolumen, die häuslichen Aufstellmöglichkeiten oder die Aufbewahrungsmöglichkeiten bestimmen. Da werden wir Dir sicher stimmigere Vorschläge unterbreiten können. Vor allem: Warum so starr und gerade? Die Weichen von Tillig und Weinert lassen doch gefällige Kurven auch im Bahnhof zu.



    Die kommenden freien Tage, die Du hoffentlich mit Deinem Beruf auch hast, kann man prima zum Planen verwenden. Und danach haben die Baumärkte und Fachhändler wieder geöffnet! Und dann geht´s loohos!



    Viele (immer noch vorweihnachtliche) Grüße



    Bruno - bob -

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist


    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Moin Leute
    Hallo Stefan
    Es ist immer einfach seine Ideen und das, was man selber nicht baut, anderen Mitmodellbahner aufzuschwatzen. Dennoch möchte ich mich Holger, Andreas und Bruno anschließen und auch meinen Senf dazugeben.
    Den "Zweigleiser" möchte ich persönlich (andere sehen es anders) bei den Modul Ausmaßen die Du angegeben hast, gleich zu den Akten legen, wenn der Anspruch "Modell" beibehalten werden soll.

    Zitat

    - auch bei Abzweigbahnhöfen finden sich in Bayern Minimalstversionen (Gasseldorf, Aufhausen) - im Normalfall sind aber schon "kleinere" Abzweigbahnhöfe wie


    Und ich hatte gleich nachdem ich Deinen Bahnhofsentwurf gesehen hatte dazu auch noch einen Vorbildbahnhof


    ESCHENAU


    An der "Seekuh"
    Sekundärbahn Erlangen -- Gräfenberg oder Nürnberg -- Gräfenberg,


    Da kannst Du sogar den Lokschuppen stehenlassen, und wenn Du nach dem Motto von OOK arbeitest, holst Du den wunderbaren BayWa Landhandel aus dem Nachbarort nach Eschenau und baust ihn an der Ausfahrt nach Gräfenberg gegenüber dem Lokschuppen ein. Ins gesamt benötigst Du lediglich zwei Weichen mehr, hast ein Vorbild das hinlänglich beschrieben ist, bist nicht sooo gerade wie im preußischen Flachland und kommst Deinem Entwurf verdammt nahe. Einzig in der Breite musst Du evt. etwas zugeben.


    Dann hast du einen Vorbild-Bahnhof und benötigst nicht mehr wie nun geplant.
    Der MIBA Vorschlag verwendet die großen PECO Fine-Scale Weichen. Die würde ich auch nehmen, oder Du nimmst das was Dir gefällt. Im Original lagen da bayrische Weichen, und die Abdeckung über der Stellstange finde ich sehr originell. Für diejenigen, die mir dann immer erklären, dass die Schwellenlage der PECO Weiche völlig daneben ist, habe ich ein müdes Lächeln, wer so etwas sehen will der sieht es, andere sehen es nicht. Und wie man eine vorbildlich aussehende, durchgehende Zunge einbaut wurde auch schon hier im Forum beschrieben.


    Literaturhinweise:
    MIBA Sonderheft ENDBAHNHÖFE PLANEN+BAUEN von Franz Rittig und Gerhard Peter Beitrag über Gräfenberg Seite 40 bis 55
    Buch: Die Seekuh vom Eisenbahn-Kurier Verlag
    MIBA Hefte 8 und 10 1986
    Diverse Berichte im Eisenbahn Journal. Auch mit Gleisplan.


    Dazu kann bestimmt der eine oder andere von uns mit Plänen und Literatur helfen, insbesondere denke ich hier an Rainer.


    Und nun plan man schön :verrueckt::wissenschaftler: , und dann... der Rest wurde bereits gesagt (siehe Bruno) ^^
    Schöne Festtage
    Gruß Friedrich

  • Hallo Friedrich,


    vielen Dank für deine nette Antwort. Danke auch für den Hinweis auf Eschenau. Hast du zufällig für mich einen Gleisplan? zumindest grob?
    Hab im Internet gesucht, aber außer einem neuen zweigleisigen Bahnhof nichts gefunden...
    St. Raphael hat sich im prinzip an Entzelhausen orientiert, wobei ich einen Bahnsteig weggelassen und den Hosenträger auf "Bayerisch" umgelegt habe. Also zwei Weichenverbindungen hintereinader, die aber in dem Plan nicht enthalten sind.


    Ja, ich wollte ihn kleiner machen - von den Modulen her. Beim ersten Entwurf hat sich herausgestellt, daß die Module doch zu groß und unhandlich sind. Das allein aber war es nicht und ich war und bin nach wie vor von dem alten Gleisplan überzeugt.


    Danke auch für euere Hinweise und Bedenken. Der Abstand kam nur vom Rastermaß Roco, die bei unserem Verein eingeführt wurde. Ich hab den Abstand etwas vergrößert.


    Das mit der zweigleisigen Bahnstrecke ist etwas falsch herübergekommen. Es ist und soll ein Nebenbahn Bahnhof sein und bleiben. Wir haben in unserer Ausstellung einen Abzweig und danach einen Bahnhof. Es stellte sich heraus, daß zwei Bahnsteiggleise, die auch noch zu kurz waren, etwas zu wenig sind. Daher habe ich meinen, von vornherein als Abzweigebahnhof ausgelegten Bahnhof etwas geändert.


    Der Lokschuppen muß nicht unbedingt sein. Hab mir auch überlegt, ihn wegzulassen und stattdessen eine Rampe hinzumachen, wie es ähnlich in Ebermannstadt war.


    Da ich mit Ebermannstadt schon einen Bahnhof "in der Kurve" habe, wollte ich diesmal eher einen "geraden" sieht zwar nicht so gut aus, aber 98 Prozent der Bahnhöfe waren, zumindest bei uns, gerade..


    Viele Grüße und ein frohes Fest.


    Danke an alle


    Stefan

  • Moin, Stefan


    Hoffen wir mal auf Rainer; elektronisch Pläne versenden habe ich nicht so drauf.
    Und ich habe alles nur auf Papier.
    Boscho könnte den originalen Bahnhofsplan haben?!
    aber irgendwie bekommen wir das hin, dass Du den Plan vor dem Streckenumbau auf „modernen bayrischer Nahverkehr“ bekommst. Moderner bayrischer Nahverkehr meine ich nicht negativ, denn sonst wäre die Strecke längst stillgelegt und abgebaut. ^^


    Gruß Friedrich

    • Offizieller Beitrag

    Dazu kann bestimmt der eine oder andere von uns mit Plänen und Literatur helfen, insbesondere denke ich hier an Rainer.


    Eine Gleisplanskizze zu Eschenau gibt es hier:
    http://hoffmann.mon.de/gbg/gbg-ovw.html


    Danke für den Gleisplan-Link, Holger. Nach Sichtung meiner Unterlagen musste ich feststellen, dass ein Eschenauer Gleisplan nicht in meinem Portfolio weilt. Im Büchlein "Die Seekuh", Verlag Junge&Sohn, ist kein Gleisplan und im Büchlein "125 Jahre Eisenbahngeschichte, Der "Seekuh" in Neunkirchen am Brand", herausgegeben vom Heimat-und Trachtenverein Neunkirchen, findet sich auch kein Gleisplan.


    Aber dank des obigen Links ist es für Stefan nun etwas leichter das Thema durchzuarbeiten.



    Gruß Rainer :thumbup:

    Kleinreuth-Nord-Logo-supersmall.jpg


    Christopher La Brec: Jeder Mensch verfolgt einen Traum in seinem Leben. Entweder den eigenen oder den eines anderen. Gib acht, das Du Deinen eigenen verfolgst.

  • Hallo,


    Vielen Dank für das nachsehen der Unterlagen und den Link. Werde über die Weihnachtstage sicherlich viel zu tun haben..


    Vielen Dank auch an alle, die sich mit meinem Plan beschäftigt haben und mir wertvolle Tips gegeben haben.
    Wünsche euch alle ein frohes Fest und viele Grüße


    Stefan


    :)

  • Hallo Stefan,


    es kamen ja schon einige hilfreiche Hinweise. Ich würde mich auch auf eine doppelte Ausfahrt auf einer Seite beschränken. So ein Abzweig hat immer auch Einfluss auf den Gleisplan im Bahnhof. Falls man den Abzweig mal auf der anderen Seite in einem Arrangement braucht, plant so dreht man den Bahnhof eben einfach um 180°. Gerade bei geraden Kästen kein Problem.
    Was den Gleisabstand angeht, wenn ihr bei euch im Verein schon passende Module habt, dann bleibe bei dem Abstand. Für einen FREMO Einsatz würde ich zu dem dort vorzufindendem Gleisabstand von 46mm wählen. Das ermöglicht die Strecken bis zur Ausfädelung bei Bedarf beliebig mit 2gleisigen Modulen parallel führen zu können.


    Wenn du die Betriebsstelle als Durchgangsbahnhof nutzen willst, so brauchst du doch keine extra Module. Setze die Ausfädelung direkt neben den Bahnhof und lege die abzweigende Strecke einfach still.


    Zuletzt will ich dir raten, noch ein wenig über die betrieblichen Abläufe nachzudenken. Ja es gibt solche Bahnhöfe wie Eschenau, für ein Arrangement mit FREMO Betrieb sind sie aber eher unglücklich.
    Beim Personenverkehr ist die Frage, enden die Züge der abzweigenden Strecke in deinem Bahnhof? Fahren sie auf der anderen Strecke bis zur nächsten größeren Stadt weiter oder werden die Züge geflügelt. Je nachdem sind durchaus drei Bahnsteigkanten sinnvoll, um Anschlüsse für die Reisenden herzustellen.
    Beim Güterverkehr genauso, läuft der Ng der abzweigenden Strecke durch bis in die nächste Stadt oder beginnt er hier und bekommt die Wagen vom Ng der nicht abzweigenden Strecke?


    Du siehst, wenn dein Bahnhof nicht die betriebliche Versorgung der abzweigenden Strecke übernehmen kann, bist du auf einen leistungsfähigen Bahnhof in der Nähe angewiesen. Der muss dann zum einen überhaupt vorhanden sein, die Strecke von dir zu dem Bahnhof muss die zusätzlichen Züge verkraften und der Fahrplan sollte dabei auch noch stimmig wirken. Sobald das Arrangement eine mittlere Größe erreicht hat, wird das ziemlich schwierig.
    Von daher sollte dein Bahnhof dann doch lieber die entsprechenden Gleiskapazitäten bereit halten. Das wäre zum einen Platz für den Personenzug der abzweigenden Strecke, während gleichzeitig zwei Hauptgleise für Zugkreuzungen frei sind. Dafür bietet sich evtl. auch gut ein Stumpfgleis neben dem EG an.
    Zum anderen brauchst du Kapazitäten im Güterverkehr. Nehmen wir mal an, dass hinter dem Abzweig 3-5 Betriebsstellen mit jeweils 2-3 Wagen pro Session liegen. Das macht einen Wagenbedarf von ca. 10 Wagen! Die werden von einem Güterzug der durchgehenden Strecke in deinem Bahnhof abgeworfen und sollten dann nach den Bahnhöfen der abzweigenden Strecke sortiert werden. Dafür können dann aber ohne Probleme auch die Bahnsteiggleise mit heran gezogen werden. Also keine Angst vor einer großen Gleiswüste.


    Das bringt mich noch einmal auf die Nutzlängen deiner Gleise. Mit ca. 10 Wagen für die abzweigende Strecke + vermutlich ähnlich viele Wagen des Ng für die Bahnhöfe der durchgehenden Strecke ergibt sich eine Zuglänge von grob 2,5m. Da reichen deine Gleise nicht ganz aus.


    Ein sehr lesenswerte Quelle zum Zusammenhang zwischen Gleisplan und Möglichkeiten im Güterverkehr gibt es hier http://wiki.modellbahnfrokler.…_Nahg%C3%BCterzugfahrplan. Insbesondere die Schlussfolgerungen sollte man mal durchgelesen haben.


    Gruß
    Michael