Transport und Lagerung von Rollmaterial

  • Hallo Zusammen
    Nach einigen Turbulenzen in der heimischen IT-Infrastruktur während der letzten Tagen scheint sich jetzt wieder Ruhe anzukündigen.
    Die wollte ich mal nutzen, Euch zu fragen, wie ihr Eure Farhzeuge
    a) lagert?
    b) transportiert?


    Dazu habe ich mir folgende "Anforderungen" zurechtgelegt:
    1) Lagerung von Wagon und Zugfahrzeugen in zugerüstetem und gealtertem Zustand
    2) Staubgeschützte Lagerung
    3) Die Lagermöglichkeit muss dazu geeignet sein, transportiert zu werden
    4) Stapelbarkeit und einfache Beschaffung
    5) nice to have: Rollbarkeit


    Im Moment favorisiere ich die sogenannten RAKO Behälter der Firma UTZ . Die gibt es bei uns immer wieder relativ günstig in Baumärkten. Eventuell wollte ich da einen Einsatz aus Sperrholz machen oder Schaumstoff verwenden.
    Wie macht ihr (vorallem die Fremo-Fraktion) so etwas? Was hat sich bewährt, was sollte man besser lassen?


    Mit der Bitte um inspirative Vorschläge und Bilder sowie Kommentare,
    Axel


    PS: Rainer: Es ist nur indirekt "Schienenfahrzeuge", wenn es nicht passt, bitte verschieben!

  • Moin Axel


    Für Wagen hat jeder sein eigenes System; wichtig sind nach meiner Auffassung die Nachbeschaffbarkeit der Kisten und das die Kästen Stapelbar sind, und dann sicher stehen.
    Die von Dir gezeigten Kästen sind (gem. Bild) nicht schlecht.
    Ich habe immer nur eine Lage in einer Holzkiste aus dem Baumarkt.



    Wer wertvolle Loks transportieren und aufbewahren will sollte sich
    TRAIN-SAFE Travel (siehe im Internet)
    ansehen. Ich habe sie noch nicht, werde sie mir aber nach reiflicher Suche zulegen. Beeindruckt hat mich, das einer Lok, die verpackt in solch einer Box, bei einem FREMO Treffen vom Tisch gefallen ist, ihr nichts, aber wirklich nichts passiert ist.


    Anmerkung: wer mehr als 10 Fahrzeuge (Wagen) zu verpacken hat sollte auf originale Verpackungen verzichten, das Einpacken kostet Zeit und damit Nerven. :schimpf:
    Gruß Friedrich

  • Interessiert schaue ich zu...


    Hallo Friedrich,
    wenn ich es richtig sehe. hast du auf dem Kistenboden eine dünne Schaumstofflage (möglich z.B. Trittschalldämmung 3mm?).
    Die Wagen, scheinbar alles offene Wagen, liegen auf dem Kopf. Wie lagerst du gedeckte Wagen?


    Nettes interessiertes Grüssle mitten aus dem Wald
    Peter

    ... und das Grüssle mitten aus dem Wald
    bis bald... ´s Peterle


    ...mittlerweile gibt es einiges auf meinem "Blog"


    Verschiebe nicht auf morgen, was du heute leben kannst.
    Jeder vergangene Augenblick, den du nicht zu ergreifen verstanden hast, ist ein verlorener Augenblick.
    (unbekannter Autor)

  • Hallo Friedrich


    Wie sieht es mit Rutsch Sicherung aus?
    Weil einmal im auto stark Gebremst und alle wagen liegen in einer ecke der Kiste, für Kleinteile eher negativ.


    Ich suche auch nach einer Lösung da alleine das aus und Einpacken von 220 Güterwagen ewig dauert und nervt.


    Gruß Alexander

    2 Dinge sind Unendlich, das Universum und die Menschliche Dummheit, mit dem Universum bin ich mir aber noch nicht sicher.
    Albert Einstein

  • Moin, Peter und Alexander
    Darauf bin ich vorhin nicht eingegangen, :S mir ging es um die Kiste.
    Ich habe „nur“ eine 9 mm starke Schicht relativ weiches Schaumgummi auf dem Boden und den Längswänden liegen (ein Stück). Darauf stehen die Wagen, mit dem Radsatz im Schaumgummi. Im Moment des Einsetzens wird der Wagen leicht eingedrückt. Wenn man immer die gleichen Wagen verwendet hat man quasi einen Abdruck im Schaumgummi. Außer bei den Ommi (zu leicht) sacken die Wagen ein, das genügt um eine gewisse Transportsicherheit zu haben. Ich nutze dieses Prinzip etwa 15 Jahre und hatte noch keinen Wagensalat. Selbst bei starken Bremsungen bleibt der Wagen an seinem Platz. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte legt noch zwischen die Wagen einen 3 mm breiten Schaumgummi Streifen. Durch das „Einsacken“ wird auch noch die Spitze des Radsatzes entlastet, Der Wagenkasten ruht auf den Achshaltern.
    Bei den Abbildungen fehlte mir das Schaumgummi deshalb sind diese Wagen mit dem Radsatz nach oben auf weichem ZEWA Tuch gelagert. Geht auch, nur die Kopfklappenhalter sind dabei sehr stark gefährdet!! Besser ist die stehende Methode.


    Bei Gelegenheit werde ich es noch mal fotografieren.
    Gruß Friedrich

  • Moin Friedrich
    Kannst Du mir noch verraten, ob Dein Schaumgummi eher zu vergleichen ist mit einer Art Moosgummi?
    Es sieht auf jedenfall geschlossenpoorig aus. Also mit glatter Oberfläche und nicht wie bei den Linton Sachen mit offenen Pooren?!?


    Meine aktuelle Idee sieht so aus, dass ich eine flache Utz-Kiste mit einem herausnehmbaren Innenleben ausstatte.
    Unten eine Speerholzplatte auf der dann rundherum ein Rahmen aus Holzleisten geleimt wird, die knapp höher sind, als die Wagen.
    Unterteilung dann ebenfalls mit passenden Holzleisten. Obenauf evtl noch eine weiter Sperrholzplatte mit Gummibeschichtung. Dann der Deckel.
    Die Fachbreite so, dass die Wagen einfach reinpassen, aber nicht rumkegeln. Unten im Fach der besagte Moosgummi.


    Transportsicherung der Kisten im Stapel mit einem Spanngurt.


    Soweit mal vielen Dank!


    LG,
    Axel

  • Halle Axel,


    ich habe mir drei Stapelboxen von ALDI Süd gekauft, die im FREMO weitverbreitet sind.
    Es gehen ungefähr 4 Wagen in eine Reihe. Den Schluss kann man mit den variablen Scheiben, die beiliegen begrenzen.
    Damit die gesuperten Wagen sicher gelagert und vor allem sicher entnommen werden können, habe ich sie in Blasenfolien, die es immer wieder bei Sendungen gibt eingehüllt und in die "Schächte" gelegt. Diese Folie habe ich in 15 cm breite Streifen geschnitten, wahrscheinlich 10 cm lang.
    Die Entnahme ist so sehr sicher. Kein Verhaken im Schaumstoff, kein Hängenbleiben.
    Was ich noch mit den Augen bei einem FREMOikaner klauen werden, sind die Fotos der Wagen, die dort liegen sollen, die am Boden der Box aufgeklebt sind. So hat man einen Überblick, ob man alle Wagen schon eingesammelt hat.
    Der erste Einsatz hat sich bewährt. Zuhause entnehme ich die Wagen, die ich auf der Heimanlage brauche.


    Gruß


    Andreas


    Anbei endlich die Fotos:


    Die Aldi-Werkzeug-Box Modell Workzone:



    Die Blisterfole mit Bemaßung

  • Kleine Anmerkung von mir zum Thema Schaumstoff.
    Das billige Zeugs ist nicht alterungsbeständig. Es zerfällt und zersetzt sich im Lauf der Zeit. Die Zersetzungsprodukte greifen dann Lackoberflächen und sogar blankes Metall an. Es kann auch Wechselwirkungen von rel. frisch lackierten Modellen mit den Schaumstoff geben.
    Und die Zersetzungsprodukte sind, gelinde gesagt "nicht gesund".
    Also, sobald der Schaumstoff anfängt sich irgendwie "komisch" anzufühlen, heraus damit und ersetzen. Auch sollte man seine Modelle, insbesondere bei längerer Lagerzeit, nicht direkt mit dem Schaumstoff in Kontakt kommen lassen. Immer Plastikfolie dazwischen, genauer gesagt Polyethylenfolie. Die schon von Andreas S erwähnte Lösung mit der Luftpolsterfolie halte ich ebenfalls für die beste.
    Da ich keine eigenen Fotos habe, ein Link:
    http://www.twinportsrailhistory.com/boxes-and-bad-foam/
    Man braucht sich den Text gar nicht durchlesen, nur herunter scrollen und die Bilder betrachten reicht schon.


  • Hast Du eine Idee ob auch bei geschlossenpoorigen Schäumen auftritt?


    Ist die Frischhaltefolie aus PET?


    Hallo Axel!


    Was verstehst Du unter geschlossenporigen Schaum?
    Ganz allgemein, die Alterungsbeständigkeit ist nicht von der Schaumart an sich, sondern vom Material abhängig.
    Als Beispiel für Alterung:
    Bauschaum kennst Du? Das ist auch ein geschlossenporiger Schaum aus Polyurethan (PU). Wenn frisch aus der Dose ist er sehr hell mit einem leichten Gelbstich. Wenn es dunkel ist bleibt das auch Jahrzehnte so. Wird er jedoch UV Strahlung ausgesetzt, wie Tageslicht und Sonneneinstrahlung, verfärbt er sich alsbald bräunlich und fängt an zu zerbröseln. Grund ist die fehlende Stabilität gegenüber UV-Licht. PU-Schaum muß also gegen UV Strahlung geschützt werden.


    Der Schwamm aus der Küche und die hier besprochenen Schaumstoffe sind aus dem gleichen Grundmateral. Durch Zugabe einer anderen Komponente beim Herstellungsprozeß werden sie weich elastisch und offenporig. Auch der Küchenschwamm hält nicht ewig. Lasse ihn in der Sonne liegen und beobachte wie er spröde wird und zerfällt.


    Frischhaltefolie besteht aus Polyethylen (PE). Das ist da noch am wenigsten reaktive Material. Aber diese Folie ist zu dünn für unsere Zwecke.
    Da ist eine etwas dickere Folie besser geeignet, vulgo Plastiktüte.

  • Hallo,
    das mit der zersetzung des Materials hat meist damit zu tun, das ein sogenannter Weichmacheraustausch erfolgt. Das passiert gern bei der berührung unterschiedlicher Kunststoffe. (Vieleicht haben wir ja hier einen Chemiker unter uns, der uns das mal genauer erklären kann)
    Beim Einsatz von Bläschenfolie ist mir das aber noch nicht aufgefallen. Ich habe meine Fahrzeuge seit über 20 Jahren so gelagert, ohne Probleme. Der Schaumstoff der Linton-Boxen ist übrigens alterungsbeständig.
    Viele Grüsse Von Detlef Kö., der DeKo

  • Hallo Lutz
    Danke für die Ausführungen.


    Nach meinem Wissen ist "Offenpoorig" dann gemeint, wenn sich der Schaum wie ein Schwamm mit einer Flüssigkeit füllen lässt - also nicht Gas- oder Wasserdicht ist. Die Zellen sind miteinander verbunden und nehmen so Wasser auf.
    "Geschlossenpoorig" ist der Schaum dann, wenn er auch nach langer Zeit mit Wasser nichts aufnimmt. Die Zellen des Schaums sind nicht miteinander verbunden.


    Für unseren Zweck bedeutet dass, das es sehr viel weniger Reaktionsfläche gibt, wo der von Detlef beschriebene Weichmacheraustausch stattfinden kann. Soweit so gut.


    Vor bedruckten Plastiktüten möchte ich warnen. Ich habe auf einem Kellerfussboden noch einen Abdruck eines Aufdrucks... 8|


    Frage an Andreas: Stehen Deine Wagen in der Box auf dem "blanken" Boden oder sind die ganz in die Blisterfolie eingewickelt?


    Merci!


    LG,
    Axel

  • Das Problem Leute ist,
    daß hier kein Weichmacher darin ist. Diese vielgescholtene Chemikalie ist eigentlich nur in PVC enthalten.
    Dachrinne und LKW Plane sind beide aus PVC (Polyvinylchlorid).
    Weiche Dachrinnen sind für ihren Einsatzzweck eher kontraproduktiv, daher ist hier kein Weichmacher darin zu finden.
    Bei der LKW Plane sieht das ganz anders aus. Das Dingen muß flexibel bleiben und daher ist auf jeden Fall Weichmacher darin enthalten.


    Früher war die sog. Weichmachermigration ein echtes Problem. Als die Bundesbahn damals ihren nagelneuen Umbauwagen in Betrieb nahm waren die gepolsterten Sitze sie u.a. mit Kunstlederbezügen aus PVC bezogen. Hier gab es dann u.a. häßliche Flecke an den Berührungspunkten mit den hölzeren Innenwandverkleidungen.


    Im Modellbahnbereich hat man es Heute noch damit zu tun. Insbesondere bei Modellautos aus dem fernen C. mit den sog. weichen Gummireifen.
    Diese bestehen aus weichgemachten PVC und neu sind sie schön elastisch und gummiartig. Im Lauf der Zeit beobachtet man insbesondere bei billigen Exemplaren einen öligen Belag auf den Reifen und den angrenzenden Teilen und Berührungspunkten. Hier verflüchtigt sich der Weichmacher aus den Reifen. Dies werden dann auch allmählich "steinhart" und schrumpfen etwas. Wenn man Pech hat reißen sie sogar auf der Felge weil durch den Schrumpfprozeß Spannungen entstehen.


    KEIN Weichmmacher ist in den hier diskutierten Materialien aus PE und PU enthalten. Hier wird die Weicheit auf ganz andere Weise erzeugt.

  • Kennt ihr eigentlich www.lokliege.de ???


    Der dort verwendete Schaumstoff sollte eigentlich für die Lagerung und den Transport von den wertvollen Modellen gut geeignet sein.


    Die Lokliege hat nebenbei übrigens noch weitere interessante Produkte im Programm, schaut doch einfach mal dort vorbei.


    Wer weiß eigentlich welcher Schaumstoff jetzt wirklich für Modelle geeignet ist? Polyester, Polyethylen, Polyuretan oder Neopren?
    Ein paar von den Schaumstoffen lassen sich auch ganz toll Lasern, bzw. fräsen, so kann man für spezielle Modell auch speziell angepasste Einlagen anfertigen, so dass garantiert nichts mehr beschädigt werden kann. Allerdings ist das nicht ganz so einfach.


    Als ich noch den Laser hatte, wollte ich immer spezielle Transportkoffer für alles mögliche entwickeln, es ist leider daran gescheitert, dass ich nie einen Lieferanten gefunden habe, der für einen vernünftigen Preis ansehnliche Alukoffer liefern konnte und in China wollte ich einfach nicht bestellen.
    Ich versuche jetzt demnächst mal Koffer aus Multiplex-Sperrholz anzufertigen, Ich hoffe, dass ich damit ein schönes dekoratives Stück anfertigen kann.


    Gruß Matthias.