Umbau Roco SBB C 5/6 - Elefant auf RP25 Räder

  • Hallo Zusammen,
    Nicht's wirklich grossartiges, aber da ich im Netz nichts dergleichen gefunden habe, ist es hier jetzt dokumentiert.


    Im folgenden wird der Umbau der ROCO 61420 - SBB C 5/6 auf RP 25 Räder beschrieben.
    Hilfreich für einen Umbau ist die Beschreibung von Alfred Müller aus der Schweizer Zeitung LOKI 11/2003. Dieser Bereicht beschreibt den Umbau der beiden existierenden Varianten der Lok. Wer dieses Dokument nicht besitzt, kann mich kontaktieren.


    Zur Unterscheidung:
    Die "alte" Variante der SBB C 5/6 hat nur einen Tender-Antrieb. Die "neuere" Variante hat zusätzlich eine, über Kardan angetriebene, Kuppelachse in der Lok.


    Material-Liste
    Benötigtes Material für den Umbau der neuen Variante:

    • Schraubenzieher (+)
    • Pinzette
    • Schieblehre
    • Spitzzange oder 2.5er Schlüssel
    • Pinsel/Farbe
    • Abzieher
    • Sekundenkleber o. 5-Minuten Epoxy
    • Radsatz für C5/6 (bei http://www.mbapiro.ch/ Nachfragen nach Art. Nr. 863 504)


    Umbau Tender:
    Zunächst wird der Tender von der Lok getrennt und alle Zurüstteile - wenn nicht verklebt - abgerüstet. Danach wird die Kupplung abgezogen und die beiden Schrauben unten unter dem Tender abgeschraubt. Nun kann man den Rahmen des Tenders einfach an der Lok-Seite abheben und nach hinten an der Kupplungskulisse aus fädeln. An der Lokseite müssen noch an der Lok-Buchse die beiden Plastik-Kulissen ausgehebelt werden und die Buchsenplatine gelöst werden. Das geht mit einem feinen Schraubendreher am einfachsten. Die hintere Achse wird einem jetzt schon entgegen springen, da sie vom Tenderrahmen gegen die Kontaktfedern gepresst wird.


    Vergleicht man jetzt die originalen Roco Räder mit den RP25 Rädern, so fällt bei dem verwendeten Umbausatz auf, dass die Zahrräder nicht gleich gross sind. Auf dem folgenden Bild sind unten die beiden originalen Räder von Roco zu sehen und oben eines der neuen RP25 Räder.



    Vergleicht man die Abgezogenen Zanhräder wird der Unterschied richtig deutlich.



    Für das Abziehen ist geeignetes Werkzeug notwendig. Die Firma Fohrmann bietet speziell für den Modelleisenbahner allerlei Zubehör (Google: Fohrmann Abzieher Modellbahn). Auf dem Bild unten sieht man einen Radsatz original und einen Radsatz RP25 mit geändertem Zahnrad.



    Die Roco Räder sind beidseitig Isoliert. Die RP25 Räder nur einseitig. Ich habe auf der Isolierten Seite den Abzieher angesetzt und das Rad von seiner Kunststoffbuchse gezogen.



    Dabei rutscht auch die kleine Messinghülse von der Achse, die die Seitenverschiebbarkeit hemmt. Unbedingt auf dieses Ding aufpassen! Danach wird das RP25 Zahnrad von der Welle entfernt. Die gleiche Prozedur wird bei den Roco Rädern angewandt. Man hat im Anschluss 2 Achsen mit 2 Rädern, 2 Messinghülsen, 1 Isolierhülse und 1 RP25 Rad und 1 Roco Rad.


    Vor dem Zusammenbau sollten alle Teile gut entfettet werden, da die Zahnräder und Räder mit Kleber gesichert werden müssen. Der eigentliche Zusammenbau erfolgt nach dem Bild unten. Eine Messinghülse auf die Achse schieben, dann das rote Zahnrad aufschieben, dann die 2. Messinghülse aufschieben. Danach habe ich die Isolierhülse in das Rad eingepresst und anschliessend das Rad auf die Achse gepresst. Ich bin immer Radsatzweise vorgegangen um die Anzahl der herum vagabundierenden Teile zu begrenzen. Im LOKI Bericht wird beschrieben, dass man die Teile mit einem kleinen Hammer zusammenfügen soll - meiner Erfahrung nach reichen Fingerspitzengefühl und die Hand auf einer harten Unterlage aus.



    Die Achsen sind ja nun nicht mehr beidseitig Isoliert. Also kommt es darauf an, wie sie eingesetzt werden. Es ist darauf zu achten, dass die Isolation aller Achsen auf der in Fahrtrichtung gesehenen Rechten Seite verbaut werden. Sonst gibt es einen Kurzschluss.


    Das notwendige Radmass wird mit der Schieblehre eingestellt. Es beträgt nach Fremo Norm folgende Werte:

    • RP25/110: 14.40mm
    • H0-fine: 14.80mm
    • FREMO:87: 15.55mm (+0.05mm)

    Bevor der Tenderrahmen aufgesetzt wird, sollte das ganze ungefähr so aussehen.



    Nach Montage des Tenderrahmens geht es ab auf das Programmiergleis zum Testen. Danach auf die Anlage - Ebenfalls zum Testen.


    Rad und Schiene bilden ein System. Nur RP25 Räder allein bringen es noch nicht. Auch Schienen und Weichen müssen passen - aber wem sage ich das hier in diesem Forum... .


    Umbau Lok:
    Hier bin ich zwar noch nicht soweit, aber den ersten Schritt kenne ich trotzdem. Die Steuerungen und Kuppelstangen werden von BEIDEN SEITEN und von UNTEN zur Dokumentation fotografiert, damit man hinterher die Lok auch wieder funktionierend zusammenbekommt.


    Der heikle Teil wird der Zusammenbau der Radsätze nach dem Abziehen mit dem 90° Versatz zwischen den beiden Seiten. Dazu werde ich mit eine 90°-Lehre bauen. Ideen dazu habe ich schon mal und wir werden sehen, ob sich die so umsetzen lassen.


    Soweit für heute!


    Gruss,
    Axel

  • 03.06.2014 - Weiter geht's...


    Ein grosses Problem habe ich gelöst. Ich konnte die Getriebe Abdeckung abnehmen. Das Teil an sich ist schon "gemeingefährlich" konstruiert. Eine Sammlung von Abstufungen und Treppen. Wenn man es versucht hinten anzuheben sieht man förmlich, wo es brechen wird.



    Die grösste Herausforderung beim Abnehmen sind die beiden Rastnasen vorn am Teil "Rahmen mit Steuerung" - S.2. Nr.43, Ersatzteilblatt. Auf dem Ersatzteilblatt sind diese beiden Nasen nicht zu sehen und mit dem Hinweis, dass man das Teil seitlich hin und her bewegen soll, kommt man auch nicht wirklich weiter. Ich habe mit einem dünnen Schraubenzieher von vorn, am Vorläufer vorbei die Nasen ausgeharkt und das Teil dann mit den seitlichen Bewegungen abgenommen. Vorsichtig sein. Roco verwendet recht spröden Kunststoff, der gerne und leicht bricht...


    Eventuell braucht man noch 2 Zahnstocher um die Nasen wieder am einharken zu hindern.


    Soweit für heute Abend!


    04.06.2014 - Weiter geht's...


    Nach dem es gestern Abend ja nicht weiter gereicht hat, hier noch die Aufnahmen vom Gestänge. Auf Grund der Grosserienzwänge der kleinsten Radien sieht man hier mal, wie gross die Seitenverschiebbarkeit der hintersten (obersten) Achse ist. Auch gut zu sehen, die weisse Hülse der Lagerung und das rote Zahnrad. Beides Grund für das ganze Spektakel.



    Die in Fahrtrichtung rechte Seite mit der Gestänge und Schieberposition.



    Die in Fahrtrichtung linke Seite mit der Gestänge und Schieberposition.


    Ich habe aus einem einfachen Stahlnagel bzw. Stahlstift mit dem Akkubohrer und einer Feile den Dorn "gedreht". Eine Herausforderung war das "Drehen", die zweite, einen passenden Stift im Fundus zu finden. Im Vergleich unten der originale Dorn von Fohrmann. Ich denke für 5 Achsen muss der Stift nicht gehärtet werden - hoffe ich wenigstens.


    Für den 90° Achsversatz habe ich auch an einem Prototypen der Lehre herumgebastelt.


    So - über Mittag habe ich statt Essen eines der Fein-Guss Räder vom Triebwerk abgezogen und es dabei fast zerstört. Feinguss ist wörtlich zu nehmen! Die Räder bestehen aus Messing-Guss und der reisst sehr leicht an den Speichen, wenn nichts unterlegt wird. Ich habe es gemerkt, als sich das Rad ganz leicht im Abzieher gewölbt hat.


    SCH***** - Was tun?



    Ich habe mir aus einem Stahl-Winkel einen Abzieh-Support gebastelt. Der Winkel ist etwa 15mm breit und mittig habe ich ein 2mm Loch gebohrt. 10mm vom Rand weg. Das habe ich dann mit dem Dremel auf geschliffen zu einem Langloch.


    Hier kann jetzt das gesamte Rad aufliegen und der Abzieher wirkt verteilt. Der Ausdrück-Dorn muss sehr präzise auf der Achse positioniert werden.


    Ich habe zusätzlich noch das Problem gehabt, dass sich der Rad-Reifen (Lauffläche) zu lösen begonnen hat. Das war ziemlich dicht am Totalschaden dran.


    Das Abziehen der Roco-Räder geht deutlich einfacher. Die sind eben doch noch recht dicht am Spielzeug dran.


    Hier mein selbst gebauter Ausdrück-Dorn in Aktion...

    Zur Zeit sind zwei Achsen umgebaut und ich habe das angeknackste Rad mit den Fingern schon mal grob gerichtet. Für die Feinen Arbeiten muss ich mir noch mal überlegen, was ich mit den Mitteln die vorhanden sind, machen kann.


    Meine bisherigen Erfahrungen bezogen sich auf Räder von Spielzeug-Loks und Scheibenräder.


    Gruss,
    Axel

  • Update 08.06.2014


    Der Heilige Geist hat es gut gemeint und ich habe 3 ruhige Stunden nutzen können, um statt bei 33°C im Garten rumzuwühlen, an der Lok weiter zumachen. Klar - Lutz Umbauten und Änderungen sind um einiges Interessanter als mein kleiner Rädertausch... . ^^


    Alle Achsen sind neu mit den Kunststoffhülsen und Zahnrädern versehen und die 90° Winkelversatz habe ich dank meines Klötzchens und 2 geeigneten Bohrungen ebenfalls hinbekommen.



    Bei genauem Hinschauen wird man feststellen, dass es an der 1,3 und 4 Kuppelachse noch einen kleinen Ring aus Kupferdraht auf jeder Seite gegeben hat. Die Lok hatte eine riesige Seitenverschieblichkeit der Achsen, um mit den Spielzeigradien klar zu kommen. Da es diese ja bekanntermassen beim Fremo nicht gibt, habe ich die Seitenverschieblichkeit deutlich eingeschränkt.



    Auf dem Bild oben sieht man von Links nach rechts gesehen das Rad, die mitgelieferte Messinghülse und mein Kupferring. Der Ring ist einfach aus 1mm Klingeldrahrt hergestellt, den ich mit ein paar Windungen stramm auf einen 2mm Rundstahl aufgewickelt habe und dann mit dem Seitenschneider passen abgeknipst habe. Ich hoffe, die Dinger haben den gewünschten Effekt.


    Mit den Fotos von den Kuppelstangen war der Aufbau kein Problem. Eine Herausforderung war der Kuppelbolzen auf der 3. Kuppelachse. Also dort, wo die Treibstange angreift. Dieser Bolzen musste aus den beiden alten Rädern ausgedrückt werden und dann mit einem Versatz von ca. 5° fxiert werden.


    Ich habe erst alles montiert - also mit unfixierter Steuerung und habe dann mit langsamer Fahrt den "optimalen" Winkel bestimmt. Zum fixieren habe ich Sekundenkleber genommen und diesen per Zahnstocher von hinten auf die Bolzenachse aufgebracht.

    Mit den neuen Rädern sieht die Lok wirklich ziemlich gut aus. Die Zugkraft ist nicht berauschend (keine Haftreifen), aber ich denke für 8-12 Wagon wird es reichen.



    Der Tender mit noch unlackierten Rädern.




    Das Gestänge in Grossaufnahmen auf Peco Finescale Code 75 Gleis.



    Und noch Grösser - man beachte auf der gegenüberliegenden Seite die Spurkränze, die nur knapp grösser sind als das obere Profil der Schiene.



    Schräg von vorn - Die Nummer stimmt nicht und die Laternen könnten auch noch was feiner sein. Dazu noch Federpuffer - aber mal sehen, ob und wann ich das mache. Nummern und Puffer sind vor dem ersten Fremo-Einsatz Pflicht. Erstmal freue ich mich über den geglückten. Dann werde ich bei ein paar Märklin Dampfern üben, die zu altern und mich dann dezent über diese Dame her machen.



    Und die Totale von der anderen Seite... .


    Fazit:


    Eine 5-Achsige Dampflock auf RP25 Räder umzurüsten ist sicher nicht das optimale Projekt, wenn der Radsatz nicht perfekt passt, also die Räder von den Achsen runter müssen. Folgendes fehlte und musste ergänzt/gebaut werden:

    • Grossflächige Auflage für das Abziehen der RP25 Räder
    • Ausdrückdorn für Roco Räder (ca. 1mm)
    • Vorrichtung zum Richten der Speichen


    Schnell-Schnell ist bei so einem Projekt keine Lösung. Wer nicht wenigsten 2 Stunden am Stück Zeit losmachen kann, sollte es bleiben lassen.


    Mit dem Roco 5-Pol Motor und einem Uhlenbrock 76 420 Decoder ergaben sich mit den Standard-Einstellungen schon mal sehr gute Langsamlaufeigenschaften. Ein Motor-Upgrade auf Faulhaber/Maxxon (SB-Model) ist im Moment nicht geplant. Einzig muss ich dem Uhlenbrock noch beibringen, die Lampen in der anderen Reinfolgen "anzuschalten". Die Glühlampenbeleuchtung ergibt ein "Vorbildich-Funzeliges" Licht.


    Mal schauen, wie die Kollegen vom Schweizer Fremo Stammtisch ihre Elefanten so "pimpen". Meinen Elefanten kann ich im Moment mal zur Seite legen. Es wird nicht mein letzte RP25 Umbau sein.


    LG,
    Axel

  • Hallo Axel,
    Dein Projekt ist, auch wenn es nicht so umfangreich ist, doch sehr interessant...
    Für mich sind auch gerade die Radsatzinnenmaße ( feiner als RP25/110 ) recht spannend. Auch wenn ich meinme Fahrzeuge derzeiit nur mit NEM oder perspektivisch RP25/110 ausrüste.


    Wichtig ist es beim Abziehen der Feingußräder, wie Du ja selber festgestellt hast, daß diese Räder nicht auf dem Spurkranz gedrückt werden. Hier "erzielt" man in der Regel irreparable Verbiegungen der Radsterne.
    Besser ist es- ein Hilfswerkzeuig zu verwenden, mit dem nur auf die Radnabe gedrückt wird.
    Für den Bau der Radsätze für meine GR-52 hatte ich ursprünglich auch einen Abzieher verwendet, der nur auf dem Radreifen gespannt wird.



    Allerdings ist bei den recht robusten GFN-Radsätzen nichts passiert.


    Für das Ausrichten des 90°-Versatzes habe ich ein Werkzeug aus Plexiglas gebaut- hier kann die Lage des rades auch durch das Werkzeug beobachtet werden.
    Auf der Oberfläche sind die Markierungen für die Lage der Kuppelzapfen angezeichnet...





    Zum Aufpressen wurde dann ein Ring mit dem Laufkreisdurchmesser verwendet, der auf dem Bohrmaschinentisch gespannt wurde. Das Aufpressen selber wurde mit der Pinole einer Proxxon-Tischbohrmaschine ausgeführt.


    Genauere Ausführungen zur Radsatzmontage gibt es hier:


    Ein paar Messingteile, etwas Radsatzmontage und Geduld- Umbau der Gützold-Kondens-52 zur BR 52 GR


    Vielleicht sind meine Ausführungen auch für Dich interessant.



    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo Axel!


    Christian hat es schon angeführt; ich appelliere an Deine Berufsbezeichnung.
    Sorge beim Ab- bzw. Aufdrücken der Räder dafür, daß die Krafteinleitung nur unmittelbar an der Nabe erfolgt und die resultierenden Hebel möglichst klein gehalten werden.


    Nun hat ein Rad wohl einen "Doi" wegbkommen. Man kann diesen Seitenschlag mit etwas Vorsicht meistens auf einer Drehbank wieder richten. Statt eines Drehstahls ist drückt dort ein kleines Rillenkugellager das am Radreifen ansetzt den Radstern bei ganz langsamen Umdrehungen, im Zweifel Futter von Hand dehen, den Radstern seitenschlagfrei wieder gerade.


    Ein Radreifen lose.
    Welcher? Der isolierte odeer der nicht isolierte Radreifen?
    Die Isolation wird hier in der Regel durch einen Ring aus nicht leitendem Material zwischen Radreifen und Radstern hergestellt. In Regelfall sitzen Isolierring und Radreifen durch ihren Preßsitz fest auf dem Radstern. Ist dieser Preßsitz verloren gegangen hilft nur Kleben. Auch hier eine schlagfreie Ausrichtung vornehmen.


    Meine 2 €ent

  • Hallo Christian und Lutz
    besten Dank für den Input... .
    Ja - ich hätte es wissen können oder sollen. Aber wenn man ca. 20 Jahre in der Information Technik arbeitet und sonst eher etwas "groberes" bearbeitet, ist es halt schnell passiert. Trotz "Inscheniör".
    Man liest meistens nur von Umbauten, wenn alle gut geht, oder wenn solche Spezialisten wie Du Lutz einfach mal den Antrieb umbauen. Ich wollte zeigen, was schief gehen könnte. Es ist ja auch fast voll daneben gegangen.


    Leider habe ich keine Feinmechanische Ausstattung. Eine Fräse und Drehbank (Level Proxxon) liegen nicht drin und würden wohl zu selten gebraucht (oder vielleicht auch nicht??). Ich schaue immer mal wieder nach einer Drehbank... .
    Vom Prinzip her habe ich einen Ähnlichen Klotz gebaut, wie Christian. Nur aus Holz. 2 Bohrungen im 90° Versatz haben mir das korrekte Positionieren ermöglicht.
    Den Schlag habe ich auf einer Stahlplatte mit Loch und mit einem kleinen Stück Hartholz und einem Hammer (!!) beseitigt. Das hat fast 2 Stunden klopfen gekostet. Dabei habe ich auch den Radreifen wieder an Ort und Stelle gebracht.
    Sicherheitshalber habe ich noch Sekundenkleber mit einem Besenhaar an die Trennstelle bugsiert. Der Input mit dem Kugellager ist goldwert. :thumbsup:


    Alles in allem hat es geklappt. Ich habe etwas falsch gemacht (und hätte es wissen können/müssen). Jetzt findet hoffentlich jemand, der nach "C 5/6" und "RP 25" googelt einen Input, was man alles in Betracht ziehen könnte und kann was daraus lernen. Vielleicht relativiert das ja dann auch den Preis, einer professionell ausgeführten Umrüstung.


    Der von Christian gezeigte Abzieher ist nach meiner Meinung/Erfahung auch noch "gefährlich". Ich habe mit meiner "Schlitz-Belch"-Lösung die Kraft direkt an der Achse und mit einer Umfassung von fast 180° eingeleitet. Damit werden die Speichen gar nicht in Mitleidenschaft gezogen. Wahrscheinlich gibt es noch "schickere" Lösungen. So wie das Plexi-Werkzeug... das ist wirklich gut... Die Wahrheit liegt dann irgendwo in der Mitte...


    LG,
    Axel

  • Hallo Axel!


    Es ist noch kein Meister von Himmel gefallen, ich übrigens auch nicht. Und auch bei mir lief und läuft nicht immer alles glatt und ich habe auch aus meinen Fehlern lernen müssen, das sog. "Lehrgeld".
    Das in Schule/Ausbildung/Studium erlernte Wissen kann da nur eine Grundlage darstellen, nichts kann die Erfahrung und den eigenen Grips ersetzen.


    Zum Sekundenkleber (CA) bugsieren.
    Ich nehme dafür hölzerene Zahnstocher deren Spitze vorne etwas abgestumpft ist. Dann bleibt das Tröpfchen auch wirklich vorne haften, wo man es haben will und zieht sich nicht von der Spitze weg noch oben. Ich gebe vorher einen guten Tropfen von dem dünnflüssigen CA auf ein Stück auf ein Stück PE (vulgo Plastikfolie aus Polyethylen). Da hinein tunke ich dann den Zahnstocher.
    Selber mal ausprobieren wie weit man die Spitze wegkappt und wie man selber damit zurechtkommt.
    Auf dem PE haftet CA nicht oder nur ganz schlecht. Damit bestehen dann auch Möglichkeiten mittels zwischenlegen von PE Folie zu klebende Teile fixieren.


    In dem Fall Radreifen wieder befestigen, empfehle ich hier keine homöopatischen Dosen, sondern richtig viel CA zunehmen und w. o. dosiert aufzutragen. Soviel jedenfalls, daß die Nut damit zuläuft. Vorher natürlich entfetten.
    Von seiner mech. Festigkeit ist CA eher dem unteren Bereich zuzuordnen. Als Kompensation die Klebefläche daher möglichst groß halten.

  • Hallo Lutz
    ja - das mit dem Zahnstocher kenn ich auch. Gleich gut finde ich schön "speckigen" Besen-Borsten...
    Ansonsten stimme ich Dir zu.


    Bottom-Line ist die Hauptsache, dass ich es gepackt habe und die Lok - finde ich zumindest - toll aussieht und gut läuft.
    Jetzt muss sie noch "gesupert" werden und noch auf dem Prüfstand einlaufen.


    LG,
    Axel

  • Hallo Freunde,
    natürlich ist mein Abzieher auch "hochgefährlich". Ich würde ihn auch nicht ohne Druckplatte für "fine" Räder verwenden wollen.
    Wie ich schon geschrieben habe, für die robusten GFN-Räder war er ausreichend.


    CA, ist in meinen Augen Teufelszeug, welches ich zu meiden versuche. Lediglich zum Fixieren zu klebender Teile verwende ich dieses "Klemmfett".
    Sicherlich für die Befestigung loser Radreifen ist es, durch seine Kriechfähigkeit geeignet.
    Für das Neuaufziehen von Radreifen verwende ich lieber Zweikomponenten-Harze. Die benetzen die Oberfläche ordentlich und bieten genügend Zeit für die Justage.


    Die Anschaffung einer Drehmaschine ist sicherlich für einige Arbeiten erstrebenswert. Allerdings sollte man sich schon im Klaren sein- für welche Zwecke sie verwendet werden soll.
    Dabei sind auch die kleinen Proxxon durchaus für die meisten Zwecke ausreichend.
    Das Richten von Radsätzen ist gerade bei Feinguß-Radsätzen eine immer wiederkehrende Arbeit, die sich gerade mit der von Lutz propagierten Technologie recht ordentlich bewältigen läßt.
    Bei einem mir zu Boden gefallenen Treibradsatz von MP habe ich Stunden zugebracht, um diesen wieder einigermaßen zum Laufeb zu bekommen.
    Allerdings hatte ich zu diesem Zeitpunkt lediglich meine Finger und einen Haarwinkel zur Verfügung.



    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hi Axel,
    auch wenn ich hier keine Tipps geben kann - 2 kluge Köpfe haben dir schon kräftig Input gegeben, so kann ich bestätigen, keiner von uns ist als Uhrmacher / Feinmechaniker auf die Welt gekommen :D:D:D
    Auch ich mache ja so meine ersten Schritte mit der Verfeinerung meiner Modelle.
    Durch Hilfe von einem Modellbahnkollegen hier aus dem Forum kann ich auch das Fahrwerk eine BR 52 mit RP25/ 110 vorweisen. ^^



    Jedenfalls ist dein "Elefant" mit den schlanken Beinchen ein sehr schönes Modell :sehrgut:
    Und aus Fehlern lernt man bekanntlicher Weise!


    LG
    Sascha

    Grüsse aus Mahlsdorf (Berlin)


    Sascha :thumbsup:


    "Manche wissen doch nicht, was sie denken, bevor sie hören, was sie sagen..."

  • Hallo Zusammen


    Klemmfett ist ein schöner Ausdruck :D Habe ich mir gemerkt.
    Naja und die Drehbank und eine kleine Fräse wären schon nett. Aber mal sehen, was da geht.


    Das 52er Fahrwerk sieht auch gut aus.


    Meine nächsten Opfer werden die BR64 und eine Am 4/4 (ex V200). Die Radsätze sind bestellt. Dann habe ich hier noch eine Ee 3/3 liegen. Da muss ich schauen, welche Radsätze da zu brauchen sind... .


    LG,
    Axel

  • Hallo Axel!


    Die Referenzmaße findest Du in der NMRA RP25:
    http://nmra.org/standards/sandrp/consist.html
    In diesem Zusammenhang am einfachsten das Maß "N" Tire Width (Radreifenbreite)


    Damit es die Anderen auch verstehen; die Maße in der RP25 sind leider noch alle zöllig aufgeführt.
    Um auf metrische Maße zu kommen sind die aufgeführten Zollmaße mit dem Faktor 25,4 zu multiplizieren. (Von: 1inch = 25,4mm)
    Also .110 bedeutet 0,110 x 25,4 = 2,794mm
    Diese Taschenrechnergenauigkeit wird anschliessend auf 1/10tel als praktisches Maß gerundet:
    = 2,8mm

  • Sooooo Lutz
    Ich habe
    1) Keine Lust auf Fussball
    2) Die Brille geputzt
    3) Die Schieblehre gewienert
    4) Die Lok rausgeholt und auf den Kopf gestellt
    und danach an 3 verschienend Rädern 2.4mm Radreifenbreite für dich gemessen. Am Radreifen. Nicht am Rest und nicht an der Iso-Fläche...


    Ich würde sagen ich bin mit meinem Elefanten auf schmalem Fuss unterwegs.


    Cheers und einen schönen Abend...


    LG,
    Axel


    PS: und noch 3 Satz für meine Ee 3/3 geordert, bevor da jemand den Laden leerkauft...

  • Jaaa Axel,


    Code 93 ist das.



    Bedeutet für Dich die Elefantenpfade absolut normgerecht herzurichten. Bei obiger Lok mit Einzelfederung und ebenfalls Code 93 Rädern fallen alle Räder einzeln in die für Code 110 gemachten Weichenherzstücklücken hinein.


    Der nächste Schritt für Dich wäre nachzumessen ob das Radsatzinnenmaß den in der NMRA S-4.2:
    http://nmra.org/standards/sandrp/consist.html
    Toleranzen zwischen 14,4 - 14,6mm entspricht.
    Oder ob sie eher den Maßen in der NMRA S-4.1:
    http://nmra.org/standards/sandrp/S-4_1ProtoWheels.html
    Fine Scale Options angenähert sind.


    Dann weißt Du woran Du bist und wie Du Deine Elefantenpfade ausrichten musst.

  • Das müsste dann ja eigentlich auf Fremo konform sein, wenn RP25 gefordert ist.


    Auf jeden Fall.
    Wenn Du sie richtig ärgern willst, kannst Du aber auch mit 3,2mm* breiten Schluffen a' la Märklin dort aufschlagen. Entspricht immer noch der RP25.
    Und nur genau das, nämlich "RP25" haben sie sie ja gefordert... :verrueckt:
    Und solange sie das nicht geschnallt haben wie das mit der NMRA S-4.1, S-4.2 und der RP25 zusammenhängt kannst Du sie immer wieder durch den Kakao ziehen. :D



    *RP25 Code126. *#'

  • Hi Lutz
    Ich liebe dieses Forum :herz:
    Im professionellen Umfeld nennt man das, wass Du da jetzt anführst, die "Mitgeltende Unterlagen". Das sind die Sachen, die Jeder vom Anderen abschreibt und fordert, die aber Niemand liest und die sich irgendwand brutal rächen, wenn jemand auf der anderen Seite das liest, versteht und Dich zwingt das dann auch so umzusetzen.


    Ich denke mal, mit 14.4mm bin ich zwar am unteren Limit aber mit +/- 0.1mm auf der Schieblehre sollte das passen. Auf dem ganzen Arrangement des Schweizer Treffens hat nur diese Schönheit an einer einzigen Stelle ein Problem gehabt


    Und zwar nicht mit dem Vorläufer auf einer Weiche sondern mit dem "Nachläufer" nach den beiden grossen Treibachsen in einer Kurve auf einer Segment-Grenze. Und was die Lady hier kann, das kann mein Dickhäuter wohl auch...
    Ein schönes Fahrzeug - eine sog. Handschuh-Lok, die meine Töchter auf dem Treffen nur mit Handschuhen wieder aufgleisen durften - wobei ich dem Besitzer immer noch dankbar dafür bin, das die Girls die Lok fahren durften... .


    LG,
    Axel