Erster Teil, Bestandsaufnahme:
Vor einiger Zeit bekam ich eine Challenger Lok, man bezeichnet die Achsfolge 4-6-6-4 [Deutsch: (2'C)' C2' ] mit diesem Namen, zum Umbauen.
"Die Lok läuft gut, da ist schon was gemacht worden, nichts am Antrieb machen, nur Sound und Beleuchtung einbauen so wie Stromabnahme verbessern." hieß es als Auftrag. So bin ich auch verfahren und habe es so auch nur gemacht. Die umgebaute Lok habe ich dann auf das Fremo Treffen in Unna mitgenommen wo ich mit dem Bekannten traf. Kurz gesagt, es war ein Fiasko.
Der Sound funktionierte prächtig, die Beleuchtung ebenfalls und Kontaktprobleme traten dank der nachgerüsteten Stromabnahme auch nicht auf. Aber die Lok lief nicht richtig. Wunschgemäß wurde der Antriebsstrang so belassen wie er war. Das vordere Triebgestell hoppelte wie ein Karnickel, die ganze Lok lief unrund und hatte sicht und führlbar mechanische Schwergängigkeit. Gewusst habe ich das schon zu Hause, aber manchmal muß man es die Leuten eben "live" zeigen.
Jedenfalls bekam ich die Erlaubnis den Antrieb jetzt gründlich anzugehen.
Und darum geht es:
So wie abgebildet habe ich die Lok bekommen.
Ursprünglich saß hier mal ein großer Open Frame Motor der seien Kraft über einen Gummischlauch auf ein Vorlegegetriebe abgab. Diesen Zwischengetriebe war innerhalb der hinteren Zylindergruppe angeordnet und enthielt nur 2 übereinander angeordnete Stirnzahnräder. Die Übersetzung war 1:1 und so wurde nur die Kraft auf eine Zwischenwelle unten abgegeben. Vorn dort ebenfalls über Gummischläuche auf die beiden Achsgetriebe.
Die hintere Triebgruppe die fest mit dem Gehäuse verschraubt ist, ganz wier das Vorbild.
Die vordere Triebgruppe. Man erkennt deutlich das Gehäuse des Vorgeleges.
Ich bin eindeutig dafür, daß dieser Schlauch gelb eingefärbt wird. Wenn man es ganz genau nimmt sollte noch ein blaues Etikett aufgeklebt werden...
Das habe ich auch noch vorgefunden.
Man erkennt die langen Wellenenden die erforderlich sind damit der Schlauch überhaupt erst eine ausreichend große Oberfläche vorfindet um dort "Grip" zu haben.
Auch hier die Doppelfunktion als rotierendes Kraftübetragungselement und als statisch belastete Drehmomentstütze.
In der Summe der Kräfte wird der Schlauch kräftig gewalkt und verzehrt einen Teil der Motorleistung die schlußendlich im Schlauch in Wärme umgewandelt wird und somit als Verlustleistung zu betrachten ist.
Schäuche kann man nur nehmen wenn die beiden Wellenenden genau fluchten und sich auch nicht relativ zueinander bewegen. Ansonsten walkt man sie mit den o.a. Folgen.
Selbstklebende Schaumstoffstückchen ergeben noch keine Drehmomentstütze, so leid es mit tut.