Eine Heimanlage in Modulen: Billigheim in Baden bis Schefflenz

  • Lieber Modellbahnfreunde,


    ich möchte heute beginnen, über ein neues Projekt zu berichten.
    Nachdem ich feststellen musste, dass Frensdorf zu gewichtig gebaut wurde und nicht mehr in mein neues Auto passt und ich auch merkte, dass der Transport in einem normalen Leih-Anhänger, dem Bahnhof nicht bekommt, hatte ich begonnen, nach einem neuen Projekt zu suchen. Die eine oder andere Planung habt ihr im Forum mitbekommen.


    Der Bericht im Hp1 von Willy Kosak hat mich ja immer wieder in seinen Bann gezogen.

    • Die Fotos strahlen eine wunderbare Kleinbahn-Atmosphäre aus.
    • Der Gleisplan verspricht für zuhause und für FREMO-Treffen einen interessanten Rangierbetrieb.
    • Die Gleislänge ist groß genug, dass die Waggons für einseitig angeschlossene Ladestraßen mitgenommen und auf dem Rückweg erst zugestellt werden können, wie es in Krumbach 2014 auf dem Privatbahn-Ast notwendig war.

    Bei der Umsetzung hatte ich folgende Gedanken im Kopf:

    • Die Module sollen so breit sein, dass sie in einen MAZDA 2 passen (auch bei künftigen Autos).
    • Sie sollen leicht sein, damit sie ohne zu große Kraftanstrengung von mir in das Auto gehievt werden können.
    • Alle Module sollen im Zimmer eingebaut sein, was wegen der ungeraden Zahl der Bahnhofsmodule, bedeutet, dass ein Streckenmodul anstatt des Bahnhofs Mittelschefflenz auf der rechten Wand eingebaut wird, wodurch nur ein Haltepunkte mit einseitig angeschlossener Ladestraße dort Platz hat.
    • Gleisbau erfolgt wieder in Handarbeit
    • Die Gebäude werden so authentisch wie möglich gebaut.
    • Auch die zwei Loks, Lok 8 und 70 sowie die drei bahneigenen Wagen sollen nachgebaut werden. Originale Fahrzeuge bzw. die Schwesterlok Nr. 7 stehen bei der Kandertalbahn.

    So etzat aber: es geht um den Bahnhof Billigheim in Baden.


    Hier ist also der Gleisplan dieser Heimanlage, bei der ich auf der anderen Seite des Zimmers den Übergabebahnhof Oberschefflenz abgewandetl einbauen werden. So wird ein echter Betrieb von der großen weiten Welt zum Endbahnhof Billigheim möglich werden.


    Jetzt erst einmal einen schönen Abend. Heute werden die Ziegel für die Scheune bei den Milchwerken Magsthausen geschnitten und aufgeklebt werden.


    Gruß
    Andreas


    PS Nachdem Rainer auf Literatur aufmerksam gemacht hat, möchte ich euch die Literaturliste nicht vorenthalten, die ich zusammengebracht und gesichtet habe. Die von Rainer genannten Veröffentlichungen gehören mit ihren Bildern sicherlich zu den aussagekräftigsten.




    Literatur:
    Bücher

    • Bürnheim, Hermann, Württembergische Eisenbahn-Gesellschaft. Die Geschichte einer bedeutenden Privatbahn, Motorbuch-Verlag, Stuttgart 1986.
    • Wolff, Gerd, Menges, Hans-Dieter: Deutsche Klein- und Privatbahnen. Band 2: Baden. EK-Verlag, Freiburg 1992, ISBN 3-88255-653-6, S. 395–399.
    • Scharf, Hans-Wolfgang: Eisenbahnen zwischen Neckar, Tauber und Main. Bd. 1: Historische Entwicklung und Bahnbau, EK-Verlag, Freiburg (Breisgau) 2001, ISBN 3-8825-5766-4, S. 276–279.
    • Döpner, Meinhard: Die Deutsche Eisenbahn-Betriebs-Gesellschaft AG, Hochformat 21 / 30 cm. 192 Seiten, 204 Fotografien, 83 Zeichnungen und 10 Faksimiles. Fester Farbeinband. Preis: € 14,80 (Auslandspreise auf Anfrage). ISBN 978-3-931647-13-1
    • Rogl, Hans Wolfgang, SWEG Südwestdeutsche Eisenbahnen AG. [Kleine Verkehrs-Geschichte]. Düsseldorf (Alba Buchverlag), 1981. ISBN 3-87094-532-X


    Zeitschriften / Periodica

    • DGEG-Jahrbuch für Eisenbahngeschichte Nr. 23 / 1991 [wird im Zusammenhang mit der Verkehrserschließung Badens von 1862 bis 1914 u.a. auch über die Schefflenztalbahn berichtet. Dort findet sich auch eine Grafik der Ziegelei Billigheim, deren Existenz einer der wesentlichen Gründe für den Bau der Bahn war.]
    • Eisenbahn-Kurier-Spezial Nr. 8 (Die DB vor 25 Jahren – 1962)
    • Horn, Theodor: Von Oberschefflenz nach Billigheim – Geschichte und Niedergang der Schefflenztalbahn. In: Moderne Eisenbahn. Nr. 12, 1969, S. 14–17.
    • MIBASpezial 28, Seite 60-63 [Einige s/w Fotos ein (Modell?)Lageplan, Fahrplanauszüge]
    • Mihailescu, Peter-Michael, Michalke, Matthias: Vergessene Bahnen in Baden-Württemberg. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1985, ISBN 3-8062-0413-6, S. 21–23.
    • Seußler, Wilhelm: Die Bahnlinie Oberschefflenz–Billigheim. In: Unser Land. 2008, S. 211–214. Signaturen: BLB Karlsruhe: ZA 8319, WLB Stuttgart: ZC 4930
    • Offizieller Beitrag

    Hallo Andreas,


    ich freue mich, Dein Projekt hier starten zu sehen und zu begleiten. Fühle Dich ständig beobachtet. :keeporder:


    Gruß aus Forchheim
    Rainer :thumbup:

    Kleinreuth-Nord-Logo-supersmall.jpg


    Christopher La Brec: Jeder Mensch verfolgt einen Traum in seinem Leben. Entweder den eigenen oder den eines anderen. Gib acht, das Du Deinen eigenen verfolgst.

  • Moin Namensvetter,


    Frensdorf adé? Nööö, aber verständlich mit dem neuen Ansatz (was ist ein Mazda 2? ... :hust: )
    Mein Ansatz wird bei ähnlichen Dimoensionierungsmöglickeiten ähnlich werden. Zu Hause aufbaubar, aber auch anderweitig nutzbar. Irgendwann. Und solange werde ich gerne Deinen Meldungen folgen.

    Gued gaohn un bis düsse dage aus dem Münsterland
    Andreas

  • Die Schefflenzbahn war ein wahrer Hingucker und das du sie jetzt wieder zum Leben erweckst :thumbsup:


    Ich freu mich auf die Bauberichte.

    • Offizieller Beitrag

    Für Leseratten und zur Einstimmung ins Thema:


    Hp1 Nummer 11 (die grüne Hp1):
    Die Schefflenztalbahn, Seite 70
    Zwei Stationen der Schefflenztalbahn, Seite 82
    Die Bn2t-Liks der Schefflenztalbahn, Seite 98


    MIBA Spezial Nummer 28
    Badisches Bimmelbahn-Idyll Endstation Billigheim, Seite 60


    Gruß Rainer :thumbup:

    Kleinreuth-Nord-Logo-supersmall.jpg


    Christopher La Brec: Jeder Mensch verfolgt einen Traum in seinem Leben. Entweder den eigenen oder den eines anderen. Gib acht, das Du Deinen eigenen verfolgst.

  • Alle scheinen ja sehr gespannt auf den Weichenbau zu sein.


    Vorbild
    Die Literatur M. Döbner, schreibt von badischen Weichen 1:8.
    Auf der Website Badische Weichen bin ich fündig geworden. Herr Hug hat mir freundlicherweise einen Scan in hoher Auflösung zur Verfügung gestellt. Vielen Dank. Daraus habe ich dann eine Zeichnung angefertigt, denn durch die Modellbahn-Normen müssen bestimmte Bereiche im Herzstück und bei den Zungen angepasst werden.


    Dieses Mal habe ich beschlossen, in Serie zu produzieren. Ein Brett, das einen vergnüglichen Herbst und Winter verspricht:

    Das ist also das Weichenmontagebrett für Billigheim.
    Nachdem Aufkleben der Weichenschablonen wünsche ich mir, ich hätte mehr Platz gelassen, damit auch die 46 mm langen Weichen für die Stelleinrichtung gleich hätten mit aufgeklebt werden können.
    Wie man sieht habe ich bei der zweiten Weiche von unten bereits die Außenschiene des geraden Strangs montiert.
    Lassen wir das Spektakel nun beginnen.


    1. Schritt: Weichenschablone aufkleben
    Bei Jörg habe ich gesehen :thumbup: , dass die Sichtbarkeit der Zeichnungen besser ist, wenn sie auf weißes Papier ausgedruckt werden. Ich hoffe, dass ich später im eingebauten Zustand den Splitt und Schotter so aufkleben kann, dass kein Weiß durchblitzt.
    Al Untergrund habe ich 4 mm Sperrholz gewählt. Bertold Kaminski hat mich darauf gebracht. Er meinte auf einem FREMO-Treffen, wenn man die Weichen auf ein Brettchen montiert, dass dann auf demn Modulkasten befestigt wird, kann man die Weichen abbauen und wiederverwenden, wenn man einen neuen Bahnhof bauen möchte. Er gibt um das montierte Brettchen Acryl aus dem Sanitärbereich, damit keine Schotterkleber unter das Montagebrett kriechen kann.
    Anschließend wird die Vorzeichnung mit Klarlack lackiert.


    2. Schritt: Schwellen ablängen und aufkleben
    Ich nehme 7 x 1,5 Nussbaumleisten von Krik. Das Holz ist leicht gemasert und dunkelbraun, so dass es schon wieder wie altes Schwellenholz aussieht.
    Als Kleber verwende ich Uhu (schwarze Flasche).


    3. Schritt: Schienenprofil des geraden Strangs befestigen
    Die Außenschiene des geraden Strangs ist die Basis. Sie wird als erstes angebracht.

    Mit der Schwelle 1 wird begonnen.

    • Kleineisen auf die Schwelle legen
    • Schienenprofil auflegen
    • beide ausrichten
    • Bohrloch für den Nagel ankörnen und Loch bohren
    • mit Hilfe der Flachzange den Nagel einstecken und vorsichtig runterdrücken.
    • alles auf der anderen Seite wiederholen.

    Das Gleiche wird am anderen Schienenende durchgeführt.
    Die dritte Befestigung erfolgt in der Mitte des Schienenprofils. Ein Stahllineal an das Gleisprofil angelegt, damit es eine Gerade wird. Dann wird das Kleineisen unter das Schienenprofil geschoben, nochmals die Geradheit kontrolliert und dann die Bohrlöcher angekörnt,



    vorgebohrt



    und zum Schluss werden die Nägel eingedrückt.


    Die Schienennägel sind Tackerklammern #10, die mit einem Seitenschneider oder in einer Blechschneidemaschine mit einem 0,8 mm-Blech als Anschlag abgelängt werden.


    Die restlichen Kleineisen werden jetzt unter das Schienenprofil geschoben, da mit jedem Nagel, das Schienenprofil fester auf die Schwellen gedrückt wird, und das Einschieben Kleineisen erschwert wird.
    Nach den Schwellen 1, 32 und 16 werden die nächsten Nägel immer auf der Hälfte der Zwischenräume gesetzt, also 12, 24 usw.. So kann man immer noch leicht die Gerade kontrollieren und gegebenenfalls korrigieren. Jetzt muss auch nicht mehr jedes Nagelloch vorgebohrt werden, da das Schienenprofil nun nicht mehr so leicht verrutschen kann.



    4. Schritt: Herzstück anfertigen
    Für das Herzstück wird ein Schienenprofil auf eine Weichenzeichnung gelegt und mit einem Folien-Filzstift angezeichnet, wo Schienenkopf und Schienenfuß der beiden Schienen zusammenstoßen.
    Das Schienenprofil wird dann mit dem Schienenfuß in einen Schraubstock gespannt ...



    ... und mit einer Feile mit feinem Hieb (HIeb 3) das Profil zurecht gefeilt.



    Ich gehe bei den alten Herzstücken von gußeisernen aus, die eben
    halbiert hergestellt werden können.
    Testen, ob die Maße stimmen, dann die beiden Herzstückhälften zusammenlöten.
    Nun wird es aufgenagelt.
    Um das Schienenmaß einzustellen habe ich mir zwei Lehren von H0-fine.de gekauft, 16,5 mm und 16,7 mm für den Abzweig.
    Unterlegplatte drunter legen, Maß einstellen, erstes Nagelloch ankörnen, vorbohren, nageln. So lange nageln und messen bis das Herzstück den richtigen Abstand hat und fest sitzt.


    5. Schritt: Flügelschienen
    Zunächst werden der Biegepunkt und die Länge angezeichnet.


    Dann wird am Biegepunkt der Schienenfuß eingesägt, so dass das Profil verwerfungsfrei gebogen werden kann. Nachdem das Profil gebogen worden ist, wird es unter wiederholtem Messen eingebaut.

  • Das Wetter war bescheiden zum Fotografieren, aber gut fürs Basteln. Insofern kann ich jetzt Bilder von der fertigen Weiche präsentieren.
    Hier nun die Weiche in ihrer vollen Länge (27,1 cm) mit Humbrolfarben angemalt:


    Die Kleineisen sind aus Papier. Die von Jörg umgesetzten Zeichnungen als Ätzplatine kamen erst als ich angefangen hatte.
    Hier nun der Bereich des Herzstücks:

    Damit sowohl H0-fine-Radsätze als auch RP25(110)-Sätze fahren können, habe ich den Abstand der Radlenker auf 1,4 mm eingestellt. Mein BRAWA Milchwagen ist zur Zeit das Maß der Dinge für RP25, obwohl ich inzwischen feststellen konnte, dass das Maß nicht ganz stimmig ist.
    Zungenteil:

    Die Stellmechanik ist mit Teilen aus dem Bahnsini-Shop. Die Stellstange ist 0,4 mm Neusilberdraht von H0-fine und die Nieten (0,4 mm) von Fohrmann.
    Das Gelenk ist aus 1mm und 2 mm Messingrohr hergestellt, dazu aber Fotos später.


    So jetzt aber genug aus Billigheim


    Andreas :thumbup:

  • Liebe Modellbahnfreunde,


    allen wünsche ich ein gutes neues Jahr.


    Fortschritte in meinem Bahnhofsprojekt Billigheim sind nicht so spektakulär wie bei Holger & Co oder bei Jürgen & Co.
    Aber über ein bisschen Fortschritt ist zu berichten.
    Die hinterste Weiche ist funktionstüchtig eingebaut. Als Schiebekulisse verwende ich die aus dem H0fine-Shop. Der Stellhebel ist der aus den USA.



    Inzwischen habe ich auch auf das vorletzte Modul ausgeweitet und das Umfahrgleis angefangen zu nageln. Immerhin sind es dann bereits 1,9 m Strecke



    Die beiden Weichen sind noch Rohbau, d.h. die Zungen fehlen noch, aber über ihren Bau will ich ja noch berichten. Hoffentlich scheint die Sonne noch recht viel.


    Am Empfangsgebäude wird derzeit gezeichnet. Leider habe ich es wieder mal geschafft, dass, bei genauer Betrachtung des Gleisplans, EG und GS genau auf die Modulkante zum Stehen kommen. Da wird wohl ein Abstandsbrett bei den Modulhaltebrettern notwendig werden.


    Gruß
    Andreas

  • Gerade fiel auf, wie groß der Schwellenabstand in Billigheim ist.
    Das ist mir Anlass, etwas über die Schwellenabstände für andere Modellbahner rauszusuchen.


    Billigheim
    Ich habe zwei Quellen verwendet: Theodor Horn, An einem Tag im Mai, im grünen Hp1 #11. Die Fotos besonders bei der Bauzeichnung der Lok 8 zeigen, dass 3 Schwellen unter der Lok liegen, die einen Achsstand von 2200 mm hat.
    Das korrespondiert mit den Angaben von Manfred Döpner in Die DEBG, Lok Rundschau Verlag, der schreibt, dass die in Süddeutschland verwendeten Schienen 12 m lang waren und 13 Querschwellen aufwiesen (S. 101, li. Sp.)
    Auf der unrentablen Strecke Oberschefflenz - Billigheim wurde auch nichts geändert. Also blieb der extrem leichte Oberbau, der für den geringen Verkehr bei 35 km/h vollkommen reichte.


    Im Münstertal wurden beim Neubau 15 Querschwellen und in engen Radien 16 Querschwellen verwendet. (S. 101, re. Sp.)
    Auf beiden Strecken (nach Sulzburg und nach Untermünstertal) wurden die Gleise ab 1923 auf die 20t-Wagenladungen ertüchtigt, indem die Schwellenabstände verringert wurden.Staufen - Sulzburg behielt den leichten Oberbau 5. (Döpner. S. 102, li. Sp.)
    Die Norddeutsche Strecke wurde ab 1928 auf SF pr. 6 umgebaut (S. 102, re. Sp.), ab 1953 auf pr. 8.
    in dem Beitrag über die KMS sind leider die meisten Bilder entfernt worden. Ich würde auf einen Schwellenabstand von 60 bis 80 cm tippen, je nach Verkehrsklasse des Gleises bis 90 cm Schwellenabstand.


    Gruß
    Andreas

  • Ja, das ist ein unvergesslich gutes Heft.
    Wenn Du preuß. Schienenmaterial vorsiehst, schreibt Döpner dazu, dass bei den norddt. Bahnen (VDD u. VEE) 9 m Schienen mit 11 Schwellen verwendet wurden.
    Hast Du nicht vor Sulzburg zu bauen?
    Nimm 12 m Schienen mit den genannten Verdichtungen der Schwellenabstände


    Gruß
    Andreas.

  • Inzwischen bin ich ein Stück weiter gekommen mit meinem Bahnhof.
    Zurzeit wird die Gleisanlage gebaut, d.h. alle geraden Gleisen werden geheftet, also nur die Nägel auf der ersten und der mittleren Schwelle eingedrückt und die Weichen gebaut.



    Auch habe ich die Entwürfe der Gebäude auf Pappe gezogen, damit etwas mehr Atmosphäre entsteht und im Falle des großen Lagerhauses die Tore korrekt gesetzt werden können.

    Es kann auf den Modulen bereits gefahren werden. allerdings fehlen noch die Zungen.
    Wenn ich wieder neue Gleisprofile habe werde ich das Ausfahr-Modul mit der Ziegelei und dem Streckengleis in Angriff nehmen.


    Gruß
    Andreas

  • Liebe Foristen,
    gestern hatte ich irgendwann keine Lust weiter zu korrigieren und auch keine Lust Schienen zu nageln. Aber bauen wollte ich doch. Da kam mir das Foto aus dem Buch von Scharf über Nebenbahnen mit dem Foto von der rangierenden Lok 70 gerade recht, denn im Hintergrund ist die Seitenrampe in Richtung Ausfahrt zu sehen.
    Die Bruchsteinmauern Preiser 18215 habe ich ja schon bei der Rampe des Güterschuppens verwendet. Hier nun habe ich die doppelt dicken genommen, da man auf dem Foto sehen kann, dass die Mauer gerade verläuft, die Zufahrt aber sich absenkt.
    Also wurden die Mauerstücke aneinander gefügt und mit Revell-Kleber verklebt. Die Überfahrrampe hat eine Höhe von 1,235 m über Schienen-Oberkante, also wurde das Mauerstück eines höher gesetzt. Der Mauerer muss noch mal ran und die letzten Steine einsetzen.
    Die gelbe Fläche dahinter ist eine 3 cm Hartschaumplatte.
    Bei der Kopframpe wurden noch flache Abschitte aufgeklebt, die später zugeschliffen werden. Auch die Zufahrt soll noch geschliffen werden.
    Der Wendekreis mit 8 H0-Meter Radius ist vorgezeichnet.
    Wenn alles geschliffen ist, soll die Oberfläche mit meiner Erdmischung aus Fugenbunt+Microballoons+Latexbinder bestrichen werden.



    Das rechte Gleis ist das Ausfahrgleis, das linke geht hinauf zur Ziegelei.


    Heute, Ostersonntag, weiter gebaut und mit Sonnenschein fotografiert.
    Hier der Überblick über das Modul, das das erste Bahnhofsmodul ist.


    Noch einmal mit mehr Licht die Kopf- und Seitenrampe, bei der sich herausstellte, dass die Fahrbahndecke höher kommen muss. Bei Rick's in Augsburg gibt es das blaue Styrodur auch in Stärken von 2-7 mm. Demnächst muss ich wieder hin, da sich der Vorrat nun schnell verbaut.
    Nach Blick auf den Bahnhhofsplan im grünen Hp1 ergab sich die charmante Situation, dass der Ladeplatz mit Mauern und Hang richtig gehend eingekreist ist. Weniger lustig, aber ebenso charmant ist der kleine Graben am rechten Ende der Rampe. Aus dem Trassenbrett muss etwas herausgeschnitten werden und besonders beim Ausfahrgleis wird es lustig werden: es ist aus dem 13 mm Holz der Graben rauszuschneiden. Man hätte halt früher mal schauen sollen.
    Zum Kleben habe ich Uhu Alleskleber verwendet. Das gelbe Material ist lösungsmittel-unempfindlich. Beim Kleben verwende ich auch Spieße für Rouladen, damit das Styrodur haften bleibt, wo es soll.


    Unten kann man die ersten Ansätze für die Abfahrt von der Laderampe sehen, auch den Anschliff für den Bahnübergang, der aber natürlich noch nicht ferti ist. Das Gleis an der Seitenrampe muss noch fertig genagelt werden. Aber es juckt schon in den Fingern, landschaftlich weiter zu kommen. Es ist eine nette Abwechslung vom Gleisbau.


    Gruß
    Andreas


    PS Der Beitrag wird überarbeitet werden, wenn es weitergeht.

  • Hallo Foristen,


    der Landschaftsbau war eine echte Erholung.
    Heute geht es mit den Weichen weiter, damit ich endlich fahren kann.


    So baue ich meine Weichenzungen. Sie funktionieren, auch wenn man das bei dem Materialmix nicht glauben mag. Bei meiner Entwicklung war es mir wichtig, dass der Stelldraht der Weiche so fein wie möglich ist und die eleltrische Trennung unauffällig ist. Deshalb hatte ich vor Jahren mit doppelseitig kupferkaschiertem Pertinax experimentiert, aber das ist zu dick.
    Wenn ich Papier für den Gebäudebau verwende und mit Sekundenkleber tränke, warum das nicht auch für den Funktionsmodellbau verwenden.


    Die Vorzeichnung der Schienenzunge ist mit einem CAD-Programm erstellt worden. So kann leichter und genauer gebaut werden.


    Schritt 1: Bauen der Zungenschiene

    • Der Schienenfuß der abgelängten Zungenschiene wird am Gelenkpunkt runtergefeilt.
    • Die Zungenschiene wird nun in den Schraubstock eingespannt, eigentlich der Schienenfuß eingeklemmt und der Schienenkopf auf der Innenseite am Zungenanfang runtergefeilt.
    • Die Zungenschiene wird umgedreht und Schienenfuß und - kopf bis zur Mitte der Zunge schräg runtergefeilt.
    • Auf der Schienenzungen-Zeichnung wird der letzte Teil mit dem Gelenk weggeschnitten und die Schienenzunge mit Sekundenkleber aufgeklebt.
    • Schienenzunge ausschneiden.
    • Ein 1-mm-Messingrohr wird abgelängt und oben mit einem 0,3 mm-Sägeblatt 1,5 mm eingesägt.
    • Ein Messingrohr mit Innendurchmesser 1 mm wird abgelängt und durch die Schwelle in die Grundplatte eingelassen.
    • Die Schienenzunge auf das eingeschnittene 1 mm Rohr löten.
    • Flügelschiene an das Rohr in der Schwelle löten.
    • Zungenschiene einlassen.

    Dann müssen noch die Gleitlager aufgeklebt werden und eventuell aufgefüttert oder abgefeilt werden.


    Schritt 2: Stellstange bauen
    Für die Stellstange nehme ich einen 0,3 oder 0,4 mm Neusilberdraht.
    Die Angreifungen an der Zunge sind aus dem Set aus dem Bahnsinn-Shop(R). Ätzblech Verschlußklammer für Klammerspitzenverschluss Best.Nr.: 3230403.
    Aber ich bin dabei, die Ausrückvorrichtung für DEBG-Ausrückvorrichtungen zu rekonstruieren und ein Ätzblech anzufertigen.


    Schritt 3: Antrieb einbauen
    Der Weichenstellmechanismus ist aus dem H0-fiine Shop, wobei ich noch meine amerikanischen Stellhebel verwende.
    In das Trassenbrett wird ein Spalt von ca. 7 mm länge und 1,5 mm Breite eingearbeitet und der Stelldraht durchgeschoben und in der Stellstange eingehängt.


    Viel Spaß wünscht


    Andreas


    PS Bisher sind 4Bilder eingestellt für die Schritt 1, Nr. 1-8. Die weiteren folgen in den nächsten Tagen, je nach Baufortschritt. :whistling: