Bischofsheim/Rhön

  • Hallo zusammen,


    es wird wieder ein neuer Bahnhof gebaut.


    Zunächst möchte ich aber ein paar Worte zur Einleitung schreiben.


    Gedacht war, dass ich selbst den Bahnhof baue. Nachdem ich im Vorfeld des öfteren Kontakt mit Frank (der hier nicht angemeldet ist) hatte, der mir half, den Gleisplan grafisch umzusetzen, entwickelte sich in der Folge eine Art Gemeinschaftsprojekt.


    Grundsätzlich ist gedacht, dass wir uns bei Planung und Bau mit unseren Fähigkeiten ergänzen werden, d.h. die jeweiligen Bauabschnitte (Planung, Unterbau, Gleisbau, Gebäude- und Geländebau) werden prinzipiell gemeinsam besprochen, aber die Tätigkeiten überwiegend nicht gemeinsam durchgeführt, da wir ca. 70 km von einander entfernt wohnen.
    Bei den Besprechungen bringt sich jeder mit seinen Ideen und persönlichen Stärken ein. Danach werden die einzelnen Abschnitte/Projekte durch denjenigen, der das beste Know-how diesbezüglich besitzt, zu Hause alleine zu Ende gebracht.


    Natürlich wird es auch einige gemeinsame Basteltreffen geben.


    So sieht das Grundkonzept aus und man wird im Laufe des Baus sehen, wie es klappt.


    Beenden möchte ich meine Einleitung mit einem Dank an die Beteiligten und Nennung von Quellen.


    Unser Dank geht an
    - unseren :thumbsup: Rainer für seine unermüdliche Quellennennung und Bereitstellung der entsprechenden Literatur
    - Dominik für die Veranstaltung des Forumbahntreffens Rhön 2014, wo ich bei Hin- und Rückfahrt jeweils an Bischofsheim vorbeifuhr und an das Projekt wieder erinnert wurde
    - Robert (Mitarbeiter der DB AG) bei der Unterstützung bezüglich des Gleisplans und Übersendung von Bildern des EGs
    - Herrn Schüler (Ehem. Mitarbeiter der DB, nun in Rente) bei der Zuverfügungstellung von Gebäudeplänen und Vorbildfotos
    - Udo Böhnlein für Vorbildfotos der letzten Tage des Bahnhofs


    Quellen:
    Stefan Gross für Bilder auf seiner Homepage http://www.meine-bahnseite.de/20.html
    Andreas Kuhfahl - Nebenbahnen in Unterfranken
    Div. Autoren - Abschied von der Schiene
    EJ 10/2002
    Miba 07/2007
    http://www.eisenbahnarchiv.de/bibliothek/?p=15476
    http://www.eisenbahnarchiv.de/bibliothek/?s=bischofsheim (etwas scrollen)
    http://www.drehscheibe-online.…1387789,1387789#msg-13877


    So, und nun geht es endlich los



    Die Idee


    Nachdem mein Bahnhof Bad Orb inzwischen auf vielen Treffen eingesetzt war und dem ursprüngliche Zweck, nämlich Bahnhof meiner Heimanlage zu sein, überhaupt nicht gerecht wurde, habe ich mich entschlossen, die Reisetätigkeiten von Bad Orb, auch aufgrund der zu großen und unhandlichen Segmente zu beenden und nun einen, auch und gerade für einen Transport konzipierten, neuen Bahnhof zu bauen.


    Meine Wahl fiel diesmal auf Bischofsheim/Rhön.


    Die Spurensuche erweist sich zum einen schwerer als bei Bad Orb, denn die Gleisanlagen sind nicht mehr vorhanden, die Gebäude verändert und das Gelände komplett umstrukturiert. Eine Möglichkeit, sich direkt vor Ort einen Eindruck zu verschaffen, scheidet somit aus.
    Günstiger hingegen ist, dass der Bahnhof im Internet als auch in Büchern besser als Bad Orb dokumentiert ist.


    Was ist das Besondere an Bischofsheim?
    Nun, in einigen Sachen unterscheidet er sich doch sehr von anderen Bahnhöfen. Folgendes fällt mir auf:
    - Vom Bahnhofsareal aus beginnt sofort ein Gefälle. Im Originalplan ist es mit 26! Promille angegeben, d.h. auf 100 m erfolgt eine Steigung der Strecke von 2,6 m. Wir werden es nicht ganz so steil machen, sondern lediglich eine Höhendifferenz von 40 mm auf 230 cm Streckenlänge nachbilden, d.h. es ist nur eine Steigung von 17 Promille.
    - Das ESig steht Pi mal Daumen zwei, drei Loklängen vor der Einfahrweiche des Bahnhofs und ein Formsignal kann somit vorbildgerecht eingebaut werden
    - Es gibt eigentlich keinen Hausbahnsteig an Gleis 1
    - Gleis 1 und das Ladestraßengleis werden über ein Ausziehgleis bedient
    - Unmittelbar nach der letzten Weiche befindet sich ein BÜ und zudem, nach dem BÜ, ein Gleisanschluss (Schotterverladung Hoesch)
    - Es gibt wieder (zwei) DKW
    - Es wurden Stahl- und Holzschwellen verbaut
    - Der Platzbedarf ist moderat und ein Nachbau lässt sich auf fremo-konformen Modulen realisieren
    - Der Nachbau der beiden vorhandenen Gebäude (EG mit GS und Wirtschaft sowie das BayWa-Lagerhaus) erscheint mir recht simpel bzw. für mich ohne grossen Aufwand realisierbar.
    - Der Bahnhof kann sowohl als Endbahnhof (wie im Original) als auch als Durchgangsbahnhof verwandt werden.


    Die Planung


    Anders als bei Bad Orb, wo ich erst mal munter drauf losgebaut habe, habe ich hier zuerst mit den Vorbildrecherchen angefangen. Hierbei standen mir Literatur und auch einige Seiten im Internet zur Verfügung.


    Aufgrund der Auswertung des Bildmaterials und durch Ausmessen des Areals mit Google Earth wurde der Gleisplan unter Verwendung von Gleisen und Weichen der Marke Tillig Elite und zwei DKWen (10 Grad) von Roco erstellt.
    Nach ausführlicher Erörterung sind Frank und ich zur Meinung gekommen, dass die DKW von Roco den besten Kompromiss an Großserienmodellen zwischen Modell-DKW und Vorbild-DKW darstellt und von der Geometrie, dem Gleisprofil und der Profilhöhe bestens zu den Gleisen (hier den EW5) von Tillig Elite passt.
    Geplant ist, wenn wir die DKWen von Roco verwenden, dass das Herzstück so umgebaut wird, damit einem Einsatz von RP25-Rädern nichts im Wege steht.
    Allerdings ist das mit den DKWen noch nicht die letzte Entscheidung.
    Abhängig von der Verfügbarkeit fassen wir auch den Einbau der DKW von Weller ins Auge.
    Es könnte sogar so sein, dass wir am Anfang die DKW von Roco verbauen und irgendwann ;) gegen die DKW von Weller austauschen.


    Auch die EW5 und EW6 von Tillig Elite werden noch entsprechend betriebssicher modifiziert und im Bereich des Stellmechanismus ortsgestellten Weichen optisch angepasst.


    Erstaunt und erfreut stellten wir nach Fertigstellung unseres Modellplans, den wir vor Erhalt des Originalgleisplans erstellten, im Vergleich mit dem Originalgleisplan fest, dass unser Gleisplan keinerlei nennenswerte Längen- und Breitenabweichungen zum Original aufweist.


    Der Gleisplan wurde sodann auf Modulkästen übertragen. Hierbei wurde für das Bahnhofsareal die Kastengrösse von 1000 x 500 mm gewählt. Für die in der Kurve liegende Einfahrt kommen zwei Segmente mit einem Gesamtwinkel von 10 Grad pro Segment zum Einsatz. Diese Segmente sind an der längsten Seite ebenfalls 1000 mm lang.
    Daneben werden noch zwei Module in den Maßen von 500 x 500 mm gebaut, die an beiden Enden des Bahnhofs angesetzt werden.


    Transportfreundlich erhält man somit drei (zwei gerade und einen gebogenen) Doppeldecker von maximal 1000 mm Länge und 500 mm Breite.


    Die geraden Segmente (1000 x 500 mm) erhalten innenliegende Stirnbretter von 90 mm Höhe. Die Wangen sind 100 mm hoch. In diesen Kasten wird dann die Deckplatte in einer Stärke von 10 mm eingelassen. Zur Stabilisierung werden noch zwei Spante pro Segmentkasten verbaut.
    Diese Bauart soll verhindern, dass sich an den Segmentübergängen „Sprungschanzen“ bilden


    Auf die Deckplatte kommt eine 4 mm starke Platte, die das Schotterbett darstellen soll. Diese Platte wird nicht durch das Stirnbrett begrenzt so wie es z.B. beim Fremo üblich ist. Es ist allerdings unproblematisch, da es sich um Segmente handelt und die Schienenprofile mit Schrauben in ihrer Lage fixiert werden.


    Die kleinen geraden Segmente (500 x 500 mm) bekommen am jeweils äußeren Ende ein F96-Profil und an dem, an die Segmentgruppe anschließenden Ende, ein passendes Brett zum folgenden Segmentanschluss.
    Damit es einen harmonischen Übergang von dem Gesamtarrangement zum Bahnhof ergibt, ist die Seitenwange des dortigen Segments auf der F96-Seite höher (140 mm) und wird mit einem schrägen Schnitt zur anderen Seite auf 100 mm Höhe gebracht.


    Die Bogensegmente erhalten Seitenwangen und Stirnbretter von 100 mm Höhe. Bevor die Stirnbretter angebracht werden, wird mit einer grossen Kreissäge (Schreiner) der vorbereitete Kasten so beschnitten, dass man an beiden Enden einen Winkel von 5 Grad erhält. Anschliessend werden die Stirnbretter angeleimt.
    Im Bereich der Strecke (Steigung) werden die Stirnbretter dieser angepasst. Die Deckplatte ist daher in diesem Bereich auch nicht mit den Stirnbrettern/Spanten verklebt.


    Als Beinhalter werden die bei mir bereits erprobten Selbstbauhalter mit Schraube verwandt. Die Beine werden 40 mm länger, da der Bahnhof ja eine höhere SOK als die üblichen 130 cm hat.


    Die Segmente sind inzwischen zusammengezimmert, die Bogensegemente warten noch auf ihre Bearbeitung.
    Ein erster Überblick, wie es mal werden könnte:





    Viele Grüsse
    Holger und Frank

  • Das ist ja mal 'ne Überraschung! :D


    Du schreibst was von alternativ End-/Durchgangsbahnhof. Da stellt sich für mich die Frage, ob der Gleisanschluss Hoesch-Basaltschotterwerk ebenfalls geneigt ist. Weil: sonst kommt ihr zwar vorne hoch, aber hinten nicht mehr runter. Oder gibt's später noch ein optionales Gefällemodul? ;)


    So oder so: sehr spannend! Nicht nur betrieblich...

    Den wahren Freund erkennt man in der Not. (Cicero)

  • Hallo Holger
    Klingt spannend und vielversprechend.
    Wie ich das sehe, muss ich ja froh sein, dass ich in Krumbach noch die Chance hatte Bad Orb live und in Action zu sehen...
    Ich hätte definitiv viel mehr Fotos machen müssen.


    Dann warte ich mal Gespannt, was Du hier hin zauberst. Zu den DKW - Die Weller Roste sind gut. Schumacher - naja - meinen Thread hier kennst Du. Es gäbe noch Tillig (kennst Du sicher auch) und Peco?
    In der Miba (Nummer grad nicht zur Hand) gab es "Neues aus Nidda". Da waren Tillig und Peco beschrieben... ==> PM?!?


    Für B&W habe ich nun für 2 DKW die beiden Schumacher Weichen und einen Weller Rost. Mal sehen, was Du machst. Ich glaube ich würde nicht wechseln wollen.


    LG,
    Axel

  • Grüß' Dich, Holger (und natürlich auch Frank!),


    zu meiner großen Freude darf ich lesen, daß Du Dich bzw. Ihr Euch einem 'bayerisch-fränkischen' Projekt widmest/widmet. Ich sehe den Berichten und Fortschritten schon richtig gespannt entgegen.


    Servus, viel Erfolg und hoffentlich bis demnächst :)


    Joachim

  • Guten Morgen,


    nach dem gelungenen Modultreffen des H0-Modelleisenbahnforums in Suhl, was Jürgen bereits an anderer Stelle angesprochen hat, bin ich nun wieder zu Hause und arbeite mal die letzten Tage auf ;)


    Nun meine Antworten zu den letzten Beirägen:


    Boscho:
    Also, der Bahnhof wird originalgetreu als Endbahnhof nachgebaut und soll auch primärin dieser Form Verwendung finden.
    Nur wenn es mal an einem Durchgangsbahnhof mangeln sollte, so wird die Rampe, also die Bogensegmente, nicht angebaut und der andere Teil des Bahnhofs "tiefer gelegt". Dies ist technisch durch die Beinhalterungen möglich und bereits so geplant worden. :D
    Auf der einen Seite des Bahnhofs, wo das Schotterwerk Hoesch im Modell mal angeschlossen werden soll, haben wir ja von vornherein ein F96-Profil und am anderen Ende, wo eigentlich die Rampe ist, ist geplant, dass dann in ferner Zukunft noch ein Übergangsmodul mit F96 gebaut werden soll. Aber erst einmal wollen wir den Bahnhof so bauen, wie er mal war.


    Axel: Die Auswahl, welche DKW letztendlich Verwendung finden wird, ist noch nicht getroffen. Bei alllen Anbietern (Peco, Tillig, Roco, Weller und einigen Kleinsereinanbietern) gibt es sowohl bei der Ausführung als auch Verfügbarkeit und (bei einigen auch beim Preis ;( ) Vor- und Nachteile.


    Joachim: Wir hoffen, dass es einen spannenden Bau geben wird, weniger wegen Problemen als vielmehr ........... :D


    Viele Grüsse
    Holger

  • Moin Holger

    Zitat

    Wir hoffen, dass es einen spannenden Bau geben wird, weniger wegen Problemen als vielmehr


    Ich wünsche Dir/Euch auf jeden Fall zügiges Gelingen
    ohne den obligatorischen Frust im Hobby. ^^


    Und was den Gleisbau betrifft: Anfangen, machen und die anders Gläubigen reden lassen. Jede Religion hat Vor- und Nachteile, lernen kann man von vielen, aber Überzeugen kann mir nur meine und Dir nur Deine Arbeit. Das ist auch gut so, viele die sich in den Foren verewigen sind entweder wahre Könner (die wenigsten) :wissenschaftler: , oder Theoretiker :diablo::bomb: .
    Meine Meinung: Jeder so wie er kann (handwerklich und / oder finanziell) und die Kritiker sollen es besser machen. Wenn sie es können: :hutab:


    meint mit liebem Gruß Friedrich

  • Ich kopiere mal von woanders:


    Zitat

    Angeregt durch deinen Beitrag habe ich mich nun auch auf die Suche der "richtigen" Lok für Bischofsheim gemacht. Allerdings wurde ich bisher nicht so richtig fündig, denn ich habe lediglich ein Bild mit 051 242 gefunden.


    051 242 hatte einen Kabinentender, gehörte aber wohl eher nach Wuppertal. Da im 50er-Bestand der BD Nürnberg viel Bewegung war: welches Jahr darf es denn sein? Und: interessieren alle infrage kommenden 50er oder nur die 50Kab? ;)

    Den wahren Freund erkennt man in der Not. (Cicero)

  • Moin Holger!


    50er des Bw Schweinfurt, die 1974 einen Kabinentender besaßen:


    051 242-6
    051 619-5 (nicht sicher, aber wahrscheinlich)
    052 500-6 ( dito)
    052 524-6 (dito)
    052 991-7


    Such dir eine aus. ;)


    Grüße!
    B.


    PS: Ende 1974 hatte Schweinfurt 13 Loks der BR 50 im Unterhaltungsbestand - gut möglich, dass da noch mehr einen Kabinentender hatten. Wollt' ich nur gesagt haben. 8)

    Den wahren Freund erkennt man in der Not. (Cicero)

  • die Schweinfurter 50er in der Epoche IV konnten durchwegs durch die Individulle Verschmutzung und Beschriftungsvarianten auffallen...für mehr Infos müsste ich allerdings in meinem Archiv suchen, aber das Thema hat mich in meiner letzten Deutschbahnphase intensiv beschäftigt, auch wenn die Einsätze auf der Strecke Forchheim-Höchstadt doch sehr übersichtlich waren.


    Bernd

  • Hallo,


    inzwischen hat sich was Sichtbares getan:
    Die Auffahrt wurde vom Holz, also Trassenverlauf her, entsprechend vorbereitet.



    Die endgültige Gleislage wird aber mit Schablonen ausgelegt und vorbereitet.


    Die S-Kurve links sieht ziemlich nach Spielbahnerei aus, hat aber einen Minimalradius von 2500 mm. Das beispielhaft ausgelegte Tilliggleis wollte ich nicht so richtig zwingen, den genauen Verlauf nachzubilden....naja, und es lies sich auch nicht zwingen. :D



    @Bernd: Herzlich willkommen! Und schön, dass wieder ein Kenner der Szene unser Forum erreicht hat.


    Boscho: Ergänzen kann ich noch die 052 491, welche 1974 auch auf Bild gebannt wurde.


    Viele Grüsse
    Holger

  • Hallo zusammen,


    Bei unserem Bahnhofsbau geht es auch "untertage" weiter.


    Ich habe in den letzten Tagen die "Töpfe" für die Lagerung der Stellstangen der mechanischen Antriebe der DKWen, Weichen, und der Gleissperre in Bischofsheim gebaut.


    Da wir die DB als Vorbild haben, sind die Töpfe dieses Mal von innen nicht rot, sondern blau lackiert. In den mechanischen Stellwerken waren die Hebel für Weichen und Gleissperren blau.







    Die Massenproduktion solcher Teile macht Spaß, zeigt mir aber die Mängel meines Werkzeugparks noch einmal auf. Ich glaube, ich brauche über kurz oder lang eine vernünftige Tischkreissäge.


    Viele Grüße,


    Frank


    Musik dazu:
    Can't Stop von den Red Hot Chili Peppers

  • Unter diesem Motto stand unser heutiges Basteltreffen, bei dem wir nicht nur kannenweise Kaffee getrunken haben, sondern auch bei unserem Bahnhofsbau ein gutes Stück voran gekommen sind.


    Holger hatte daheim die Module der Bahnhofseinfahrt Richtung Bad Neustadt schon so weit vorbereitet, dass die Kästen fertig und die Trassen für die Steigung vorbereitet waren. Als die Dame des Hauses selbiges verlassen hatte, haben wir die ersten Drei Module von Bischofsheim in der guten Stube aufgebaut.


    Wir haben dann die Modulkästen und die Trasse sorgfältig ausgerichtet, Flexgleis ausgelegt, mit einer 52 mit feinen Rädern Probefahrten gemacht und dann die Trasse auf passend zugesägte Abstandshalter geleimt und geklebt.




    Eine winzige Delle haben wir dann doch hinbekommen, aber die fällt in der Steigung zum Glück nicht auf.



    Und falls jetzt jemand meckern möchte: Die Steigung war auch im Original so heftig.


    Mit dem probeweise ausgelegten Flexgleis sieht man schon gut, wie es einmal nach Bischofsheim hinauf gehen wird.




    Auf den letzten beiden Bildern ist die Auffahrt mit probeweise ausgelegten 4mm Sperrholzplatten als Gleisunterbau zu sehen.




    Soweit für heute aus Bischofsheim.


    Viele Grüße,


    Frank

    • Offizieller Beitrag

    Hi Frank und Holger,


    ich kann's mir nicht verkneifen: Beeindruckend in Qualität und Geschwindigkeit. Die "Liebe" zum Vorbild Bischofsheim kann ich auch nachempfinden. Ich freue mich heute schon auf den ersten Betriebseinsatz.


    Gruß Rainer :thumbup:

    Kleinreuth-Nord-Logo-supersmall.jpg


    Christopher La Brec: Jeder Mensch verfolgt einen Traum in seinem Leben. Entweder den eigenen oder den eines anderen. Gib acht, das Du Deinen eigenen verfolgst.

  • Hallo Frank


    Das sieht ja genial toll "Geil" aus. :aok:


    Ich freue mich schon auf weitere Bilder und auf die Landschaft.
    Macht weiter so. :sehrgut:


    Gruss Philipp :hutab:

  • Hallo Frank und Holger



    Das sieht gut aus denn Steigungen in Fremo-modulen sehr selten sind. :sehrgut: :herz:
    Auch ich habe nächstes Jahr, wenn alles klappt zum nächsten Forumstreffen im Nachbarforum auch was zum fahren.


    Klein aber Fein, aber mehr wird nicht verraten. :D

    Meine Angst besteht darin:

    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

  • Den Berg hinauf nach Bischofsheim Teil 2


    Hallo,



    nun geht es daran, die Rampe mit dem Streckengleis zu versehen.


    Da sich die Rampe über drei Segmente erstreckt, war zu überlegen, wie man einen betriebssicheren Gleisverlauf am besten hinbekommt.


    Zunächst wurden erstmal alle Segmente ausgerichtet und verschraubt.
    Anschliessend wurden die im passenden Radius zugeschnitten Gleisbettungen (4mm Sperrholz) anhand der Gleisschablone positioniert und ihre Lage mit einem Stift markiert.
    Nach dieser Markierung werden die Gleisbettungen dann aufgeklebt.



    Leider habe ich teilweise ungenau gearbeitet, so dass sich die eine oder andere Gleisbettung verschoben hat. Das ist aber mit entsprechender Nacharbeit korrigierbar.....und zwar habe ich die überstehenden Teile mit einem scharfen Beitel auf 45 Grad abgestochen. :D


    Nun wurden die Gleisschablonen mit wasserfestem Ponal (es geht auch UHU oder einem anderen wasserfesten Kleber) auf die Bettungen aufgeklebt, damit nachher das Gleis im exakten Bogen mit passender Schwellenlage verbaut werden kann.
    Da die Segmente noch verschraubt waren, konnte eine durchgängige Gleislage geklebt werden, was dann beim Aufbringen der Gleise von Vorteil ist.




    Nachdem dies erfolgt war, wurden die Segmente wieder getrennt.


    Zunächst wurden die Schrauben, welche die Schienenprofile an den Stirnseiten fixieren, angebracht.
    Hierfür habe ich eine Bohrschablone aus einem 2 mm starkem Messingwinkel gemacht.



    Durch diese Schablone werden Messingschrauben in das Modulprofil eingedreht.



    Mit einer Eisensäge (es geht aber auch die Roco-Säge oder ein Dremel) können die Schrauben recht genau in der Höhe abgelängt werden.



    Den Feinschliff besorgt eine Feile.



    Und so sieht es aus, wenn es fertig ist






    Nun habe ich den Gleisrost mit Gleisprofil zur Probe auf die Schablone gelegt und am Gleisprofil passend zur Schwellenlage die Punkte markiert, an denen ich die Stromversorgung angelötet habe.
    Denn die entsprechenden Kabel werden am Schienenfuss angelötet, so dass man sie später nicht mehr sieht.
    Da wir Gleise von Tillig verwenden, muss tunlichst die Brünierung am Schienenfuss entfernt werden.


    Anschliessend wurden die Gleisroste mit den Profilen auf die Schablonen aufgeklebt werden. Auch hierfür verwendete ich wasserfestes Ponal.
    Aber hier gab es ein Problem: Die Gleisschablonen wiesen einen grösseren Schwellenabstand als die Gleisjoche im Originalzustand auf.
    Daher habe ich die Stege an der Aussenseite der Flexgleise komplett durchtrennt und Schwelle für Schwelle einzeln ausgerichtet. Vorteil dabei ist, dass das wabbelige Gleisjoch des Flexgleises Schwelle für Schwelle genau positioniert werden konnte.
    Nachteilig erwies sich, dass die inneren Stege der Flexgleise zwar vom Abstand her passten, allerdings sehr unflexibel sind und es leichte, aber tolerierbare, Verschiebungen der Schwellen gab.


    Beim zweiten Stück habe ich daher alle Schwellen komplett abgetrennt und einzeln aufgeklebt. Die Profile habe ich, nachdem die Klebung gehalten hat, eingeschoben.
    Aber auch hier habe ich die Stromversorgungspunkte an die Gleisprofile vorab gelötet.
    Da ich die Profile eingeschoben habe, musste ich die Punkte möglichst weit vorne am Schienenstoss vorsehen, damit ich die Profile noch einschieben konnte. Hier bin ich mit dem Ergebnis der Schwellenlage absolut zufrieden.


    Nachdem Gleisprofile eingeschoben waren, wurden sie an den jeweiligen Segmentenden auf die Schrauben aufgelötet. Dann wurden, nachdem die Schwellen bereits vorab farblich behandelt worden waren, die Profile mit Rostfarbe eingefärbt. Bewährt hat sich eine dunkelbraune Farbe, die von Conrad angeboten wird und zur Colorierung von Mauerplatten empfohlen wird.


    Da die Segmentübergänge nicht genormt sind, sondern dem F96-Profil des Fremo lediglich grob angepasst wurden, musste dies natürlich auch feiner gestaltet werden.
    Absichtlich hatten wir das Profil etwas niedriger als das Trassenbrett abgeschnitten, damit wir die Gleisbettungen genauer anpassen konnten.
    Der kleine Spalt zwischen Profil und Trassenbrett wird, sofern es passt, mit einem Stückchen Balsaholz, ausgefüllt und dann mit Holzspachtel verputzt. Nach dem Trocknen der Spachtelmasse wird alles bündig abgeschliffen.



    Im Untergrund wurde noch das Versorgungskabel, welches Lautsprecherlitze ist, mit der Fahrstromeinspeisung verbunden und an den Segmentenden mit Buchsen und Steckern versehen.


    Somit ist ein Fahrbetrieb auf der Rampe ab sofort möglich.



    Dazu wurde eine vorbildgerechte Garnitur kurz auf die Gleise gestellt. , welche ohne Probleme die Strecke bewältigte. Und selbst mein störrischer Hbis von Märklin mit RP25-Radsätzen machte keine Anstalten zu entgleisen. :D


    Als nächstes folgt die Anpassung des Trassenbretts und die Gestaltung der Landschaft mit Styrodur. und hierzu habe ich eine Frage an die Experten.


    Viele von euch kennen ja den Querschnitt der Trasse, der vom Fremo vorgegeben wird. Also Gleisjoch mittig auf 25 cm, dann eine 4 mm starke Gleisbettung, welche an der Oberseite 40 mm und durch die Abschrägung von 45 Grad an der Unterseite 48 mm breit ist. Dann folgt der "Sandstreifen" von 11 mm Breite um dann mit einem 45-Grad-Winkel auf die Sohle des Entwässerungsgrabens zu kommen.


    Schaut man sich die Vorbildgegebenheiten an, so scheint der Sandstreifen zu fehlen und das Schotterbett bis zum Entwässerungsgraben zu reichen. Gab es denn auch so eine Art der Schotterung? Oder täusche ich mich.


    Hier ein paar links, wo man erkennen kann, was ich meine:


    DSO, letztes Bild im ersten Beitrag... und nicht vom Titel täuschen lassen


    Meine Bahnseite, die ersten beiden Bilder unter "Unterweißenbrunn"


    Eisenbahnarchiv, rechte Seite, Bild Nr. 9


    Letztendlich geht es mir darum, die Trassenbretter "vorbildgerecht" zu bearbeiten, d.h. entweder noch schmaler zu machen oder an einigen Stellen die fehlenden Millimeter zum Fremoprofil zu ergänzen.


    Viele Grüsse
    Holger

  • Hallo Holger,


    nach Sichtung der Bilder sage ich: Der Seitenweg war gemäß Vorbildrichtlinien einmal vorhanden und ist wegen schlechter Pflege zugewachsen. Nachschotterungen mögen das Schotterbett breiter werden lassen und so kommt es zu dem gezeigten Eindruck.


    Zum Schottern: Ich lasse die Sperrholz- oder Korkbettungen senkrecht. Dann kullert nicht so viel Schotter über die Flanke und das Schotterbett erscheint / ist schmaler. Ich finde das für eine Nebenbahn in früherer Zeit überzeugender. Aber das ist meine Ansicht. Der große Vorteil im FREMO: Da laufen (im Gegensatz zu vielen Vereinen) nur wenige Schulmeister mit dem eingravierten Nonius im Brillenglas herum. Entscheidend ist, dass es läuft!


    Meint Bruno - bob -


    Ach ja: Die Methode mit dem Metallwinkel als Bohrschablone finde ich prima. Die bietet sich geradezu an, für die Weinert-Schienenbefestigungen die Löcher zu bohren!

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist


    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine