Besuch im AW Kolvoerde

  • Hallo Christian!


    ich denke hier besteht noch ein erheblicher Bedarf darzustellen wie es zur BR52 kam. Insbesondere der Übergang von der friedensmäßigen BR50 durch die schrittweisen Vereinfachungen der ÜK Loks bis hin zur 52er.
    Die Barrenrahmen der BR50 und der BR52 waren nicht in allen Punkten identisch. Hier ist der Steuerungsträger das entscheidende Unterscheidungsmerkmal. Des weiteren wurde, ich sage wahrscheinlich, das hintere Ende des Rahmens geändert, die beiden großen Ausschnitte entfielen.
    Um noch zusätzliche Verwirrung mit ins Spiel zu bringen, viele Loks der BR52 wurde als BR50 bestellt. :!:


    Zitat aus Ebel/Wenzel, Die BR50 Bd. S. 75:
    "Im Juli 1942 begann die Auslieferung des Henschel-Bauloses 50 2692 - 2777 , auchdas aus der Vergebung von 1942. Diese Lok wirkten schon wie eine Vorahnung zur BR52. Sie waren stark vereinfacht und bedaßen einen Kessel mit einem Dampfdom und nur einem Blechsandkasten. Die letzten fünf Maschinen aus dieser Serie wurden bereits als 52 002 - 006 abgenommen."


    Das heißt impliziert:


    50 2692 - 2772 müssen noch echte 50er sein mit allen Merkmalen der BR50 hinsichtlich der Steuerung und des Steuerungsträgers, wie Schieberkreuzköpfe


    20 2773 - 2777 müssen schon echte 52er sein, abgenommen als 52 002 - 006 mit allen Merkmalen hinsichtlich der Steuerung und die Steuerungsträgers.


    Bleibt die Frage nach der Gestaltung des hinteren Rahmenendes. Von 52 006 gibt es Fotos die das typische 52er Rahmenheck zeigen.
    Aber wie sieht es da mit mit 50 2692 - 2772 aus :?:


    Das sind so die kleinen Glatteisfallen aus ganz dünnem Eis.

  • Moin Leute
    Ich gehe davon aus, dass das Buch
    Kriegslokomotive K 52 von Helmut Skasa
    aus dem Eisenbahn Fachbuch Verlag bekannt ist.
    ISBN 3-9805967-6-1
    Wenn nicht; es lohn mal rein zu schauen. (für Umbauer Pflicht)
    Hier sind eine Reihe von Schnittzeichnungen (Rahmen; Kessel; Zylinder; BR 50; BR 52 verschiedene Versionen;
    Lenkgestelle; vereinfachte Lenkgestelle, Rahmenanordnungen, Rahmenschnitte; usw 8o ).
    die Auskunft über einige Bauversionen geben.

    Gruß und viel Spaß beim Nachbauen. :hutab:
    Friedrich

  • Ich liste hier die Verfügungen für die ÜK Lokomotiven auf. Meiner Meinung nach stellen sie eine wichtige Grundlage für das Aussehen und die Ausführung der 50er in der Nachkriegszeit dar. Ebenso dürften sie einige Fragen beantworten.
    Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollzähligkeit und ich habe mich nur auf die Aspekte beschränkt die m.M. im Modell darstellbar sind.



    Verfügungen vom März 1942:
    - Rauchkammerzentralverschluß entfällt und damit auch das Handrad
    - Schutzbleche über den Vorlaufrädern entfallen
    - Windleitbleche entfallen
    - Schürze des Umlaufblechs entfällt,
    - Befestigungswinkel an der Pufferbohle für Laufblech (Pufferbohlenabdeckung) entfallen
    - vordere Fenster in der Führerhausseitenwand nicht eingebaut; vermutlich waren die Öffnungen dafür verblecht
    - Läutewerk entfällt
    - Nummernschilder und Gattungsschilder werden durch direkte Aufschriften ersetzt
    - gegossenes Hohheitszeichen (Reichspleitegeier) durch Naßschiebebilder ersetzt
    - Anstrich Grau über alles, Handgriffe der Luftabsperrhähne Rot, Steckdosen und Verteilerdosen Gelb, Anschriften Weiß



    Verfügungen vom April 1942:
    - nur 1 geschweißter Blechsandkasten
    - Vorwärmeranlage entfällt komplett: Speisepumpe, Vorwärmer und die Verrohrung dazu
    - Speisedom entfällt
    - 2 Kesselspeiseventile dafür auf der rechten Seite in halber Kesselhöhe
    - Verbindung zwischen Zylinder und Gleitbahnträger nur noch ein angeschweißter Doppel "T" Träger
    - Querversteifung des Rahmens über der Laufachse geändert, von Aussen sind für die Rahmenausschnitte Abdeckbleche angebracht
    - Zylinderverkleidung vereinfacht
    - Versteifungsrippen an den Schienenräumern weggelassen
    - einfache Handstangen auf der vorderen Pufferbohle
    - alle Tritte ohne Umbug
    - nur noch ein breiter Tritt in halber Höhe an den Rauchkammerstützen
    - Ausschnitte für vordere Fhs. Seitenfenster entfallen (vorher waren sie vorhanden, aber vermutlich durch angeschraubte Blechplatten verschlossen)
    - Kupplungshalter für Dampfheizleitungen entfallen



    Verfügungen vom Mai bis Juni 1942:
    - Gelenkbäder für die Rauchkammertür jetzt kurze Ausführung
    - nur noch ein kurzer angeschweißter Griff an der Rauchkammertür, dafür entfallen die Handstangen
    - Bohrungen für den RK Zentralverschluß entfallen, die RK-Tür ist damit glatt wie ein Babypopo
    - Zylinderdeckelverkleidung mit vereinfachten Wartungsklappen
    - Druckausgleicher statt der Ausgleichs-Kolbenschieber
    - Verkleidung (rechteckiger Kasten) auf den Zylindeblöcken dafür
    - Sicherheitshaken an der Schraubenkupplung entfällt



    Verfügungen von Juli 1942 bis Ende der 50er Produktion:
    - Dachlüfter von der BR52
    - wieder Schutzbleche über den Vorlaufrädern angebaut
    - Rauchkammerstützen entfallen, Ersatz durch ein Podest wie bei der BR52 mit Blechrahmen ( nur die sog. Ersatzbauten*)
    - Gestänge teilweise in 52er Bauart ausgeführt



    Bei den Tendern sind diese Vereinfachungen bekannt:
    - Riffelblech auf der hinteren Pufferbohle entfällt
    - Beschriftungen direkt aufgemalt, keine Schilder mehr
    - Rangiertritte an den Pufferbohlen entfallen
    - eine Aufstiegsleiter hinten enfällt, zudem vereinfachte Sprossen
    - Handstangen auf dem Wasserkasten hinten entfallen
    - Werkzeugkasten vereinfacht



    Das sind nur die amtlichen Verfügungen um einen Eindruck zu bekommen was an den Loks "ab Werk" verändert wurde. Wie und wann diese Verfügungen umgesetzt wurden ist ein anderes Kapitel wie viele Fotos von fabrikneuen 50ern beweisen.
    Des weiteren sind bei allfälligen Instandsetzungen, insbesondere bei kriegsbedingten Reparaturen, vereinfachte Teile auch in friedensmässige Loks eingebaut worden. So erhielt z.B. eine 50er, die in friedensmässiger Ausführung, wie beispielsweise Regellüfter auf dem Fhs. Dach und Wagner Blechen, ausgeliefert wurde, bei einer Sonderausbesserung infolge Minenschadens ein Fhs. Dach von der BR52 und verlor ihre großen Ohren so wie die Frontschürze.


    Genau nachvollziehen wann was und wo geändert wurde kann man Heute wohl nicht mehr. Mein Anliegen ist es auch durch diese Aufzählung zum Nachdenken zu animieren wie die Loks nach Kriegsende vorgefunden wurden. Aber auch um mit logischer Begründung eine Vorstellung zu vermitteln was hätte sein können, was ist im Bereich des Möglichen und was könnte logischen Sclüssen zufolge auch gewesen sein. Auch wenn es nirgendwo amtlich dokumentiert ist.


    Hier nicht aufgezählt habe ich die vielen Änderungen während des Einsatzes in der Kriegszeit. Viele Improvisationen, Änderungen und Flickwerke welche nicht dokumentiert wurden und daher bei einigen zeitgenössischen Fotos Fragen aufwerfen. Bekannt sind z.B. die Splitterschutzführerhäuser den den lokpersonalen ein Gefühl von Sicherheit vermitteln sollten. Sie verschwanden nach dem Krieg recht schnell.
    Des weiteren sollen einige ÜK 50er schon vor 1945 mit Witte-Windleitblechen ausgerüstet sein worden. Es sind Fotos aus der unmittelbaren Nachkriegszeit bekannt die solche 50er mit Witte Blechen zeigen.


    Eine weitere Aufzählung der Umbaumaßnahmen von DB und DR wäre jetzt eine logischen Konsequenz.
    Bei der DB kommen jetzt auch noch die Verschleierungstaktiken hinzu, um im Ausland gebaute 50er zu verstecken. Mit den Bahnen die jenseits des Eisernen Vorhangs lagen wurden keine Rückgaben bzw. Austausch durchgeführt. Lediglich von den in Belgien gebauten Loks musste ein großer Teil zurück gegeben werden.
    Das Problem mit den St 47 K Kesseln war schon wähend der Kriegszeit bekannt. Die Kessel der noch zu bauenden BR 50 wurde daher Ende 1941 auf den sicheren Kesselbaustoff St 34 umgstellt. Die Belgien 50er hatte alle gute St34 Kessel und die wollte die DB gerne behalten und dafür den Belgiern die St47K Zeitbomben andrehen. Daraus resukltieren dann ettliche Ungereimtheiten und Rätsel die 50er betreffend in der Nachkriegszeit.
    Ironie der Geschichte, fast alle an Belgien zurück gegebenen 50er wurden verschrottet. Der Eigentümer der Loks war der Belgische Staat, nicht die SNCB. Man wollte wohl nicht ein 2. Mal die einheimische Belgische Lokbauindustrie ruinieren wie durch die Reparationslieferungen nach dem 1. WK geschehen.
    Lediglich 12 Loks wurden an die DSB verkauft wo sie als Litera N wieder in Betrieb kamen.

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    Einmal editiert, zuletzt von Lutz K ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Christian, Lutz K und Friedrich,


    da ist hier lange Zeit Ruhe, dann schaut man mal einen Tag nicht rein und schon überschlagen sich wieder die Ereignisse. Also hier ein kurze Antwort, sicher noicht vollständig.


    @ Christian
    Vielen Dank für Deine Ausführungen. Der Hinweis mit dem Führerhaus ist so mal aufgenommen, ich werde das mal mit Zeichnungen vergleichen. Die Sicherheitsventile tausche ich übigens schon (siehe Beirtrag über die Kessel unter Variante 4), nur sind die noch nicht überall drauf... Zu den Zylindern der Kondenslok kann ich nur sagen, dass ich mit der Piko/Gützold Form nicht so ganz glücklich bin. In allen Unterlagen zur BR 52 Kon sehen die irgendwie anders aus. Wenn es die "kantige" Bauform doch gab, so wäre ich für einen Bildtipp dankbar.
    Übrigens handelt es sich bei dem ersten Bild tatsächlich um die 52er Ausführung. Ich habe mich bei den Kesseln nicht an eine BR 50 alleine gehalten, sondern habe beide Baureihen zusammen abgearbeitet.


    Apropos "Abwertung": Nein, Deine Anmerkungen verstehe ich ganz und gar nicht als Abwertung. Ganz im Gegenteil es ist eine Aufwertung! Du beschäftigst Dich mit der Materie und hast Anmerkungen gemacht, die mir weitere Denkanstösse geben. Bitte weiter so!


    @ Friedrich
    Ja, dass Buch liegt hier vor... Das ich da nicht reingeschaut habe.... Ok, werde in der übernächsten Woche mal sehen, wo ich Korrekturen einarbeiten kann oder muss! Hast Du eventuell noch andere Hinweise in Deinem Fundus, die Du mal benennen könntest?


    Lutz K
    Danke für die Auflistung der Verfügungen zur Vereinfachung. Genau aus dieser Liste habe ich auch meine Anmerkungen heraus genommen. Viellecht sollten wir mal gemeinsam die Änderungen der DB auflisten, würde mich sehr interessieren, was da raus kommt! Aber dann kommen wir zwei nicht mehr zum Basteln!?


    Somit beende ich meine Anmerkungen. Für ca. 1,5 Wochen (bis Sonnatg in einer Woche) gehts jetzt erst mal auf eine andere Baustelle und für ein wenig Erholung danach an die Ostsee (Rügen.....).


    Tschöö und :thumbsup: an alle

  • Hallo Kollegen,
    schön, wie sich dieser Faden entwickelt....


    @Lutz:


    Deine Informationen zu den Lok der Br 50/ 52 sind sehr interessant- auch ich verfüge über das Werk vom EK. Ich denke eine der besten Monografien aus diesem Verlag.
    Leider sind nicht so viele Baureihen besprochen- die bei mir auf größeres Interesse stoßen...
    Allerdings hätte ich noch ein wenig mehr technische Hintergründe. Die Beheimatuzngen sind für mich dann eher Beifang.


    Auf die Ersatzlieferungen, Vereinfachungen und Baulos-Tausche wollte ich in diesem Faden nicht eingehen- da ich der Meinung war- daß diese Ausführungen den Rahmen gesprengt hätten. Insofern ganz herzlichen Dank, daß Du darauf eingegangen bist.


    Friedrich:


    Danke für den Literaturhinweis- mir war dieser Band nicht bekannt. Leider ist dieses Buch nur nioch bibliographisch zu erhalten.
    Ich werde wohl mal die augen aufhalten, um diesen Band zu erhalten...


    Meines Wissens gibt es wohl noch von M.Reimer eine weitere Beschreibung- ebenso wohl auch von Endisch. Mir sind diese Bände aber auch noch nicht ( zumindest nicht bewußt) "über den Weg gelaufen".
    Möglicherweise auch aus dem Grunde, weil ich ja auch noch ein "Zweitthema" bearbeite.
    Seit einigerzeit ist auich noch ein weiteres Buch auch dem Markt, welches die Baureihe 52 beschreibt- allerdings hier eher die Lok der Gattung Ty 2 und deren Nachkriegsbauten Ty 42. Dieses Buch wird mir im August zur Verfügung stehen.


    @ Andreas:


    Ich wünsche gute Erholung- dann kann es ja wieder mit Elan an die Lokomotiven gehen.


    Ein schönes Wochenende wünscht
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Moin Andreas und Mitleser


    Zitat

    Hast Du eventuell noch andere Hinweise in Deinem Fundus, die Du mal benennen könntest?


    Ja habe ich, aber momentan keine Lust zum raussuchen.
    Leider gibt es keine Suchmachine für Papier-Literatur bei Friedrich. :/
    Deshalb kann ich auch nur aus dem Gedächtnis zitieren, vor allem dann wenn ich selber solch eine Lok gebaut/umgebaut habe.
    Erinnere mich, wenn ich nicht bis zum Herbst damit rausrücke.


    Gruß Friedrich

    • Offizieller Beitrag

    Moin moin zusammen,


    anbei nach längerer Pause wieder ein Lebenszeichen mit der Fortsetzung des Besuches im AW Kolvoerde. ^^
    Wir sind immer noch im


    Teil 4: Umbauberichte – allgemeine Verbesserungen
    und hier in der
    1 Hauptgruppe Fahrwerke


    1.3 Die Bremseinrichtungen
    Der folgende Bericht beinhaltet eigentlich nur eine Bestandsaufnahme zu den Bremseinrichtungen, gibt es doch nicht wirklich etwas zu verbessern. Hierbei lasse ich die diversen Zu- und Ableitungen an den Hauptluftbehältern aus der Betrachtung heraus. Sie sind zwar darstellbar, behindern jedoch erheblich eine eventuelle Demontage der Lok zu Wartungszwecken.

    Vorab ein wenig vom Vorbild. Die Lokomotiven der BR 50 und 52 verfügten über eine Einkammer-Druckluftbremse mit Zusatzbremse [1, Seite 35 und 39; 3, Seite 48/49; 4, Seite 17]. Die Druckluftbremse wirkte einseitig auf alle Treib- und Kuppelradsätze, nicht jedoch auf die Laufachse. Die Lokomotiven sind mit 2 Hauptluftbehältern ausgestattet. Diese liegen auf dem Rahmen in einer Ebene, bei späten Serien der BR 50 auf zwei Ebenen analog zur BR 52, inclusive der außermittigen Lage.
    Hier ein paar Beispiele
    50 204 Bw Duisburg-Wedau [2, Seite 50, Bild-Nr. 562] Behälter auf einer Ebene
    50 1583 Bw Oberhausen Osterfeld-Süd [2, Seite 107, Bild-Nr. 643] Behälter auf einer Ebene
    50 3082 Bw Osnabrück Rbf [2, Seite 89, Bild-Nr. 610] Behälter auf zwei Ebenen
    50 3117 Bw Buchholz [2, Seite 88, Bild-Nr. 609] Behälter auf zwei Ebenen


    Im Modell sieht das so aus:



    1.3.1 Roco
    Roco hat die Treib- und Kuppelachsen mit einer, unter den Rahmen zu schraubenden, Platte -Bremsrahmen genannt- befestigt. Diese trägt Nachbildungen der Bremsklötze für alle 5 Lokachsen. Die Bremsklötze liegen in Radebene. Zusätzlich ist das Bremsgestänge als weiteres Bauteil in kleine Öffnungen am Bremsrahmen eingehängt. Beide Teile sind auch als Ersatzteil zu beziehen.


    Die Bremszylinder sind einzeln angesetzt. Dabei sind die Spritzlinge sowohl mit Nachbildung der Indusi als auch ohne Indusi gestaltet und als Ersatzteile erhältlich. Sie sind größenrichtig.


    Die Hauptluftbehälter liegen bei der BR 50 auf gleicher Höhe mittig im Rahmen auf einem Traggestell. Diese bildet gleichzeitig den oberen Abschluss des Rahmens und trägt auch die Kesselstützen. Bei neueren Versionen sind an diesem Bauteil auch die Radschleifer befestigt. Ein Hauptluftbehälter dient gleichzeitig der Führung der hinteren Kesselbefestigungsschraube.
    Bei der BR 52 liegen sie auf zwei Ebenen und sind vorbildgerecht in außermittiger Lage eingebaut. Leider sieht man hier in der Seitenansicht deutlich die Führung der Kesselbefestigungsschraube.
    Bei Verwendung dieses Bauteiles an anderen Lokomotiven sollte die Bohrung aufgefüllt und der Kessel rund geschliffen werden.



    Hier ein Vergleich zwischen dem Gützold-Bauteil des Hauptluftbehälters (oben) und dem Roco-Bauteil.
    Alle Bauteile eignen sich gut für weitere Umbauten, auch am Metallrahmen von Gützold.


    1.3.2 Gützold
    Bei Gützold BR 52 sind leider nur 4 Achsen der Lok mit einer Bremsimitation versehen. Die Darstellungen der Bremsklötze sind in Aufnahmen eingeklipst und liegen in Radebene. Die 1. Kuppelachse ist nicht gebremst. Um diese Achse mit einer Bremse zu versehen, könnte eine neue Aufnahme für den Kunststoffspritzling gebaut werden. Dies ist grundsätzlich auch ohne eine betriebliche Einschränkung (freie Beweglichkeit der Vorlaufachse) möglich. Eine weitere Möglichkeit stellt die Verwendung des von Roco verwendeten Bremsrahmens dar. Dieser lässt sich mit geringen Modifikationen (neue Bohrungen zur Aufnahme der Schrauben, Abstandhalter zum Gützold Rahmen mit Unterlegscheiben herstellen) unter diesem Rahmen befestigen. Die Bremsklötze liegen bei dieser Maßnahme trotzdem in Radebene und die Radsätze lassen sich frei bewegen. Die Beweglichkeit der Vorlaufachse bleibt uneingeschränkt erhalten.



    Hier in der Seitenasicht der provisorisch (mit einer Metallpaltte) hochgedrückte Roco-Bremsrahmen am Gützold Rahmen der BR 52. Die letzten
    Zehntelmillimeter bis zur Radebene fehlen den Bremsklötzen noch. Aber beim Anschrauben passt das dann.



    Und hier das Ganze von unten. Der Roco Bremsrahmen ist hier nur aufgelegt, aber man sieht schon, dass es passen wird.


    Die größenrichtigen Bremszylinder sind auch hier einzeln angesetzt, leider aber nicht als Ersatzteile einzeln erhältlich.


    Die Hauptluftbehälter liegen vorbildgerecht in zwei Ebenen. Sie sind jedoch auf dem Rahmen festgeklebt. Sie lassen sich aber mit sanfter Gewalt ablösen. Leider sind auch sie nicht einzeln erhältlich.Die Bauteile können für weitere Umbauten genutzt werden.


    1.3.3 Piko / Gützold
    Piko / Gützold hat an der Kondenslokomotive die Bremseinrichtungen für 4 Achsen an der Bodenplatte befestigt. An diesem Bauteil sind auch Stromabnahmen für die erste und zweite Kuppelachse angesetzt.
    Die Bremszylinder sind im Halbrelief am Rahmen angespritzt.
    Die Hauptluftbehälter liegen auf dem Rahmen, sind mit diesem jedoch fest verbunden. Der in Fahrtrichtung vordere Behälter liegt vorbildgerecht zwischen der Steuerung, er ist dadurch deutlich kürzer als der zweite Behälter. Dieser liegt zwar an der richtigen Stelle auf dem Rahmen, ist jedoch ebenfalls in der kurzen Version dargestellt. Hier müsste eigentlich ein großer Behälter verbaut sein, der zudem BR 52 typisch zur Heizerseite hin außermittig aufgesetzt sein sollte. Der kleine Behälter ist für den Umbau einer Kondens-Lok als Ersatzteil geeignet, weshalb er als einziges Bauteil in die Bastelkiste wanderte.



    1.3.4 Trix / Märklin
    Zur Verfügung standen eine 42.90 und eine 52 Kon (die mit der „Beule“).
    Trix / Märklin hat ebenfalls auf die Nachbildung der Bremseinrichtung für die erste Kuppelachse verzichtet. Da es betrieblich keine Einschränkungen gäbe, ist es unverständlich, dass die Firma auf die Darstellung der Bremse verzichtet hat. Für je zwei Achsen sind die Bremseinrichtungen in einem baugleichen Spritzling zusammengefasst (wohl auch der Grund, dass die eine Achse keinen hat). Sie sind im Rahmen eingeklipst. Die Bremsklötze liegen in Radebene.
    Anmerkung: Bei der neuen BR 50 von Trix / Märklin sind alle 5 Achsen gebremst. Der zusammenhängende Spritzling wird analog zum Roco-Produkt unter den Rahmen geschraubt. Da die Darstellung der Bremsen ganz gut getroffen ist, könnten diese Bauteile vielleicht für die Ergänzung der fehlenden Bremse verwendbar sein. Eine Verwendung des Roco-Bauteiles verbietet sich hier wegen dem Knickrahmen.
    Die Bremszylinder sind ebenfalls in einem Kunststoffspritzling, zusammen mit diversen Leitungen, im Halbrelief eingegossen und am hinteren Rahmen unter dem Führerhaus eingeklipst. Dieses Bauteil kann in der Form von einem engagierten Modellbahner nicht weiter genutzt werden. Es taugt auch als Ersatzteil nicht. Soll jedoch der Trix / Märklin-Knickrahmen weiter verwendet werden, so sollten alle erhabenen Teile abgeschliffen und mit Messingbauteilen von Weinert oder Kunststoffbauteilen von Roco oder Gützold neu aufgebaut werden.
    Die Hauptluftbehälter sind bei Trix / Märklin nur in einer -im Vergleich zum Roco-Hauptluftbehälter- um 3mm zu kurzen Version vorhanden. Immerhin ist er einzeln erhältlich.



    Vergleich eines Märklin Hauptluftbehälters (schwarz) mit einem Gützold-Bauteil



    Und hier alle drei Bauteile zusammen: Oben Gützold, Mitte Roco, Unten Märklin


    Bauteile:
    Roco, Modelleisenbahn München GmbH (www.roco.cc)
    100153 Bremsgestänge100274 Bremsrahmen
    100694 Teilesatz 5: Bremszylinder ohne Indusi, Hauptluftbehälter doppelt
    107371 TS Kessel: Bremszylinder mit Indusi, Hauptluftbehälter doppelt
    120210 TS Vorlaufgestell: Bremszylinder mit Indusi, Hauptluftbehälter doppelt
    124993 TS D-Kessel, Treppen, Pumpen: Hauptluftbehälter einzeln


    Gützold, Zwickau (www.guetzold.de)
    043026501 Bremsbacken
    043100501 Kleinteile: Bremszylinder
    Anmerkung: Alle Bauteile sind zurzeit nicht auf der Homepage gelistet. (Stand Juli 2015)


    Märklin, Göppingen (www.maerklin.de)
    203791 Luftkessel
    464780 Bremsattrappe rot
    E122088 Bremsattrappe (BR 50 neu)


    Werkzeuge siehe Teil 4


    Quellen:
    [1] EK, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 1: Deutsche Reichsbahn
    [2] EK, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 2: Deutsche Bundesbahn
    Alle eingestellten Fotos:Copyright bei Andreas B


    Edit: 12.07.2015 Noch ein paar Druckfehler beseitigt...

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,

    nach reichlich „trockener Materie“ heute mal ein wenig Modellbau. Es geht nochmal zurück zu den Führerhäusern der BR 50….

    1) Roco hat unter seinen Varianten des offenen Führerhauses auch eines mit der Dachlüftung, 2 Fenstern und runden Fensterschirmen (z.B. auf der 50 2644, Bestell-Nr. 62260). Dieses Führerhaus wird ob seines verkorksten Lüfteraufsatzes vielfach gescholten. Nur hat sich bisher niemand Gedanken darüber gemacht, warum dieses Detail so bescheiden aussieht und wie man das abstellen kann.

    Vergleicht man das Modell mit Zeichnungen in [1], Seite 20, 22 und 29 ergeben sich folgende Maße (mit Umrechnung auf H0-Maßstab):
    Höhe an den seitlichen Aufsatzblechen: 260mm / 1:87 2,98mm gerundet 3,0mm
    Tiefe des Lüftungsaufsatzes: 800mm / 1:87 9,19mm gerundet 9,2mm
    Breite des Lüftungsaufsatzes: 950mm / 1:87 10,90mm gerundet 11,0mm
    Abstand zur Vorderkante des Führerhauses: 350mm / 1:87 4,02mm gerundet 4,0mm
    Nun waren sicherlich „keine zwei Hauben“ gleich, aber die oben genannten Maße können als Anhalt weiterverwendet werden.

    Jetzt messen wir das Modell von Roco:
    Höhe an den Aufsatzblechen: 3,00mm
    Tiefe des Lüftungsaufsatzes: 7,67mm
    Breite des Lüftungsaufsatzes: 12,30mm
    Abstand zur Vorderkante des Führerhauses: 2,67mm
    Die Nachbildung ist also rund 1,5mm zu kurz, 1,4mm zu breit und sitzt 1,3mm zu weit vorne!

    Also, was tun? Einfach absägen oder schleifen und neu bauen, oder das verhunzte Bauteil verbessern? Roco hat das Führerhausdach im Bereich der Lüftung „vorbildgerecht“ ausgespart, weshalb sich das Absägen oder –schleifen ausschließt. Also blieb nur das Ergänzen des Bauteiles.
    Alle Maßzeichnungen und Aufnahmen zeigen, dass der Lüftungsaufsatz an einer gedachten Linie bis in das im Führerhaus verbliebene Führerhausfenster hineinreicht. Nachgemessen ergeben sich ca. 2mm; ein Wert, den ich bei meiner Version versucht habe ebenfalls zu erreichen. Rocos Dachlüftung endet 1mm vor dem Fenster.
    Also wurden aus einem Evergreen-Kunststoffstreifen in den Maßen 0,25 x 3,2mm zwei Stücke von 2,75mm und ein Stück von 12,30mm Länge abgeschnitten und U-förmig verklebt. Nach gründlichem Austrocknen wurde das Stück vor den Lüfter auf dem Roco-Führerhaus gesetzt. Anschließend wurden letzte Unebenheiten mit Revell Plasto geglättet. Nach dem Aushärten des Kunststoffspachtels stand noch das Schleifen mit 1000er Schleifpapier an. Dazu habe ich das Schleifpapier in 1cm breite Streifen geschnitten und auf ein ca. 10 cm langes Stück eines 10x5mm Holzprofils aus dem Baumarkt geklebt.

    50 2843 Roco ÜK-Führerhaus von oben
    50 2843 Roco ÜK-Führerhaus zugerüstet Lokführer
    Unebenheiten (hier noch am oberen Rand zu sehen) wurden erneut zugespachtelt und nach dem Austrocknen verschliffen.

    Das Ergebnis sieht in Zahlen dann so aus:
    Höhe an den Aufsatzblechen: 3,00mm
    Tiefe des Lüftungsaufsatzes: 10,87mm
    Breite des Lüftungsaufsatzes: 12,30mm
    Abstand zur Vorderkante des Führerhauses: 2,67mm
    Nun ist der Lüftungsaufsatz zwar immer noch zu breit und zu weit vorne platziert, aber die Proportionen stimmen in etwa wieder. Nach der (noch ausstehenden) Lackierung ist das Führerhaus wieder einsetzbar.

    2) Manche Versionen eines Führerhauses basieren auf irgendwelchen „Basteleien“ eines Betriebswerkes. So wahrscheinlich auch das Führerhaus der 50 1431 des Bw Dortmunderfeld.
    Neben der Dachlüftung, 4 Fenstern und runden Frontfensterschirmen hatte man ihm schon vor 1952 zwei Regenschutzbleche über dem zu öffnenden Fenster spendiert. Vermutlich wurde es angebaut, weil die Lok häufig im Rangierdienst eingesetzt wurde. Das galt es nachzubilden.

    Die beiden Regenschutzbleche entstanden wegen der stabileren Ausführung aus 0,3mm Messingblech. Aus ihm wurden zwei 10,0mm lange und 3,0mm breite Streifen herausgeschnitten, die der Länge nach in der Mitte, also bei 1,5mm, leicht gekantet wurden. An einer Langseite wurde je an der Ecke eine Aussparung von 1,0 x 1,0mm ausgeschnitten. In die nun neu entstandenen vorderen Ecken wurde eine 0,3mm Bohrung eingebracht, in die ein 0,2mm Messingdraht als Stütze eingelötet wurde. Diese Stützen wurden auf 2mm Länge gekürzt. Sie liegen etwa 7,5mm auseinander und können somit auf dem Fensterrahmen aufliegen. Diese Konstruktion wurde nun noch gereinigt und dann mit Sekundenkleber genau unter das Dachende des Führerhauses über dem offenen Schiebefenster geklebt.
    50 1431 Roco Führerhaus umgebaut Lokführer
    50 1431 Roco Führerhaus umgebaut
    50 1431 Roco Führerhaus zugerüstet von seitlich vorne

    Soweit für heute meine Ausführungen. Momentan schreib ich an einer längeren Sache, deshalb bitte ich um Geduld, es geht immer ein wenig weiter!


    Quelle:
    [1] Eisenbahn-Fachbuch-Verlag Resch, H. Skasa, Kriegslokomotive K52, Technisches Porträt einer tausendfach produzierten Dampflokomotive

    Material:
    Roco http://www.roco.cc
    123141 Führerhaus 2 Fenster Dachhutze
    127756 Führerhaus 4 Fenster Normlüftung

    Evergreen http://www.evergreenscalemodels.com
    106 (K-7) .010x.125 Inch (0,25x3,2mm)
    112 (B) .015x.040 Inch (0,4x1,0mm)
    114 (B) .015x.080 Inch (0,4x2,0mm)
    116 (L-7) .015x.125 Inch (0,4x3,2mm)

    Revell http://www.revell.de
    39607 Plasto Spachtelmasse
    39604 Contacta Professional


    Edit: Druckfehler beseitigt...
    Edit: Begriff +Dachlüfter+ in +Lüftungsaufsatz+ geändert

  • Hallo Leute!


    Hier fange ich einmal an die Änderungen welche die DB vorgenommen hat aufzulisten. Auch diese Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollzähligkeit und auch hier ich habe mich nur auf die Aspekte beschränkt welche meines Erachtens nach in 1:87 im Modell darstellbar sind. Die Jahreszahlen sind nur Annäherungswerte die angeben wann die Änderungen hauptsächlich ausgeführt worden sind. Diese Änderungen können durchaus schon vor oder nach dem angegebenen Zeitraums gemacht worden sein.


    Splitterschutzkästen entfernt 45 - 46


    Anbau von Witte Windleitblechen an ÜK Loks welche keine hatten 49 - 55


    Dito Austausch der Wagnerbleche gegen Witte 55 - 60 ; Anm.: Letzte Lok mit Wagnerblechen durch Foto 1963 nachgewiesen


    Vorwärmeranlagen an ÜK Loks angebaut 49 - 60; Anm: bei SAAR Loks sogar noch später


    Wieder richtige Lokschilder 54- 60


    3. Spitzenlicht 55 - 60


    Doppelverbundluftpumpe durch Wülfel Luftpumpe ersetzt 56 - 62


    52er Dachlüfter der ÜK Loks durch die Regelausführung ersetzt 57 - 61; Anm.: nicht bei allen Loks wurde das ausgeführt


    Schutzblech an der Speisepumpe 57 - 61


    Regenschutzleisten am Fhs. Dach 63 - 65


    Indusi Anlage 63 - 68; Anm.: Magnet nur rechts für Vorwärtsfahrt


    Indusimagnet auch links 65 - 72


    Kesselspeiseventile höher legen bei ÜK- und 52er Kessel 51 - 58


    52er Kessel für BR50 herrichten 52 - 62


    engerer Schonstein 51 - 62


    Nalco Einfüllstutzen am Tender 55 - 61


    Kabinentender 59 - 62


    Daneben gibt es noch eine ganze Reihe Änderungen ausserhalb der amtl. Verfügungen.


    Windleitbleche:
    Hier gab es WLB von der 52er, eckig ohne Randverstärkungen. Des weiteren die erste Bauform "weit gestellt" welche schräg und weiter von der Rauchkammer weg montiert wurden; aber auch diese treffen die serienmässigen Roco WLB nicht. Dann noch die Regelausführung.
    In der 1. Stufe erhielten Loks welche keine WLB hatten solche. Anschliessend wurden die Wagner WLB gegen Witte WLB getauscht.


    Frontschürze:
    Diese wurde oft beim Tausch der Wagner gegen Wittebleche abgebaut. Bei fast allen Loks verschwanden die Schürzen im Lauf der 1960er Jahre, einige wenige behielten sie aber auch bis zur Ausmusterung.


    Läutewerk:
    ÜK Loks hatte in der Regel keine Glocke, als die Loks über die Dörfer kamen (d.h. auf die Nebenstrecken) wurde ein Läutewerk angebaut.


    52er Teile:
    Nicht nur die Kessel, sondersn auch viele andere nützliche Teile der ausgemusterten BR52 kamen später an die BR50. Die DB konnte sich wegen der vorhandenen großen Anzahl der BR50 erlauben die BR52 bis 1953 komplett auszumustern. Dabei wurde im Extremfall nur der Rahmen der BR52 tatsächlich verschrottet, der Rest wanderte ins Ersatzteillager. Später tauchten diese Teile dann bei der BR50 wieder auf:
    - Kessel
    - Zylinderblöcke
    - Rauchkammertüren
    - Radsätze
    - Gestänge
    - Führerhäuser, jedenfalls Teile davon wie die Rückwände und Türen
    - Wannentender
    - Bremsenteile
    - u.v.a.m.
    Als Anmerkung: Mit Übernahme der Saarbahnen kamen Anfang der 1960er Jahre noch einmal BR52 in den Bestand der DB. Ebenso ÜK 50er ohne WLB.


    Rauchkammertüren:
    Hier gab es ein Sammelsurium verschiedenster Bauarten:
    - Original
    - dito aber Zentralverschluß abgebaut; das Handrad verschwand bei allen DB Loks
    - von der BR52
    - Behelfsrauchkammertüren aus flachen Blechplatten mit aufgeschweißten Verstärkungsrippen
    - Neubau RKT


    Lampen:
    Die Regelausführung waren die sog. Topflampen.
    Später wurden sie durch die DB Reflexscheinwerfer als 3. Spitzenlicht ergänzt.
    Dann wurden die Topflampen allmählich durch die DB Reflexscheinwerfer ersetzt. d.h. die DB Reflexscheinwerfer kamen auch auf die Pufferbohlen. Jeweils eine Reflex- und eineTopflampe auf der Pufferbohle waren dabei gar nicht mal so selten.


    Tender:
    ÜK Tender mit nur einer Leiter hinten bekammen die 2 Leiter nachgerüstet.
    Des weiteren wurden die Handstangen hinten oben auf dem Wasserkasten wieder angebracht.
    Später wurde eine Wasserklappenmechanik eingebaut, welche es erlaubte die Klappen zum Wassernehmen vom Boden aus zu öffen. Wurde zuerst an Loks angebracht die unter Fahrdrahtstrecken verkehrten.


    Sonstiges:
    - Blitzschilder bei Loks welche unter Fahrdrähten verkehrten
    - 2. Fenster in den ÜK-Führerhausseitenwänden eingebaut
    - Kupplung mit Wannentender, wobei es hier auch Wannentender mit Übergangsbühnen für offene Führerhäuser gab. Wobei es wiederum WTD mit und ohne Windschutz gab.
    - die bekanntere Form mit geschlossenen Fhs. und WTD
    - Franco Crosti Kessel
    - Der berüchtigte "Schwerter Rahmenringtausch"



    Das war es erst einmal.
    Ausdrücklich zum Mitmachen, Ergänzen, Korrigieren aufgerufen!




    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    Einmal editiert, zuletzt von Lutz K ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Foristi,


    Nein, dies ist nicht der „etwas längere Bericht“, den ich beim letzten Mal angekündigt hatte. Aber als Pausenfüller mache ich mal mit den Baugruppen weiter:
    Heute beschäftige ich mich kurz mit den Windleitblechen


    Die Lokomotiven der BR 50 bekamen ursprünglich Windleitbleche angebaut, die Richard Paul Wagner zugesprochen werden. Im Übergang zur Kriegslokomotive fielen diese später weg (Materialersparnis – Forderung von Degenkolb).
    Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden bei der DB ab 1949 wieder Windleitbleche angebracht, jedoch in der kleineren Ausführung nach Friedrich Witte. Auch die BR 52, ohne Bleche geliefert, bekam in den Nachbauversionen Witte-Bleche angebaut.
    Die Witte-Bleche gab es in zwei Versionen, mit und ohne Randverstärkung. Letztere wurden meist mit der (späten) BR 52 geliefert, vereinzelt waren sie aber auch an der BR 50 zu finden.
    Lutz K. hat am 19. August 2015 unter +Änderungen an der BR50 bei der Deutschen Bundesbahn+ schon etwas zur Montage der Bleche geschrieben. Weit gestellt zu Beginn der Umbaumaßnahmen, näher an den Kessel gerückt in späteren Jahren.
    Ein Hinweis sei noch erlaubt: Im DSO wurde die Diskussion der Windleitbleche und ihrer Namensgeber bereits in 2006 und 2008 geführt. Siehe hierzu [3] und [4].


    2.2.1 Witte-Windleitbleche
    2.2.1.1 Roco BR 50
    Roco’s Witte Windleitbleche treffen für mich die Regelausführung mit der Randverstärkung schon ganz gut. Die ersten Nachbildungen hatten noch klobige Verdickungen in der Mitte von jedem Witte- Windleitblech für die Halterungen, die heutigen Bleche sind in einer schönen, sehr dünnen Version geliefert worden.


    Die Windleitbleche sind irgendwo zwischen der weit gestellten und der engen Version montiert. Um sie vorbildgerecht enger zu stellen, sollten die Halterungen ein wenig befeilt werden. Für die weit gestellte Version müssen die Bleche weiter herausgezogen werden, am unteren Teil weiter eingebogen werden und die unteren Halter ein wenig weiter hinausgezogen werden, um die Schrägstellung zu erreichen.


    2.2.1.2 Weinert BR 50 ohne Schlitz
    Alternativ zu den Roco-Blechen können solche von Weinert verwendet werden. Sie sind bereits vorgebogen, nur die Halterungen müssen noch gebogen werden. Diese werden anschließend auf die Bleche geklebt oder gelötet.
    "


    2.2.1.3 Weinert BR 50 mit Schlitz
    Der Vollständigkeit halber erwähnt sei eine seltene Variante: die Verwendung von Witte-Windleitblechen mit einem unteren Schlitz, wie sie unter anderem bei den Baureihen 01 und 41 mit Neubaukessel, den Franco-Crosti 50.40, den Neubau-Baureihen 23, 65 oder 66 Verwendung fanden. Nach [5] sind nur wenige Loks bekannt, die solche Bleche trugen: 50 220 im Jahr 1975, 50 596 und 50 2789 (beide ohne Jahresangabe). Diese Bleche können mit Weinert-Windleitblechen dargestellt werden.


    2.2.1.4 Gützold BR 52
    Die BR 52 von Gützold verfügt über sehr fein gestaltete Witte-Windleitbleche ohne Rand. Leider brechen bei der Demontage der Lok diese Bleche gerne an den Halterungen ab. Ersatz lässt sich mit Hilfe von dünnem Messingstreifen, z.B. aus einem Ätzteilerahmen, schaffen. Einfach die alten Halterungen abschneiden, befeilen und neue Halter aus dem Ätzblech ausschneiden und biegen. Mit Sekundenkleber ankleben.


    2.2.1.5 Günther BR 52
    Die leider nicht mehr existierende Firma Günther hatte in ihrem Fundus Windleitbleche für die BR 52 im Programm. Diese eignen sich sehr gut, um an den BR 50 und 52 verwendet zu werden. Auch als hochwertiges Ersatzteil für abgebrochene Gützold-Windleitbleche sind sie zu verwenden. Eventuell sind sie noch aus der Bucht zu fischen…
    "


    2.2.2 Wagner-Windleitbleche
    2.2.2.1 Roco
    Roco’s Wagner-Windleitbleche weisen an der Innenseite bereits die Nachbildung der Nietbänder auf. Naturgemäß sind diese Bleche etwas „massiver“ ausgefallen, als die Weinert-Bleche aus dünnem Messingblech. Allerdings sind sie zum Wegschmeißen zu schade, weshalb ich sie -soweit möglich- weiterverwende. Sie werden mit zwei kleinen Rastnasen in der Schürze des geschlossenen Umlaufes eingeschoben und oben mit zwei Halterungen in den Kessel gesteckt. Eine Nachbildung der Diagonalverstrebung ist bei Roco entfallen, diese Bauteile müssen selbst hergestellt werden. Hierzu wurde ein Kunststoffprofil von evergreen mit 0,3 x 1,0mm verwendet, diagonal zugeschnitten und auf der Kesselauflage (am geschlossenen Umlauf) und am Windleitblech mit Sekundenkleber befestigt. Nicht am Kessel befestigen, da der Kessel dann bei einer Demontage der Lok nicht mehr vom Umlaufblech getrennt werden kann.
    Anmerkung: Bei meiner nächsten Lok mit Wagner-Windleitblechen werde ich auf ein noch schmaleres evergreen Profil, etwa 0,3 x 0,5mm, ausweichen… Könnte von oben besehen besser aussehen. :whistling:
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    2.2.2.2 Weinert
    Weinert bietet ebenfalls Wagner-Windleitbleche für die BR 50 an. Auf die innen glatten Bleche sollte jedoch unbedingt die Nachbildung der Nietbänder geklebt werden. Bei Einzelkauf fehlen auch hier die Verstrebungen, die wiederum selber hergestellt werden müssen. Hierzu eignen sich erneut Teile eines Ätzrahmens. Ablängen, Befeilen und Einkleben oder Einlöten folgen. Im Umbausatz zu einer DRG-Maschine ist für die Verstrebung ein Messingdraht beigelegt.
    Anmerkung: In [1] auf Seite 43, Bild 52 und in [2] auf Seite 105, Bild 639 ist als untere Verstrebung eindeutig ein Flacheisen zu erkennen, weshalb ich den Messingdraht nicht verwenden werden.


    Bauteile
    Roco, Modelleisenbahn München GmbH (www.roco.cc)
    109502 Witte-Windleitblech links
    109503 Witte-Windleitblech rechts
    100489 Wagner-Windleitblech links
    100490 Wagner-Windleitblech rechts


    Weinert Modellbau, Weyhe-Dreyhe (www.weinert-modellbau.de)
    4145 Umbausatz BR 50 DRG/DB (Epoche IIIa) für Roco-BR 50
    8900 Paar Windleitbleche , Bauart Witte, geätzt und gebogen, mit Schlitz und Befestigung
    8901 Paar Windleitbleche , Bauart Witte, geätzt und gebogen, ohne Schlitz, mit Befestigung
    8911 Paar Windleitbleche, Bauart Wagner, geätzt und gekantet, mit Befestigung für BR 50
    8912 Paar Nietbänder für Rückseite Wagner Windleitbleche Best.-Nr. 8911


    Gützold, Zwickau (www.guetzold.de)
    Windleitbleche werden laut aktueller Internet-Ersatzteil-Liste nicht als Ersatzteil angeboten.


    Günther (Firma aufgegeben)
    1255 Paar Windleitbleche , Bauart Witte, geätzt und gebogen, ohne Schlitz, mit Befestigung


    Quellen
    [1] EK, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 1: Deutsche Reichsbahn
    [2] EK, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 2: Deutsche Bundesbahn
    [3] http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,3735829
    [4] http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,3112735
    [5] Foto: Ulrich Budde: http:// www.bundesbahnzeit.de/page.php?id=Baureihe 050


    Edit: 12.09.15 Konfusion beseitigt

  • Hallo Andeas!


    Jetzt bin ich etwas konfus bei den Roco Witteblechen, sie das 2. Foto in Deinem letzten Beitrag.
    Die Ausführung mit Verdickung, das untere auf dem Foto, kenne ich nur bei der Erstausgabe der Roco 50er von 1992 (Betr.-Nr 50 2840, Best.-Nr 43288)
    Hier war die Verdickung erforderlich weil die Haltelaschen aus Blech waren und so als Einlegeteil in der Form umspritzt wurden.
    Bei der 2. Auflage an 1993 sind die WLB dann geändert worden (Betr.-Nr. 50 987, Best.-Nr. ebenfalls 43288) so wie es auf dem Foto das obere Teil darstellt.


    [irony]Wenn die untere Ausführung, wie auf dem Foto abgebildet, jetzt ganz aus Kunststoff besteht, dann ist das in der Tat Roco Qualitätsmurks. Hier haben die dann wahrscheinlich nach dem Genuß von reichlich selbstgebrannten Slivovitz :verrueckt: die alte Form für die Blechlaschen aufgespannt und dabei höchstens Gedanken über die anstehende Knoblauchernte im Kopf gehabt +>< [/irony]

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Lutz,


    Asche auf mein Haupt.... Bin da einem dicken Bären aufgesessen! Eine meiner letzten Erwerbungen (zugegeben: Gebraucht) hatte die klobigen Bleche, obwohl Baujahr 2012! Hat der Vorbesitzer vielleicht dran rumgewerkelt?...
    Deshalb: Ich habe die Konfusion beseitigt und richtig gestellt, Danke Lutz für Deine Richtigstellung

  • Hallo Andreas!


    Die Vermutung von Veränderungen durch den Vorbesitzer liegt bei einer Lok aus 2. Hand nahe.
    Aber im Moment ist bei Roco alles möglich, daher Augen auf beim Roco Kauf von Neuware.

    • Offizieller Beitrag

    Gestern war es "trockene Materie", heute ein wenig Modellbau, sozusagen die Sonntagsbastelei!
    Ich gehe noch einmal zu den Führerhäusern zurück.
    Nachdem ich beim letzten Mal das verkorkste Roco-Führerhaus mit dem Lüftungsaufsatz ein wenig „aufgepeppt“ habe, komme ich nun zum Umbau eines Normführerhauses in ein solches mit Lüftungsaufsatz. Hierbei entsteht der Lüftungsaufsatz im kompletten Eigenbau.

    Hier nochmal als Wiederholung die korrekten Maße aus [1] – siehe auch meinen Bericht vom 09.08.2015
    Höhe an den seitlichen Aufsatzblechen: 260mm / 1:87 2,98mm gerundet 3,0mm
    Tiefe der Dachlüftung: 800mm / 1:87 9,19mm gerundet 9,2mm
    Breite der Dachlüftung: 950mm / 1:87 10,90mm gerundet 11,0mm
    Abstand zur Vorderkante des Führerhauses: 350mm / 1:87 4,02mm gerundet 4,0mm

    Für einen Umbau muss die falsche Regellüftung abgeändert werden. Hierzu wurden die alten Lüfter mit Kunststoffspachtel aufgefüllt und gründlich aushärten gelassen (am besten über Nacht).
    Nach dieser Wartezeit wurden die Flächen glatt geschliffen und der Dachrundung angepasst.

    Mit Kunststoffspachtel aufgefüllte Lüfter



    Nach dem ersten Schleifen


    Nun konnte der neue Lüftungsaufsatz angefertigt werden. Er wurde –sozusagen als Pausenfüller- aus einer 0,3mm dicken Polystyrolplatte gebaut und ist 11mm breit und 9,2mm tief. Benötigt wurden fünf Bauteile:
    zweimal die Seitenteile mit einer Länge von 9,2mm und 3,0mm Höhe
    einmal der vordere Abschluss der Haube 1,0 x 10mm
    einmal die schräge Fläche 7,3 x 10mm
    einmal die obere gerade Fläche 2,0 x 10mm

    Bauteile für ein gutes Dutzend Dachlüfter...


    Die Teile wurden zurechtgeschnitten, gefeilt und zusammengeklebt. Nach dem gründlichen Aushärten wurde der Lüfter erstmals glatt geschliffen, unebene Flächen und fehlerhafte Klebungen wurden erneut mit Kunststoffspachtel geglättet und überstehende Bereiche mit einem Skalpell abgetrennt.

    Drei fertige Lüftungsaufsätze vor dem Weiterbau


    Nach dem Aushärten der Spachtelmasse wurde wieder mit 1000er Schleifpapier geglättet. Nun erfolgte noch das Anpassen an die Dachkrümmung mit einer runden Feile. Als alles zur Zufriedenheit war, wurde der neue Lüftungsaufsatz mit 4,0mm Abstand zur Vorderkante des Führerhauses mit Kunststoffkleber mittig auf dem Dach festgeklebt.

    Lüftungsaufsatz auf dem Führerhaus der 50 1431


    Bauteile alphabetisch:
    Modulor http://www.modulor.de/
    0113595 ST Polystyrol-Platte 0,3mm x 245 x 495

    Revell http://www.revell.de
    39607 Plasto Spachtelmasse
    39604 Contacta Professional

    Roco (www.roco.cc/)
    100693 Führerhaus

    Quelle:
    [1] Eisenbahn-Fachbuchverlag Resch 2000, Skasa, Kriegslokomotive K 52 – Technisches Portrait einer tausendfach produzierten Dampflokomotive

    • Offizieller Beitrag

    Hallo, alle zusammen,


    ich habe leider aus beruflichen und privaten Gründen lange Zeit mit den Arbeiten an meinen Loks der BR 50 und 52 pausieren müssen. Die Ideen sind mir nicht ausgegangen, im Gegenteil, ich habe durch den Kontakt zu anderen Modellbahnern noch viele neue Ideen bekommen. Einige Umsetzungen bereiten mir aber doch diverse Kopfschmerzen. Zum einen, weil die benötigte Feinheit der Bauteile mit Kunststoff nicht zu erreichen ist, zum anderen, weil ich mich mit Ätzen und dem Anfertigen der benötigten Ätzvorlagen nicht auskenne. Aber das kann ja noch werden, für 2016 habe ich das jedenfalls auf meiner „To-Do-Liste“ ziemlich weit oben. Nun soll es aber wieder erst einmal ein wenig weitergehen, sowohl mit den Bauteilbeschreibungen, als auch mit dem Modellbau. Also: Starten wir mit Punkt….


    2.3 Umlaufbleche und Schürze
    Erneut beschäftige ich mich heute mit einem Bauteil, das unmittelbar mit dem Kessel und den daran angebauten Bauteilen zu tun hat: den Umlaufblechen.
    Streng genommen ist es natürlich kein Kesselbauteil, eher ein eigenständiges, vielfältig gestaltetes Detail einer Lokomotive.


    2.3.1 geschlossenes Umlaufblech
    Dieses Umlaufblech weist die unter der Rauchkammer geschlossene Schürze auf. Das Vorbild verwendete diese Bauform bei der BR 50 sowohl mit Wagner-, als auch mit Witte-Windleitblechen.


    Im Modell ist es in unterschiedlichen Versionen bei Roco verfügbar.
    2.3.1.1 für Wagner-Windleitbleche
    Das Bauteil ist aus Kunststoff. Hier sind Öffnungen für die Rastnasen des Wagner-Windleitbleches von Roco vorhanden. Es lässt sich leicht einschieben und wird somit sicher in seiner Position gehalten. Das Umlaufblech hat an der Lokführer- und der Heizerseite je eine Aussparung zur Aufnahme der Luft- und Speisepumpe. Eine Version, die auf der Heizerseite geschlossen ist, um zum Beispiel die Version mit Turbopumpe nachzubauen, ist nicht im Programm. Für eine solche Lokomotive – sie waren u.a. in den BD’en Münster, Wuppertal und Essen zu finden – ist Selbstbau angesagt. Entweder man fertigt gleich den ganzen Umlauf selber an, oder die Öffnung auf der Heizerseite wird mit einem Stück einer Messing-Riffelblechplatte von Weinert verschlossen.
    Da ich die Anfertigung eines kompletten Umlaufes für zu aufwendig halte, habe ich mich für die letztere Version entschieden. Dabei sind in der Optik allerdings Kompromisse einzugehen, da sich die Struktur der Riffelung nicht sauber weiterführen lässt. Ein mehr oder weniger sichtbarer Rand bleibt leider erhalten. Schwarz lackiert und leicht gealtert sollte dieser Umstand für das Auge des Betrachters allerdings in den Hintergrund treten.
    Roco BR 50 mit Schuerze 2 Pumpen


    Roco BR 50 mit Schuerze fuer Turbopumpe


    2.3.1.2 für Witte-Windleitbleche
    Bei diesem Kunststoff-Umlaufblech sind die Öffnungen für die Rastnasen des Wagner-Windleitbleches verschlossen. Auch hier fehlt ein Blech mit geschlossenen Pumpenbereichen.
    Roco BR 50 mit Schuerze fuer Witte


    2.3.2 offenes langes, seitliches Umlaufblech
    Das „offene“ Umlaufblech in der langen Version reicht bis über die Zylinder fast bis an den vorderen Rand der Rauchkammer heran. Er entstand beim Vorbild auf Grund der Vereinfachungsverfügung vom März 1942 [1, Seite 61]. Diese Variante wurde durch die Herstellerfirmen in unterschiedlichen Längen geliefert. So lieferte die Maschinenfabrik (MA) Eßlingen die 50 2668 im Juni 1942 mit einem in der Mitte der Rauchkammer endenden Umlauf [1, Seite 65, Bild 72], Henschel im gleichen Jahr die 50 2346 ÜK mit bis an die Rauchkammertüre reichendem Umlauf [2, Seite 209, Bild 801]. Diese Varianten gab es mit –nur nach dem 2. Weltkrieg - und ohne Windleitbleche.
    Darüber hinaus entstand sie durch den nachträglichen Abbau der seitlichen Teile der Schürze (z.B. 50 272, Bw Landau [2, Seite 99, Bild 623]) oder deren vollständiger Entfernung unter der Rauchkammer, wobei man den Umlauf ab der ersten Kesselhalterung einfach stehen ließ. Diese Varianten gab es mit Witte-Windleitblechen (z.B. 50 1044, Bw Göttingen [2, Seite 105, Bild 639]).


    Im Modell ist diese Version aus einem geschlossenen Umlauf zu erstellen. Die vordere Schürze wird direkt am Übergang von der Schürze zum Umlauf abgetrennt, am besten mit einer feinen Roco-Säge. Dann wird aus einem Polystyrolstück die Kesselhalterung nachgebildet und an den vorderen Abschluss des Umlaufes geklebt.
    Der Modellbau folgt noch, deshalb gibt es hier noch keine Bilder davon.


    2.3.3 offenes kurzes, seitliches Umlaufblech
    Dies war bei späteren Lieferserien der BR 50 (und der BR 52) die Serienausstattung und ist die Standard-Rückbauvariante der DB. Diese Variante ist von Roco in mehreren Versionen erhältlich.


    2.3.3.1 BR 50
    Für die BR 50 ist das Blech mit den erwähnten Öffnungen für die Speise- und die Luftpumpe versehen. Der Führerhausboden ist –wie bei allen Roco Bauteilen- nachgebildet.
    Roco BR 50 ohne Schuerze 2 Pumpen
    Dieses Umlaufblech lässt sich auch selber wie oben beschrieben herstellen.
    Roco BR 50 ohne Schuerze fuer Turbopumpe
    Diese Variante wird auch von Roco angeboten. Dieses Umlaufblech ist -entgegen dem der BR 52 in den letzten Varianten- noch aus Kunststoff gefertigt.


    2.3.3.2 BR 52
    2.3.3.2.1 Roco
    Für die BR 52 hat Roco das kurze Umlaufblech modifiziert. Es ist nicht mehr aus Kunststoff gefertigt sondern aus Metall! Ob sich dies beim Modellbau als Vor- oder Nachteil erweisen wird, muss ich erst noch feststellen. Jedenfalls hat sich die Art der Montage und Demontage dieser Lokomotiven gegenüber den älteren Versionen schon deutlich verändert.
    In diesem Umlaufblech ist die Öffnung für die Speisepumpe verschlossen. Für die Aufstiegsleitern zum geschlossenen Führerhaus ist eine Führung eingebaut, die Beweglichkeit der Aufstiege wird federnd durch einen Draht hergestellt.
    Roco BR 52


    2.3.3.2.2 Gützold BR 52
    Gützold hat für seine BR 52 ein Kunststoff-Umlaufblech konstruiert. Entgegen den Roco-Umläufen hat Gützold auf die Nachbildung des Führerhausbodens verzichtet.
    Dieses Bauteil eignet sich hervorragend als Bauteilspender, vor allem die seitlichen Riffelbleche. Sie sind in Länge und Breite identisch mit den entsprechenden Bauteilen bei Roco. Mit ihnen ließen sich diverse Bauteilvarianten herstellen.
    Gützold BR 52


    2.3.3.2.3 Piko/Gützold BR 52 Kon
    Für die Kondenslokomotive der BR 52 wurde ein Umlauf konstruiert, an dem auch Teile der Kondensationseinrichtung (Rohre und Pumpen) und weitere Bauteile angespritzt sind (Steuerungsteile, Führerhausaufstiege). Das Umlaufblech kann nur an einer Kondenslokomotive verwendet werden.
    Piko-Gützold BR 52 Kon


    2.3.3.2.4 Märklin/Trix BR 52 Kon
    Märklin hat, analog zu Gützold, am Umlauf weitere Bauteile angespritzt. Das Bauteil ist aus Kunststoff. Leider haben die Umläufe Noch konnte ich das Bauteil (oder doch zwei??) nicht vom Kessel trennen, es wiedersetzt sich zurzeit standhaft allen Versuchen. Deshalb gibt es das Foto nur mit Kessel….
    Märklin-Trix BR 52 Kon


    2.3.3.2.5 Märklin/Trix BR 42.90 FC
    Die Franco-Crosti Variante der BR 52 gehört als BR 42.90 eigentlich nicht so ganz in diese Beschreibungen. Aber da die Basis beim Vorbild (und im Modell) eben die BR 52 ist, behandele ich die Bauteile hier ganz kurz. Wie bei der BR 52 Kon aus gleichem Hause sind die Umläufe an den bekannten Wülsten ausgespart, was die Bauteile nur für den originalen Märklin Kessel verwertbar sind. Sie sind aus Kunststoff und bestehen aus zwei Teilen. Angespritzt sind Steuerungsbauteile, Luftbehälter, die „Verkleidung“ der Frischdampfrohre, sowie die vorderen Tritte auf den Umlauf.
    Also, was tun mit den Bauteilen? Das kommt tatsächlich auf den Verwendungszweck an. Wer die Lok im Zustand ohne Windleitbleche darstellen möchte, kann die Bauteile –nach Anpassungsarbeiten- weiterverwenden. Im Zustand mit den Wagner-Windleitblechen muss ein neuer Umlauf gebaut werden. Dazu liegt aktuell ein Roco-Umlauf mit Schürze auf dem Basteltisch, er soll später an den massiv bearbeiteten Kessel angepasst werden. Zum Umbau dann später mal mehr…
    Märklin-Trix BR 42-90-1


    Märklin-Trix BR 42-90-2


    2.3.3.2.6 Roco/Weinert BR 50.40 FC
    Weinert’s Umlaufbleche für die Franco-Crosti Variante der BR 50 sind aus Weißmetall gefertigt. Zur Qualität braucht ja nichts gesagt zu werden. Leider sind die Bauteile nur für die Franco-Crosti-Lok zu gebrauchen.
    Weinert BR 50-40


    Weinert BR 50
    Das Modell, bzw. dieser Bausatz, steht mit leider nicht zur Verfügung. Hier freue ich mich sehr über Ergänzungen der Leser.


    Den Modellbau zeige ich etwas später, die Weihnachtsferien nahen ja…


    Im Übrigen: Ich habe vermutlich nicht alle Versionen der hier beschriebenen Bauteile. Wenn jemand weitere Bauteile kennt, so würde ich mich über einen entsprechenden Beitrag (wenn möglich mit Bild) in diesem Faden sehr freuen. Davon lebt schließlich dieses Forum. Danke dafür!


    Quellen:
    [1] EK, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 1: Deutsche Reichsbahn
    [2] EK, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 2: Deutsche Bundesbahn


    Alle eingestellten Fotos:
    Copyright bei Andreas B


    Edit: 2015-12-19 Umlaufblech der BR 50 ohne Öffnung für die Speisepumpe in Kunststoffausführung eingefügt.
    Edit: 2015-12-19 Angaben zum Umlaufblech der BR 52 ergänzt.

    • Offizieller Beitrag

    Tender – na klar, braucht jede 50 oder 52 - und ist sicherlich schnell abgehakt…. Dachte ich und irrte mich!
    Damit ein frohes moin moin zusammen.


    Der heutige Beitrag zur Reihe „Besuch im AW Kolvoerde“ hat fast 6 Monate Recherchearbeit gebraucht! Ich hätte nie geglaubt, dass dieses doch so „banale“ Thema solche Dimensionen annimmt! Da ist die Zeit für das Zusammenfassen der Ergebnisse schon fast zu vernachlässigen…
    Gelitten hat dabei der immer wieder verschobene Modellbau. Aktuell ist er, soweit er für meine Modelle in Frage kommt, nicht in allen Bereichen abgeschlossen, geschweige denn begonnen. Hier benötige ich einfach mehr Zeit… Aber jetzt erst mal der Reihe nach.


    Beim Stöbern in der einschlägigen Literatur und im Internet bin ich immer wieder auf Details gestoßen, die zumindest eine Erwähnung wert sind.
    Letztlich könnte man alleine über die Tender der BR 50 und 52 ein ganzes Buch schreiben…. aber nicht hier. Deshalb gehe ich nicht auf die Entwicklungsgeschichten der einzelnen Tenderbauarten ein, der geneigte Leser möge dazu die unten angeführten Quellen nutzen.
    Auch ich habe mich ausschließlich aus diesen Sekundärquellen informiert. Es stellt sich jedoch die Frage, welche Bauart den nun mit welcher Baureihe gekuppelt war?


    Dazu folgende Liste für die DB:
    1. BR 50
    a. 2‘2’T26 Kastentender für offenes Führerhaus


    b. K2‘2’T26 Kastentender für geschlossenes Führerhaus 50 3082 [2, Seite 89]


    c. 2‘2’T26 Kabinentender für offenes Führerhaus
    -- in Vorserien-Bauart 50 2500 [51]
    -- in Serien-Bauart 50 1880 [36, Bild33]


    d. 2‘2’T26 Kabinentender für geschlossenes Führerhaus 50 3121 [36, Bild 69]


    e. 2‘2’T26 Kastentender für offenes Führerhaus mit Rucksackkabine
    -- Bauart 1 glattes Dach, 1 Tür, oben und unten schräg 50 1461 [2, Seite 63]
    -- Bauart 2 aufgeschweißtes Dach, 1 Tür, oben und unten schräg 50 2847 [31, Seite 81]
    -- Bauart 3 aufgeschweißtes Dach, 1 Doppeltür, oben und unten schräg 50 2843 [37]
    -- Bauart 4 aufgeschweißtes Dach, 1 Tür oben schräg, unten gerade 50 408 [34, Seite 49 und 37]


    f. 2‘2’T26 Kastentender für offenes Führerhaus mit Versuchskabine in Tendermitte 50 3153 [36, Bild 62], 50 1473 [38]


    g. 2‘2’T26 Kastentender für offenes Führerhaus, Franco-Crosti (FC) Kohleversion 50 4001-4010, 4012-4031 [3]


    h. 2‘2’T26 Kastentender für offenes Führerhaus, Franco-Crosti (FC) Ölversion50 4011 [3, Seite 114]


    i. K4T30 Steifrahmentender für offenes Führerhaus 50 2960 [2, Seite 89]


    j. K4T30 Steifrahmentender für geschlossenes Führerhaus
    - Standardbauweise 50 3117 [2, Seite 88]


    k. 2‘2’T34 Kastentender für offenes Führerhaus 50 1337 [2, Seite 91] bei der DB nur in der frühen Nachkriegszeit
    [1, Seite 340, Beispielbild 50 2211]


    l. 2‘2’T30 Wannentender für offenes Führerhaus,
    - Regelbauart mit schräger Kante des Kohlekastens, vorne abgeschrägt
    -- 4 kurze Streben, 2 Wasserkastendeckel, niedrig, außen 50 220 [2, Seite 98]
    -- 4 kurze Streben, 2 Wasserkastendeckel, hoch, außen 50 028 [50]
    -- 4 kurze Streben, 1 Wasserkastendeckel, hoch, hinter Kohlenkasten 50 2428 [36, Bild 68]
    - mit schräger Kante des Kohlekastens, vorne gerade
    -- gemischte Streben, 2 Wasserkastendeckel, hoch, außen Anmerkung 1b 50 3054 [37]
    - mit schräger Kante des Kohlekastens, vorne abgeschrägt, belgische Bauart mit Windschutz
    -- 4 kurze Streben, 2 Wasserkastendeckel, niedrig, außen und umlaufendem Bord 50 2367 [2, Seite 91]
    -- 4 kurze Streben, 2 Wasserkastendeckel, niedrig, außen 50 907 [2, Seite 197]
    - mit gerader Kante des Kohlekastens, vorne abgeschrägt, belgische Bauart mit Windschutz
    -- 4 gemischte Streben, 2 Wasserkastendeckel, niedrig, außen Anmerkung 1e 50 2473 [99]


    m. 2‘2’T30 Wannentender für geschlossenes Führerhaus
    - mit schräger Kante des Kohlekastens, vorne gerade
    -- 4 kurze Streben, 2 Wasserkastendeckel, niedrig, außen 50 3057 [36, Bild 64]
    -- 4 kurze Streben, 2 Wasserkastendeckel, hoch, außen 50 3089 [2, Seite 237]
    -- 4 kurze Streben, 1 Wasserkastendeckel, hoch, am Tenderende 50 3129 [36, Bild 58]
    -- 4 kurze Streben, 2 Wasserkastendeckel, niedrig, am Tenderende, Leiter am Kohlenkasten,
    Haltegestell für Werkzeugkiste am Tenderende 50 3097 [53]
    - mit gerader Kante des Kohlekasten, vorne gerade
    -- 4 kurze Streben, 2 Wasserkastendeckel, niedrig, außen 50 3104 [36, Bild 29]
    -- 4 lange Streben, 2 Wasserkastendeckel, niedrig, außen 50 3161 [2, Seite 157]
    -- 4 kurze Streben, 1 Wasserkastendeckel, hoch, am Tenderende 50 3075 [2, Seite 169]
    -- 4 lange Streben, 1 Wasserkastendeckel, hoch, am Tenderende 50 3045 [36, Bild 62]
    -- 4 gemischte Streben, 2 Wasserkastendeckel, niedrig, außen
    --- Anmerkung 1a 50 3144 [45],
    --- Anmerkung 1b 50 3168 [2, Seite 37, Bild 544],
    --- Anmerkung 1c 50 3162 [2, Seite 20, Bild 516],
    --- Anmerkung 1d 50 3169 [37]


    n. 2‘2’T32 Wannentender für geschlossenes Führerhaus Anmerkung 2
    - mit gerader Kante des Kohlekastens, vorne gerade
    -- 4 lange Streben, 2 Wasserkastendeckel, niedrig, außen 50 3143 [52]


    2. BR 52 Anmerkung 3
    a. K2‘2’T26 Kastentender für geschlossenes Führerhaus 52 190 [28, Seite 27]


    b. K4T30 Steifrahmentender für geschlossenes FührerhausStandardbauweise 52 2257 [29, Seite 66]


    c. 2‘2’T30 Wannentender für geschlossenes Führerhaus
    - gerade Kante des Kohlekasten, vorne gerade
    -- 4 kurze Streben, 1 Wasserkastendeckel, hoch, am Tenderende 52 140 [29, Seite 58]
    -- 4 gemischte Streben, 1 Wasserkastendeckel, hoch, am Tenderende Anmerkung 1b oder 1e 52 891 [28, Seite 52]
    - mit schräger Kante, des Kohlekasten, vorne gerade
    -- 4 kurze Streben, 2 Wasserkastendeckel, niedrig, außen 52 3328 [29, Seite 60]


    d. 2‘2’T32 Wannentender für geschlossenes Führerhaus Anmerkung 3 52 2024 [57]


    e. 3‘2’T16 Kondenstender für geschlossenes Führerhaus 52 1858 [49]


    f. 2‘2’T13,5 Kondenstender für geschlossenes Führerhaus 52 2025 [26, Seite 14]


    Um das Bild noch ein wenig abzurunden im Folgenden noch Tender der BR 50 und 52 bei der DR. Wie ich einer Antwort weiter oben entnehmen konnte, gibt es unter den Mitlesern ja mindestens einen, der sich auch mit diesen Baureihen bei der DR beschäftigt.
    Auf die abweichenden Tenderbauarten gehe ich im Modell, zumindest vorerst, nicht ein.


    1. BR 50 (50.0-31, 50.35-37, 50.40, 50.50)
    a. 2‘2’T26 Kastentender für offenes Führerhaus


    b. 2‘2’T26 Öl-Kastentender für offenes Führerhaus 50 5008 [5, Seite 154]


    c. K2‘2’T26 Kastentender für geschlossenes Führerhaus 50 3093-7 [4, Seite 64]


    d. 2‘2’T28 Neubau-Kastentender für offenes Führerhaus 50 3014-3 [4, Seite 57]


    e. 2‘2’T30 Wannentender für geschlossenes Führerhaus 50 3110 [4, Seite 54]


    f. 2‘2’T34 Kastentender [4, Seite 54] auch bei der DR nur in der frühen Nachkriegszeit
    [1, Seite 340, Beispielbild 50 2211]


    g. K4T30 Steifrahmentender für geschlossenes Führerhaus
    - Standardbauweise
    -- ohne Aufsatzbretter auf dem Kohlenkasten 50 3048 [60, Seite 33]


    2. BR 52 (52.0, 52.80, 52.90)
    a. K2‘2’T26 Kastentender für geschlossenes Führerhaus 52 6373-6 [23, Seite 77]


    b. 2‘2’T30 Wannentender für geschlossenes Führerhaus
    - mit schräger Kante, des Kohlekasten, vorne gerade
    -- 4 kurze Streben, 2 Wasserkastendeckel, niedrig, außen 52 2571-7 [23, Seite 75]
    -- 4 kurze Streben, 2 Wasserkastendeckel, niedrig, außen, Aufsatzbretter auf Kohlenkasten 52 2614 [25, Seite 36]
    -- ohne Streben, 2 Wasserkastendeckel, niedrig, außen 52 2544 [37]


    c. 2‘2’T32 Wannentender für geschlossenes Führerhaus 52 360, [23, Seite 81] Anmerkung 3


    d. 2‘2’T24 Kohlenstaub-Wannentender für geschlossenes Führerhaus 50 9543-1 [23, Seite 67]


    e. 2‘2’T31,5 Kohlenstaub-Kastentender für geschlossenes Führerhaus 52 3594 [23, Seite 66]


    f. K4T30 Steifrahmentender für geschlossenes Führerhaus
    - Standardbauweise
    -- ohne Aufsatzbretter auf dem Kohlenkasten 52 3119-6 [25, Seite 126]
    -- mit Aufsatzbretter auf dem Kohlenkasten 52 183 [25, Seite 59]
    - verlängerter Kohlenkasten 52 2539 [23, Seite 92]


    g. 2‘2’T13,5 Kondenstender für geschlossenes Führerhaus 52 2008 [23, Seite 104]


    Auffällig bei der DR ist, dass -bis auf die Aufsatzbretter auf dem Kohlenkasten- an den 2‘2’T30 Wannentendern keine sichtbaren Änderungen ausgeführt wurden. Dafür ist der K4T30 Steifrahmentender in deutlich mehr Varianten als bei der DB im Einsatz gewesen.


    Anmerkung 1 gemischte Streben von Tenderanfang zum Tenderende gezählt:
    a. 4 Streben, 1. kurz, 2.-4. lang
    b. 4 Streben, 1. kurz, 2.+3. lang, 4. kurz
    c. 4 Streben, 1. kurz, 2. lang, 3.+4. Kurz
    d. 4 Streben, 1.+2. lang, 3.+4. kurz
    e. 4 Streben, 1.-3. lang, 4. kurz


    Anmerkung 2 Einsatz der BR 52 bei der DB
    Diese Baureihe wurde bekanntlich bis 1954 bei der DB ausgemustert – bis auf die Nachbauten mit verschiedenen Mischvorwärmern und die später aus dem Saarland hinzugekommenen Maschinen. Ein Einsatz bestimmter Loks ist deshalb nur anhand von Fotos nachweisbar und da ist die „Fotolage“ eher dürftig zu nennen. Insbesondere die Varianten 2‘2’T26 Kastentender und 3‘2’T16 Kondenstender sind aktuell nicht in Bildform nachweisbar.


    Anmerkung 3 Der Wannentender 2‘2’T32
    Bei den als 2‘2’T32 Wannentender aufgeführten Tendern handelt es sich um die Bauart, die mit zwei Drehgestellen mit 2,00m Achsstand ausgeliefert wurde. Diese Tender wurden ursprünglich mit einem Wasserinhalt von 34cbm angegeben, was rechnerisch wohl erreichbar gewesen wäre. Bei einer Ausliterung wurden jedoch „nur“ 32cbm Wasser gefasst. Dieser Tender ist in ausführlichen Diskussionen in DSO nachgewiesen worden.Die daraus entwickelte Regelbauform hatte zwei Drehgestelle mit 1,8m Achsabstand und 30cbm Wasserkasteninhalt -> 2‘2’T30. [54-59]


    Damit können für die Baureihe 50 bei der Deutschen Bundesbahn 14 Bauarten in insgesamt 31 Varianten nachgewiesen werden.
    Für die Baureihe 52 sind es 6 Bauarten in 8 Varianten.


    Bei der Deutschen Reichsbahn sind 6 Bauarten bei der BR 50 und 7 Bauarten in 11 Varianten bei der BR 52 zu vermerken.


    Zu den Listen sind Ergänzungen willkommen. Vor allem bei der DR sind bei mir noch erhebliche Wissensdefizite zu vermelden.


    Trotz aller Sorgfalt sind fehlerhafte Quellenangaben möglich. Hinweise dazu nehme ich gerne entgegen.
    Viele der zur Verfügung stehenden Aufnahmen sind in diversen Veröffentlichungen auch mehrfach zu finden. Ich habe mich meist auf eine Quelle beschränkt. Aufgeführt sind jedoch alle genutzten Quellen.


    Im Modell lässt sich, bis auf die Rucksack-Kabinentender (1.e.) und den Versuchskabinentender (1.f.), eigentlich jede Bauart mit Großserienteilen, teils unter Verwendung von Umbausätzen oder Zurüstteilen, herstellen.
    Modellbilder folgen im Teil 2, soweit vorhanden.


    Quellennachweise:
    [1] EK 1988, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 1: Deutsche Reichsbahn
    [2] EK 1988, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 2: Deutsche Bundesbahn
    [3] EK 2002, Ebel/Gänsfuß, Franco-Crosti - Die Baureihen 42.90 und 50.40
    [4] Endisch 2014, Endisch, Die Baureihe 50 bei der Deutschen Reichsbahn
    [5] Endisch 2007, Endisch, Baureihen 50.35 und 50.50, Die kohle- und ölgefeuerten Reko-50er der DR
    [6] Endisch 2010, Endisch, Baureihe 50.40, Die Neubau-50er der Deutschen Reichsbahn
    [7] EK, 2009, Bildarchiv-Band 40, Müller, Die Reko-50 der Deutschen Reichsbahn, Die Baureihen 50.35-37 und 50.50
    [8] Weltbild, Hehl, Baureihe 50
    [9] EJ, I/97, Weisbrod/Obermayer, Die Baureihe 50
    [10] EJ, Special 2/2013, Obermayer, DB-Baureihe 50
    [11] Lokrundschau, Jansen/Melcher, Die Lokomotiven der Baureihe 50 und ihr Verbleib
    [12] Lokrundschau, Heitmann/Melcher/von Steuber, Die Lokomotiven der Baureihe 50 und ihr Verbleib
    [13] Bufe 1986, Andreas, Bauunterschiede bei der Baureihe 50
    [14] EM, 7/85, Carstens, Auf allen Gleisen, Die Baureihe 50, Teil 1
    [15] EM, 8/85, Carstens, Auf allen Gleisen, Die Baureihe 50, Teil 2
    [16] Diener, Kupplung 84-November 2012, Henn, Der lange Weg zum Kabinentender für die Baureihe 50
    [17] EJ 1/1995, „HO“, Baureihe 50: Kabinentender
    [18] EJ I/97, Weisbrod / Obermayer, Die Baureihe 50
    [19] EM 3/2008, R. Ostendorf, Tender mit Vogelnest
    [20] MIBA 2011, S. Carstens, Güterwagen Band 6 – Bestände und Bauteile, Güterzug-Gepäckwagen
    [21] EK 2014, Schlegel/Lenhard/Stange, Die Baureihe 52.80 - Die Reko-52 der Deutschen Reichsbahn
    [22] EK 2005, Bildarchiv-Band 16, Wünschmann, Von der Kriegslok zum Arbeitstier, Die Baureihe 52 bei der DR
    [23] Endisch 2008, Reimer, Die Baureihe 52 bei der Deutschen Reichsbahn, Die Geschichte und die Statistik in den DR-Bahnbetriebswerken 1945-1994
    [24] EK 1988, Vogelsang, Das Bw Bochum-Dahlhausen und die Eisenbahn im mittleren Ruhrgebiet
    [25] Lokrundschau, Reimer, Die Lokomotiven der Baureihe 52 – Geschichte, Einsatz und Verbleib
    [26] Lok Report, Slaughter/Wassilijew/Beier, Kurze Geschichte der Kriegslokomotiven Baureihe 52 und ihrVerbleib in Ost und West
    [27] Fachbuchverlag Resch, Skasa, Kriegslokomotive K 52 – Technisches Portrait einer tausendfach produzierten Dampflokomotive
    [28] EJ, II/96, Weisbrod/Obermayer, Die Baureihe 52
    [29] EJ, Extra 1/2012, Weisbrod/Obermayer, Baureihe 52
    [30] EM 1/97, Ostendorf / Meißner, Faltblatt, Tender-Bauarten für die Baureihen 50 und 52
    [31] transpress 1994, Giese / Holzborn, Eisenbahn Reviere - Ruhrgebiet
    [32] Motorbuch Verlag, Ostendorf, Die Geschichte der Eisenbahndirektion Essen , Fahrzeuge und Betriebsführung 1895 bis heute
    [33] Kenning, Perillieux / Leven / Schwarz, Eisenbahnen in Euskirchen, Zwischen Eifel, Börde und Ville
    [34] EK 2007, Wolfgang Löckel, Auf Dienstreise – Unterwegs mit dem Zugförderungs-Dezernenten
    [35] [www.drehscheibe-online], HiFo, „Rucksack-Kabinentender der DB und auftretende Fragen (??) ohne Bilder“ von Andreas B vom 05.11.2011
    [36] Ulrich Budde, [http://www.bundesbahnzeit.de/page.php?id=Baureihe 050], Bauartunterschiede im Bild,
    Baureihe 50
    [37] Joachim Schmidt, [www.eisenbahnstiftung.de], hier in „Suche“ die Loknummer eingeben
    [38] Albert Gieseler, [www.albert-gieseler.de]
    [39] [www.drehscheibe-foren.de], HiFo, „Zugführer-Kabine im Tender der Baureihe 50 – Vorstellung 1958 (m1B)“ von Klaus Wedde vom 20.01.06
    [40] [www.drehscheibe-foren.de], HiFo, „053 153 mit ihrem Spezialtender Juni 1970 [m2B]“ von 'pilote' vom 03.04.2006
    [41] [www.drehscheibe-foren.de], HiFo, „05.06.1972 – Bilder aus’m Pott und Fragen dazu (m 10 B)“von Hartmut Riedemann vom 02.02.2010
    [42] [www.drehscheibe-foren.de], HiFo, „Jede Menge Kabinentender: BD Hamburg 1959 – 1962 komplett!“ von Lothar Behlau vom 25.01.2007
    [43] [www.drehscheibe-foren.de], HiFo, „Baureihe 50 mit Kabinentender: 3. Liste - Teil 1“bis Teil 4 von Der Bopparder vom 02.01.07 und Ergänzungen diverser Autoren
    [44] [www.drehscheibe-foren.de], HiFo, „Suche: BR 50 SA 206, Kabinentender“ von Hans-Günter Knode, vom 10.08.2010
    [45] http://www.drehscheibe-online.…68297,7368297#msg-7368297, HiFo, „DR 1967-08-06 D112 Berlin – Helmstedt weiter DB Ri Han – Stg – neu bearbeitet (46 B)“ von Karl-Friedrich Seitz, vom 10.04.2015 (Bild 41)
    [46] Rolf Schulze [www.traktionswandel.de
    [47] Helmut Dahlhaus [www. Bahnen-wuppertal.de]
    [48] Klaus D. Holzborn, www.78er,de
    [49] David Resch, www.Kondenslok.de
    [50] www.drehscheibe-online.de, allgemein
    [51] Aufnahme von U.U. / Slg. Klaus Wedde
    [52] Aufnahme von U.U. / Slg. Klaus Wedde
    [53] Aufnahme von Hans W. Fischbach
    [60] EK 2017, Lenhard/Groß/Schlegel, Die Reko-50 der DR - Die Baureihen 50.35 und 50.50 der Deutschen Reichsbahn


    Diskussionen zum 2‘2’T30/32/34 Wannentender in drehscheibe online
    [54] http://www.drehscheibe-online.…d.php?17,3894626,page=all, „EVENTUELL Wannentender T32 bei der DB mit Frage ?“, von Bw Roßlau, 24.07.2008
    [55]http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,3924087, „Wannentender und kein Ende? – Doch! Oder: Photoshops kleine Wunder (1 Doppel-Scan, viel Text)“, von Hartmut Riedemann, 15.08.2008
    [56] http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,4154988, „Der Bau der Kriegslokomotive R52 kann auf vollen Touren laufen (denkste...)“, von Bw Roßlau, 07.02.2009
    [57] http://www.drehscheibe-foren.de/foren/read.php?17,5967365, „Dokumentation zur BR52, der 2´2´T30 Wannentender mit 2m-Drehgestellen“, von fahr-meister, 01.07.2012
    [58] www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,6551760, „Frage an Helmut Philipp - Wannentender 2´2´T34-Kabine und Foto?“, von fahr-meister, 03.09.2013
    [59] www.drehscheibe-online.de, "versprochener Nachtrag, Verbleibstabelle K2´2´T34-Wannentender“, von fahr-Meister, Datum unbekannt
    [99] Quelle unbekannt, nur schriftliche Aufzeichnungen


    Abkürzungen:
    DB – Deutsche Bundesbahn
    DR – Deutsche Reichsbahn
    DSO – Drehscheibe-online
    EJ = Eisenbahn-Journal, Merkur Verlag
    EK = Eisenbahn-Kurier Verlag
    EM – Eisenbahn-magazin, Alba-Verlag


    Edit: 20.01.16 Ergänzungen eingefügt
    Edit: 22.10.17 Quelle [60] eingefügt, Tender-Liste DR BR 50 um Auflistung g. ergänzt

    • Offizieller Beitrag

    3 Hauptgruppe Tender


    Der letzte Teil behandelte ausschließlich die Vorbildsituation bei den Tendern der Baureihen 50 und 52.
    Heute zeige ich zu einigen Bauarten die dazugehörigen Tender im Modell. Vorab sei mir die Bemerkung erlaubt, dass ich hier Modelle mit teilweise angefangenem Modellbau zeige, einige Modelle sind auch noch im „fabrikneuen“ Zustand. Ich werde nur stichpunktartig auf sichtbare Änderungen eingehen, Details sind weiteren Einzelberichten als Ergänzung vorbehalten.Auch habe ich die Einteilung dem Modellbau angepasst und deutlich gekürzt, schließlich werden nicht alle im Vorbild vorhandenen Bauarten umgesetzt. Dies bedeutet, dass gleiche Tenderbauarten nur einmal dargestellt sind.


    ..3.1 Aufbauten
    …..3.1.1 2‘2’T26 Standardtender
    ……..3.1.1.1 für offenes Führerhaus



    Roco Standardmodell, freistehende Griffe am Wasserkastendeckel, freistehende Laternen, sonst keine Änderungen


    ……..3.1.1.4 für offenes Führerhaus der Franco-Crosti BR 50.40
    ………..3.1.1.4.1 Kohle Franco-Crosti



    Aus Weinert-Bausatz, geschlossene Kohlenkastenklappen, Zurüstung mit Weinertteilen


    …..3.1.2 2‘2’T26 Kabinentender
    ……..3.1.2.1 für offenes Führerhaus
    ………..3.1.2.1.2 Serienausführung



    Roco Standardmodell, nur Griffe freistehend


    …..3.1.3 2‘2’T30 Wannentender
    ……..3.1.3.1 für offenes Führerhaus
    ………..3.1.3.1.1 Fleischmann




    Zwei Fleischmann Wannentender der BR 50 / 38, Faulhabermotor, diverse Zurüstungen, Platz für Decoder gefräst


    ……..3.1.3.2 für geschlossenes Führerhaus
    ………..3.1.3.2.1 Roco



    Roco Wannentender ohne Änderungen und Zurüstungen


    ………..3.1.3.2.2 Gützold



    Gützold Wannentender, noch ihne Änderungen und Zurüstungen


    …..3.1.5 K4T30 Steifrahmentender
    ……...3.1.5.1 für offenes Führerhaus



    Basis Gützold Steifrahmentender, Kohlenkasten verlängert, Werkzeugkasten geändert, freistehende Laternen,


    ………3.1.5.2 für geschlossenes Führerhaus



    Gützold Steifrahmentender, Kohlenkasten zu niedrig, aber richtige Länge, richtiger Werkzeugkasten


    …..3.1.7 3‘2’T16 Kondensationstender



    Märklin / Trix Kondenstender, noch unbearbeitet


    …..3.1.8 2‘2’T34 Kastentender



    Roco Tender der BR 44 mit Faulhabermotor, Decoder, Zurüstteile, noch nicht im endgültigen Zustand


    Copyright für alle Bilder A. Boecker

  • Hallo Andreas,
    auch wenn es schon eine Weile her ist, seit ich mich das letzte Mal gemeldet habe, Deine Bauberichte lese ich mizt großem Interesse.
    Dabei ist es mir bisher noch garnicht bewußt geworden, wieviele Varianten es hier gegeben hat. Dabei betriofft es ja " nur" den Bereich der DB. Bei Reichsbahns dürfte es bestimmt nicht großartig anders aussehen.
    Besonders gut finde ich hier den Vergleich der unterschiedlichen Fabrikate- und die Angaben, was wo wie verwendet wird. Die Quellenangaben erleichtern die Recherchen ungemein.


    Sicherlich kann ich für meine Interessen- und Sammelbereiche nicht alles genau übernehmen- aber einiges ist doch übertragbar.


    Herzlichen Dank für diesen klar strukturierten und dadurch gut lesbaren Baubericht... hier kann ich mir ein Beispiel nehmen...


    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo Andreas!


    Einige Anmerkungen zum SchFleischmann-Wannentender möchte ich hier noch los werden. Als man das damals Teil neu auf den Markt brachte, waren im Produktionsprogramm von GFN noch Autorennbahnen zu finden:
    https://ssli.ebayimg.com/00/s/NTc2WDEwMjQ=/z/GFQAAOSw14xWIufN/$_75.JPG
    Und genau aus diesem Bereich sollen die Antriebsmotoren für den Wannentender gekommen sein. Mit einer Gesamtübersetzung von nur 1:10 konnten sie ihre Herkunft hinsichtlich der Fahreigenschaften nicht verleugnen. Der Einbau eines Faulhaber Motors ohne entsprechende Änderung der Getriebeübersetzung hat zur Folge, daß der Fauli zum sehr frühzeitigem Exitus gequält wird. Hier war ich schon einmal fast soweit diese Fehlkonstruktion wutentbrannt auf den Betonboden zu klatschen... X(
    Nun das Schicksal ist ihm erspart geblieben, er hat seine "Endlagerstätte" seines unbrauchbaren Antriebs beraubt hier einer Märklin 50er gefunden; Heavy Metal zu Heavy Metal:

    Der alte Märklin Rasselmotor hat hier tatsächlich bessere Fahreigenschaften als der Sch...wannentender von GFN.



    Was meine P8 schliesslich gerettet hat war der Gützhold Wannentender der einmal eine zeitlang einzeln angeboten wurde.
    Diesen hier habe ich damals für offene Führerhäuser mit einer Übergangsbühne versehen. So wäre er auch mit der 50er kuppelbar gewesen.
    Aus dem Kohlenkasten wurde ein Teil der Vorderwand heraus gesägt und die entstandene Öffnung mit einer Kunststoffplatte wieder verschlossen. Die Bühne und die angedeuteten Türen entstanden ebenfalls aus diesem Material. Die Aufstiege sind aus 0,5mm Messingdraht mit Trittstufen aus 0,3mm PS Plattenmaterial gefertigt. Heute würde ich einiges anders beim Umbau angehen, aber damals war ich noch nicht so weit.