Ausgerechnet Paulinenaue!

  • Hallo,


    nachdem ich seit einigen Jahren keine eigenen Dioramen gebaut und mich in erster Linie auf den Architekturmodellbau konzentriert habe, ist nun nach zweiwöchiger Bauzeit (nach Feierabend in den Abendstunden) mein LPG-Diorama mit dem Titel „Ausgerechnet Paulinenaue!“ fertig geworden.
    Kritik und Verbesserungsvorschläge sind in diesem Faden willkommen - ich bin keineswegs perfekt.


    Dazu gibt es natürlich auch eine kleine Geschichte, die sich so vielleicht irgendwo im Havelland abgespielt haben könnte und fortgesetzt wird...

    "Nächste Woche musste ma rüba nach Paue. Der Schlosser da is für längere Zeit ausjefalln und da müssn wa aushelfen." sagte Maiks Brigadier mit leichtem Grinsen - denn er wusste was das bedeutet...
    Maik war erst zwei Jahre bei der LPG "Neuland", wusste aber ganz genau, was drüben in Paulinenaue los war. Der Standort dort war keine typische landwirtschaftliche Einrichtung, sondern diente der Forschung und Untersuchung von Düngemitteln auf moorigen Flächen und dadurch bedingt, dass die Anlage verhältnismäßig klein ist und wenig Maschinen für die Bewirtschaftung notwendig waren, bedeutete das vor allem eins: wenig Arbeit und viel Langeweile. Die Redewengung "die Zeit totschlagen" soll dort erfunden worden sein, erzählten seine Kollegen.
    "Ja aba, ick wollte doch nächste Woche mit Benno den alten ZT wieda flott machen...." versuchte Maik einen Grund zu finden, sich um diese Aufgabe zu winden "Dit kann warten! Montach um sechs stehste da uffa Matte!" unterbrach ihn sein Brigadier und begab sich Richtung Kantine.


    Das Wochenende nutze Maik noch, um den Auspuff an seiner Schwalbe zu befestigen, der sich mal wieder losgerüttelt hatte aber die freien Tage gingen schnell vorbei und Montag um sechs stand er wie gefordert vor seinem neuen Brigadier und bekam nach kurzer Begrüßung gleich den ersten „Arbeitsauftrag“: „Bevor wa Frühstückn, müssen wa uns um Bello kümman! Hier haste die Leine. So, und nu komm mit - oda haste Angst vor Hunde?“


    ...Fortsetzung folgt...










  • Da fällt mir so einiges auf, denn Bilder sind gnadenlos:
    - Betonplatte zu sauber, glänzen
    - Rasen zu einheitlich
    - teilweise sind die Unterkanten der Gebäude schwebend zu sehen
    - Sandwege und -flächen zu glatt und einheitlich
    - Witterungs- und Gebrauchsspuren wie ne angefahrene Ecke an den Toren oder Schäden an den Betonplatten der Straße fehlen.


    Ansonsten :thumbsup:

  • Moin Jörg,


    danke für dein Feedback.



    - Betonplatte zu sauber, glänzen


    Sind sie eigentlich nicht, nur hatte ich keine matten Farben, sondern seidenmatte verwendet :( Fällt mir auch erst jetzt auf, wo du mich darauf hingewiesen hast


    - Rasen zu einheitlich


    Ist er eigentlich auch nicht. zum Begrasen hatte ich zehn verschiedene Gräser mit unterschiedlichen Längen in etlichen Durchgängen aufgetragen. Ich glaube das liegt an der Perspektive, dass es so einheitlich aussieht.



    - teilweise sind die Unterkanten der Gebäude schwebend zu sehen


    Die Gebäude stehen alle auf dem Untergrund und sind mit selbigem Verklebt. Das kann dann nur eine optische Täuschung sein.



    - Sandwege und -flächen zu glatt und einheitlich


    Jup, das stimmt. Da habe ich beim Begrasen schon gemerkt, dass das nicht so doll wird. Fürs nächste Mal muss ich mir da was überlegen.



    - Witterungs- und Gebrauchsspuren wie ne angefahrene Ecke an den Toren oder Schäden an den Betonplatten der Straße fehlen.


    Das liegt auch an der Perspektive. Meiner Meinung nach sind die Witterungsspuren sogar zu viel.


    Nachfolgend ein Luftbild, wo die Alterung der Betonplatten besser zur Geltung kommen:


  • ok, die Rasenkritik ziehe ich nach der Draufsicht zurück


    Zu den Witterungsspuren.
    Ich mag es so wie auf den Bild lieber. Wirkt für mich lebendiger.



    Einmal editiert, zuletzt von Joerg ()

  • Ja, dass ist ordentlich "alt" :P


    Nachfolgend zwei Bilder unter Kunstlicht, anhand dessen man das besser erkennen kann.



    Beim zweiten Gebäude, welches auf einem anderen Diorama stehen wird, habe ich an der Fassade weniger gealtert, dafür mich aber mehr auf das Dach und die Tore konzentriert:


  • Hallo Robert


    Schließe ich mich noch Jörg an.
    Du hast im Stil der guten heile Welt gebaut und das Reale der ex DDR ist vorüber gezogen.


    Die Patinierung dürfte ein bisschen stärker sein und ein Wildbewuchs hält sich sehr in Grenzen.
    Aber das kannst du noch nacharbeiten... ^^

    Vorausgesetzt aussen an der den Gebäuden, wie der Wildbewuchs, wie das gelbe Gras vom vorigen Jahr noch vermehrt stehen sollte.
    Aber dein bisher geleistetes, ist einen Daumen wert... :sehrgut: ...mach weiter so.

    Meine Angst besteht darin:

    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

  • Hallo zusammen,
    tolle Idee zur Präsentation des Baukastens. Das schafft grundsätzlich Anreize, den "Will-Haben-Effekt".
    Und aus dieser Betrachtung heraus, sehe ich es so wie Jörg. Generell aber eine Ansichtssache.
    Man kann gestalten und altern und trotzdem ist es steril oder aber eben lebendig.
    Je lebendiger, etwas überzeichneter vielleicht, umso mehr wird man sich darin "verbeissen", verlieren und für das gezeigte,
    in deinem Fall Robert, Produkt begeistern können. Man kann es sich für seine Anlage vorstellen, baut es schon in Gedanken ein.
    Ich würde den "Grashinweis" trotz Luftbild nicht generell zurücknehmen. Es fehlt für mich die Unruhe in der Höhe,
    bei ebenerdiger Betrachtung. Die Ursache würde ich im Untergrund sehen, der einfach platt ist. Da braucht es Untergrundstruktur.
    Robert, wenn du ein paar Flocken, ein paar Seemoosästchen über hast und die hast du, mach mal einen Versuch auf einer Extrapappedeckel.
    Um es auf dem Diorama noch umzusetzen, also erst so wie auf dem Diorama begrasen und dann einige Stellen "rupfen" und mit Flock uns Ästchen
    unterschiedliche Höhenstruktur und dann noch einmal nachbegrasen. Ich hoffe das Zeitfenster passt für einen Versuch und mögliche Umsetzung noch.
    Dann fällt bei der "Bodensicht" auf, das einfach vertrocknete Stellen fehlen, alles ist "viel grün".
    Entlang der langen Seitenwände ist es einfach zu gleichmässig hoch.
    Bild 4 (links am Tor) Bild 5 (unterm Schaltkasten) würde ich die schwebenden Wände verstehen.
    Ich denk, ganz feine Erde, Staub in einen feinen Klarlackstreifen gekehrt/gepustet würde die Wirkung verändern.
    Mal meine "Bauchgefühle"
    Nettes Grüssle mitten aus dem Wald
    Peter

    ... und das Grüssle mitten aus dem Wald
    bis bald... ´s Peterle


    ...mittlerweile gibt es einiges auf meinem "Blog"


    Verschiebe nicht auf morgen, was du heute leben kannst.
    Jeder vergangene Augenblick, den du nicht zu ergreifen verstanden hast, ist ein verlorener Augenblick.
    (unbekannter Autor)

  • Hier mal noch meine ersten Ansätze für eine Wandgestaltung.

    ( LPG 012 )
    Nur Pulver auf rauhem Untergrund. War allerdings in der "Stärke" noch schwer zu beherrschen.
    Aber ich denk, es geht hier um eine gewisse Richtung, etwas zu beschreiben und zu diskutieren für einen Lösungsansatz.
    Nettes Grüssle mitten aus dem Wald
    Peter

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    (unbekannter Autor)

  • Moin Leute
    Den Eindruck den Jörg hat, teile ich. ^^
    So sauber sieht kaum ein Bauernhof aus, einen einzigen habe ich mal auf einer Fahrradtour in diesem Zustand gesehen. Und weil das so außergewöhnlich war kam ich dort mit einem älteren Herrn ins Gespräch. Er werkelte als fiter, sehr rüstiger Altenteiler und wusste sich sonst nicht zu beschäftigen. Sein Hobby war die Außenwirkung des Hofes. Aber das ist wirklich eher die Ausnahme. Auf allen Höfen die ich kenne liegt irgendetwas rum und es ist fast immer irgendetwas dreckig und verunkrautet. Darstellen kann man das nach meiner Erfahrung durch stärkere Grün-Kontraste, und die Behandlung mit schmutzigen Pulverfarben, auf Wege und Plätzen und braun-Tönen beim Grass. Nimm mal zusätzlich zu den Fasern andere Materialien.


    und Jürgen: das Unaufgeräumte, schmutzige Umfeld hat nichts mit DDR zu tun, es sei den Ostfriesland lag im ..., kann sein schließlich sind wir ja die Ur-Ossis. Dieser Zustand ist eher im Arbeitsablauf auf Bauernhöfe zu suchen, Zeiten wo auf einem Hof unzählige Leute herum wurschtelten sind längst (auch schon in Epoche III) vorbei.
    Gruß Friedrich

  • Richtig Peter, an dem zu glatten Untergrund wird es liegen, das es wie Grasmatte wirkt.


    Ich habe hier eine große Tonne feinen Quarzsand stehen. Trockner Spielsand geht auch.Damit bestreue ich als erste unregelmäßig hoch das Gelände, damit zunächst eine Geländestruktur entsteht und klebe diesen mit Ponalwasser. Meist streu ich noch gesiebte Erde oben drauf.



    Wenn das hart und trocken ist, kann man es noch mit Tuschewasser einfärben, wenn der helle Sand stört. Erst danach fange ich mit Begrasen an. Und das auch nicht in einem Arbeitsschritt sondern in Plaquen von niedrig zu hohem Garsfasern. Und immer wieder trocken lassen vor der nächsten Sorte/Mischung.


    M.E sieht es auch gut aus manche Stellen statt mit Fasern mit dem guten alten fine turf von Woodland/Noch zu bestreuen.

  • Hallo,


    ein großes Danke an alle bisherigen Rückmeldungen!
    Nachfolgend noch zwei Fotos aus einer anderen Perspektive, die die oben besprochenen Punkte tangieren:




    Ich denke, man erkennt hier schon etwas besser, dass es sich nicht um das "Englische Grün" handelt und die Betonplatten gealtert sind - ich ärgere mich nur über die seidenmatte Farbe....
    Neben den Betonplatten habe ich absichtlich nicht begrast, um dort die Stellen darzustellen, die oft überfahren werden. Ich denke, dass geht aber noch besser - z.B. mit Fine Turf.



    Als Vorlage für die Alterungen der Gebäude, dienten mir Fotos von meinen Exkursionen. Das Folgende sei nur stellvertretend dafür gezeigt:


    Meine Beobachtung ist, dass es keinsfalls so extrem verschmutzt ist, wie auf dem von Jörg gezeigtem Bild.
    Was noch nicht zufriedenstellend ist, ist mein Grau aber auch hierfür habe ich schon Abhilfe gefunden und werde die nächsten Gebäude in einem dunkleren Farbton lackieren.


    Für die nächste Begrasung habe ich mir Fine Turf bestellt und werde das mit gefärbtem Quarzsand noch mal probieren. Meine Erfahrungen zeige ich euch dann in einem anderen Faden.

  • Hallo Robert,
    Deine LPG macht auf mich einen durchaus realen Eindruck- auch wenn mir das Gras ein wenig "platt" ausschaut. Aber dazu wurde ja hier als auch im "Grasmatten-Faden" etwas geschrieben.
    Andererseits- ich kenne genügend Landwirtschaften- bei denen das umliegende Gelände planiert wurde. Durch den aufgesäten Rasen wirken die auch im Original wie Rasenmatten. Auf die Rasenflächen noch ein paar Grasbüschel und Sträucher, und gut is´.
    Was ich aber für denkbar halte (und auch in Ostthüringen einigemale gesehen habe), daß auf den umliegenden Flächen Kleinvieh-Einheiten, sprich Schafe, gehalten werden.


    Woran ich aber eher zahne- ist diew epochale Einordnung. Aktuell sieht es nach den frühen neunziger Jahren aus...Für die DDR-Zeit würde mir hier ein ZT303, W50 ( auch als Allrad ) ggf mit Heuballenhänger fehlen. Auch ein Mulicar wäre denkbar.
    Nach 1990 könnten zu den o.g. Fahrzeugen auch noch ein John Deere-,Traktor ein Claas-Mähdrescher und ev. auch noch ein VW-T4
    dort Platz finden.


    Mit meinen Ausführungen will ich das Diorama nicht schlechtreden- es geht hier ja im Vordergrund um die Gebäude. Und die sind erstklassig. Nur es wirkt etwas nach sonntäglicher Ruhe...


    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten