Hallo
Man kann über die Eisenbahnpresse sagen was man will, hin und wieder findet man tolle Ideen darin. Das Heft "Umbauwagen, Wagen für Generationen" vom MEB geht zwar nicht sonderlich in die Tiefe und ordentliche Vergleiche zwischen den auf dem Markt befindlichen Modellen findet man keine (wir hatten das Thema ja hier), aber es enthält einen tollen Umbaubericht von Jörg Chocholaty. Beschrieben wird dort zwar der Bau eines Steuerwagens, doch die Ideen sind natürlich auf die anderen Wagen auch anwendbar.
Geliefert wird der Fleischmann 3yg mit einem einfarbigen braunen Kunststoffklotz. Diesen benötigt man beim Bau der neuen Inneneinrichtung für 3 Dinge: Zum Abgreifen der Breite und der Aussparungen für die Rastnasen, die Fahrgestell und Wagenkasten zusammen halten, als Spender für Teile der Sitzbänke und als Spender für die Toilettenwände.
Ich erzähle mal lieber im Schnelldurchlauf, das Rad neu erfunden habe ich schließlich nicht:
Zunächst habe ich aus 1 mm Polystyrol die Grundplatte und die Zwischenwände ausgeschnitten.
Die Zwischenwände habe ich mit Hilfe eines Winkels senkrecht auf die Grundplatte aufgeklebt, die zuvor genau an die Rastnasen des Fahrgestells angepasst wurde. Die Sitzbänke habe ich ihres Sockels entledigt, mit 0,5 mm Polystyrol aufgedoppelt und rund gefeilt, und auf kleinere Sockel gestellt, die 2 mm hoch sind. Auch diese Sockel mussten an die Aussparungen für die Rastnasen angepasst werden.
Wie schon beschrieben wurde die Toilettenwand verwendet wie vorgefunden. Hier sieht man schon die im Rohbau fertige Inneneinrichtung. Bis dahin sind es bereits ca. 5 Arbeitsstunden.
Und so sieht es dann farbig aus. Habe leider vergessen Bilder ohne Figuren zu machen. Griffe über den Rückenlehnen bestehen aus 0,3 mm Bronzedraht. Die Türen sind aus 0,5 mm Polystyrol. Der Zwischentür kann man wenn gewünscht noch eine Türklinke verpassen.
Die kleinen Trennwände zwischen den Sitzen mussten in der Höhe etwas gekürzt werden.
Mit der Farbgebund bin ich nicht 100% zufrieden, kann damit aber leben.
Ebenfalls lackieren muss man die Verglasung. Das ist wesentlich einfacher als den Wagenkasten von innen zu lackieren. Die Fenstereinsätze der Türen habe ich mitsamt Verbindungssteg vom Fensterteil abgetrennt (immer spannend, der Kunststoff ist bekanntlich sehr spröde). So ist man dann in der Lage die Sitzbänke in den Ecken direkt an die Wand zu stellen. Dabei gehen leider 4 der 6 Rastnasen drauf. Die in der Wagenmitte, für die an der Trennwand Aussparungen vorzusehen sind, reichen aber aus um das Dach zu halten. Hochheben sollte man den Wagen daran aber nicht mehr.
Der Wagenkasten muss lediglich an den stellen lackiert werden, die nicht vom Fenstereinsatz überdeckt werden. Auch noch zu sehen ist hier, dass ich an den fest gekuppelten Enden vorbildgerecht die Rolladen an den Wagenübergängen entfernt habe. So besteht jetzt freier Durchblick zwischen beiden Teilen der Doppeleinheit, welches ich auch für das Durchlegen der Stromversorgung für die Beleuchtung nutze. Leider schient dort etwas Licht durch.
Fast vom Glauben abgefallen bin ich, als ich den Preis für den Radschleifersatz von GFN gesehen habe. Da habe ich lieber in der Restekiste gewühlt und selbst Radschleifer aus Weißmetall-Resten gebastelt.
Befestigt habe ich die Schleifer tatsächlich nur mit Sekundenkleber. Mal gucken wie lange das hält. Ich könnte noch 2K drüber schmieren.
Mit der Stromabnahme an 2 Acksen bin ich jetzt sehr zufrieden. Die verwendeten Viessmannplatinen haben einen Pufferkondensator.
Mal abwarten, wie die Stromaufnahme mit RP25 Tauschachsen sein wird.
Zusammen gebaut mit Beleuchtungseinrichtung sieht es im Wagen jetzt so aus.
Der Blick durch das Fenster verdeutlicht mal wieder eine traurige Tatsache der man aber nicht ohne große Eingriff Herr wird: Die Reisenden sitzen viel zu hoch, eigentlich müssten die Köpfe unterhalb der Übersetzfenster bleiben. Verdrängung hilft hier....
Und noch mal zusammengesetzt von außen. Einen Epoche IIIa Zwilling habe ich schon fertig. Wenn ich endlich mal einen zu fassen kriege kommen noch ein CD und ein BC dazu. Das stellt sich als sehr schwierig dar.
Von außen muss natürlich auch noch etwas passieren, sowohl Zurüstteile als auch Farbgebung.
Am Ende hätte ich gern einen Wendezug mit MItteleinstiegswagen (vorhanden) und BR65 (vorhanden) oder 78.
Viel Spass beim Nachbasteln
Patrick