Der Landabsatz der Kokerei "BREMA"

  • "Aus kühlem Keller schallt es dumpf, . . . .


    Hallo Forist,


    bei lauschigen 25° in meinem Werkraum lässt es sich nicht nur gut aushalten, sondern auch beherzt Modellbahnerei betreiben.


    Ich habe meine durchgestalteten Segmente gegen die noch unfertigen von der anderen Seite der Kokerei ausgetauscht. So sieht es als Ausgangssituation darauf aus:



    Hier ist also der Platz für den Landabsatz, in dem Koks an LKW für die umliegenden Verbraucher abgegeben wird. Meist sind das kommunale Einrichtungen mit koksgeeigneten Heizungsanlagen, die dann auch regelmäßig ganze LKW-Ladungen abnehmen.



    Auch hinter der Kraftzentrale soll sich noch einiges tun: Ein Transformator soll die früher praktizierte eigene Stromerzeugung ersetzen. Mit der sicheren Verfügbarkeit durch große Stromnetze ab den 50er Jahren ist die Eigenerzeugung nicht mehr notwendig. Die Schaltanlagen in den Gebäuden nutzt man aber weiterhin und vielleicht kommt noch ein Notstromaggregat ergänzend hinzu.


    Heute Vormittag konnte ich bei meinem "Local Dealer" alle für mein geplantes Gebäude notwendigen Bauteile aus dem Auhagen-Programm erwerben und gleich nach der mittäglichen Nahrungsaufnahme wurde der Baukörper zusammengeklebt. Damit ist schon mal ein erster Eindruck der Partie möglich:



    Die ersten Fahrzeuge sind auch schon eingetroffen (da es noch nix zu verladen gibt, haben sie auch noch keine Patina) und müssen für die weitere Raumaufteilung herhalten. Vor dieser Wage sollte sich eigentlich kein Stau bilden, da hier nur die beladen aus dem Landabsatz kommenden LKW gewogen werden. Angenommenermaßen gibt es eine weitere Waage für leere Fahrzeuge mit größerer Aufstellfläche für wartende LKW.





    Mit der Raumaufteilung und den Bauvolumina bin ich ganz zufrieden, nun geht es an´s Fertigstellen der Partie. Davon bei Baufortschritt mehr an dieser Stelle.


    LG Bruno - bob -

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist


    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Hallo Foristi,


    nachdem das "mock up" eine passende Raumaufteilung versprach, und auf Detlefs Einhilfe noch ein wenig "geruckelt" worde um die Fahrwege der LKW zur Waage stimmiger zu machen, habe ich heute den Eisenunterbau des Landabsatzgebäudes "in Angriff" genommen.




    Die Eisenfachwerkstützen entstammen Auhagens "Stako"-System, deren Elemente ich "die Mitte geraubt" habe. Die beiden Seitenteile habe ich dann miteinander verklebt. Durchfahrhöhenversuche gaben mir Aufschluss über die Höhe der Betonfundamente.



    Hierfür habe ich entkleidetes Kapa-Material von 10 mm Stärke genommen, das ich auf der Kreischsäge in 10 mm breite Streifen schnitt. Eine Pappschicht entfernte ich und komme so auf eine Betonwandhöhe von 9 mm. Die freien Kanten des PU-Schaumstoffs lassen sich durch leichtes Streichen auf 120er Schmirgelpapier problemlos anfasen.



    Vor dem Zusammenbau werden diese Streifen noch 2 mal mit Humbrol-Lackfarbe gestrichen. Die Trockenzeiten dauern leider insgesamt zwei Tage.


    Die Ziegelstruktur des Landabsatzes ist auf einem umlaufenden Stahlträger aufgemauert. Ich habe mir erlaubt, statt Stahl PS-Streifen von Evergreen zu verwenden, auf die sich oben beschriebenen Stakos gut verkleben jassen.





    Morgen werden die Kunststoffteile mit Humbrol spritzlackiert, dann sollte der "Vermählung" von Stahl und Stein nichts mehr im Wege stehen.


    Anzufertigen sind noch Nachbildungen der Schütten, die wohl recht nahe beieinander stehen, wenn ich die Ladungen auf Fahrzeugen so betrachte.


    Und dann das schönste: Betriebsverschmutzungen an Bau, Umgebung und Fahrzeugen!


    Davon dann mehr.

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  • Hi Bruno
    Mal schauen, wie Du Fahrspuren zur Waage hinbekommst. (Da warte ich auf Eingebungen...)


    Beim Anfahren dürfe es unten am Betonsockel so schöne fast Runde Flecken vom Auspuff gegeben haben.
    Die Modellvielfallt der LKW war ja noch nicht sooo gross und Partikelfilter gab es auch keine... Könnte ein nettes Detail sein.
    Auf der Einfahrtsseite könnte man noch eine Einfahrthilfe in Form von Profilen einbauen. Ich habe nur was "neues" gefunden.
    http://www.anfahrschutz.net/lkw_einfahrhilfen_stahl.html aber ich denke Du verstehst, was ich meine... .


    Wie wirst Du den Übergang zwischen den Gebäuden gestallten? Was wird ja wahrscheinlich ein gedecktes Förderband gewesen sein?
    LG
    Axel

  • Hallo Foristi,


    die eltzten Tage waren wieder erfüllt mit Eu-Stress der zu einem mich befriedigenden Abschluss führte:


    Seht selbst:


    So sieht es jetzt aus Adlerperspektive aus:



    Zurück auf die Erde, kann das geneigte Auge selbiges erspähen:



    (Der Sturzflug hat die Sinne ein wenig verwirrt, so dass wir noch nicht klar blicken können)


    Der Zugang (oder Notausgang) in die Verladeeinrichtungen ist jetzt auch angebracht:



    Das in den 60ern moderne Selbstentladefahrzeug holt groben Brech II für die Feuerungsanlage einer staatlichen Institution:



    Derweil ist ein klassisches Gespann mit feinerem Brech III auf der Waage:




    Eine Ampel signalisiert Vorrücken oder Stopp:



    Und so sieht das ganz im Überblick aus:



    Zwei kleine Fahrzeuge sollen noch die linke Durchfahrt mit Brech III beleben. Mal sehen, . . .


    Bleibt noch die Durchgestaltung der Partie hinter dem Verwaltungsgebäude und "´n büschen Kleenkroom umzu".


    Davon zu gegebener Zeit mehr.

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    • Offizieller Beitrag

    Moin Bruno, das Modul "Landabsatz" wird ja -wie soll's auch anders sein- ein richtiger Hingucker!


    Eine Kleinigkeit fiel mir aber auf: Der blaue Mercedes Benz mit dem Muldenauflieger passt eigentlich haarscharf nicht mehr in Deine Epoche. Der graue müsste ein L710 oder LK710 sein, wurde ab 1963 gebaut, während der blaue ein erst ab 1967 gebauter L16../L26../LAK16.. sein dürfte. Du kannst natürlich auch definieren, dass Dein Modul in '67 spielt und der Benz hier fabrikneu zum Einsatz kam. :D


    Ich mache mir die epochale Unterscheidung Ep III zu Ep IV immer einfach: Frontscheinwerfer in der Stoßstange = IV, im Kotflügel = III.


    Gruß Rainer :thumbup:

    Kleinreuth-Nord-Logo-supersmall.jpg


    Christopher La Brec: Jeder Mensch verfolgt einen Traum in seinem Leben. Entweder den eigenen oder den eines anderen. Gib acht, das Du Deinen eigenen verfolgst.

  • Moin Rainer und Mitleser

    Zitat

    Der blaue Mercedes Benz mit dem Muldenauflieger passt eigentlich haarscharf nicht mehr in Deine Epoche.


    Das ist ein Versuchsfahrzeug! 8o
    Die Ingenieure der Nutzfahrzeugabteilung lassen einfach mal Ihre Ideen der Zukunft an solch einem Dunklen Ort fahren.
    Da braucht’s dann keine Tarnung, gell -weißt!! :keeporder:


    Auch bei mir tauchen Fahrzeuge auf die es erst 10 Jahre später im allgemeinen Straßenverkehr gegeben hat. Wenn das Zeitfenster größer wird fällt es auf. Interessant ist in diesem Zusammenhang, das es meist nur den Leuten auffällt die ihr Wissen nur aus Büchern haben können, (wegen der späten Geburt) was in diesem Fall natürlich ausscheidet. ^^:P
    Eines ist sicher: Das Straßenbild der 60er war auf jeden Fall nicht geprägt von der Uniformität der heutigen Zeit. Die Typen Vielfalt war enorm. Man muss sich ja nur bei den vielen Herstellern umsehen bevor das große Marken Sterben begann. Es wurde auch nicht alle paar Jahre die Fahrzeugflotte ausgetauscht. Also fiel auch solch eine Situation dem Passanten auf der Straße kaum auf. Es sei denn er war ein LKW Freak :wissenschaftler:
    meint mit einem Augenzwinkern *#'
    und liebem Gruß Friedrich

  • Hallo Rainer et al,


    ich bin auch da großzügig und tolerant. Bevor ich mir den Spaß selbst verderbe . . .


    Aber im Ernst: Der Auflieger ist mir seit den frühen Sechzigern bekannt von meinen Schulwegen durch die Industriegebiete. Erinnerungen an ein konkretes Zugfahrzeug habe ich nicht (war damals (und auch heute) nicht mein Interessengebiet). Im Vorfeld habe ich viele Kombinationen des Aufliegers mit anderen Zugfahrzeugen geprobt; alle mit nicht zufriedenstellenden Ergebnissen. Und zum Fahrzeugumbau fehlen mir die Vorbildkenntnisse; bevor ich da etwas verschlimmbessere . . . So wie am Kopf zwei Ohren befestigt sind zum Reinundraus, gibt es dort zwei Augen zum Zudrücken.


    Fachkenntnisse können den Spaß rauben. Mir gefällt´s, und das ist mir das Wichtigste.


    LG an alle Komparativisten Bruno - bob -


    Ach ja: Wem´s zu sehr graust, stellt mir ein passendes Objekt zur Verfügung. Ich tausche es dann gerne aus.

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    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Ich möchte das einmal ganz vorsichtig ausdrücken; über Geschmack kann man sich streiten und ich möchte die Leistung von Bruno keineswegs schmälern. Bei aller Liebe und Bemühungen über Patina und Betriebsverschmutzungen darzustellen, aber so dreckig waren die LKW der Kohlenhändler nun doch wieder nicht.
    http://www.baumaschinenbilder.…t.php?attachmentid=531175
    Aufnahme von 1969. Aus:
    http://www.baumaschinenbilder.…/thread.php?postid=359248


    http://www.baumaschinenbilder.…576e7ae70d824444d6dde1719
    http://img.webme.com/pic/n/niederberg/1959-4a.jpg
    http://www.baumaschinenbilder.…576e7ae70d824444d6dde1719
    http://www.baumaschinenbilder.…198b850d011c64d0562af194b


    Kohle war eine dreckige Angelegenheit, alles war damit in Berührung kam wurde schmutzig. Die Kohlehändler haben ihre Fahrzeuge jedoch oft gewaschen. Auch sie konnten es sich nicht erlauben mit einem selbstfahrenden Dreckhaufen beim Kunden zu erscheinen.


    Ganz davon abgesehen, momentan beobachte ich einen Trend zur übertrieben dargestellten Alterung. Selbst moderne US Güterwagen werden gealtert bis zum geht nicht mehr. Wie ein Blick in die Zukunft wo der Wagen dann 50 Jahre auf einem Schrottplatz gegammelt hat. Ich finde da ist weniger mehr. Ein bischen Zurückhaltung insbesondere bei Straßenfahrzeugen kommt besser herüber.
    Bei alten Gebäuden geht das noch an. Im Ruhrgebiet war früher eben alles düster schwarz und grau.

  • Hallo Lutz,


    schicke Vorbildaufnahmen; die sehen ja fast aus wie meine Modellbilder ;-))


    Aber im Ernst: Wer tiefer in der Modellautoszene verwurzelt ist, kann (und wird) gern zu Säge und Kleber greifen. Für mich liegt die Autoszene recht weit abseits und ich habe auch nicht den drive, mich auf meine alten Jahre da noch so tief einzuarbeiten, dass es (vermeintlicher) Expertensicht standhält. Mein Modellbahnallgemeinwissen bewahrt mich meist davor, Extremschnitzer zu begehen. Aber ein Jährchen später oder früher in einer Epoche, das ist mir wurscht. Zumal es ja noch weitere Minenfelder gibt wie zB. die passenden Reklamen oder typische Baustile. Auch jeweils Wissensgebiete für sich. Auch hier bin ich zeit-liberaler Ansicht. Das mögen andere verbissener sehen, wenn es denn ihrer Zufriedenheit dient . . .


    Danke nochmals für die links zu mir nicht bekannten Fahrzeugen, die schon ein "Habenwollen" generieren. Wenn ich mal nix mehr zu bauen habe, komme ich gern darauf zurück. Und dann . . .



    LG Bruno - bob -

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist


    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Moin Bruno,


    top Module bis ins letzte Detail. Und dann bei den Kraftfahrzeugen doch pausieren? ;)
    Beim Kurzhauber bleibt Dir aber kaum eine andere Wahl. Es gibt - ähnlich Käfer - vom leichten Kurzhauber (hier Brekina) keine gescheite Umsetzung. Der schwere Kurzhauber, hier durch ein Kibri-Modell mit klobigen Peilstangen von Dir realisiert, gibt die Wuchtigkeit des Vorbilds leider nur annähernd wieder. Der bessere Kompromiß ist die ebenfalls nicht makellose Preiser-Hütte samt Kotflügeln und Stoßstangen.

    Gued gaohn un bis düsse dage aus dem Münsterland
    Andreas