Hallo zusammen,
Hier mal ein kleiner Bericht über meinen inzwischen dritten Versuch, Ebermannstadt in H0 nachzubauen. Einige von euch kennen bestimmt meinen ersten Bericht (dies war bereits der zweite Versuch) in einem anderen Board.
Ich hab damals einfach drauflos gebaut und noch nicht all zu viel Hintergrundwissen gehabt. Heraus gekommen ist vom Gleisbild ein Mischmasch von 1965 bis 1980. Da der Bahnhof x-mal umgebaut wurde (zuletzt von der DFS) hat sich das eben leider auch in meinem Gleisbild wiedergespiegelt.
Der erste Versuch in der Übersicht:
http://abload.de/image.php?img…677_51ea0196dbc0axu6o.jpg[/img]
http://abload.de/image.php?img…677_51ea0196dbc0axu6o.jpg[/img]
Auch die Planung wurde mehrfach umgeschmissen, So wurde ursprünglich noch mit EW 3 von Tillig geplant (und ursprünglich auch bestellt) Da ich inzwischen zu einem Modellbauverein kam und daher auch die wunderschönen, langen EW5 und 6 kennenlernte, plante ich kurzerhand um. Daher wurden die Module nur "ein Kompromiß" und ich hasse Kompromisse.
Das Bild zeig die einzelenen Module vom zweiten Versuch, den ich verkauft habe:
Nachdem der Bahnhof fast fertig war (zumindest in Grundzügen - Gleise verlegt, Weichenantriebe eingebaut, verkabelt und zum Teil schon Grundiert) hab ich mich, nachdem ich inzwischen sehr viel mehr Unterlagen hatte, dazu entschlossen, den Bahnhof zu verkaufen und komplett neu zu machen. Ich habe mich für den Zustand von 1962 entschieden, da zu diesem Zeitpunkt der Lokschuppen und der Güterschuppen noch standen und ich von diesem Jahr ein Luftbild bekommen habe, das die Gleislage eindeutig zeigt. Auch habe ich viele Bilder aus diesem Jahr (plus minus ein paar Jahre) die sehr viele Details zeigen.
Viele von euch sind jetzt vielleicht der Ansicht, "der Spinnt" (ich auch) aber wie gesagt, ich kann mit Kompromisse nicht leben. Seit ich den ersten Bahnhof geplant und auch gebaut habe, habe ich auch viele gute (sehr gute) Freunde kennengelernt, die mir selbstlos mit Rat und auch vor allem mit Tat zur Seite gestanden sind.
Einer von ihnen, manche kennen ihn vielleicht, hat fast Zeitgleich, unabhängig von mir, den Bahnhof Ebermannstadt als Lasermodell entworfen und auch vertrieben.
Ich habe meinen zu dieser Zeit als Kunststoffmodell selbst gebaut (und ich muß sagen, gut vielleicht nicht ganz so perfekt wie Mathias, aber er war nicht schlecht) Inzwischen habe ich mir auch einen Lasercut-Bausatz von ihm gekauft.
Dies war der Startschuß für einen neuen Bahnhof, der sich ganz an das Luftbild hält.
Nach Tagelangen Sitzungen bei Mathias hat er mir von meinen Corel-Entwürfen auf dem Computer ein 3-D Modell der Module mit allen Teilen angefertigt. Ein paar Sitzungen später haben wir alle Teile auf seiner Anlage aus 9mm Multiplex gefräßt. Die Grundplatten waren inzwischen so groß geworden, daß wir sie zweiteilen mußten, aber auch das ging ohne Probleme.
Ich habe die Grundgeometrie meines ersten Bahnhof beibehalten (war ja nicht so verkehrt, nur zu schmal und zu kurz) und angepaßt.
Nach langem Suchen fand ich auch eine bezahlbare DKW (von Weller Weichen) die zu meinen Tillig EW 6 paßte. Inzwischen gab es auch die neuen Mein Gleis Weichen von Weinert. Leider hat er eine andere Profilhöhe und paßt so leider nicht zu den Tillig Gleisen, die mir persönlich sehr gut gefallen (da brüniert). Auch hatte ich noch einige Tillig EW6 Weichen und es blieb bei ihnen. Nur der Antrieb wurde geändert. Als ich bei meinem ersten Bahnhof noch Hoffmann Weichenantriebe hergenommen hatte, wollte ich beim zweiten auf jeden Fall Servo-Antriebe. Ich hatte die Hoffmann hergenommen, da sie mir ein Freund empfohlen hat. Als ich sie das erste Mal eingebaut habe, war ich entsetzt, was für eine Katastrophe diese Dinger sind. Pures Plastik, das beim bloßen hinsehen schon kaputt geht und billigste Verarbeitung. Das schlimmste aber ist, daß die Einstellung der Geschwindigkeit, mit der die Weichen gestellt werden, nicht elektronisch wie bei Servos, sondern nur mechanisch durch das Abbremsen der Motorwelle brachial gelöst wird. Eine bestimmt sehr Materialschonende Sache, die bestimmt nicht auf die Motorwelle, die Plastiklager des Billigstmotors oder auf den Motor selbst irgendeine Auswirkung haben.
Die neue Gleislage als Plan;
Zum Glück hatte sich die ganze Planung auf zwei Jahre erstreckt und inzwischen hatte auch Weinert einen Weichenantrieb heraus gebracht, der zwar etwas teurer ist, aber dafür Mechanisch einwandfrei gelöst ist. Ich gehe nicht näher auf die Antriebe ein, nur soviel, daß sie wirklich traumhaft sind. Genauso, wie ich sie mir vorgestellt habe. Nur beim Einbau mit den Tillig Weichen gab es einige „Anpassungsschwierigkeiten“ die aber lösbar sind. Die Bohrschablone, die Weinert anbietet paßt bei den Tillig leider nicht ganz, sodaß die Antriebe nicht auf „Null“ stehen, wenn sie es sollten. Auch Weinert hat dazu leider keine Hinweise. Er war ziemlich Ratlos, als ich ihn am Telefon dazu fragte.
Aber wieder zurück zu Ebermannstadt 2:
Als wichtigste Neuerung habe ich einfach ein Mittelstück von 500mm eingesetzt, auf dem der Bahnhof selbst und das Herzstück der Anlage, die Weller DKW, kam. Zum Glück ist sie genau Gegenüber des EG´s und somit auf dem Mittelteil.
Nachdem alle Teile für die Module gefräßt waren, wurden sie so schnell wie möglich zusammengebaut.
Den Bahnhof im Gesamten bekam ich gerade noch in meinen Bastelkeller (inzwischen ist er fast 5200mm lang) habe ich die Gleise nach meiner Corel-Draw Vorlage aufgemalt und die Weichen aufgelegt.
Bilder von den im Bau befindlichen Modulen und den dann fertigen
Am Computer planen und dann im Orginal umsetzen ist, wie ich schmerzlich feststellen mußte, immer wieder leicht abweichend. Ich wußte bereits, daß die linke Einfahrt Probleme bereiten kann und vermutlich auch wird. Aber ich bekam dies dann im Original auf den Platten leider nicht so hin, wie ich mir das vorstellte, ohne die Weichen etwas „verbiegen“ zu müssen. Nach langem hin und her und noch mehr grübeln, entschied ich mich das letzte Modulteil aus Karton Neu zu machen und die Weichen darauf so anzupassen, daß die Einfahrt ohne knick und ohne biegen paßt.
Ein neues rechtes Modul wurde in einem Tag ganz schnell nach der Kartonvorlage neu angefertigt und als ich es montierte, stellte ich mit schrecken fest, daß es nun einen kleinen „Knick“ zwischen dem vierten und fünften Modul gibt. Laut meiner Frau (die es gar nicht bemerkt hat) und auch Mathias, die beide meinten, es fällt auch nicht weiter auf, grübelte ich hin und her. Da ich mit Kompromisse, wie gesagt, nicht leben kann, entschloß ich mich nach langem hin und her doch für die Lösung, das vierte und fünfte Modul noch einmal komplett neu zu Bauen, daß es mit den Kannten fluchtet und (nach meiner Meinung nach) gut und passend aussieht.
Durch die Änderung ist das letzte Modul noch einmal um 20 cm länger geworden und wäre (so die vorletzte Ausführung) deutlich über 1350 mm lang geworden – und somit sehr unhandlich.
Nachdem ich beide Module noch einmal neu gemacht habe, habe ich es auf beide aufgeteilt und so sind beide „nur“ noch 1250 mm lang. Auch schon sehr lang, aber noch händelbar.
Inzwischen bin ich es ja schon gewohnt, neue Module zu bauen, aber es wird langsam schon etwas langweilig, immer wieder ganz von vorn anfangen zu müssen (ja, ja, selbst schuld! Und ich wollte es ja nicht anders!)
Aber der (hoffentlich vorerst letzte) Bau des Bahnhofs Ebermannstadt soll ja so gut wie möglich werden und meinen Vorstellungen entsprechen.
Das Bild zeigt den "Knick" im letzten Modul:
Inzwischen ist auch die DKW von Weller eingetroffen und ich bin hin und weg. Ein wahres Kunstwerk. Ob sie sich im Fahrbetrieb ebenso bewährt, wie sie aussieht weiß ich noch nicht, aber ich hoffe es. (Was gut aussieht muß auch gut gehen..) Hier nochmals meinen Dank an den Hersteller. Ein wirkliches Meisterwerk, auch wenn es über zwei Jahre gedauert hat, bis ich sie bekam. Aber die Zeit wartet man gerne, wenn man dann so etwas in den Händen hält!
Inzwischen ist Mathias fleißig weiter am Konstruieren der noch benötigten Lok- und Güterschuppen.
Leider hat er inzwischen keinen Laser mehr, daher wird sich das ganze etwas länger und aufwendiger gestalten, aber ich bin zuversichtlich und es wird sich schon ein Weg finden. Wenn die Gebäude genauso werden, wie sie schon in 3-D zu sehen sind und ich Mathias wie bei Wolnzach Markt ebenso bremsen kann, eine perfekte, aber doch sehr aufwendige Unterkonstruktion wie beim EG Ebermannstadt zu bauen, dann denke ich, wird das ein sehr gutes Modell, das man auch auf andere Anlagen aufstellen kann.
Nun geht es weiter mit den Gleisen und Weichen… Aber erst, wenn endlich die Beiden, nun zum dritten Mal gebauten, rechte Modulkästen fertig sind. Und bei denen trocknet gerade noch das Epoxidharz der Paßstifte und Eckverbinder… Also kann ich gerade nicht in den Keller, was mich auch dazu veranlasst hat, einen Bericht darüber zu schreiben.
Wenn es gewünscht wird, dann halte ich euch gerne auf dem Laufenden. (Nein, ich werde euch nicht langweilen, ob ich ein Modulteil nun nochmals baue, da es mir nicht ganz zugesagt hat – ich mache erst wieder bei dem Einbau der Gleis weiter.. grins)
Bis dann
Stefan