Die Herausforderung

  • Bei der L-105 habe ich Heute die fehlende Kraftumsteuerung für die vordere Triebgruppe nachgerüstet:



    Dann wurde bei der Gelegenheit der Aufwurfhebel ergänzt.



    Das möchte ich Euch nicht vorenthalten:
    http://www.nmslrhs.org/Photos/2015/12-19/DSCN6219.html
    Es zeigt die AT&SF #2926, ebenfalls eine große 4-8-4. Eine Gruppe von Enthusiasten ist schon seit mehreren Jahen dabei diese vom Denkmalssockel geholte Lok wieder betriebsfähig aufzuarbeiten. Hier werden gerade einige von den reichlich vorhandenen Schmierleitungen montiert. Einer hat es sich dazu auf der Treibstange bequem gemacht.
    Hier werden die Bewegungen für die Schmierpumpen von der Schwingenwelle abgenommen die dafür einen durchgehenden Zapfen aufweist.
    Oben ist der Aufwurfhebel und die Verbindungsstange zum Kreuzkopf der Kraftumsteuerung zu sehen.


    http://www.nmslrhs.org/Photos/2015/12-19/DSCN6225.html
    Die Leitungen und deren Anschlußpunkte sind teilweise nur durch die Öffnungen der Boxpokräder zugänglich und das auch nur wenn die Räder "richtig" stehen.

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

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  • Durch dumme Zufälle und die Welt ist ein Dorf, ist es mir gelungen ein Teil des Übergangs für eine Lok zu bekommen:



    Das Messinggußteil stellt eigentlich die Führerhausrückwand dar. Aber ich kann sie nicht da anbringen wo sie eigentlich hingehört, sonst geht ausser streng Vorbildradien nichts mehr. Also wird das Teil federnd am Tender angebracht werden müssen.



    Damit solche Bewegeungen von Lok und Tender zueinander weiterhin möglich sind.
    Der am Tender angedeutete Übergang ist komplett abgeflext worden weil, a) zu kurz und b) zu breit. Der neue Übergangstunnel muß schmaler und länger werden so wie eine Wurfpassung a'ka Salami in den Hausflur gegenüber der Pseudo Rückwand haben. Die soll auf dem Tunnel gleiten und sich auch schief stellen können. Des weiteren muß sie auch auf der vorhandenen Fhs.-Rückwand gleiten können. Und wo etwas aufeinander gleitet da reibt es sich auch. Ist dann schon einmal nichts mit lackiertem Messing oder Kunststoff. Da muß dann in der Masse eingefärbtes Material her.

  • Es geschehen noch Zeichen und Wunder. So ist es mir gelungen schwarze 0,5mm PS Platten zu ergattern.



    Beim Messinggußkragen wurden die Angußkänäle entfernt und versäubert. Auf die Stirnfläche wurde eine Lage von dem schwarzen PS geklebt und an die Aussenkontour angepasst.
    Desgleichen auf die Rückwand des Führerhauses. Hier wurde mit Überstand angeklebt und die Rundungen mit einem scharfen Messer heraus gearbeitet.
    Das sind dann meine beiden Gleitflächen aus durchgefärbten Material.






    Dann habe ich einen Schacht aus dem 0,5mm PS Platten gebaut der nach vorne zur Lok hin spitz zuläuft.






    So ist das einmal lose zusammen gestellt in der Geraden und maximal zusammen gedrückt.






    Lage des Kragens bei max. Knickwinkel. Hier seiht man auch warum der Tunnel spitz zulaufen muß.





    Dito zur anderen Seite hin.

  • Das war dann der erste Versuch die Führungsstangen darzustellen:

    In den Kragen wurden 4 Bohrungen eingebracht, wobei ich die oberen beiden etwas weiter nach unten plazieren musste als wie vom Gußteil vorgeben.






    Die Führungen entstanden aus 0,8.. MS Rundmaterial. Ein Ende wurde abgewinkelt um ein herausrutschen zu vermeiden und das andere Ende wurde mit M 1.0 Gewinden versehen.






    Die Führungen sollen noch halbbweglich im Kragen selber sitzen. Sie müssen sich schrägstellen können wenn der Kragen sich wegen des veränderlichen Abstands und Winkels zwischen Lok und Tender selber schräg stellt. Eine Feder im Tunnel sorgt für eine ständige Nachführung von Kragen und Tunnel. Die Aussparungen sollen eine völlig glatte Oberfläche ermöglichen, damit die Platten an den Fahrzeugenden ohne Widerstände aufeinander gleiten können.






    So weit die Theorie. Praktisch ergab sich, daß die Stangen gerne aus ihren zugedachten Positionen herausfanden weil die abgewinkelten Enden sich verdrehten und nicht wieder in die Aussparungen zurück fanden. Die Bohrungen in der Tendervorderwand müssen auch noch etwas weiter aufgelögelt werden.
    Des weiteren wird der Abstand zwischen Lok und Tender noch etwas vergrössert werden müssen.

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

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  • Ach wie ist das schön, zur Abwechlung mal wieder etwas über gute alte Mechanik zu schreiben.



    Auf die Enden der Führungsstangen habe ich dann Stücke von durchbohrten Blechstreifen angelötet. Diese habe ich dann anschliessend im Sinne des Wortes "rund" gemacht. Die Stangen in das Bohrfutter vom Bohrzwerg eingespannt und alle Ecken rundgefeilt.
    Vorher habe ich am Kragen die Bohrungen mit einem Fräser angesenkt und die Bohrungen noch etwas weiter aufgelögelt. Mit strammen Passungen kommt man hier nicht weiter.
    Ich habe auch eine stärkere Feder eingebaut und dabei genommen was die Grabbelkiste hergab. In diesen Fall 2 Kegelfedern an den Spitzen ineinander gedreht und festgeklebt.






    Dann habe ich die Öffnungen mit Stopfen vorne wieder verschlossen. Geklebt wurde mit Plastikkleber, die Messingstangen sollen ja frei beweglich bleiben.






    Ein neuer Kupplungszapfen wurde aus 2mm Messing Rundmaterial angefertigt und an beiden Enden mit M2 Gewinde versehen. Des weiteren habe ich am Tender die Kuppelzapfen weiter nach vorne verlegt. Durch Tausch der Kuppeleisen (nach RP37) mit einer anderen Lok kam ich so zu dem gewünschten etwas vergrösserten Abstand zwischen Lok und Tender.






    So sieht die verstopfte Gleitplatte jetzt aus. Das war am Donnerstag und ich habe das erst einmal zu durchtrocknen zur Seite gelegt. Freitag war dann sozusagen dienstlicher Termin in Sinsheim.






    Samstag habe ich die Lok dann zusammen gebaut.






    Heute habe ich dann Probefahrten auf der Anlage unternommen. Oben die Lok auf dem abzweigenden Strang einer #4 Weiche.






    Und im anschliessenden Gegenbogen. Das sollte die Sicherheitsmarge für Fremo Module sein wo #6 Weichen die kleinsten zulässigen sind.






    Im Industrieanschluß ist dann Zappe. Hier ist der lange feste Achsstand der 4-fach gekuppelten Lok das limitierende Element.

    • Offizieller Beitrag

    Ein hochinteressanter Baubericht, Lutz. :hutab:


    Jetzt erschließt sich mir auch der eigentliche Sinn Deiner heimischen Segmente, die ich ja auch schon mal im Original sehen durfte. Ursprünglich dachte ich, das wäre Dein Bau-Fahr-Spiel-Rangier-Bereich. Aber jetzt ist mir klar, Du hast ganz ausgeklügelt verschiedene Weichen(-radien), Gleisradien, Gegenbogen aufgebaut, ausschließlich um deine "Schätzchen" vor der Entlassung in die freie Wildbahn auf Herz und Nieren zu testen. Und das ist gut so.


    Gruß Rainer :thumbup:

    Kleinreuth-Nord-Logo-supersmall.jpg


    Christopher La Brec: Jeder Mensch verfolgt einen Traum in seinem Leben. Entweder den eigenen oder den eines anderen. Gib acht, das Du Deinen eigenen verfolgst.

  • Hallo Leute!


    Es geht langsam Stückchen für Stückchen weiter.



    Hatte ich für die M-68 noch Hilfe in Form des Messingußteils für den Kragen, so fehlt diese hier für die L-105.
    Jetzt werde ich den Kragen aus 0,5mm PS komplett selber nachbauen müssen, die Steilvorlage dafür habe ich ja.





    Am Tendergehäuse habe ich den vorhandenen zu kurzen Tunnel komplett entfernt. Der Neue wurde aus PS gemacht und muß auch hier zum Ende hin trapezförmig zulaufen um eine ausreichende Kurvenbeweglichkeit zu ermöglichen. Die beiden Federn werden später den Kragen nach vorne drücken damit er an seinem Gegenstück an der Führerhausrückwand immer anliegt.
    Die rechts sichtbaren Führungsstangen entstehen dagegen aus Metall. Die Scharniere sind Reste vom Ätzrahmen, die Scharnierbolzen sind 0,3mm Draht der an die Enden der Führungsstangen angelötet wurde. Am anderen Ende wurden jeweils M1 Gewinde geschnitten.

  • Vor dem Urlaub konnte ich schon einmal probehalber den Übergang zusammenbauen:



    Die Scharniere funktionieren so wie ich mir das vorgestellt habe.





    Jetzt da die technische Funktionalität gewährleistet ist bleibt noch übrig das Teil "schön" zu machen, sprich es zu detaillieren.

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

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