Sägegatter funktionstüchtig motorisieren

  • Hallo.


    Es müsste in den 1990er Jahren gewesen sein da hatte ich in Köln einen Weißmetallbausatz einer Gattersäge entdeckt. Das Modell gefiel mir sehr gut, bei der näheren Betrachtung kam ich zum Ergebnis, die müsste man auch Motorisch antreiben können. Also wurde sie gekauft. Das Modell wurde dann Zuhause zusammen gesteckt um zu prüfen mit welchen Teilen und wie kann man einen Motor einbauen. Ein Problem war es nicht wenn alle Weißmetallteile sauber verputzt sind und man drauf achtet dass alle Teile leicht und ohne zu hakeln laufen.


    An Teilen wurde nur ein Motor, eine Schnecke und ein Ritzel benötigt, das hatte ich alles in meiner Bastelkiste. Der Zusammenbau war kein Problem, morgens begonnen und abends lief das ganze zu meiner vollsten Zufriedenheit. So lag die Gattersäge bis jetzt im Regal und wartet immer noch in ein Sägewerk eingebaut zu werden. Soweit bin ich leider oder zum Glück noch nicht. Mir kann vor einiger Zeit in den Sinn, die bewegt sich ja schon, das ist aber auf Dauer doch Langweilig, man könnte das ganze auch funktionstüchtig bauen, also richtig mit sägen und so, aus einem Stamm Bretter produzieren.


    Meine Überlegungen, das geht schon über ein Jahr, dahingehend kommen immer mehr zum Ergebnis, das muss gehen. Da ich zur Zeit nichts besseres zu tun habe wurde die Maschine vor geholt und inspiziert welche Teile benötigt werden. Messing in den benötigten Dimensionen ist vorhanden.


    Der vorhandene Antrieb muss geändert werden, das verbaute Rietzel ist zu groß und wird gegen ein kleineres ausgetauscht. Das Gatter zur Sägeblattaufnahme muss aus Messing gebaut werden, Weißmetall ist dazu nicht geeignet auch kann man keine Sägeblätter darin befestigen. Die Pleulstangen zwischen Antrieb und Gatter müssen aus Messing gebaut werden genauso wie die Antriebswelle die im Untergrund werkelt und mit Sicherheit auch der Rahmen. Ob der Rahmen in Messing gebaut werden muss wird sich entscheiden wenn das Gatter gefertigt wurde. Von der Fertigstellung dieses Teils hängt der Erfolg des ganze Projekts ab.


    Der Montagetrupp hat mit der Arbeit schon begonnen. Pleul und Zahnrad sind schon entfernt. Das verbaute Zahnrad war im Durchmesser zu groß sodass ich am Gatter am unteren Teil Material entfernen musste. Das muss also geändert werden.



    Das eigentliche Gatter das als erstes aus Messing gebaut werden wird. Wenn ich das hinbekomme kann ich mir um die weiteren Schritte Gedanken machen.


    Es wird mit Sicherheit darauf hinauslaufen, dass die komplette Säge au Messing gefertigt werden muss, die hin und her bewegte Masse ist auch bei einem solch kleinen Teil nicht zu unterschätzen und Weißmetall doch ganz schön weich.


    Beginnen wir mit dem ersten Schritt, dem eigentlichen Gatter. Es wird bestimmt lustig werden.

  • Ich habe schon eine Frage an die Spezialisten.


    Kann ich Messing Vollmaterial 2 x 3, 3 x 3 mm etc. mit der Proxoon Säge sägen oder fliegt mir alles um die Ohren?


    Natürlich mit dem 32 Zähne HM Blatt.


    Für erhellende Antwort bedanke ich mich.

  • Hallo Kurt,
    ein schönes Projekt, was du da vor hast. Ich werde dich in jedem Fall dabei beobachten. Bewegte Funktionsmodelle sind immer was besonderes auf jeder MoBa-Anlage, besonders wenn sie gut gemacht sind.
    Messing würde ich aber nicht auf auf der Proxxon Kreissäge sägen, auch nicht mit dem HM-Blatt. Für solche arbeiten nehme ich grundsätzlich eine Goldschmiedesäge, alternativ geht auch eine gute Laubsäge. Dazu verwende ich dann ein frisches 0,3 mm Blatt mit vielen Zähnen, das flutscht wie geschmiert. Wichtig ist auch, das du das Werkstück gut spannst, damit das Sägeblatt nicht verhaken kann.
    Viel Spaß beim bauen wünscht der Detlef Ko.!

  • Hallo Derlef.


    Danke für deine Meinung zum Sägen. Das sägen von NE Metallen ist für die Maschine eigentlich kein Problem, wenn das richtige Sägeblatt vorhanden ist. Für NE Metalle haben die HM Sägeblattzähne einen Trapezschlif, das Proxoon Sägeblatt leider einen geraden anschliff und da habe ich so meine Bedenken gehabt weswegen ich auch die Frage gestellt habe ob schon jemand damit Erfahrung hat.


    Dann werde ich wohl mit der Hand zuschneiden müssen und beifeilen. Das wollte ich mir ersparen. Eine Schleifscheibe könnte ich mir noch machen, der rechte Winkel sollte dann kein Problem sein.

  • Hallo Kurt!


    Meine Profile länge ich so ab:



    Manchmal muß ich mir "Ringe" von 0,5mm "Länge" machen. Das geht hiermit rel. problemlos und auch genau genug. Das einzige Problem ist, daß die Teilchen dann nach den Murphyschen Gesetzen fliegen, entweder a) auf Nimmerwiedersehen ins Universum oder b) direkt ins Auge.
    EDIT: Die Schnittflächen sind sauber und glatt. Allerdings muß man die Machine vorher rechtwinkelig ausrichten.
    Es sind aber auch (gewollt) schräge Schnitte möglich.






    Den Rollbalken über dem hinteren Ende des Schleppachsgestells habe ich nachgerüstst.
    Er ist aus einem 2,2 x 2,5mm Ms.-4-Kant Profil mit der obigen Methode abgelängt worden. Die Enden sind nicht bearbeitet. Du siehst hier also noch die originale Schnittfläche.


    Meine 2 €ent dazu

    Mit freundlichen Grüssen


    Lutz

    Einmal editiert, zuletzt von Lutz K ()

  • Danke Dir Lutz.


    Das ist ein konstruktiver Vorschlag. Die Proxxon Bohrmaschine in den Stahlhalter der Drehmaschine eingespannt, Vorrichtung dazu habe ich eine gebaut, das Messing ins Futter und ablängen.


    Funktioniert.

  • Hallo Lutz,


    Dein Tipp war Gold wert.


    Ein erster Schritt ist erfolgt. Die Sache sieht schon Vielversprechend aus.


    Wie weiter oben beschrieben wurde die Proxxon in eine Vorrichtung in den Drehstahlhalter gespannt, die 2 x 2 mm Vierkant in die Spannzange (nicht mit Gewalt) eingespannt und mit der Fiberscheibe abgeschnitten, geht Wunderbar. Vor dieser Arbeit hatte ich mich gestreubt, vor Jahren ist mir eine Scheibe um die Ohren geflogen das wollte ich nicht wiederholen, es ging gut.
    So wurden die 4 Rahmen Teile für das Gatter geschnitten.


    Passt.
    Hier erkennt man dass für das zu große Zahnrad das Gatter unten ausgespart werden musste, ein kleineres Zahnrad hatte ich damals nicht.


    Die Teile lose zusammen gelegt. Ich hoffe man erkennt dass dies mal ein Gatter werden wird.


    Jetzt muss nur noch gelötet werden.


    Kinder betet, Opa lötet.


    Bis demnächst in diesem Theater

  • Hallo Kurt!


    Ja die Trennscheiben sind kritisch. Schon beim kleinsten Verkanten fliegen sie einem um die Ohren. Und wenn man schon viel um die Ohren hat, dann brauchen das nicht unbedingt auch noch Trennscheibentrümmer sein. :evil:
    Man kann deshalb nicht oft genug betonen:


    Schutzbrille tragen!!!


  • Hallo und frohe Weihnacht.


    Ich hoffe das Christkindche war auch brav bei euch, ich hab nix.


    In einem anderen Forum hatte einer die Idee die Zapfen schon an den oberen Balken zu drehen, die Idee war nicht schlecht, ich hab`s gleich getan.
    Den hätte ich auch gleich andrehen können ich habe mich nicht getraut den Vierkant mit der Spannzange zu spannen, eine andere Möglichkeit hätte ich nicht gehabt, nur mit einem Spezialhalter der nicht vorhanden ist. So, ich habe mich nun doch getraut und die Spannzange ist noch heil.


    Hier das fertige Werkstück.



    Auf 1,5 und 1 mm abgedreht und alles vom Abgedrehten.

  • Hallo, ich hoffe ihr hatten ein Frohes Fest.


    Der nächste Schritt ist auch gemacht. Zuvor noch eine Anmerkung, die Linzenz zum knauben liegt bei mir, der Beweis folgt sofort.



    Zugegeben, schief und krumm :tanz: aber es ist zusammen und die Sägeblätter nach 2 Stunden löterei fest. Ob das ganze auch wie gewünscht funktionieren wird sich rausstellen. Ich baue damit weiter, dann kann ich auch sehen was falsch ist und verbessern.


    Was hier rauskommt bin ich selber gespannt. Man darf es nicht so Bierernst sondern gaaaanz locker sehen.

  • Was hier rauskommt bin ich selber gespannt. Man darf es nicht so Bierernst sondern gaaaanz locker sehen.


    Na gut, dann antworte ich mal ganz locker:


    Beim direkten Vergleich würde ich (mal abgesehen vom rausgeschliffenen unteren Holm) das Gußteil wählen. Das ist genauer gearbeitet.



    Ich hätte das Sägegatter auch aus einem Stück hergestellt/gefräst/gefeilt, die Wellen gedreht und in den Rahmen mit Hilfe von Bohrungen
    versenkt. Dadurch läuft man nicht Gefahr, daß bei neuerlichen Lötversuchen alles wieder auseinander fällt.
    Es wird wohl nicht das letzte Sägegatter gewesen sein, das Du bei diesem Funktionsmodell bauen wirst!


    Mehr Erfolg beim nächsten Mal!


    Gruß, Peter

  • Hallo Kurt!


    Das war der erste Versuch, jetzt weiß man wie es geht und kennt die Tücken des Objekts und weiß wie man Fallstricke vermeiden kann. Der 2. Versuch wird eindeutig besser!

  • Hallo Peter und Lutz.


    ja das stimmt, leider kenne ich auch meinen Fehler, nicht immer 100 % geben. Wie sagte W.S.E. wer misst misst Mist, wie wahr.


    Der Hinweis mit dem Fräsen nutzt mir nichts, ich habe keine wobei der Wunsch danach seit etliche Jahren besteht. Auch steht genug in der Warteschleife damit gebaut zu werden. Die Wunschmaschine ist leider für mich ziemlich teuer. Eine Wabeco mit etwa 2400 € plus ein paar Kleinigkeiten. Meine Frau hält mich ja sowieso für verrückt nur wenn ich die kaufe muss ich mit rechnen dass Sie mich in die Anstalt einweist. Auch das Bohren von Maßhaltigen Löchern in die Stirnkannte bei 2 x 2 mm Messing kann ich nicht ohne Maschine machen. Ich habe zwar eine Säulenbohrmaschine, ein Riesen Drum, nur 2 mm Bohrer oder kleiner kann ich da nicht einspannen, die Rundlaufgenauigkeit ist nicht gegeben. Das ist ne Schlossermaschine für Löcher 10 plus X.


    Das Gatter wird wohl noch mal gebaut werden müssen, in der Regel wird alles 2 x gebaut, vorerst geht es mit diesem weiter. Heute habe ich noch fehlendes Material bestellt, solange ist Pause angesagt.

  • Ein frohes neue Jahr euch allen, es geht weiter mit der Bekloppten Säge.


    Lutz, die kleine Fräse von Proxxon ist mir zu schwach und durch die Rundsäule zu ungenau, die mit Schwalbenzführung zu teuer. Für das Geld bekommt man welche die Stabiler sind. Wobei man zum Knauben solche Maschinen nicht braucht. So schöne und saubere Arbeiten wie bei dir bekomme ich sowieso nicht hín.


    Ich musste mir noch etwas Material besorgen. 1,5 mm Blech und U Profil 3 x 1 mm, die haben mir zum weiterbau gefehlt.
    Das Blech für die Seitenteile der Säge und das U Profil für die Führung des Gatters.


    Hier haben wir alle Teile die zur Säge gehören. Auf den Seitenteilen kann man das U Profil in der Mitte erkennen. Das wurde festgelötet, hoffentlich in der Mitte, und der Steg wollte ich rausfräsen damit nur die Seitenteile zur Führung stehen bleiben. Es sollte nur der seitliche Steg stehen bleiben. Mit meiner Schlossermaschine war das aussichtslos, also war Handarbeit angesagt, wegfeilen. Die Feilorgie hat eine Stunde für beide Teile in Anspruch genommen und meine Finger sind Steif. Jetzt ist es erledigt.


    Dann haben wir noch die Antriebachse mit den beiden Exzenter deren Montage mir noch Kopfzerbrechen bereitet. Die Stifte müssen exakt gegenüber liegen sonst hakelt das ganze. Ein Vorrichtung muss ich mir da bauen damit das passt.


    Die beiden Pleul Stangen, außen liegend, brauchen noch das untere Lager. Die Länge dazu muss ich noch ermitteln, Die Antriebsachse liegt etwas tiefer als beim Original Teil damit genügend Platz für das Zahnrad ist.


    Die Weißmetalldruckrollen, die 4 dicken, werden bleiben, nur mit Messing Stiften versehen damit das auch hält. Die Rollen sind geriffelt, das kann ich nicht nachbauen. Die beiden Abstandstangen werde ich wiederum aus Messing drehen.


    Das ganze zusammengeschraubt um zu sehen ist das auch Leichtgängig??????? Ja!!!!!!!




    Jetzt nur noch die Seiten aussägen und befeilen und zusammen löten, Motor drunter und fertig.


    Ist nicht mehr viel, es zieht sich halt.

  • Wieder ein Stückchen weiter.


    Alle Wellen und Walzen die zum Gatter gehören sind aus Weißmetall mit angegossenen Achsen, die Achsen sind zu schwach um die Belastung bei Betrieb auszuhalten. Kurzerhand wurde diese Achsen abgedreht , 1 mm Löcher gebohrt und Draht eingeklebt. Diese Arbeit ist erledigt. Alle Rollen sind nun voll beweglich. Das ganze wurde nochmal zusammengebaut um zu sehen was hakelt und passt nicht. Es passt alles und das Gatter bewegt sich sehr leicht, eine der 4 Druckrollen muss noch etwas nachgedreht werden.





    Beim Original werden die 4 Druckrollen, das sind die dicken aus Weißmetall, außen mit Handrädern in der Höhe eingestellt. Die 3 Speichen Handräder sind beim Modell dabei. Diese Handräder wollte ich für die Säge wiederverwenden. Ich dachte mir die Vorhandene Bohrung entsprechend aufreiben und dann passt das. Geht leider nicht, für die entsprechende Bohrung ist nicht genügend Fleisch vorhanden also nicht verwendbar. Da werde ich welche suchen müssen.


    Als nächstes kommen die Querstreben um die Seitenwände mit dem richtigen Abstand zu befestigen dran. Hier ist nochmal eine enorme Denkarbeit gefordert. Das ganze soll zerlegbar sein aus welchen Gründen auch immer, ich möchte mir diese Option offenhalten. Wie ich das mache habe ich noch keinen Plan.


    Soweit für heute und ab in die Denkfabrik.

  • Soweit für heute und ab in die Denkfabrik.


    Bevor Du darin verschwindest, vielleicht hilft Dir mein skizzierter Gedanke................

    Ich gehe dabei davon aus, daß Du die Seitenwände noch ähnlich des alten Weißmetallgußteiles
    bearbeiten willst und somit nur die unteren Regionen für die Montage zur Verfügung stehen.


    Ansonsten - Viel Glück!


    Peter

  • Hallo Peter,


    danke für deinen Tipp. So in der Art hatte ich das vor zu machen. im unteren Bereich mit dem Sackloch. Die Strebe die an das obere Ende der Seitenteile kommt hätte ich einen Winkel an die Aussenseite gelötet und die Strebe damit verschraubt. An Schrauben stehen M1 zur Verfügung. Ob ich ein 1 mm Gewinde schneiden kann ist noch nicht raus, den Gewindebohrer habe ich schon etliche Jahre und immer noch Jungfräulich.


    Ich mache es nicht so, habe es mir anders überlegt. Die Excenterscheibe auf der Antriebsachse muss ja gelötet werden, also kann ich die Streben auch löten und eine Menge Arbeit mit ungewissem Ausgang sparen. Die Faulheit hat wie immer gesiegt.


    Deine Zeichnung ist klasse, für mich einen Tag Beschäftigung am PC und meine Nerven im A...sch.