Fenster für den Güterschuppen

  • Als „Nebenprojekt“ neben meinem Fischereihafen "Geesthaven" habe ich
    den Bau eines Güterschuppens „in der Pipeline“ und zwar ein Kartonmodell vom
    Magdeburger Kartonmodellbau Verlag.




    Dieser Bausatz besticht durch
    eine exellente Graphik insbesondere bei den Ziegelwänden. Als typischer
    Kartonbaubogen weist er allerlei Bauteile auf, die einzeln auszuschneiden und
    zu hinterkleben sind um auf eine bestimmte Materialdicke zB bei Balken und auch
    beim Mauerwerk zu kommen.




    Man muss die Fenster nicht ausschneiden und "plastifizieren", aber wenn schon, dann . . . . .



    Hier ein Beispiel für das leidige "Verdicken durch Verdopplung"


    Passionierte
    Kartonmodellbauer mögen das, bei denen ist der Weg das Ziel. Ich bin dagegen
    ergebnisorientiert und so mag ich diese Art von Schnippeleien gar nicht. Einige
    so zu vervielfältigender Bauteile, und dann auch noch in ihrer großen Anzahl,
    sind für mich prädestiniert, aus anderen Materialien und auf anderen Wegen
    hergestellt zu werden.

    Ein Beispiel mögen hier die
    typischen Eisenstrebenfenster sein. Statt stundenlangen Herumsticheln mit
    speziellen Skalpellklingen (und unbefriedigendem Ergebnis) wollte ich mit
    modernem „Laserblade“ den Fenstern zum Durchbruch verhelfen. Das Ergebnis sieht
    dann nach einem zehnminütigem Kampf des Laserstrahls (eng „bedruckter" DIN A4
    Bogen) mit dem Tonkarton so aus:




    Wohl durch im Karton
    enthaltenen Leim fielen die ausgelaserten „Scheiben“ nicht sofort aus dem
    Rahmen sondern hingen „mit einem Hauch“ noch in den Fensterrahmen. Mit einer
    spitzen Pinzette konnte ich sie dann problemlos herausdrücken und hatte so bald
    einen „Scherbenhaufen“ auf der Arbeitsunterlage.


    Das geht auch in Weiß:


    Allerdings würde ich nach dem Verkleben der Falze und Wetterschenkel noch eine Spritzlackierung vornehmen um den seitlichen "Schmauch" zu kaschieren.


    Während meiner Sticheleien an
    den Scheiben drängte sich mir die Frage nach „echten“, also durchsichtigen
    Scheiben auf. Manche Laserbausatzhersteller empfehlen Sprühkleber um die
    Kartonteile auf klarer Folie zu befestigen. Find ich aber nicht so toll, den
    Overspray überall im Arbeitszimmer zu verteilen. Ich habe mich für eine andere
    Methode entschieden (mag sein, dass die schon irgendwoanders beschrieben ist,
    für mich ist sie aber neu).


    Fremoaffine Modellbahner
    laminieren gern ihre Wagenkarten und Frachtzettel und so liegt auch bei mir ein
    Karton mit Laminierfolien herum.



    Diese Laminierfolien bestehen
    aus zwei Folien, die „innen“ mit einem unter Wärme schmelzenden Kleber
    beschichtet sind: Das ist die matte Seite der einzelnen Folie. Die Wärme
    bewirkt ein Aufschmelzen und Klebrigwerden des Klebstoffes. Nach dem Abkühlen
    ist die Klebrigkeit weg und die Folie bleibt klar.


    Da ich die Kartonfenster nur
    einseitig von der Rückseite mit Folie bekleben wollte, schied der Einsatz des
    Laminiergerätes aus. Ich griff zum Bügeleisen um die Folie aufzukleben.




    Welches Fenster ist wohl beklebt?

    Es funktioniert!
    Nun galt es
    nur noch, eine geeignete Temperatur für das Bügellaminieren herauszufinden.
    Beim ersten Versuch war das Eisen zu heiss, die Trägerfolie schlug Wellen.




    Mit der Einstellung „Seide“
    habe ich die besten Ergebnisse erzielt:





    Rechts oben befindet sich ein "unverglastes" Fenster


    Ist das nicht auch etwas für
    euch?

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist


    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine