Friedrichs BR 50

  • Friedrichs 50 3039


    Auch wenn ich mich wiederhole: Meine Loks sind geändert, aber ich nehme für mich nicht in Anspruch daraus maßstäbliche „Supermodelle“ auf zu bauen. Dafür habe ich viel zu viel Hobby Baustellen. Ich möchte ein paar Detail Stufen höher klettern, ohne den Aufwand und damit automatisch mein Können zu überstrapazieren. Da kann man, wie bei anderen Modellbauern (auch hier im Forum) gezeigt „Besser machen“. Eines sollte man bedenken: Wer „Fremdhilfe“ in Anspruch nimmt und alles zusammen rechnet, kommt in den Bereich eines Weinert Bausatzes.
    Genug der Vorrede.
    Beim Aufräumen im Herbst 2015 fiel mir ein uralter Bausatz eines Mischvorwärmers von Günther in die Hände. Angeregt durch den Faden AW Kolvoerde und meiner Literatursammlung habe ich diesen Mischkasten Vorwärmer in eine 50er von ROCO eingebaut. Ich habe nicht nachgemessen, Hauptsache der Eindruck ist stimmig.
    Bilder der Henschel- Mischvorwärmer Bauart MVR gibt es im EK Baureihenbuch der 50 er Band 2. Seite 51 und ff.
    Darüber hinaus: EK Themen 29 Dampflok und Technik (Die Speisewasservorwärmung)



    Als erstes wurde der Mischkasten mit einer Weinert 50er Rauchkammer verklebt.



    So ganz taufrisch ist der Mischkasten nicht, dennoch wird er eingebaut.



    50er Kessel und Mischkasten/ Rauchkammertür sind verklebt



    Heizer Seite



    Lokführerseite
    Lücken wurden verspachtelt, das ganze muss noch geschliffen werden.



    Die ersten Weinert Bauteile sind aufgebracht.



    Damit die Turbopumpe nicht zum super empfindlichen Teil wird, habe ich sie mit der Heißwasserleitung, bestehend aus einem 2 mm Messingröhrchen verlötet. Da diese Leitung sehr gut isoliert war passt das gut im Durchmesser.



    Dieses Messingröhrchen lässt sich gut mit SABILIT Kleber am Umlauf/Kessel verkleben.


    Das war es erst einmal für heut


    Holt jo munter
    Gruß Friedrich

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Friedrich,


    schön, dass Du hier eine Mischvorwärmer-50 zeigst, dann brauche ich das ja nicht mehr machen! :D
    Nein, ganz ehrlich, vielen Dank dafür, so kann ich auch noch was lernen! Und glücklicherweise nimmst Du die 50 3039, ich bastel an der 50 2759 des Bw Emden, kam als Leihlok im Planeinsatz des Bw Münster auch ins Ruhrgebiet.


    Was leider auffällt, ist die "leichte" Überbreite des Günther- (und auch des Weinert-) Bauteils zum Mischvorwärmer ohne Rauchkammeraufbau. Die Zeichnungen zum Einbau (vergleiche EK-Sonderheft zu den Mischvorwärmer-Loks) zeigen, dass die seitlichen Flanken des Mischkastens mit dem Kesseldurchmesser exakt übereinstimmen. Der Überbreite werde ich bei meinem Umbau zu begegnen versuchen, indem ich den Vorwärmer auftrenne und mittig ca. 1,5-2mm herausnehme. Okay, um die vordere Abdeckung zum Mischkasten und den Schlot (eventuell - den musss ich noch nachmessen) muss ich dann herum, wenn ich die nicht auch noch beide bearbeite oder entferne.


    Sehr innovativ finde ich Deine Lösung zur Befestigung der Turbopumpe - da muss man erst mal drauf kommen! Das "olle" Weinert-Bauteil zum Ankleben auf der Platinenabdeckung ist nicht so der Hit, weil ich damit bei meiner 50 1503 erhebliche Probleme mit der Steuerung bekommen habe. Nur hatte ich bisher dafür keine andere Lösung parat - bis jetzt.
    Zur Rauchkammertür:
    Welche Weinert-Rauchkammertür hast Du verwendet? Die Bestell-Nr. 8090 oder eine andere?
    Kleiner Tipp am Rande:
    Ein 2mm-Rohr zu biegen geht am Besten, wenn Du es mit feinstem Sand füllst, es über der Gasflamme erwärmst und dann über ein Stahlrohr passenden Durchmessers biegst. Zum Halten des Rohres verwende ich dabei zwei bearbeitete Hohlkehl-Zangen, das Stahlrohr ist im Schraubstock fest eingespannt... Hat bisher gut geklappt! Ach ja, als Sand nehme ich den hier: Sand fein
    Die runde Zangenbacke ist gekürzt und so bearbeitet, das sie in das Rohr eingeschoben werden kann (konisch, passt dann für verschiedene Rohrdurchmesser). War 'ne Schw.... Arbeit, das passend zu bekommen.
    Edit: Nachtrag zur Lok eingefügt

    meinpottq8j3v.jpg
    … Alles in allem eine verwirrende Vielfalt von Strecken, die in alle Himmelsrichtungen führten, von irgendwo herkamen und unbekannten Orten zustrebten. …

  • Moin Leute


    Der weitere Bau der 50 3039 mit ein paar Bildern


    Hier ein Vorbildfoto
    http://www.bundesbahnzeit.de/bauartunterschiede/Baureihe 050/jpg-Bilder/b10_50 3039.jpg

    Andreas: schön das Du ergänzt.
    Den Mischkasten sollte man nicht mittig auftrennen, dabei geht zu viel von dem Formteil des Mischkastens verloren. Ich habe seitlich ein klein wenig weggenommen, da das Teil aus Vollmaterial besteht ist das kein Problem. Alles kann man nicht korrigieren, aber man muss zweimal hinsehen um den Fehler zu bemerken. Der Kesseldurchmesser stimmt und auch die Rauchkammertür (Weinert 8090) passt. Da anschließend die Windleitbleche vorhanden sind kann man die leichte „Ausbeulung“ nicht sehen.
    Die Heißwasserleitung von der Pumpe nach vorne ist so verhunzt, die Isolierung ist also nicht so schön wie ein toller Bogen geformt. Deshalb sieht das ganze bei mir recht rustikal aus. Dennoch der Tipp des Rohrbiegen kann man wo anders gut verwenden.


    Ein zweites markantes Teil an einer MVR 50er ist das Entlüftungsrohr an der Heizerseite vor dem Führerhaus. Auch hier wurde ein 2 mm Röhrchen, das im oberen Bereich „plattgeklopt“ wurde, verwendet. Meine Konstruktion sieht dem Rohr auf dem Vorbildfoto sehr ähnlich. Auch dieses Bauteil dient der Befestigung anderer Teile der Turbopumpe.



    Man mag nun Überlegungen anstellen, ob denn das eine oder andere Teil durch ein Zurüstteil z.B. aus dem Hause Weinert ersetzt werden muss. Der Vorteil der Messingbauteile ist, dass man sie verlöten kann. Das könnt ihr auch in den Berichten von Lutz und seinen Arbeiten an seinen Messingmodellen sehen. Der spröde Kunststoff von ROCO ist für Bastelarbeiten ungeeignet. Hier wurde nun der Führerhaustritt mit dem Entlüftungsrohr verlötet. Damit wird die Stabilität des Pumpen Gedöns erhöht.


    Die Verlegung der Rohrleitungen kann man aus den im ersten Bericht angeführten Heften Büchern nach vollziehen. Die Stärke der Drähte und deren Verlegung ist dabei ein wenig Geschmacksache. Ich habe festgestellt das die Leitungen, je nach AW /BW, durchaus unterschiedlich verlegt sind. Auch der Durchmesser (mal isoliert mal nicht) schwankt.





    Die Regelstangen und deren Halter wurden durch W. Teile und 0,4 mm Drähte ersetzt.


    1. Frischdampfleitung vom Entnahmestutzen zur Torbopumpe
    2. Frischwasserleitung zur Torbopumpe
    3. und Teil der Überlaufleitung
    ist montiert.


    So weit für heut


    Holt jo munter
    Gruß Friedrich

  • Moin Leute
    Es geht weiter:
    Hinweis: Leider kann ich nicht mit dem Photolmpact so umgehen wie ich es gerne möchte. ;(
    Habe versucht Text und Pfeile in den Bildern zu installieren und nicht geschafft. Las es mir bei passender Gelegenheit noch mal zeigen.
    Deshalb muss sich der interessierte Leser anhand der Zeichnungen in der einschlägigen Literatur selber die Leitungsführung
    der Michvorwärmer 50er zuordnen.






    4. Überlaufleitung fertig
    5. Frischdampfleitung Entnahmestutzen zum Generator
    6. Abdampfleitung Torbopumpe zum Mischkasten
    7. Abdampfleitung Luftpumpe zum Mischkasten
    8. Leitung Kesselventil Führerhaus


    ist montiert.


    Heizerseite ist (fast) fertig.






    noch fehlene
    10. Heißwasserleitung zum Kesselspeiseventil
    11. Glocke
    12. Tritte zu den Sandkästen
    13. Griffstange
    angebracht.


    Vordere Pufferbohle vorgeklebt und Führerhaus zur Probe aufgesetzt.




    So weit für heut


    Holt jo munter
    Gruß Friedrich

  • Moin Leute


    Die rechte Seite; also Lokführerseite ist bei der 50 3039 relativ einfach zu gestalten.
    Aufstieg zu den Sandkästen hatte sie nur an der linken Seite und so müssen nur das Speiseventil der Luftpumpe und die Dampfpfeifen Betätigung sowie die Griffstangen montiert werden.
    Als letztes ist noch eine Leitung vom Mischkasten zur Turbopumpe nach zu bilden.
    Diese endet aber im Modell unter dem Kessel zwischen den Luftbehältern, Funktion kommt bei mir vor Aussehen.
    Die Luftpumpe beim ROCO Modell kommt der Weinert Pumpe recht nahe. Weil sie zusätzlich so schön im Umlauf befestigt ist, wurde sie nicht ausgetauscht.
    Ventil Stangen Steuerung und Pfeifenbetätigung wurden aus den originalen Teilen der ROCO Lok entnommen. Die Doppelgelenke und Klauenkupplungen sind gut abgegossen. So etwas nach zu bauen überlasse ich gerne den „Super Modellbauern“, meine Fähigkeiten werden an dem Punkt überschritten.
    Hier nun ein paar Bilder der Lokführerseite.







    Holt jo munter :hutab:


    Friedrich

  • Moin Leute
    Den Umbau des Tenders näher zu beschreiben halte ich hier für wenig angebracht.
    Hier muss jeder selber sehen wie weit er detaillieren möchte.
    Da ich nicht im dunklen spielen möchte sind meine Lok Laternen bei diesem Modell nicht beleuchtet. Ich finde es zwar spannend
    und man weis auch, dass das Fahrzeug angesprochen wird, wenn die Laternen an sind, nur ist mir der Aufwand für 50 3039 zu hoch.
    Ich muss es mir auch noch einmal genau erklären lassen, damit ich den Aufwand abschätzen kann.



    Der Kabinentender für 50 3039 ist von den angespritzten Teile befreit. Der Neuaufbau erfolgt mit Zurüstteilen von Weinert.




    Die Tender-Pufferbohle bleibt erhalten, damit Federpuffer eingebaut werden können wurden die vorhandenen entfernt und mit einem Kugelfräser (2,2 mm) die passenden Löcher gebohrt.






    Alle Arbeiten sind einer Dampflok entsprechend ausgeführt. Da ist schon mal etwas schief und krumm. Bei einer Neubau-Lok müsste man mehr Aufwand treiben.
    Wer sich „nur“ diesen Bereich der Modellbahn widmet kann natürlich wesendlich mehr aus Loks und deren Umbauten „herausholen“.
    Leider ist Zeit endlich und ich bin auf zu vielen Baustellen tätig.



    Das war's für heut
    Holt jo munter
    Gruß Friedrich

    • Offizieller Beitrag

    Moin moin Friedrich,


    schön, dass es hier auf dieser Baustelle weitergeht. Mich würde interessieren, wie Du die Bohrungen für die Federpuffer hinbekommen hast. Ich habe meistens das Problem, das die Bohrungen verlaufen bzw. nicht am richtigen Platz sind. Deshalb auch in vielen Fällen der Austausch gegen eine Weinert-Pufferbohle.


    Noch eine Bitte: Könntest Du noch ein Foto der Wasserkastendeckel einstellen, aus der Perspektive "gerade so über den oberen Rand des Wasserkastens geschaut". Mich intereessiert, wie weit bei Dir die Deckel über den Wasserkasten schauen. An die gehe ich normalerweise nämlich nicht dran, aber Roco ist eben ein wenig flach...
    Danke für Deine Mühe

  • Moin Leute
    Das Forum war so nett und hat mir mitgeteilt dass ich lieber ne neue Überschrift suchen soll.
    Warum? Nun es ist schon sooo lange her seit ich das letzte Mal an dieser Lok gebastelt habe.


    Also: das mit der neuen Überschrift ignorieren wir mal. Und hier melde ich mich nur mal damit Ihr wisst ich habe das Hobby noch nicht an den sprichwörtlichen Nagel gehängt.
    Seit geraumer Zeit versuche ich einerseits endlich die 50 3039 zu vollenden und anderseits einen „ 50er“ Bausatz von Weinert (Wannentender) zu bauen. Beim letzteren bin ich „Durchschnitt“ und deshalb möchte ich auch nicht einen detaillierten Baubericht fertigen. Tatsache für mich ist: Der Bauplan ist hilfreich. Punkt! Nur man sollte manchmal genau hinsehen, es erscheint doch das eine oder andere Mal der Eindruck als sei die Anleitung nicht parallel zu einem Bau geschrieben. Wenn ja... ist der Erbauer ein Künstler oder hatte einen anderen Bausatz wie ich.
    Hier ist insbesondere der Zusammenbau des Rahmens zu erwähnen, baut man ihn nach Anleitung ist das Handhaben manchmal etwas hinderlich weil die zuvor angebauten Teile das Lagern des Rohling erschwert und nicht ersichtlich ist weshalb man diese Hindernisse unbedingt vor den anderen Teilen montieren sollte. Auch das montieren Indusi und Bremszylinder sollte man lieber mal trocken üben.


    Ihr wisst also es passiert etwas und wenn es etwas zu berichten gibt melde ich mich hier im Forum


    Lieber Gruß mit einem
    Hollt jo fuchtig
    :matrose::matrose::matrose:
    Friedrich

  • Hallo Friedrich,
    ein interessantes Modell stellst Du hier auf die Räder.
    Irgendwie ist mir der Faden untergegangen- und ich habe ihn erst gestern Abend entdeckt.
    Nun- die Mischvorwärmer dieser Bauart sind sicherlich nicht die ästhetischsten (aber das sind die der Reichsbahn auch nicht - für mich aber ein gewohnter Anblick)- aber das ist ja auch nicht das Ziel einer Dampflok. Sie ist ja gewissermaßen nur ein Werkzeug.
    Die Anpassung des Vorwärmers an den kleineren Kessel der 50ger ist schon ein Stück Arbeit. Gerade die recht weiche Legierung der Güntherteile ist da nicht wirklich lustig. Insofern wäre ich auch den Weg von Andreas gegangen.
    Aber wie heißt es: Jeder wie er mag (oder es eben für richtig hält). Bei mir kommt noch die Aversion gegen Zinnguß (leider bei vielen Bausätzen nicht zu umgehen) hinzu- ich kann mit dem "Zeug" einfach nicht umgehen.


    Was ich hier sehe, ist schon recht vielversprechend. Dabei finde ich die von Dir gegangenen Wege auch recht interessant- einiges kann ich für meine Bauten übernehmen.
    Vielleicht gelingt es mir ja auch mit Deiner Methode- die Bohrungen für die Federpuffer in die Pufferbohlen des Tenders einzubringen. Bisher habe ich dann nur die Pufferbohlen ersetzen müssen...


    Deine Erfahrungen mit den Bauanleitungen aus den "blauen Schachteln" kann ich vollständig bestätigen. Oftmals ist ein kritisches Lesen mit Trockenübungen ganz hilfreich...


    Du schreibst, daß Du Deine Lok nicht beleuchten willst... die Gründe sind für mich nachvollziehbar. Aber es ist auch ein unbestreitbarer Vorteil zu wisen, welche die letze Fahrtrichtung war... Der Aufwand ist so dramatisch nicht (und das schreibe ich im Bewußtsein, daß elektrischer Strom und ich keine Freunde werden)! Ich habe es sogar geschafft, ein schaltbares Schlußsignal mit einem achtpoligen plus lila hinzubekommen. Wenn es jetzt noch auf der andern Seite funzt bin ich glücklich :D


    Ich wünsche Dir noch viel Spaß und Geduld beim Bau Deiner Lokomotiven.


    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Moin Leute
    Bau der 50 3097
    Eines vorweg: Es gibt eine Reihe Modellbauer, die arbeiten sauberer wie ich. Dennoch freue ich mich, das ich nach jahrelanger Pause und meines fortgeschrittenen Alters handwerklich noch in der Lage bin eine Lok in H0 zu bauen besser ausgesagt; einen Weinert Bausatz mit Änderungen zusammen zu setzen.
    Da ich die Verhältnisse im Dampflok AW, genau wie auf einer Werft, im Maßstab 1 zu 1 der 60er und 70er Jahre noch kenne, komme ich im Modell der damaligen Wirklichkeit recht nahe. Schön war etwas anderes, zweckmäßige Instandsetzungen, verbunden mit einer gewissen Kreativität war gefragt und wurde angewendet.


    Zum Modell
    Die Anleitung verstehe ich als „roten Faden“. Falsch ist nichts. Wer sich vorher mit der einschlägigen Literatur befasst wird feststellen das manche Leitung anders verlegt wurde. Hat man sich für eine der unzähligen Varianten entschieden muss man beim anbringen der Bauteile kreativ die Reihenfolgen ändern. Außerdem sollte man sich überlegen ob nicht das eine oder andere Teil besser zu Gunsten der besseren Handhabung während des Bauens später noch (besser) montiert werden kann.


    Hier nun der momentane Bauzustand.





    Habe auch mal Axel`s Vorschlag "versucht" muss noch ein bisschen üben. :/^^
    So weit für heute
    Lieber Gruß
    Hollt jo fuchtig

    Friedrich

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Friedrich,


    vielen Dank für den Bericht. Ich bin gespannt, wie es weiter geht.
    Beim betrachten der Bilder ist mir aufgefallen, dass Weinert die Abdampfrohre in die Rauchkammer nachgebildet hat. Könntest Du freundlicherweise mal nachmessen, welchen Durchmesser die Rohre haben? Vielleicht muss ich ja meine selbstgebauten Abdampfrohre im Durchmesser anpassen...


    Wäre nett, wenn Du das Ergebnis hier zur Verfügung stellen könntest. Ansonsten: Weiterhin viel Spaß mit dem Bausatz
    wünscht
    Andreas

  • Moin Leute


    @Andreas B
    2,4 mm beträgt der Messingguß der Abdampfrohre in der vorderen Kesselauflage.


    Weil schon wieder "frohlokt" wird; an dieser Stelle möchte ich klarstellen, dass die Unsauberkeit am Führerhaus von mir verursacht ist.
    Das Führerhaus des Bausatzes passt 100%. Leider habe ich einen Sekundenkleber verwendet, der seine dauerhafte Klebekraft eingebüßt hatte. Diese Erfahrung hatte ich schon vor etlichen Jahren gemacht, aber leider nicht daraus gelernt. Wer also einen solchen hochwertigen Bausatz zusammensetzt sollte auch in einen neuen/frischen Kleber investieren.
    Also mir sind die Teile beim ersten Bauversuch im letzten Winter wieder auseinander gefallen und „abgestürzt“. Dabei haben sich die Weißmetall Teile leicht verformt. Beim nunmehr erneuten Zusammensetzen habe ich norddeutsch geluscht. Indem falsch angefasst, nicht alles 100% gesäubert und nach dem Motto: passt schon gearbeitet. Das (negative) Ergebnis ist nun erst einmal deutlich zu sehen.


    Der Einbau der Bremsen ist ein weiteres Kapitel. Die Teile sollten auch an der Seite mit der Isolierung am Rahmen anliegen. Dazu ist es evt. erforderlich nach zu arbeiten. Ich habe das Isolierte Teil nicht immer (aus der Befürchtung heraus das Kunststoffteil zu zerstören) bis zum Anschlag eingedrückt. Es fehlen bei mir nur Zehntel, dennoch kann es dadurch zur Berührung Bremse / Kuppelstange kommen und ich habe nun ein Problem.
    Die Bohrungen auf der unisolierten Seite müssen passend aufgerieben werden. Das sollen die Pfeile bedeuten. Wer sich angewöhnt mit einem hochwertigen Messschieber vorher mal nach zu messen tut sich da leichter.


    Im Moment setze ich den Tender zusammen.
    Das geht problemlos. Alle Weismetall Teile sollten aber gründlich bearbeitet werden. Damit ist gemeint: Grußgrade zu entfernen und die Teile auf Verformungen zu überprüfen bevor man sie entgültig zusammen klebt. Troken zusammenfügen und erst mal schauen... hilft Murks zu vermeiden. ;)
    Als Werkzeug verwende ich "Schmirgelpapier" unterschiedlicher Körnung. Feilen setzen sich sehr schnell zu und dann muss man sehen wie man diese wieder sauber bekommt, deshalb Schleifpapier evt. auf Hölzchen geklebt ist die bessere Wahl.


    Beim nächsten Mal evt. wieder mit Bildern, im Moment ist nichts zu bebildern. Wie weiter vorne schon angemerkt: Bin nicht der ganz große Lokbauer, vieleicht wird das Ergebnis ein klein wenig mehr als der Hausgebrauch. :P^^
    Lieber Gruß
    Hollt jo fuchtig

    Friedrich

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Friedrich,


    vielen Dank für die Angabe der Abmessungen. Somit sollten meine 2,5 mm Messing-Rundstäbe eine gute Basis darstellen, um Abdampfrohre bei den Roco-Lokomotiven umzusetzen/darzustellen.


    Weiterhin viel Spaß beim Bau, ich lese hier gerne von Deinen Fortschritten.


    Herzliche Grüße
    Andreas

  • Moin Leute


    Bevor man eine Weinert Lok „beschmiert“ :P andere nennen es „altern“ 8o sollte man es noch mal an einer anderen Lok ausprobieren. :wissenschaftler: Obwohl… eine hochgerüstete 50er die bei Gräler war, ist auch nicht weniger wert.
    Kurz: ich habe meine 50 2702 ins AW geholt um sie dann anschließend wieder in einen Zustand zu bringen, die einen AW Aufenthalt als: bald nötig! :keeporder: zu betrachten ist.


    Wie schon an anderer Stelle geschrieben ich „altere“ schon über 20 Jahre, da war diese Art des Anstriches noch nicht eine Philosophie. Heute gibt es, aus dem Militär Dioramen Bau gewachsen, aber viel bessere „Mittelchen“.
    50 2702 hatte schon nach dem Umbau vor etlichen Jahren eine andere Grundlackierung erhalten. Ich arbeite mit den Farben von Weinert, diese halten bei mir, allen Reden zum Trotz, nun schon 25 Jahre und länger auf den verschiedensten H0- Modellen.
    Farb-Aufbau hier:
    Grundierung des Modell,
    Rauchkammer in Schwarz mit ein bisschen Grau
    dann kontinuierlicher Übergang diese gemischte Farbe mit mehr Grau
    dabei einmischen von Mattierungsmittel.
    Räder und Fahrwerk in RAL Rot.
    Das Modell ist entstanden im blinden abkupfern eines Berichtes im ROCO-Report unter Verwendung der Zurüst (Weinert) Teile die es im Moment des Baues gab. Räder von Gräler; Faulhaber Motor und ZIMO Decoder.
    Nach einer langen Einsatzzeit habe ich in den letzten Tagen Griffstangen und abgefallene Teile ersetzt/repariert und eine Grundreinigung vorgenommen.
    Das war die Ausgangslage um nun zu „altern“. Ich weis genau wie es aussehen sollte, aber der Weg dahin ist doch beschwerlich. Deshalb, weil es eine Unzahl von Modellen gibt, deren Aussehen mehr Schrott Loks abbildet, als eine Epoche III Lok im täglichen Einsatz. Farbkleckse verteilen und einnebeln kann jeder, aber realistische Ergebnisse erzielen ist eine andere Liga.
    Auf der Grundfarbe habe ich die Ruß Ablagerungen mit Kremer Pigmenten und Odol Wasser nachgebildet. Für die Wasser Überlaufspuren habe ich vallejo Farben und deren WASH genutzt.
    Und dann versucht (nach Studium unzähliger 50er Farbaufnahmen) typische Merkmale farblich nach zu stellen. Momentan bin ich noch nicht ganz zufrieden, aber auf dem richtigen Weg.



    1 Der Übergang Ruß zu Farbe ist unakzeptabel hier muss nachgearbeitet werden
    2 So rostig darf ein Tritt nicht sein
    3 Farbe gehört da nicht hin.


    4 der typische Flugrost ist gut gelungen
    5 und auch das „ölige“ kommt ganz gut




    1 das gefält mir nicht das möchte ich ändern.









    Mühsam ernährt...


    So weit für heute mal sehen wie und was man besser machen kann. Werkzeug und Farben sind vorhanden ^^ der Rest liegt zwischen den Ohren. :/
    Holt jo fuchtig
    :matrose::matrose:
    Friedrich

  • Hallo Friedrich,


    das schaut doch schon ganz vielversprechend aus.
    Aus meiner aktiven Heizerzeit noch ein paar Hinweise. Aus dem Tender läuft kein weißes Wasser raus trotz Dosiermittel. Ansonsten hat der Kessel mehr Kalk als Wasser als Inhalt...
    Hier wäre ein ablaufender Streifen aus glänzendem Klaarlack für "nasses Wasser" besser Kann dann auch auf dem Tender stehen. Kalkspuren sind hier definitiv fehl am Platz. Tritte und Umläufe können ruhig etwas rostig sein.
    Bei den Speiseventilen sollten nur kleine Laufspuren von Kalkwasser sein und nicht so große Flecken. Wenn die so sauen würden kommst du nicht mehr weit....
    Um die Basis der Waschluken kann auch etwas Rost sein. Genauso um den Kaminrand.
    Kalkspuren sind auch gerne mal an der Pfeife bzw am Pfeifenventil gewesen. Da suppt es gerne mal etwas.


    So und nun wünsche ich dir noch viel Spaß beim weiter Altern. Eine Freude wenn so ein edles Modell dann im Einsatz ist. Ich freu mich schon mal für alle drauf.


    Michael R

  • Moin Michael und Mitleser
    Erst mal Danke für die Hinweise.
    Hab die großflächigen Kalkspuren wieder beseitigt. Das diese nicht existent sind wird von den Fachleuten immer wieder betont, leider kann der Laie das in so fern schlecht beurteilen gibt es doch einige Farbaufnahmen (aus der Epoche IV) auf denen immer wieder diese großen hellen Flächen zu sehen sind. Wer genau hinsieht stellt aber fest, dass diese kaum an den Einfüll-Stellen fürs Wasser auftreten, sondern eher an der einen oder anderen Stelle wo heißes Wasser austreten könnte.
    Dennoch neigt man beim altern gerne dazu eine eher ungepflegte Maschine kurz vor der Außerdienststellung nach zu bilden. Das möchte ich eigentlich nicht.
    Mein Problem ist es im Moment, dass das von allen Spezialisten propagierte „wieder abwischen“ nicht funktioniert. Isopropanol greift die Oberfläche der Weinert Farbe an, mit diesem Alkohol hatte ich aber vorher die GUNZE SANGYO Farben(ÖL; KALK usw.) verdünnt.
    Also muss ich anders aufbauen und es mit Wasser löslichen Farben versuchen und diese entweder mit Wasser oder noch besser mit dem zugehörigem Verdünner aufbringen. Also ausprobieren. Alles hat seine Eigenheiten und denen muss man erst mal auf die Spur kommen. :wissenschaftler:
    Für Fotos ist das Wetter zu dunkel;
    deshalb heute ohne
    schaun me mal ^^
    :matrose::matrose:
    Gruß Friedrich

  • Hallo Friedrich,


    nur ganz kurz: die großen weißen Flecken sind immer dann auf einer Lok wenn sie überdosiert ist oder bewusst kurz vor dem Auswaschen hoch dosiert wurde. Dann im Bereich der Ackermänner oder um den Schornstein, wenn sie Wasser gerissen hat, was bei der Brühe dann nicht selten war. Ansonsten ist Kalk nur da, wo ständig Dampf raus kommt, d.h. meist Undichtigkeiten an Anstellventilen und den Speiseventilen. Am bzw hinter dem Kamin wie gesagt nur bei zuviel Dosiermittel. Hier kam dann schnell wieder Schwarz vom Qualm dazu.
    Kleiner Tipp: Schau dir Farbbilder im HiFo an.
    Zum Altern nehme ich gerne einfache Wasserfarben aus dem Schulmalkasten. Als Grundfarbe Revell Aqua Colour mit dem Luftpinsel aufgetragen. Luftpinsel geht auch mit Wasserfarben und etwas Alkohol. Man kann mit den Wasserfarben dann die Lok einfach wieder mit Lappen oder Wattestäbchen "putzen" was dann auch realistische Effekte gibt. Am Fahrwerk war oft das große Gegengewicht einigermaßen sauber (lässt sich halt schnell schön putzen im Gegensatz zum Radstern) oder die Luftkesselseiten. Denn vorne drauf auf dem Luftkessel war das Stangenlageröl oder gar noch was vom Heißdampföl. Geht nur gut mit Dampf wieder weg. :)
    Übrigens das mit dem graueren Farbton finde ich ganz ansprechend. Aber wo das Öl fliegt ist es dann doch eher dunkler.
    So und nun weiter gutes Gelingen!


    Michael R

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Friedrich,


    nein, kein "Klugscheißermodus" von mir, sondern eher ein Material-Tipp mit dem ich gute Ergebnisse erzielt habe:
    Die wasserverdünnbaren Farben von Vallejo.
    Die lassen sich sowohl mit dem Pinsel, als auch mit dem Luftpinsel auftragen. Dabei kann lasierend oder deckend gearbeitet werden. Die Farben aus der Model Air Serie sind lasierend, die aus der Model Color Serie deckend.
    Mit Wasser kann dann wieder das "Zuviel" entfernt werden und um das eintrocknen (= Endergebnis) hinauszuzögern, hat sich bei mir ein feuchtes Küchentuch über den lackierten und noch zu bearbeitenden Flächen bewährt.
    Aber ich muss zugeben: An einer Dampflok habe ich es bisher noch nicht probiert, nur an "ollen" Güterwagen.


    Auch wenn manches Detail noch nicht passen mag: deine Alterung gefällt mir, auch wegen dem Grauton.
    Bitte weiter so und Danke für's zeigen.


    Herzlichst
    Andreas

  • Moin Leute
    Wie so oft im Leben… Übung macht den Meister.


    An einer Dampflok habe ich es bisher noch nicht probiert, nur an "ollen" Güterwagen.


    Bei Güterwagen bin ich hemmungslos und habe schon hervorragende Ergebnisse und völligen Murks erzielt. Aber da spielt der Wert des Modells auch eine untergeordnete Rolle. Im Zweifelsfall bleibt der Wagen
    Übungsobjekt oder fliegt in die Tonne. Letzteres ist bei mir noch nicht vorgekommen.
    Bei einer Lok (aus dem Hause Weinert oder aus der Werkstatt Gräler) sieht das schon ein bisschen anders aus. Richtig ist: mit allem was man wieder mit Wasser abwaschen kann, macht man kaum Fehler und man muss den
    Grad der Verschmutzung selber mögen. Eine, auch im positiven Sinne, verschmutzte Weinert Lok kommt bei einigen Modellbahnern nicht so gut, ich finde es „naturgetreu“. Nur sollte man wissen was tatsächlich für
    Alltags-Spuren im Zeitrahmen vorhanden sind und wie man eben solche im richtigen Maßstab auf die Modelle bekommt.
    Und da geht der „Spaß“ los.
    http://www.altmarkeisenbahn.de/
    http://zweirad-juergens.de/Bil…arkeisenbahn/IMG_8667.jpg
    Seht euch das mal an.
    Es wäre anmaßend sich über das Aussehen der Loks in den späten Jahren ihres Betriebes bei der DR zu äußern, aber ich glaube besser kann ein Modellbauer den Alltag nicht einfangen. Trotz dem „Zustand“ merkt man den (Modell) Maschinen an das sie eben nicht schon auf dem Lokfriedhof stehen sondern sich noch im Betrieb befinden.
    Das ein zu fangen ist mein Ziel.
    Lieber Gruß
    :matrose: Friedrich