Veränderungen in Angebot und -Nutzung von Medien - am Beispiel der MIBA

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Freunde, den "elektronischen" Archivar in mir kann ich nicht verleugnen. :blush2:


    So wie im Titel umschrieben, möchte ich Euch aufzeigen, wo meiner Meinung nach der Weg in der Medien-Nutzung hingeht. Am Anfang war das Heft…



    Im September 1948 erschien das erste Heft der Zeitschrift Miniaturbahnen. Über die Jahre hinweg wuchs die Sammlung auf "einige Regalmeter" an.


    Endlich, 1998, kam die "Chronik der Modelleisenbahn - MIBA-Miniaturbahnen 1948-1998" als CD-ROM Sammlung auf den Markt und natürlich in meinen Hobbyraum. Ein Link dazu, der auf die MIBA-Homepage führt: MIBA 1948-1998 - eine kurze Chronik


    Ich löste mich von meinem Print-Abonnement, verzichtete auf Heft-Aktualität und ergänzte von nun an das Archiv am Jahresende um die jeweilige Jahres-CD (Jahrbuch). Festplatten-Speicherplatz wurde von Jahr zu Jahr preiswerter. Im gleichen Maße wie das Print-Archiv von mir verkleinert wurde, wuchs das elektronische Archiv . Es umfasst inzwischen (nur MIBA-Verlag) rund 23 GB.



    Mit dem Markteintritt von Tablets (z.B. Apple iPad ab 2010, Samsung Galaxy Tab ab 2011) wuchs das Interesse, die Zeitschrift bequem auf dem Tablet lesen zu können. Die Verlagsgruppe Bahn trug dem (teilweise) Rechnung und brachte den VGBahn-Kiosk als App für iOS-Geräte (erstmals 2012 beworben) und Android (zu einem späteren Zeitpunkt) auf den Markt. Aktuell (April 2016) wird für die Version 3.21 die Werbetrommel gerührt.



    Außen vor waren alle Nutzer von Windows-Tablets und PCs. Die Kiosk-Version der Zeitschrift kann nur auf dem Gerät, mit dem sie gekauft wurde, gelesen werden. Herunterladen und mit einem anderen Reader lesen wird technisch "erfolgreich verhindert".


    Über die technische Weiterentwicklung der PC-Jahrbücher mit MIBA-Smartcat (Version 3.0) habe ich an anderer Stelle auf meinem Blog berichtet. SmartCat 3 und MIBA Jahrbuch 2014 auf CD – Usability Note 6! und SmartCat 3 und MIBA Jahrbuch 2014 auf CD – Update April 2015. Zufrieden mit der Smartcat-Version 3.0 bin ich noch lange nicht.


    Inzwischen (Anfang 2016) verändert sich anscheinend die Vertriebspolitik der Verlagsgruppe Bahn. Die Monatsausgaben von MIBA (und Eisenbahnjournal und Modelleisenbahner, und, und, und) gibt es im Shop zeitgleich mit der Print-Ausgabe als PDF-Version zu kaufen. Der Preis beträgt 5,99€ und ist damit rund 19% günstiger als die Printversion. Mitglieder im Eisenbahnromantik-Club erhalten das Heft nochmals günstiger und zahlen nur €5,09.


    Download der personalisierten Ausgabe auf die heimische Festplatte und lesen mit dem persönlichen Lieblings-Reader ist nun möglich geworden. :thumbsup:



    Was bedeutet das nun für mich? Ich werde auf den regelmäßigen Bezug per Download umsteigen und dafür auf den Kauf der Jahrbücher verzichten.


    Ein Online-Abo mit einem zusätzlichen Preisvorteil wäre wünschenswert, wird derzeit aber (noch?) nicht angeboten. Was darüber hinaus noch fehlt ist ein Jahres-Inhaltsverzeichnis. Hier hoffe ich, dass der Verlag zum Jahresende etwas passendes bereitstellt. Ansonsten ist DIY angesagt. Excel macht's möglich.


    Auf Euer Feedback, gerne auch korrigierend, bin ich gespannt.


    Gruß Rainer :thumbup:

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    Christopher La Brec: Jeder Mensch verfolgt einen Traum in seinem Leben. Entweder den eigenen oder den eines anderen. Gib acht, das Du Deinen eigenen verfolgst.

  • Hallo Rainer
    Spannendes Thema.
    Ich lese die VGB Produkte entwerder als Papier oder als iOS App recht gerne, wobei ich nicht jede Ausgabe kaufe - weil es nicht lohnt.
    Mit der aktuelle IOsApp bin ich NICHT glücklich. Alleine die Unfähigkeit, die Zeitungen nach Jahrgang oder Produkt (Miba, ...) zu sortieren, finde ich einen schlechten Witz.
    Technisch ist das kein Problem. Und Farbverzerrungen bei SW Fotos sollten eigentlich bei einer Printvorstufe auch nicht vorkommen...


    Die Personalisierung ist Systemseitig einfach. Du erhälst einen Download-Link (Vermute ich mal), der Dich identifiziert. Dann wird ein "generisches" PDF mit einem Stempel (aus dem Hash des Links) versehen und dir zur Laufzeit zur Verfügung gestellt. Das ganze wird als encrypted PDF (binary, nicht mit Txt Editor lesbar) abgelegt und bekommt noch die Metadaten von Dir im XMP verpasst. Fertig. Die Lösung ist der Adobe Document Security Server (so hies das Produkt jedenfalls bis vor ein paar Jahren).
    Der wird in der Industrie für Digitale Signaturen angewendet. Also ein recht alter Hut, der uns endlich auch im Hobby "zu Gute" kommt.


    Vorteil für VGB - mehr Leute zu weniger Kosten erreicht. Das PDF brauchen sie eh - es ist ein Abfallprodukt aus der Druckvorstufe (Proofing).
    Nachteil für Dich - keinen, solange Du es nicht weitergibts. Ansonsten ist sofort klar, dass DU der "Täter" bist. Ich weiss nicht, ob Du nach aktuellem Recht für Copyright Verletzungen dann in der Pflicht stehst, den Nachweis zu erbringen, dass Du nicht rausgegeben hast, sondern vielleicht beklaut wurdest. Beifang aus einem Hackerangriff auf die Kreditkartendaten.


    Das finde ich "zwiespältig" und ich denke, wir tun uns alle keinen Gefallen, das nur toll zu finden.
    Ein "Leihen" eines einzelnen Artikels oder Heftes oder das freundschaftliche zur Verfügung stellen einer Artikel Kopie um einen Kollegen weiterzubringen ist dann sofort strafbar soweit ich weiss.


    Ich glaube ich bleibe bei der iOS Version und ziehe das evtl. für Bücher in Betracht. Bei der App muss ich nicht beweisen, dass Produkte extrahiert werden können, da das Apple und die Software ja verhindern sollen... .


    Ich kaufe in der Regel etwas, das mir gefällt und das Inovativ ist. VGB liefert guten Moba-Journalismus mit teilweise tollen Beiträgen. Aber Innovativ ist es nicht. Es fehlt z.B. Miba-TV (vergl. http://trainmasters.tv/ vom der GRATIS Zeitung MRHM), ein guter Blog/Foren ...


    LG,
    Axel

    • Offizieller Beitrag

    Es fehlt z.B. Miba-TV (vergl. trainmasters.tv/ vom der GRATIS Zeitung MRHM), ein guter Blog/Foren ...


    Trainmasters TV kannte ich noch nicht. Das ist eine tolle Fundgrube. Danke @Axel.


    Falls an "how to weathering" Interesse besteht, diese Clips sind im Video library in der Kategorie Modeling zu finden.


    Gruß Rainer :thumbup:

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    Christopher La Brec: Jeder Mensch verfolgt einen Traum in seinem Leben. Entweder den eigenen oder den eines anderen. Gib acht, das Du Deinen eigenen verfolgst.

  • ... Aber Innovativ ist es nicht. Es fehlt z.B. Miba-TV (vergl. trainmasters.tv/ vom der GRATIS Zeitung MRHM), ein guter Blog/Foren ...


    Hallo Axel!


    Hierzulande würde ein Forum rsp. Blog bei einer Modellbahn Zeitschrift aller Wahrscheinlichkeit nach nicht funktionieren. Der EK hat ja deswegen seine Foren eingedampft weil zuletzt zuviel kritische Beiträge aufkamen. Das funktioniert nicht bei einer Modellbahn Zeitschrift, welche auf das Sponsoring in Form von Werbeanzeigen der Mobabranche angewiesen ist. Es kann im Extrem sogar tödlich sein wenn die Werbeeinnahmen ausbleiben. Man sieht es schon bei diversen Modellbesprechungen, wenn der Artikelschreiber sich dreht und windet nur um den Werbekunden nicht zu vergrätzen. Daher kann ein derartiges Forum keine allzu kritischen Beiträge vertragen, in denen sich mit neuen Mainstream Produkten auseinander gesetzt wird. Hier ist eher die Tendenz von immer bescheideneren neuen Modellen für ein immer anspruchsloser werdendes Publikum zu beobachten. Nicht alle machen diesen Trend zur Anspruchslosigkeit mit. Immer mehr potentielle Käufer sind mit den angebotenen Neuheiten und Wiederauflagen unzufrieden. Die Unzufriedenen sind dann der Störfaktor in einem Mobazeitschriftenforum. Es wäre ein vergleichsweise hoher Aufwand bei Moderation erforderlich, ein Vollzeitjob für mindestens eine Arbeitskraft die damit voll ausgelastet wäre.


    Dieses Forum hat sich ja u.a. auf die Fahne geschrieben das Niveau hoch zu halten oder noch ein noch höheres Niveau anzustreben. Das war ja der Urknall für dieses Forum hier. Für kritische Berichte gibt es zudem einen internen Teil wo man unter sich ist. So kann das erst einmal nicht so hochkochen.


    Und in den USA "tickt" der Modellbahnmarkt definitiv anders. System : "Built to order". Hier kündigen die Moba Importeure ihre neuen Modelle schon lange vorher an. Jetzt kann man vorbestellen ("your orders please") . Der Anbieter hat dann mit den eingegangenen Vorbestellungen einen Überblick und vergibt den Auftag über die Stückzahl, plus einer gewissen Mehrmenge für den freien Verkauf, an seinen Geschäftpartner in China welcher ihm die Modelle fertigt. Wartezeiten von mehreren Jahren für ein neues Modell sind keine Seltenheit und niemand unserer Kollegen drüben regt sich darüber auf. Das funktioniert aber nur wenn die Qualität gleich bleibt und man als Käufer keinen Überraschungen bei neuen Modellen ausgesetzt ist.
    Daher können sich die US Zeitschriften auch Foren leisten weil es bei den neuen Modellen nur ganz selten mal Negatives zu berichten gibt. Auch reagieren dort die Firmen anders. Statt Mängel totzuschweigen, arbeitet man an einer für alle befriedigen Lösung. Fehlerhafte Modelle werden problemlos zurück genommen, entweder nachgebessert oder der Kunde erhält gleich ein neues Modell.
    Dann kann man sich in den Foren auch ganz entspannt der Verbesserung der Anlage oder Umbauten und Verfeinerungen von Rollmateriel widmen. Die Mängelbeseitigung macht der Anbieter von Moba Material zur Zufriedenheit der Kunden (win-win) und dadurch bleibt er selber auch ein zufriedener Anzeigenkunde.


    Hierzulande dagegen würde ein Zeitschriften basiertes Forum wegen seiner Verbreitung wohl zu einem großen Teil zur Frustablassung dienen. Weil die hiesigen Moba Hersteller rsp. Importeure rühren sich erst einmal in der Regel nicht, man versucht es auszusitzen. Entweder man schweigt die Mängel tot oder/und lässt dumme Sprüche gegenüber der Kundschaft ab. In diesem Zusammen kann man es der Firma ESU hoch anrechnen, daß sie die erste Auflage der V60 vom Markt genommen hat.