Hallo Foristi,
vorgestern war wieder „fablab-day“ bei mir. Auf der „Agenda“ hatte ich für diesen Termin die beginnende „Möblierung“ der Fischauktionshalle. Ich hatte bereits in einem vorherigen Beitrag die grundlegenden Abläufe bei der Fischauktion beschrieben und so ist klar, dass ich eine große Anzahl von gleichgroßen Kisten ( ich habe da als Arbeitsziel die Zahl 1000 anvisiert) brauche. Ein klarer Fall für reproduktive Maschinen!
Zum ersten Mal wollte ich die 3D-Drucker im lab nutzen. Mein genialer Partner Horst hatte sich in die programmatische Materie eingearbeitet, gleichwohl: Die ersten Erfahrungen am montagabendlichen „Open-fablab-day“ gerieten zum gefühlten Fiasko. Trotz des vorhandenen Supports der an diesen Terminen anwesenden „Koniferen“ wollte der „Ultimaker“ nicht so wie wir uns das vorgestellt hatten. Es gibt so Tage, . . . .
In ruhigerer Atmosphäre (und schon innerlich auf ein paar Eventualitäten eingestellt) gelang es an diesem Vormittag auf Anhieb eine erste Fischkiste in der gewünschten Qualität zu produzieren! Noch war sie in einer „modernen“ qietschegrünen Farbe angelegt, mit einem 3D-Filament das sich gerade im Gerät befunden hatte. Aber die Aussicht auf eine farbliche Nachbehandlung einer großen Zahl von kleinen Kistchen erheiterte mich nicht.
Im Rollenvorrat des fablab fand sich ein braunes Filament mit der Anmutung von Holz. „Teuer, schwer zu verarbeiten“ waren die ersten Bemerkungen auf meinen Wunsch nach diesem Material. OK, 2 bis 3 mal teurer als ein „normales“ Filament, aber bei den wenigen Gramm, die das Kistenprojekt letztlich an Material kostet, kein Ausschlusskriterium. (Für 250 Gramm werden bei der „Apotheke“ Conrads ca 17 € dafür verlangt, ich benötige nicht einmal 50 Gramm davon.)
Die Druckergebnisse waren dann doch ein wenig abweichend vom normalen PLA-Filament: Die Kisten gerieten nicht so „crisp“, die Wandstärken waren sichtbar dicker. Beide Abweichungen stören mich aber nicht, so wird es wohl bei der Großproduktion aus diesem Material bleiben, zumal ich mir die farbliche Behandlung ersparen kann.
Im konstruktiven Vorfeld haben wir auch eine Alternativlösung (den Plan „1a“) erarbeitet: Eine Faltkonstruktion aus einem 130 gr. Tonpapier. Die Herausforderung war: Lassen sich auf solch dünnem Papier mit dem Laser Knicklinien gravieren ohne dass die Konstruktion sich in die Einzelteile zerlegt? Es geht! Mit den richtigen, schnell erarbeiteten Parametern lässt sich das „Laserblade“ so zügeln, dass eine kaum sichtbare feine Knicklinie entsteht.
Die „geniale“ Konstruktion erlaubt nun die Herstellung einer Kiste durch einfaches Falten. Fasziniert bin ich von der Deckungsgleichheit der Grifflöcher bei den fertigen Kisten!
Hier habe ich einmal die Stadien der Kistenfaltung zusammengestellt:
Da die papiernen Kisten eine abweichende Form aufweisen, werde ich wohl beide Kistenformen zum Einsatz bringen, wenn auch nicht unbedingt in der Auktionshalle.
Die nächste Herausforderung steht an: Wie und woraus bekomme ich die Fischfüllungen der Kästen? Seelachs, Rotbarsch und Hering wollen auktioniert werden! Schaun mer mal!
Wer die Einzelschritte der Knickung im Detail sehen möchte, sei auf die Galerie verwiesen:
http://www.abload.de/gallery.php?key=x3lGM2Sr