Auf der Suche nach der richtigen Kartoffel

  • Nein, hier soll es nicht um Linda oder eine andere Sorte des
    Knollengewächses gehen; hier steht die Suche nach einem geeigneten Ladegut im
    Mittelpunkt.

    Eingefleischten Fremohikanern ist es vertraut, dass wir, in
    Anlehnung an das Vorbild, gern massenhafte Schüttgüter in ganzen Wagenladungen
    in losen Schüttungen versenden. Angesichts der sicheren Laufeigenschaften
    unserer Fahrzeuge über die Module und dem gepflegten Spielverhalten unserer
    Mitglieder, haben sich solche Verkehre problemlos im Fremo etabliert. Insbesondere für
    Kohle und verwandte Produkte sind akzeptable Lösungen vorhanden um Ganzzüge und
    Wagenladungen mit „echter“ Ladung auszustatten. Dabei kommen durchaus mehrere
    Liter Ladegut beim Treffen zum Einsatz.



    Rainer aus Herford braucht nun für seine
    Kartoffelverladeanlage in seiner Awanst „Benteler“ ein stimmiges Ladegut in
    einer größeren Menge. Guter Rat ist im Modellbahn-Handel vorhanden, aber
    angesichts der benötigten Volumina eben auch teuer. Da liegt es nahe, sich nach
    einer Alternative zum Handelsprodukt umzuschauen.

    Im Lebensmitteleinzelhandel habe ich die Regale durchstreift
    und bin bei einigen körnigen Produkten fündig geworden. Sie sind
    niedrigpreislich und in größeren Mengen verfügbar. Nun gilt es noch, sie für
    die Verwendung als Modellkartoffel zu untersuchen. Dabei geht es im Wesentlichen
    um die Korngröße und Form.


    Aus dem REWE-Regal habe ich die folgenden Körner erstanden:
    Amaranth, Couscous, Perlsago.


    Hier die Nahaufnahmen zu Bestimmung der Eignung:










    Mit Amaranth haben wir ein, nuM, von der Korngröße her geeignetes
    Material gefunden (es gibt auch große Kartoffeln von 8 -10 cm Durchmesser,
    insbesondere für die Pommes-Fabrikation, da ist der Mindestdurchmesser sogar
    vertraglich dem Landwirt vorgeschrieben).


    Nun sind die Amaranthkörner „out of the Tüte“noch ein wenig
    unicolor, es fehlen der Schmutz und die anhaftenden Erdreste. Mit ein wenig
    Farbpigment kann dem Mangel abgeholfen werden. In einem Becher haben wir auf ca
    200 Gramm Amaranth etwa einen Teelöffel Pigmentpulver unter Rühren mit einem
    Holzspatel verteilt. Damit die Pigmente besser an der Kartoffel, pardon: Am
    Amaranth haften, haben wir noch einen Spritzer eines alkohllöslichen
    Tiefgrundes (MOWI) mit eingerührt und die Masse auf einem Karton zum Austrocknen
    verteilt. Nach kurzer Zeit ist der Alkohl verflogen und die trockenen
    Kartoffeln mit Erdanhaftungen sind für den Einsatz als Ladegut bereit.



    Die folgenden Bilder zeigen, dass mit unterschiedlichen
    Pigmenten auch die unterschiedlichen Färbungen der Böden nachgestellt werden
    können. Insbesondere für fest eingeklebte Ladungen bei den Fahrzeugen an der
    Ladestraße wirkt das überzeugend. Für die schüttfähige Großpackung als Ladegut
    für die „Emils“ wird das aber zu vernachlässigen sein.






    Rainer und ich finden die Ergebnisse überzeugend.

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist


    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Hallo Bruno,


    da hast du ja keine Mühen und Kosten gescheut um Linda, Grata und Hansa Kartoffen zu ernten. Hast du einzelne Chargen dunkler eingefärbt? Da Kartoffeln am liebsten im Sandboden gedeihen, sind die eigentlich nicht sehr dunkel, wenn sie aus der Erde kommen.
    Ich bin im Münsterland aufgewachsen und habe mir ab 16 mein Taschengeld auf den umliegenden Höfen verdient. Da hatte ich auch viel mit Kartoffeln zu tun.


    Die Ladung in dem Krone Anhänger hat in meinen Augen schon etwas Kartoffelfäule. Ich denke etwas weniger Farbe wäre hier mehr.


    LG aus dem Frankenland
    Martin

  • Hallo Martin,


    die angefallen Kosten halten sich sehr in Grenzen: Alle Materialien für unter 10 €. Und wenn es Spaß macht, gibt es auch keine Mühen.


    Tja, farbmäßig sind das allererste Versuche, da ist sicherlich noch "Luft" in den Schattierungen drin. Aber unsere Moor-Kartoffeln und die aus dem Klei haben ihre eigene, dunkle Seite. Alles liegt im Auge des Betrachters (aua).


    LG Bruno - bob -

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist


    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Hallo


    Es kommt auf die Region an. Die Pälzer Grombeere sind auf jeden Fall sehr hell braun, so wie das Absenden Botton unten. Erdanhaftungen sind dann dunkel braun.

  • Moin,


    wie es der Zufall will, haben wir in Bonn auch über die Eignung diverser Saaten udn Getreide asl Darstellung für H0-Bodenfrüchte diskutiert. Dabei lag auch die bereits seit längerer Zeit in der Krautfabrik Hümmling verarbeitete "Rotkleesaat" mit auf dem Tisch - nach einhelliger Meinung für eine Darstellung von Rüben zu klein - aber für Kartoffeln würde es gut passen.


    mfg


    Thomas

  • Hallo


    Kleine Info: bei der Lokliege gibt es auch verschiedene Ladegüter, neben roten und grünen Äpfeln gibt es dort auch Kartoffeln. Von der Größe könnten sie ganz gut passen, allerdings ist die Farbe nicht ganz optimal, da muss man vielleicht mit etwas Farbe nachhelfen.
    Die Fraben bei Kartoffenl wechseln auch von Sorte zu Sorte, egal ob noch Erde oder Sand vom Akker dran sind.
    Es gibt sogar rote, blaue, violette und schwarze Kartoffeln. Ist genaus wie bei den Tomaten, die müssen auch nicht immer nur rot sein.


    Gruß Matthias

  • Meister Chocholaty plaudert in der Modellbahnschule aus dem Nähkästchen...
    Rainer wird sicher heraus finden, in welcher Ausgabe dazu und darüber etwas zu finden ist.
    Eierkohlen, wie gross sind oder waren eigentlich Eierkohlen?
    Für mich gehen Eierkohlen in Richtung Kartoffel- oder Apfelgrösse, wenn man bei Epoche III bleibt, bei meinen Kindheitserinnerungen.
    Amaranth war aber auch schon der ideale Apfel im Süden...
    Natürlich kann man über solch Kleinkram trefflich streiten. Aber war nicht Spass am Hobby der Antrieb?
    Verwundert bin ich gerade, das nun gerade der Rotklee zu klein geworden ist. Er war doch in einer Veröffentlichung "Ladegut des Jahres" als Rübchen.
    Ich favorisiere das Eierkohlenmaterial bei meinen (unseren) bescheidenen Projekten.



    Nun suche ich mal weiter nach Rübchen-Material. Auf diesen Rotklee hatte ich ja fast gesetzt, aber auch schon einen anderen Ansatz versucht.


    Nettes Grüssle mitten aus dem Wald
    ´s Peterle

    ... und das Grüssle mitten aus dem Wald
    bis bald... ´s Peterle


    ...mittlerweile gibt es einiges auf meinem "Blog"


    Verschiebe nicht auf morgen, was du heute leben kannst.
    Jeder vergangene Augenblick, den du nicht zu ergreifen verstanden hast, ist ein verlorener Augenblick.
    (unbekannter Autor)

  • Hallo Naturbegeisterte!


    Über Rüben habe ich mir auch meine Gedanken gemacht, da der runde Rotklee nmA nun wirklich nix mit Rüben zu tun hat; optisch, meine ich. Auch die beliebte Hirse sollte Wellensittichfutter bleiben.
    Die Rüben sehen nach der Ernte ein wenig kopflos aus, also platteben. Auch unten hat man die Schwänze abgetrennt, da sie sehr viel nichtsüßen Boden mit in die Zuckerfabrik schleppen, der mittlerweile aufwendig entsorgt werden muss wegen der enthaltenen Pestizide; früher hat man ihn einfach wieder aufs Feld gebracht und untergepflügt.


    Nach dem oben Gesagten scheiden also glattrunde, eher kugelige-ellipsoide Formen eher aus.


    Hier im Norden wird zur Winterzeit viel Grünkohl verzehrt, in den beim Kochen manchmal (je nach Erfahrung der Köchin) Hafergrütze hineingegeben wird um den Sud sämiger zu machen. Bei meinen Kochkünsten habe ich die Hafergrütze auf seine Modellbahntauglichkeit betrachtet: Mow glattebene Bruchkanten weist das Korn auf bei rundem "Körper".


    Wenn man nun die zu kleinen Bruchstücke absiebt, hat man nach meinem Dafürhalten einen guten Rübengrundkörper, den man z.B. nach meiner Linda-Methode noch passend colorieren kann. Und das eine oder andere grüne Flöckchen als mitgeschlepptes Rübenblatt sollte auch noch "drin" sein.


    Da mich Rübenladungen wegen ihres späten, also eher fremountypischen Ladungsaufkommens nur peripher tangieren, stelle ich da keine Demoversuche an.
    Ach ja, mal drauf achten: Hafergrütze gibt es in unterschiedlichen "Größen", nennt man die dicken Dinger nicht auch Graupen?


    Wie wär´s mal mit euren "Laborkünsten"? Kostet nicht viel und man kann die Fehlversuche ggf. verzehren.


    LG Bruno - bob -

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist


    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Hallo zusammen,


    ich bin wieder mal über ein Thema gestolpert was mich auch schon beschäftigt hat.


    Die Kartoffel sind nicht so mein Ladegut, die Zuckerrüben allerdings schon.
    Es ist zwar korrekt, daß das nicht ganz in die vom FREMO gedachte Jahreszeit passt, aber bei den NE-Bahnen lebte ja, besonders hier im Süden, so manche Strecke von der herbstlichen Zuckerrübenabfuhr. Als das die DB nicht mehr machte, ist so manche Bahnlinie einfach gestorben.


    Ich bevorzuge auch die lose Schüttung, weil damit der Spielspaß erheblich höher ist, Zunächst verwendete ich auch die bekannten Kleesamen. Aber schön länger störte mich die zu runde und vor allen Dingen zu glänzende Form. Nun erinnerte ich mich an, in einem uralten EM, oder vielleicht auch in der MIBA gemachten Vorschlag, als Modellrüben Anis zu verwenden. Das ganze sieht dann so aus:



    Die Form ist nun eher länglich und die Farbe passt schon viel besser. Ab und zu spitzt auch mal noch ein 'Schwänzchen' heraus, so wie es beim Vorbild auch ist. Sicher ist das noch nicht das Optimum, aber ich bin damit ganz zufrieden.


    Also, an die Arbeit, die Rübenkampagne 2018 kann beginnen.


    Viele Grüße
    Bernhard