• Kupplungen in Modellfahrzeugen haben eine lange Geschichte hinter sich.
    Was den meisten Kupplungssystemen fehlt, ist die Nähe zum Vorbild.
    Es soll untersucht werden welche Kräfte aufgebracht werden müssen, um die Kupplungen zum Ausschwenken zu bringen.
    Diese Thematik ist besonders bei kurzgekuppelten, starren Systemen interessant.
    Müssen hier doch Reibungskräfte überwunden werden um der Führung der Kulisse zu folgen.
    Getestet wurde mit einer Versuchsanordnung, welche die Kupplung mit einer Zugkraft von 60g horizontal in Längsrichtung belastet.
    Unter diesen Bedingungen wurde der Kraftaufwand gemessen, welcher bis zum Maximalausschlag benötigt wurde.
    Es ergab sich ein Wert von 35g. Merkwürdigerweise musste mit einer Rückstellkraft von 60g die Kupplung wieder in Normalstellung
    gebracht werden.
    Testobjekte waren GFN-zweiachsige Güterwagen.
    Der zweite Versuch geschah an einem Wagen ohne KKK, jedoch mit Rückstell(blatt)feder.
    Hier waren ebenfalls 35g notwendig, allerdings begann die Kupplung bereits mit wenig Krafteinsatz auszuschwenken.
    Dieses Kupplungssystem braucht allerdings nur wenig Ausschlag, da die Kupplung große Toleranzen zwischen "Haken und Öse" hat.
    Anders bei der KKK, welche bereits bei geringen Schwenkwinkeln einen messbaren Kraftaufwand benötigt.
    Fazit:
    Für leichte Wagen mit Proto 87 Rädern sind diese Systeme nur bedingt geeignet.
    Die großen Querkräfte, welche bei Bogenfahrt auftreten, werden durch diese Kupplungssysteme noch verstärkt.
    Anders herum formuliert, die KK zieht größere Wagengewichte nach sich und entsprechend höhere Zugleistungen der Lokomotiven,
    gleichzeitig nimmt die Entgleisungsneigung zu.
    Es ist eine Überlegung wert, ob man wirklich so dicht Puffer an Puffer fahren möchte, ferngesteuert entkuppeln will, um damit
    bei Rädern und Kupplungen sich immer weiter vom Vorbild zu entfernen.
    Gruß Wolfgang