Stroh einbringen

  • Ich fand die Kunststudentin sehr interessant. Die sah kein bisschen nach 60 Jahren aus, die würde heute noch als up to date durch gehen.
    Die Frau dürfte zwischenzeitlich auch schon auf die 80 zugehen.


    Gruß Matthias

  • Hallo Andreas.


    Das weckt Erinnerungen.


    Ender der 1950 Jahre, ich war in den Ferien bei Verwanden die Nebenerwerbsbauern waren. Die Getreideernte stand an. Ein Traktor gab es nicht, alles wurde mit den Milchkühen erledigt die auch entsprechend weniger Milch gaben, keine Turbo Kühe. Also wurde alles mit dem Leiterwagen gefahren der gut voll war aber nicht so hoch wie der im Video. Das ganze spielte sich ja im Sommer bei schöner Hitze ab.


    Vor den Wagen kamen 2 Kühe was meistens genügte, bei der heutigen Fuhre wurde aber etwas überladen weil ein Gewitter anstand und die Frucht unter Dach musste. Erschwerend kam noch dazu, dass das ganze einen Berg hoch musste mit schönen 180° Kurven. In eine Kurve ist ja die größte Steigung. Die Kühe trabten los und schafften den schweren Wagen, langsam aber es ging bis zur vorletzten Kurve die am steilsten war. Die Damen haben ihren Dienst verweigert und blieben stehen. Was macht man? Die Bremsen werden angezogen und Steine unter die Räder zur Entlastung. Der Chef ging nach Hause um ein weiteres Gespann zu holen. Die beiden wurden davor gespannt, das ist dann Vorspann wie bei uns. Die Bremsen auf, die Steine weg und weiter ging es, denkste. Die Damen, 4 Stück haben es nicht geschafft und die Schwüle wurde schlimmer. Was macht man, man trommelt die Verwandtschaft zusammen, man ist ja auf dem Dorf. Die kamen und wurden jetzt verteilt.


    Einer an die Bremse, zu jedem Gespann ein weiterer und an jedes Rad ein starker Mann. Die hängten sich nun in die Speichen um so die Kühe zu unterstützen und der Mann an der Bremse kurbelte jedes mal wenn an den Rädern umgegriffen werden musste.


    Es ging, langsam aber es ging. Die Kurve wurde gemeistert und eine weiter etwas schwächere und dann ging es mit vereinten Kräften Heimwärts. Die Kühe waren froh in den Stall zu kommen, man hat es ihnen angesehen. Wir waren kaum angekommen da entlud sich ein Gewitter, das tat uns nichts die Ernte war ja im trockenen.


    Ja, so war das in den 50gern hier bei armen Bauern. Das kann sich heute keiner Vorstellen welche Arbeit gemacht werden musste um zu leben. Das macht der heutige Bauer alles in einer Woche was damals den ganzen Sommer beanspruchte. Die Zeit war anstrengend aber schön. Ich denke immer noch gerne daran. Ein Rindvieh hat auch wegen starker Zuneigung meinen Pullover versucht zu vernaschen.

  • Hallo Andreas,


    toller Link und Beitrag. Ich kenne das nur aus den frühen 70igern aus eigener "Erfahrung".
    Schade das solche schönen Maschinen noch keinen Einzug in die Modellbahnindustrie gefunden haben. Wobei sich da bei ARTITEC was tut. Der kleine Massey Fergusson Mähdrescher wartet auf den Zusammenbau, um beim ortsansässigen Schmied eine kleine Reparatur am Schneidwerk zu erhalten. Vielleicht kommt er aber auch erst auf einem Rungenwagen an der Rampe an.
    Hatte die Chance mit ARTITEC mal direkt zu reden und habe die gebeten mal mehr entsprechende Modelle auf den Markt zu bringen. Ich hoffe da kommt was. Ebenso wie mal ein paar schöne alte Baumaschinen. O&K RH5 Hydraulikbagger, Hannomag K5 Laderaupe, Fuchs 300 mit Tieflöffel.
    Ach was gäbe das für schöne Modellbaustellen.......


    Liebe Grüße aus Nordhessen


    Michael

  • Hallo zusammen,


    zum Thema Stoh/Heu einbringen, kann ich auch drei Fotos beisteuern.


    Den Hanomag R332-Granit, Baujahr 1962, fährt mein Schwiegervater und neben ihm sitzt mein Sohn :


    46727287vb.jpg


    Auf dem Wagen bin ich (mit der dunklen Hose) mit einem Nachbarn beim Packen der Heuballen :


    46727288gj.jpg


    Auf dem dritten Foto Schwiegermutter mit meiner Tochter.

    Die Ladehöhe richtete sich im allgemeinen nach der Durchfahrthöhe der Scheunentore.

    Hier haben wir nur sechs Lagen gepackt, da die Wiese nicht mehr hergab :


    46727289pt.jpg


    Diese Fotos sind im Juni 2006 entstanden, der Hanomag wurde zwischenzeitlich restauriert und macht immer noch seine Arbeit auf unserem Hof,

    die Welger Ballenpresse, Baujahr 1963 oder 1964 arbeitet seit gut zehn Jahren in Polen ... Schwiegervater hatte damals (in den 1960er-Jahren) beide "Geräte" neu erworben.



    Grüße aus dem verschneiten Leese


    Frank-Martin

  • Hallo Zusammen,


    beim betrachten der Bilder ist mir eingefallen, dass ich noch Bilder einer

    stationären Ballenpresse vom Tag des offenen Denkmals 2022 habe.

    Diese stand nach der Dreschmaschine um das Stroh in Ballen zu pressen.

    Angetrieben wurde sie von einem Hanomag Schlepper mit Riemen.




    Wer Lust hat kann sie in meinem Video in Aktion sehen, leider war zu diesem Zeitpunkt einer der Binder defekt.


    Grüße Michael