Schaumburger Steinbrüche Steinbergen

  • Guten Morgen,


    nachdem ich über Weichen Walter seine Weiche in Steinbergen berichtet hatte, möchte ich euch heute zur anderen Seite von Steinbergen zur Steinverladung der Schaumburger Steinbrüche Steinbergen, kurz SSS, mitnehmen.


    Da das Ganze ist ein Nachbau ist, hier 2 Artikel von mir in Drehscheibe-online, die etwas die Historie beleuchten. Dann kann man die nachfolgenden Bilder auch besser einordnen.


    http://www.drehscheibe-online.…95574,6695574#msg-6695574


    http://www.drehscheibe-online.…63313,6763313#msg-6763313



    Erstmal ein Blick aus dem Bahnhof Steinbergen in Richtung Sturzbühne der Steinverladung. Die Sturzbühne war 100 m lang und hatte verschiebbare Schütten.




    Zwischen Dorf und Steinbruch ist ein Waldstreifen, der das Dorf gegen den Streinbruch abschirmt. Bei Sprengungen flogen die Steine auch schon mal weiter.


    An der höchsten Stelle steht der Wasserturm, der für die Siebanlage des Brechers das nötige Wasser liefert.



    Die Schafe weiden im Schutz des Waldes




    90 Bäume stehen hier. 120 hätten besser ausgesehen, aber irgendwann ist mal Schluß mit lustig.




    Hier die Brecheranlage von der Rückseite. Ganz links die Waschkaue für dei Arbeiter. Daneben das Maschinenhaus und rechts die Brecheranlage mit 2 Siebketten. Hier auf der Rückseite wurden die Loren per Hand zum Entleeren in den Bunker des Brechers geschoben.



    Auf der Vorderseite wurden die gesiebten Steine aus den Bunktertaschen mit Loren abgezogen. Das kleine Häuschen ist der Wasserbrunnen.



    Vor uns ist die Sturzbühne für den Landabsatz. Von links kommt ein Gleis aus dem neuen Teil des Steinbruchs. Der alte Teil befand sich direkt hinter der Brecheranlage.



    Das Maschinenhaus und die Waschkaue stehen noch und wurden im Rahmen der Expo 2000 saniert. Dadurch gab es im Bauamt Rinteln Pläne. Thanks to Dirk Eggers



    Beim ersten Morgenlicht ist die Verladung voll im Gang. Die Anlage lief aber rund um die Uhr um die Kapazität voll auszunutzen. Gesprengt wurde aber nur 2x am Tag.





    Schön zu sehen, dass die Idee vom Corporate Design nichts Neues ist. Der Steinbruch hatte das Logo mit den SSS schon in den 30iger Jahren



    Natürlich hatte die Firma auch ein Büro. Bei der Herstellung der benötigten Fläche wird schweres Gerät eingesetzt ^^




    Oberhalb der Fenster sind Holzläden, die bei Sprengungen die Fenster schützten. Fräulein Schmitt hat Feierabend und macht das Licht aus.
    Fräulein Schmitt, die heute Mundt heißt, ist die Tochter des ehemaligen Steinbruchbesitzers Walter Schmitt, die als junge Frau dort mitgearbeitet hat und mir alles an Fotos zur Verfügung gestellt hat. :thankyou:






    Wie schon gesagt, soll das ganze im nächtsen Herbst fertig sein und bei den Lauenauern Modellbahntagen gezeigt werden.


    Bitte entschuldigt, die teilweise etwas unscharfen Bilder. Da die Anlage im Vereinsheim in Stadthagen steht, konnte ich nicht mal schnell andere Bilder machen.


    Bis demnächst
    Martin

  • Danke Martin!
    Ein sehr interessanter Beitrag, der neben der am Vorbild orientierten modellbahnerischen Umsetzung
    zusätzlich durch die Links zu den DSO-Beiträgen sehr umfangreich und lesenswert für mich geworden ist.
    Das war eine bisher sehr interessante Exkursion ins Umfeld der schlichten Betonmauer vom ersten Anlagenbild deines Beitrages.
    Ich schaue gerne noch mehr, wenn es eine Fortsetzung vom Anlagenbau gibt.
    Nettes Grüssle mitten aus dem Wald
    ´s Peterle

    ... und das Grüssle mitten aus dem Wald
    bis bald... ´s Peterle


    ...mittlerweile gibt es einiges auf meinem "Blog"


    Verschiebe nicht auf morgen, was du heute leben kannst.
    Jeder vergangene Augenblick, den du nicht zu ergreifen verstanden hast, ist ein verlorener Augenblick.
    (unbekannter Autor)

    Einmal editiert, zuletzt von Peter († 9.10.2018) ()

  • Moin Martin,


    da fahre ich nun schon jahrelang an der BAB-Abfahrt von der A 2 ab, um Verwandte in Lemgo zu besuchen, sehe immer mal das Streckengleis und denke: woher, wohin, mußte mal gelegentlich recherchieren.
    Und dann kommt da Dein Beitrag mit den Links ins HiFo auf dem Tablett daher!


    Vielen Dank für die Beiträge und Deine sehenswerte Umsetzung im Modell!


    Viele Grüße


    Wolfgang

    Mich interessiert vieles - und immer alles rund um das Bw Bestwig!!

  • Hallo,


    der normalspurige Anschluss an die Rinteln-Stadthagener Eisenbahn ist auch nicht zu verachten, leider ist der regelmäßige Güterverkehr auf der Strecke aber seit mehreren Jahren eingestellt ...


    Hier steht RStV 150005 an dem Verladebunker, das Foto stammt aus dem Jahr 2001:



    Viele Grüße


    Andreas

  • Hallo Andreas,


    der direkte Anschluss des Steinbruchs an die Strecke der RSTE erfolgte 1963. Das hätte natürlich auch seinen Charme gehabt es nachzubauen. Zumal das Gleis noch liegt. Aber unserer Anlage spielt im Jahr 1959 / 60, weil da noch alle großen Anschließer und Verlader da waren.


    Damit ihr mal seht, wie 1961 alles anfing, hier ein paar Bilder, die Walter Schmidt vom Bau der neuen Anlage gemacht hat.









    So das ist nur eine kleine Auswahl der Bilder, die vom Bau der neuen Anlage gemacht wurde. Um alle zu zeigen, braucht man schon einen ganzen Abend.


    Bis demnächst
    LG Martin

  • Moin Martin,


    diese Bilder gefallen mir sehr gut, Danke, daß Du uns teilhaben läßt.
    Sie rufen geradezu nach einer Umsetzung ins Modell!!
    'Leider' habe ich derzeit etwas anderes am Wickel...


    Viele Grüße


    Wolfgang

    Mich interessiert vieles - und immer alles rund um das Bw Bestwig!!

  • Hallo Martin,
    da besteht nun hier die Gefahr der Wiederholung. Ist mir aber egal. Und diese Gefällt mir - Daumen - Hinweise sind einfach zu wenig.
    Nach dem kleinem Beitrag von Andreas konnte ich dessen Bild nicht so einfach in Bezug zu deinem Faden bringen, ausser der Bezeichnung der Bahn vielleicht.
    Nun ergänzt du mit weiteren alten Bildern aus den 60ern.
    Ich bin einfach begeistert. Man erkennt nun den Hintergrund der Bruchsteinbasis des modernen Verladebunkers. und ich nun damit den gleichen Verlader, den gleichen Ort.
    Toll hier nun solchen Vorbildbeitrag lesen zu dürfen.
    Nochmals vielen Dank von meiner Seite. Gerade solche Beiträge mit dem "wie und womit kamen früher die Ladegüter auf die Eisenbahn" schaue ich mir gern an.
    Alte Technik, Technikgeschichte und Eisenbahngeschichte eine sehr fesselnde Kombination. Auch wenn es nicht "meine" Bahngesellschaft ist, ist es die mich interessierende Zeit.
    Nettes Grüssle mitten aus dem Wald
    ´s Peterle

    ... und das Grüssle mitten aus dem Wald
    bis bald... ´s Peterle


    ...mittlerweile gibt es einiges auf meinem "Blog"


    Verschiebe nicht auf morgen, was du heute leben kannst.
    Jeder vergangene Augenblick, den du nicht zu ergreifen verstanden hast, ist ein verlorener Augenblick.
    (unbekannter Autor)

  • Hallo Peter,


    ich hatte vor einiger Zeit Mal die Gleispläne bis 1961 und ab 1962 mit Hilfe von alten Gleisplänen gezeichnet. Ich denke an Hand der Zeichnungen kann man die Position der neuen Verladeanlage besser einordnen.



    Bis denne
    Martin

  • Moin Leute


    Kann mich nur Peter anschließen…, schön dass es vorgestellt wird.
    Neue, oder neu aufgebaute Verladeeinrichtungen beim Vorbild sind in der Regel größer und Gleisbautechnisch so einfach wie möglich gehalten. Heut zu Tage müssen sie sogar einen „Ganzzug“ aufnehmen können, möglichst ohne Weichen.
    Deshalb finde ich den Gleisplan von vor 1961 für einen Modellbahner interessanter.
    Und da ich in der Regel nach dem Motto „ in Anlehnung an…“ baue, würde ich die Verladeeinrichtung von nach 1962 da zu aufstellen, das heißt wenn Platz zur Verfügung steht das Stumpfgleis verlängern. Das vor allem weil so tolle Vorbildfotos zum Nachbau zur Verfügung stehen. Alleine das Büro mit dem Uhrenturm ... 8o


    Ich finde diese Art von Anschließer und Fotos davon immer höchst interessant, bildet sie doch weit mehr ab als nur eine Lok und einige Wagen.
    Mein persönlicher Favorit sind die beiden DB Zugmaschinen und der Schwergut Anhänger. :thumbup:
    Was die wohl gebracht haben…?

    Gruß und … wer baut nach?

    Friedrich

  • Moin Friedrich,


    was speziell der wohl gebracht hat, kann ich dir nicht sagen. Aber was der hier bringt, ist das Kernstück der neuen Brecheranlage:












    Gell, der Uhrenturm ist was zum Nachbauen? Wer Interesse hat bitte melden. Ich habe auch die Bilder vom Bau dieses Gebäudes.



    Hier sieht man sehr schön, dass die Zeit der Lorenzüge bald zu Ende ist. Das Tor ist schon für das neue normalspurige Verladegleis ausgelegt.


    LG
    Martin

  • Moin Martin,


    auch DIESE Bilder sind der Hammer!
    Ich sehe sie mir immer wieder an und betrachte die Menschen, ihren Arbeitsplatz: wie haben die geschuftet!
    Und das eingesetzte Gerät: wie mag da der Arbeitsschutz (Lärm, Staub) ausgesehen haben?
    Vielen Dank auch für die von Dir gezeichneten Gleispläne.


    Viele Grüße


    Wolfgang

    Mich interessiert vieles - und immer alles rund um das Bw Bestwig!!