Hallo,
ich bin mir sicher, dass du beim Bau der Kernmodule schon viel Spaß hast. Signalisierung ist sicherlich ein weiteres spannendes Thema. Wobei ich sagen muss, dass ich mich mit bayrischer Länderbahntechnik bislang noch nicht intensiver befasst habe. Friedrich, die Kunst ist ja eben nicht gravierend gegen das Vorbild zu verstoßen und daher ist eine Beschäftigung mit deinen Punkten 1-3 sinnvoll, damit man sich für Punkt 4 was passendes ausdenken kann.
Zuerst ein wenig zu den Signalbezeichnungen. Ich würde dein Signal S als P bezeichnen. Dafür dann die beiden Signale P1 und P2 als als S1 und S2, nach folgendem Schema. Habe versucht auch die jeweilige Blickrichtung mit anzugeben.
>A - P< - >R - S< - >N - F<
Die Situation mit den Zwischensignalen ist sicherlich auch außergewöhnlich und spannend. Hier ein Link zu der Vorschriftenlage von 1939: https://www.blocksignal.de/gs/gs.php?w=hs §6.6 ist hier der interessante. Dort wird an S1 auch ein Vorsignal für P aufgeführt. Ob ein hohes/besonders sichtbaren Signal P diese bei einfacheren Verhältnissen ersetzen kann? Ich vermute eher nicht. Kann da noch jemand Beispiele anführen?
Zum bayrischen Hp Ru und dem Umbau auf Einheitssignale ist folgender Artikel interessant:
http://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,6997946
Wie es mit dem Mischen aussieht wäre eine andere Frage, denn warum sollte man das gemacht haben? Mir kommt folgende Geschichte in den Sinn: Vielleicht ist da ja mal ein Zug entgleist, Weiche 1 unter einer Rangierfahrt umgestelt oder ähnliches. Und dabei sind Signale abgeräumt worden. Diese wurden dann durch Einheitssignale ersetzt. Daher vermutlich entweder nur ein einzelnes Signal, welches dann neu aufgebaut wurde, oder eben die beiden ASig an einem Kopf, wenn beide damals dann erneuert wurden. Ich würde vorschlagen die Einheitssignale als N1, N2 zu verwenden, dann auch mit Gleissperrsignalen davor. Begründung liefere ich im nächsten Absatz.
Zu Rangiersignalen im allgemeinen: Ich versuche mir immer auch vorzustellen, wie die Kommunikation Fahrdienstleiter / Lokpersonal damals ohne Funk abgelaufen ist. Grundsätzlich kann es ja reichen, in den örtlichen Richtlinien zu definieren, mit dem Stellen der im Fahrweg ersten Weiche die Rangiererlaubnis zu geben. Das funktioniert aber nicht für eine Lok, die vom eingefahren Zug in Richtung Ra10 zum Umlaufen vorfahren soll. Denn da liegt die Weiche aus Gründen des Durchrutschweges ja schon passend. Hp Ru als Erlaubnis dafür zu definieren macht Sinn, bzw. eben ein Sh1 zu verwenden.
Überlege ich mir nun den Fremo Alltag, so dürfe Hp Ru bei den meisten doch erstmal für Verwirrung sorgen. Daher verbaue die Einheitssignale besser am Fdl entfernten Ende, wo die Zugmannschaft auf sich allein gestellt ist.
Am östlichen Kopf bei S1, S2 stehen die Signale beim Rangieren auf Hp Ru. Rangiererlaubnis dann durch den Fahrdienstleiter auf Zuruf, bzw. eben durch das Stellen der ersten Weiche.
Bei der Weichenverbindung 101/102 zum Straßenbahnteil würde ich davon ausgehen, dass dort im Vorbild Handweichen mit Riegelschlössern verbaut wurden. Der Schlüssel dazu dann beim Fahrdienstleiter in der Hebelbank eingeschlossen. Weiche 101 zusätzlich per Drahtzug noch verriegelt, da spitz von Zugfahrten bei Einfahrten von A befahren.
Handweichen, da diese günstiger sind, als ferngestellte. Die Straßenbahngleise sind ja nicht mehr DB Infrastruktur, so dass die Kosten ziemlich sicher von der Straßenbahn Gesellschaft getragen werden mussten. Auch dürfte es im Vorbild eher seltener gewesen sein, dass sich die Rangierabteilung dort einschließen musste. Im Modell wirken hier Zeitverkürzung und dichterer Fahrplan gegen uns. Deshalb würde ich die Weichen im Modell nicht mit Schlüsselabhänigkeit versehen, sondern direkt vom Fdl bedienen lassen. Sie aber optisch als Handweichen ausgestalten. Riegelschlösser gibt es als Messingguss z.B. von Udo Böhnlein.
Ein Sperrsignal mach an Weiche 102 meiner Meinung nach keinen Sinn. Wie du gesagt hast, ist es ja durchaus auch unpraktisch für Rangierfahrten innerhalb des Straßenbahn Teils.
Soweit meine Gedanken,
Gruß Michael