Bau der Schmalspurlok 99 5912

  • Hallo zusammen,


    um mal einen Tätigkeitsnachweis abzugeben:
    Seit einigen Tagen arbeite ich am "Herz" meiner 99 5912. Selbst konstruiert, selbst gebaut und als es dann heute auch
    noch klaglos funktionierte, konnte ich endlich mal die Lupenbrille beiseite schmeißen, den Rücken gerade richten und
    meinen Frühstückskaffe von gestern austrinken. :roflmao:



    Auf dem Bildausschnitt ist der Mittelteil des künftigen Fahrwerks der Lok zu sehen. Der Motor steckt in einer massiven
    Halterung, die gleichzeitig mit ihrer Oberseite als Befestigung für das Gehäuse dient.
    2 Getriebeachsen sind kugelgelagert, die Treib- und Kuppelachsen der Lok laufen in Messinglagern, die noch auf 1,5 mm
    aufgerieben und nach unten erweitert werden müssen.
    Das Getriebe arbeitet nur auf die Treibachse, die Laufachsen werden wie beim Original durch die Kuppelstangen angetrieben.


    Wer mehr wissen will:
    http://www.gmwe-online.de/die-99-5912/seite-2/


    Gruß, Peter

    Einmal editiert, zuletzt von Peter T ()

  • Kleiner Nachtrag:


    Das erste Mal Leben im künftigen Fahrwerk. Die Übung diente der Kontrolle über meine berechneten
    Werte, insbesondere der Untersetzung und des Leistungsspektrums des Maxon. Alles ist gut!

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    Ab Sek. 15 ist der Saft abgestellt. Der Rest sind 10 Sek. Auslauf. Das wird sich beim selbstständigen Lauf noch
    reduzieren, reicht mir aber aus.


    So, und jetzt sitze ich mit einen Glas Hopfentee neben meinem sich gaaaanz leise drehenden Getriebe.
    S`ìst Feieroohmd!


    Gruß, Peter

  • Hallo mein Namensgleicher!
    Tolle Arbeit. Tolle Umsetzung für eine sicher tolle Lokomotive. (Leider kaum Reaktion darauf.)
    Warum ist das eigentlich vor wenigen Jahren nicht für eine "Röchelanna" umsetzbar gewesen? ?(
    Doch was soll alles "wenn" und "hätte". Ich bin nun immer weiter gespannt auf deine Fortschritte.
    Bekanntermassen kann ich dich fachlich nicht unterstützen, aber meine Begeisterung wird dich begleiten.
    :rolleyes:
    Nun geniesse mal noch einen Hopfentee.
    Nettes Grüssle mitten aus dem Wald
    ´s Peterle

    ... und das Grüssle mitten aus dem Wald
    bis bald... ´s Peterle


    ...mittlerweile gibt es einiges auf meinem "Blog"


    Verschiebe nicht auf morgen, was du heute leben kannst.
    Jeder vergangene Augenblick, den du nicht zu ergreifen verstanden hast, ist ein verlorener Augenblick.
    (unbekannter Autor)

  • Hallo Peter,


    als ihr euch (als Gruppe, Arbeitskreis oder was auch immer) damals zum Nachbau der RSN entschieden habt, bin
    ich beim Thema Röchelanna überhaupt nicht gefragt worden. Ihr hattet euch von Anfang an auf Christian als Konstrukteur
    geeinigt. Was daraus geworden ist: Keine Ahnung!

    Zitat

    Tolle Umsetzung für eine sicher tolle Lokomotive. (Leider kaum Reaktion darauf.)


    Hier im Holzkastel-Forum reichen mir die paar Follower.


    Gruß, Peter

  • Moin Peter
    Holzkastenforum… schönes Wort. ^^
    Man kann Deine Beträge auch in anderen Foren betrachten, dennoch finde ich es schön Dich hier immer wieder zu finden.
    Möchte doch nicht auf die Beiträge zu Deinen Werken… und Kommentare zu meinem Holzkasten verzichten.
    Leider kann man nicht alles machen, oder es wird dann auch so… von allem ein bisschen. :/
    Als angelernter Werkzeugmacher und hochinteressierter „Metaller“ finde ich Deine Arbeiten immer beachtenswert, wird hier doch noch überwiegend „handwerklich“ gearbeitet. :thumbup:
    Mit vielen anderen werde ich weiterhin Deine Arbeiten stillschweigend verfolgen und den einen oder anderen Tipp kopieren.


    Lieber Gruß Friedrich

  • Hallo Peter,
    der Antrieb sieht ja richtig klasse aus, wie aus einem Guss.
    Daran erkennt man wie wohndurchdacht Dein Werk ist.
    Der Einsatz von Kugellager für schnell laufende Wellen ist bei dem Aufwand
    die richtige Wahl. Den Motor in einen (Kühl)block unterzubringen ist ebenso gut durchdacht,
    verlängert die Lebensdauer und sieht professionell aus.
    Gruß Wolfgang

  • Hallo Wolfgang,


    solch Lob aus berufenem Munde motiviert natürlich. Viel kann ich also nicht falsch gemacht haben.
    Wobei die Konstruktion solcher Fahrwerke tatsächlich nicht ganz einfach ist.
    @ all: Um klein wenig zu verdeutlichen, was ich mit dem Fahrwerk vorhabe und wie es sich in das
    später noch zu bauende Gehäuse einfügt, hier noch mal eine kleine Zeichnung:


    Das Gehäuse macht es mir durch die geschweißten Wasserkästen und das Führerhaus relativ leicht, es aus
    Blech nachzubauen. Das erspart ich mir die "Nieterei".
    Vielleicht schaffe ich bis zum Winter 17 den Rohbau der Lok abzuschließen. Dazu braucht es aber allerlei
    glückliche Umstände.


    Ein ruhiges Bastelwochenende wünscht


    Peter

  • Hallo Peter,
    Dein Rahmen mit dem eigentlichen Triebwerk (also dem Motor und Getriebe) nötigt mir allen Respekt ab! Solides Handwerk, welches nebenbei auch noch richtig gut aussieht!
    Sicherlich wird dioe Lok am Ende wesentlich besser aussehen, als die, welche einstens im Modelleisenbahner als Bauanleitung beschrieben wurde. Letzlich habe ich auf einer Ausstellung ein auf dieser Beschreibung entstandenes Modell laufen sehen-- hier hat Dein Fahrwerk aber die Nase vorn...
    Mich persönlich fasziniert Deine Bauphilosophie und die sich daraus ergebende Präzision immer wieder.
    Hat was von einem Zeissianer!


    Also ganz großes Tennis!


    Eine Bemerkung habe ich allerdings, diese soll jedoch keinesfalls Deine Arbeit schmälern:
    Du treibst die Treibachse direkt über ein Stirnradgetriebe an, welches achsparallel und direkt über der Treibachse sitzt. Hierbei könnte ich mir vorstellen, daß beim zu erwartetenden "Lebendgewicht" der Messinglok, die (sicherlich ausreichend dimensionierten) Treibachslager irgendwann auslaufen. Dadurch würden die beiden Zahnräder irgendwann im Grund kämmen und zumindest Geräusche produzieren.
    Mein Gedanke wäre hier, entweder Wälzlager (wahrscheinlich bei fertig konfektionierten Achsen nicht möglich) oder Verschleißlager zu verwenden.


    @ Röchelanna:
    zunächst, wäre es prinzipiell möglich gewesen, EINE Lok nach dieser Philosophie zu erstellen. Bei mehreren (es waren ja zunächst zehn) wäre es auf Wiederholteile hinausagelaufen, die dann nur maschinell herzustellen wären. Die von mir gewählte Fertigung mit Ätzteilen wäre bei dieser Anzahl praktikabler gewesen.
    Das dann das System entgültig abgestürzt ist und nicht wiederzubeleben war, ist sicherlich auch meiner Unbekümmertheit anzrechnen. Immerhin habe ich die Originaldatenträger nicht regelmäßig gesichert. Dabei sind auch einige meiner Projekte wortwörtlich gestorben- das hat auch mit dem proprietären Datenformat zu tun. Selbstz der Tender der Ok22 kann nur an Hand eines fehlerhaften .pdf weitergeführt werden.
    Nach dem Absturz habe ich das Projekt " Röchelanna" nicht weiter verfolgt.
    Zumal sich dann auch noch andere "Projekte" , wie z.B. der Umzug und ein weiterer Bandscheibenvorfall, in den Weg gestellt haben.


    Soweit meine Gedanken...


    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo Christian,

    Hierbei könnte ich mir vorstellen, daß beim zu erwartetenden "Lebendgewicht" der Messinglok, die (sicherlich ausreichend dimensionierten)
    Treibachslager irgendwann auslaufen. Dadurch würden die beiden Zahnräder irgendwann im Grund kämmen und zumindest Geräusche produzieren.


    Dieser Aspekt war - wie viele andere - Bestandteil meiner Planungen für das Getriebe.
    Aber dadurch, daß alle Kuppelachsen nicht nur gefedert, sondern auch im 8,5 mm starkem Vollmessing laufen,
    wird die Treibachse weitgehend entlastet und läuft keine Gefahr, sich noch in diesem Jahrhundert so nach oben
    zu arbeiten, daß der Kopfkreis des Treibachszahnrades Bekanntschaft mit dem Fußkreis des treibenden Zahnrades
    macht. Und da habe ich die eingebauten 2 Zehntel "Luft" noch gar nicht berücksichtigt.
    Besondere Lager sind also nicht notwendig.



    Gruß, Peter

  • Hallo Peter,
    super Arbeit die Du da zeigst. Von der Konstruktion bis zur Fertigstellung alles selbstgemacht. Respekt.
    Eine Frage: Hast Du zu dem rechnerisch ermittelten Achsabstand noch 2 Zehntel Luft gegeben, oder wie ist das zu verstehen?
    Gruß
    Wolfgang

  • Hallo Peter,
    sicherlich ist Dein Konzept der Lagerung der Radachsen auf einer Breite von 8,5mm so verschleißfest,
    dass in diesem Jahrhundert, bei entsprechendem modellbahnarischem Einsatz, kein schädlicher Verschleiß
    auftreten wird.
    Dennoch möchte ich den Einwand von Christian prinzipiell teilen.
    Die optimale Auswahl von Lagerwerkstoffen sollte auch den Modellbahner interessieren.
    An Lebensdauer sind Rollen-, auch Kugellager genannt, unübertroffen.
    Hier möchte ich einfügen, dass eine Lagerung einer Stahlwelle in einem 8,5mm breitem Ms-Lager nicht
    als leichtgängig zu bezeichnen ist, wiederum sind Kugellager optimal.
    Schwieriger ist es ein Kugellager-lager höhenverstellbar zu konstruieren.
    Bei meinem, noch in den Anfängen steckendem Projekt, habe ich zunächst die Lager aus härteren Messing
    gefertigt, statt aus dem weicherem Messing des Getriebeblocks.
    Schöner wären Werkstoffe wie Bronze oder Sintermetall.
    Ebenso machbar sind Lager und Welle aus verschieden harten Stählen zu bauen.
    Ich verwende hier als Welle gehärteten Werkzeugstahl, ehemaliger Bohrer, und als Lager warmbehandelten
    nichtrostenden Stahl. Dies ist eine weiterentwickelte Konstruktion zu den Messingbuchsen.
    Die genauen Härten nach Rockwell sind nur schwer zu ermitteln, die Differenzen liegen zwischen 44-55 HRc.
    Der Vorteil liegt in der geringen Lagerbreite von 1mm, gleich geringere Reibung.
    Eine Frage noch, wie hast Du das Loch für den Motor gebohrt, ohne dass Dir das Werkstück um die Ohren geflogen ist.


    Gruß Wolfgang

  • Hallo zusammen,


    danke für eure Fragen und Auffassungen.


    @ Wolfgang S.


    Die genannten 2 Zehntel stehen in Bastlerkreisen allgemein als Synonym für die notwendige
    Zugabe zum errechneten Achsabstand bei gerade verzahnten Elvolventen-Stirnradgetrieben.


    Laut DIN 867 soll das Zahnkopfspiel zwischen 0,1 – 0,3 x m betragen. Auf meinem
    Küchentisch bekomme ich ein Kopfspiel von 0,03 mm natürlich nicht serienmäßig hin,
    zumal ich über keine Fräse verfüge. Also füge ich dem Achsabstand immer ein Zehntel hinzu
    und bekomme dann ein Zahnkopfspiel zwischen 0,08 und 0,12 mm je nach Qualität der Bohrer,
    des verwendeten Materials und der mehr oder weniger gut getroffenen Ankörnung.


    Da die Elvolventenform kleine Differenzen im Eingriff der Zähne ohne Schaden zu nehmen zuläßt,
    habe ich da auch noch keine Pleiten erlebt. Es sei denn, ich habe mich wirklich mal verhauen.
    Aber der Inhalt meiner Ausschußkiste ist eigentlich noch überschaubar............


    @ Wolfgang B.


    Du hast eigentlich mein konstruktives Problem selbst beantwortet. Ich hätte lediglich die Treib- und
    die erste Kuppelachse kugellagern können, die zweite und vierte Kuppelachse sollen gefedert
    werden und seitenverschiebbar bleiben.
    Und da das mit Kugellagern für einen Bastler kaum zu realisieren ist, habe ich mir dann gesagt:
    "Entweder alle oder keine!“


    Man muß eben immer, ob es einem gefällt oder nicht, mit Kompromissen leben.


    Das Loch in der Motorhalterung habe ich auf der Drehbank mit einem 4 mm Bohrer vorgebohrt
    und dann (warum ist sie auch eine Drehbank geworden!) mit einem 12 mm Bohrer aufgebohrt.
    Ich gebe zu, sie hat etwas gerattert, aber da mußte sie halt durch.
    Den Rest bis auf 13 mm habe ich dann mit einem Innendrehmeißel ausgedreht.


    Gruß, Peter

  • Hallo Wolfgang,


    im folgenden kleinen Bild wirst Du erkennen, daß sich im gegenseitigen Eingriff zweier Stirnzahnräder die
    unterschiedlichen Höhen von Zahnkopf und Zahnfuß egalisieren. Die Folge: Das Abwälzen geschieht nicht
    nur an den Zahnflanken, sondern auch zwischen Zahnkopf und Zahngrund.

    Das Bild verdeutlicht die Notwendigkeit der Einrichtung eines Kopfspiels (c) durch Zugabe zum Achsabstand..
    Wie Du vielleicht weißt, gibt es eine nach oben offene Skala für die Konstruktion von Zahnrädern. U.a. auch
    das Nullgetriebe oder Nullflankenspiel. Darauf möchte ich aber nicht weiter eingehen, weil es hier um Getriebe geht,
    die im Modellbau Anwendung finden.
    Nachlesen kannst Du auf vielen Seiten, so z.B.:
    http://www.mb.uni-siegen.de/in…-15-folien-zahnraeder.pdf


    Richtig ist, je weniger Spiel, desto weniger Geräusche durch das korrekte Abwälzen an den Zahnflanken. Aber das
    mußt Du bei Eigenkonstruktionen am Küchentisch erstmal hinbekommen.


    Gruß, Peter

  • ... und dann haltet die Umfangsgeschwindigkeiten der Stirnzahnräder möglichst klein. Das ist auch ein entscheidender Faktor zur Geräuschminderung. D.h. konkret für Modellbahnantriebe: Auf hochtourige Motorwellen kommen Schnecken welche in Verbindung mit einer möglichst hohen Eingangsübersetzung die Drehzahlen der nachfolgenden Stirnradstufen in "ungefährliche" Bereiche reduzieren.
    Dann kann man sich größere Toleranzen erlauben ohne daß die Getriebe gleich laut werden.

  • Hallo Peter,
    ich habe mir schon gedacht, daß Du Dir auch zur Lagerung Gedanken gemacht hast. Die Lagerung im Rahmen spricht auch dafür- hier sollte eigentlich nichts passieren.
    Durch die Federung wird die Achse auch nie voll im Lager aufliegen, was eine große Haltbarkeit erwarten läßt.
    Gerade in der von Dir angewandten Bauweise ist es richtig aufwendig für jede Achse eigene Lager einzubauen.


    Deine Bemerkungen zum Getriebebau kann ich voll unterschreiben- selbst beim Fertigen von Getrieben auf konventionelen Werkzeugmaschinen ist ein wenig Sicherheit üblich und angebracht. Gerade dann wenn die die Schnittgeschwindigkeiten nicht annähernd erreicht werden. Hierbei erhöht sich der Schnittdruck, so daß die Spiralbohrer doch versuchen auszuweichen, Verlaufende Bohrungen sind dann die Folge, die auch bei der weitergehenden Feinbearbeitung nicht mehr" ins Lot" zu bekommen sind.
    Eine genaue Fertigung ist an dieser Stelle nur mit CNC-Maschinen zu erreichen, bei denen die Bohrung durch die Helixbewegung des Schnittwerkzeuges erzeugt wird.
    Auf Konventionellen Maschinen kann man sich an dieser Stelle behelfen, indem man die ( vorgebohrte ) Bohrung mit einem Fräser aufsticht.
    Bei gut laufenden Werkzeugspannungen lassen sich hierbei auch Kugellagersitze erzeugen.


    Das die Umfangsgeschwindigkeiten von Stirnrädern möglichst klein gehalten werden müssen, um Geräusche zu vermeiden, sollte bekannt sein. Ist aber nicht unbedingt notwendig, eine schwere Kapselung sollte hier eine deutliche Geräuschdämpfung erzielen. Dabei ist auch die "Kapselung" durch Flüssigkeiten in Betrracht gezogen werden- derr Kraftfahrzeugbau beweist dies sehr eindrücklich. Hier sind die Getriebegeräusche recht klein- was allerdings auch durch die Vewendung schrägverzahnter Räder erreicht wird...


    @ Lutz (der muß jetzt sein):


    [irony]da uns die Amis immer zeigen, wie man "richtige" Modellbahnlokomotiven baut:
    In dem hier Werkbank gezeigten Faden ist ein "Steeple Cab" vorgestellt. Bei dieser Lok ist zur Vermeidung von Geräuschen die erste Getriebestufe mit Stirnrädern ausgestattet.[/irony]


    Soweit meine Gedanken


    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


  • Hallo zusammen,


    eigentlich wollte ich diesen Faden für die nächste Zeit ruhen lassen, aber da Lutz gerne mal ungeachtet
    meines Demo-Videos seine Auffassung von Modellbahn in generalisierender Form kund tut, nun doch noch
    mal zurück zum Thema.


    Nach erfolgreichem Probelauf habe ich alles wieder schön demontiert, um am Fahrgestell weiter arbeiten zu können.
    Zunächst wurden die restlichen Achslager auf Maß aufgerieben und in die Grundplatte der Ausschnitt für das Zahnrad
    der Treibachse eingearbeitet.



    Zum Einsatz kamen Bohrer und ein Satz neuer Nadelfeilen, den ich mir extra für den Bau dieser Lok
    angeschafft habe. Aufgelötet werden muß noch ein 1,5 mm breiter Blechstreifen zur Beseitigung des Spiels
    derTreibachse, das durch die Öffnung des Lagers nach unten entstanden ist.


    Der Bau geht also weiter...........


    Gruß, Peter

  • Hallo zusammen,


    update nennt man das ja wohl, wenn es ein klein wenig weiter gegangen ist.


    Entstanden sind der Rohbau des demontierbaren Zylinderblocks, die vordere Quertraverse mit der
    Stoßeinrichtung für normalspurige Waggons im Dreischienengleis und der Führerhausfußboden,
    der später (viel später!) noch mit Echtholzfurnier – so wie bei meiner 99 5714 - belegt wird.


    Gruß, Peter

  • Hallo Peter,
    nach dem ich Deine hp etwas aufmerksamer gelesen habe steigt meine Bewunderung für Dein Projekt immens.
    Das Fahrwerk der kleinen Lok sieht nicht nur hervorragend konstruiert aus, der Wert Deiner Handarbeit ist einer besonderen Würdigung wert.
    Einen Messingblock mit der Handsäge abzulängen um daraus die entsprechenden Elemente herzustellen, ohne Maschinen ! - wer kann das schon.
    Wir Du erwähntest, sollte man daraus kein Dogma machen.
    Ebenso gebe ich Dir recht, dass die Fähigkeiten in der Gesellschaft für diese rein manuelle Fertigung von Modellbahnfahrzeugen immer mehr schwinden.
    Sicherlich lassen sich mit Hilfe von Maschinen noch genauere Nachbauten produzieren.
    Gerne fällt dann das Argument, dass die entsprechenden Geräte viel zu teuer für ein solches Hobby seien.
    Mit Deinem Projekt zeigst Du wie mit gekonnter Handarbeit Hervorragendes zu erstellen ist.


    Mein erstes Bastelbuch, welches ich vor über einem halben Jahrhundert geschenkt bekam, enthielt eine Bauanleitung für eine kleine zweiachsige Ellok
    in Spur 0. Zum Einsatz kam eine Handblechschere um aus Konservendosenblech das Gehäuse zu basteln.
    Der Motor wurde selbst gewickelt. Das Bastelbuch war das "Werkbuch für Jungen".
    Wie sehr hat sich das Hobby Modellbahn gewandelt.
    Die Jungen bauen gar nichts mehr, allenfalls aus fertigen Bausteinen irgendeinen Schnickschnack und die Alten
    Peppen nur noch Industriemodelle auf.
    Die Kehrseite des Wohlstandes, der auch eine Modellbahn zu erschwinglichen Preisen vielen Menschen zugänglich macht, ist die Übersättigung.
    Es gibt bereits ein Riesenangebot an Loks und Wagen und dennoch ist eine latente Unzufriedenheit bemerkbar.
    Dem Bastler, der z.B. eine Lok aus Halbfabrikaten erstellt, kann das nicht kümmern.
    Jedes fertige Bauteil, welches mal ein Ganzes werden soll, macht glücklich und die Zeit die beim Bau verstreicht, ist die Befriedigung
    die jedes Sinnvolles Tun in sich trägt.
    Gruß Wolfgang