Frage zur OBK Kupplung bei Loks

  • Hat jemand von euch irgendwelche Erfahrungen, bis zu welchem Mindestradius sich die OKB Kupplung an Loks ohne KKK einsetzen lässt.


    Ein konkretes Beispiel wäre für mich die V200. Könnte ich mit der noch einen 900er Radius durchfahren ? Federpuffen an Lok und Wagen wären machbar.

  • Also Jörg,
    mir ist gesagt worden, die OBK funktioniert (mit Federpuffern) bis zu einem Radius herunter wo die Schraubenkupplung in Verbindung mit Federpuffern auch noch funktioniert. In H0 dürfte das etwa 1000mm Radius sein.
    Du müsstest jetzt selber ausprobieren ob es doch damit durch den 900mm Radius geht. Das dürfte auch auch von dem direkt angekuppelten Wagentyp abhängen.

  • Du müsstest jetzt selber ausprobieren ob es doch damit durch den 900mm Radius geht. Das dürfte auch auch von dem direkt angekuppelten Wagentyp abhängen.


    Moin Jörg
    Sehe ich wie Lutz auch so, das ist auch kein Problem, weil Du die Einbautiefe selber bestimmen kannst. Ich baue sie zwar mit Lehre ein, dann ist der Abstand zwischen Kuppelhaken und (Feder ! ) Pufferteller vorgegeben aber den Abstand zwischen Pufferteller und Haken kannst du vergrößern.


    Zweite Möglichkeit besteht den Haken ( der Kupplung) beweglich ein zu bauen, wird von den Nordlichtern teilweise praktiziert und in der Anleitung von Michael beschrieben. Würde ich in Deinem Fall sogar bevorzugen. Da Du ja FREMO Mitglied bist kannst Du über den FREMO Shop auch direkt mit Michael Kontakt aufnehmen. Er hilft immer und kann Dir vielleicht auch noch bessere Tipps geben.




    Grundsätzlich geht der Einbau, nur die Kupplung ist nicht so robust wie der Klotz vom Marktführer. :P Aber wer solche Loks wie Du sie aufbaust fährt, sollte damit kein Problem haben. :thumbup:
    meine zwei Cent
    Gruß Friedrich

  • Ach siehste, auf diesen Faden wollte ich auch noch antworten.


    Ich besitze auch eine V200 mit OBK. Den Zughaken habe ich nach GFN-Bügel-Regel eingebaut, nämlich Hinterkante Haken auf einer Linie mit der Vorderseite der Puffer. Die Lok fuhr, gekuppelt an einen kurzen G-Wagen mit GFN Bügel ohne Federpuffer, 30m weit durch eine Gleiswendel mit Radius 750 mm. Aber das ist dann auch an der Grenze des machbaren.


    Bei den OBK an Loks kommt es besonders auf den oder die Drehpunkte an. Eine V200 ist unkritisch, genau wie alle Drehgestell-Loks. Da ist der Drehpunkt nah an der Kupplung. In Kurven lenkt die Kupplung daher nicht weit aus der Gleismitte heraus. Anders verhält es sich bei längeren Tenderloks, z.B. der 65 oder 78. Der einzige Drehpunkt ist in der Mitte, der Abstand zur Kupplung daher groß, genau wie die Auslenkung. Die oben beschriebene Gleiswendel war mit meiner 65 nicht zu meistern, die OBK hängt in der Kurve ungefähr über der Schiene. Das macht das Seitenspiel der GFN nicht mit.


    Anders verhält sich das alles natürlich bei Güterwagen mit OBK. Das Seitenspiel innerhalb des Bügels ist hier geringer. Dann gehen nur größere Radien oder ein beweglicher Haken.


    Ich hoffe ich konnte helfen.

  • Nicht ganz Patrick,


    Wie weit die Kupplung von der Gleismitte auslenkt hängt neben dem Radius auch von den Hebellängen ab. Ich gehe mal hier davon aus, daß die Kupplungen wie beim Vorbild am Hauptrahmen befestigt sind. Eine Drehgestellok dreht sich zwar um ihre Mitte, wie Du richtig beobachtet hast, aber hier kommt auch noch der Abstand der beiden Drehzapfen hinzu.
    Der Drehzapfenabstand ist dann die Länge des 1. Hebels.
    Die 2. Hebellänge ist dann der Abstand zwischen dem Drehzapfen und der Kupplung selber, das wäre dann der Überhang.
    Grob vereinfacht ausgedrückt, der Drehzapfenabstand hebelt den Überhang herum.


    Jetzt fordere ich zum Spielen auf. Entweder gedanklich oder auf einem Blatt Papier die Hebellängen verändern und die sich ergebenden verschiedenen Szenarien einmal durchspielen.


    Eine Starrrahmenlok wird im Modell von ihrer ersten und letzten Kuppelachse geführt. Auch hier wieder Hebellängen, die Überhänge wie bei den DG-Loks, der 1. Hebel ist jedoch der Achsabstand von erster zu letzter Kuppelachse.


    Güterwagen verhalten sich genau so, die 2-Achser wie die Starrrahemloks und die DG-Wagen wie die DG-Loks.

  • Hallo Lutz


    Der Drehpunkt einer Drehgestelllok liegt doch nicht in der Mitte. Sie hat zwei Drehpunkte, nämlich die beiden Zapfen. Die Mitte verschiebt sich in Kurven nach innen.


    Klar hat auch der Abstand der Drehzapfen eine Auswirkung. Bei euren langen Ami-Möbeln wird die Kupplung so weiter ausgelenkt, als bei solchen Stoppelhopsern wie unseren V100.


    Patrick

  • Moin!


    @Patrick, @Lutz K: ihr meint das Gleiche, redet aber aneinander vorbei. Zumindest wenn ich euch beide nicht völlig falsch verstanden habe ... ;)


    Der Drehpunkt liegt ja eigentlich im Mittelpunkt des durchfahrenen Bogens. Bei gleichbleibendem Bogenhalbmesser (Radius) verändert sich allerdings der durch die Lokmitte beschriebene Radius. Das liegt daran, dass die geführte Loklänge, begrenzt durch erste und letzte Kuppelachse bzw. den Abstand der Drehzapfen, eine Sehne des durchfahrenen Kreisbogens ist, in deren Mittelpunkt der Radius rechtwinklig angreift.


    Im durch die Drehzapfen beschriebenen Bogen bleibt zwar der Radius gleich. Hier ändert sich allerdings der Winkel der Loklängsachse (also der Sehne) zu den Drehzapfen (Schnittpunkte der Sehne mit dem Bogen). Der Radius ist also an den Drehzapfen nicht rechtwinklig zum Lokrahmen.


    So interessant ich diese theoretischen Betrachtungen auch finde, bin ich allerdings dennoch der Ansicht, dass ein Versuch (oder nötigenfalls eine Versuchsreihe) am schnellsten und nachhaltigsten Klarheit darüber verschafft, ob das geht oder nicht. Ich vermute, deswegen fragte Jörg nach Erfahrungen. ^^

    Den wahren Freund erkennt man in der Not. (Cicero)

  • Hallo Patrick,


    zerlege mal die (von oben betrachtet) Bewegungen der beiden Drehzapfen in der Kurve in ihre x und y Komponenten. Vereinfachend können hier rechtwinkelige Dreiecke angesetzt werden. Der vertikale Drehpunkt des Hauptrahmens ist genau in der Mitte des Abstands der beiden Drehzapfen.
    Diese tricky Betrachtungen sind eigentlich etwas OT.


    Hier interessiert ja primär die seitliche Auslenkung des vorderen bzw. hinteren Überhangs der Lok. Jetzt kommt das hinzu was Boscho geschrieben hat.
    Am einfachsten zu lösen mit Papier, Zirkel (Bleistift am Faden ;) ) und Lineal. dann kann man eine 1:1 Zeichnung erstellen
    1. Bogen mit dem "Zirkel" zeichnen.
    2. Drehzapfenabstand der Lok messen und diesen als 2 Punkte auf dem Bogen einzeichnen.
    3. eine Bogensehne durch diese beiden Punkte, den Drehzapfenabstand legen und einzeichnen
    4. den Überhang am Modell messen
    5. den Überhang als Verlängerung der Bogensehne einzeichnen
    6. auf der Zeichnung vom Ende des Überhangs rechtwinkelig den Abstand zum Bogen messen; das ist dann die gesuchte Auslenkung
    7. die Murphyschen Gesetze beachten
    8. daher das Ganze noch einmal mit Gegenbogen ohne Zwischengerade darstellen, der Worst Case ist annehmen
    9. Papier ist geduldig, also ruhig alle schlechtesten Szenarien einmal durchspielen.



    Zwar in einem anderen Zusammenhang, habe ich mir auch schon vor längerer Zeit darüber Gedanken gemacht:

    Wenn die Fahrzeuge so weit voneinander auslenken, wird die OBK hier nicht mehr funktionieren.