Nur ein Distanzmodul

  • Hallo Foristi,


    es ist ja nicht so, dass man all die Tage untätig gewesen ist, aber manchmal bringt die Arbeit nichts sinnvoll Vorzeigbares hervor. Ich denke, jetzt ist ein Punkt erreicht, ab dem es sich "lohnt", mal wieder ein paar Bilder hier einzustellen.


    In letzter Zeit bin ich mit Arbeiten am Fischbahnhof von Geesthaven beschäftigt, einzelne Bauprojekte habe ich ja hier schon vorgestellt. Nachdem ein befreundetes Mitglied mit seinen acad-Fähigkeiten meine Baustellen planvoll zu einem Gesamtkonstrukt gefügt hatte, stellten wir fest, dass die zwischenzeitlich im Abstellbereich hinzugekommene Ablaufgruppe zu nahe an den Fischereihafen herangekommen wäre und die Rangierpersonale arg behindert hätte. Also musste ein weiteres Modul (in der Gesamtansicht gelb markiert) hinzukommen.



    Im Prinzip sind hier nur vier gerade Gleise vorhanden, zwei oben auf dem Bahndamm sowie das Verkehrsgleis zum Fischereihafen und die Verlängerung des Trockengleises der Viehwagenwaschanlage.
    Natürlich muss die Durchgestaltung sich derjenigen der existierenden Nachbarmodule anpassen, also "meinen" bisherigen Stil aufweisen.


    Ich "arbeite" vorwiegend mit Woodlandstreumatrialien und Hekiflor, der Grasmaster kommt nur sporadisch zum Einsatz, nämlich bei der Nachbildung von trockenen langen Grasfasern, die nach Möglichkeit auch noch aufrechtstehend sein sollten. Grundsätzlich vermisse ich beim Befasern die Möglichkeit fliessender Übergänge und Nuancen, da sich leider mit jedem neuen Kleberauftrag und Faserwechsel ein deutlich sichtbarer Übergang ergibt. Alles, was ich im Fremo bisher zu sehen bekomme, überzeugt mich nicht wirklich. Aber da hat wohl jeder seine eigene Ansicht.


    Nun zu den Arbeiten an meinem Modul: Ich habe erst einmal sämtliche Flächen mit dem "berüchtigten" T 49 von Woodland bestreut, das ich in nasse braune Volltonfarbe eingestreut habe. Mit anderen braunen und grünen "Streuseln" habe ich farbliche Nuancen eingestreut und damit schon die Plätze für Büsche und Gestrüpp vorgemerkt. Die "lose Schüttung" habe ich mit meinem alkohollöslichen MOWI-Kleber fixiert. So habe ich den "perfekten" Untergrund für die folgenden Fasern und Flocken bereitgestellt.


    Der erste Schritt war das Auftragen der langen trockenen Grasfasern besonders oben an der Dammkrone; hier versickert die Feuchtigkeit besonders schnell und hinterlässt im Sommer das trockene Gras während andere Gewächse mit dem knappen Wasser "´besser" umgehen können. Ich habe eine Mischung aus langen und kürzeren "blonden" und hellgrünen Fasern genommen, wobei ich diese Fasern nicht intensiv vermische sondern quasi "nebeneinander" in den Behälter gebe, in der Hoffnung, dass sich wenigstens s o eine Nuancierung ergibt. Na ja, . . . Zum Kleben streiche ich mit einem Flachpinsel einen dickflüssigen Mattlack von CLOU fleckenmäßig auf. Der nächste Schritt ist bekannt: Absaugen mit der Staubhexe und "dressieren" der Fasern.






    Ergebnis ist genau das mich abschreckende "Fleckmuster" dem es nun zu Leibe rücken geht!


    Mein nächster Schritt ist die Anbringung großer Buschgruppen: Ein kleiner Knäuel Polyfiber (Woodland) wird mit Pattex aufgeklebt und mit "geflufftem" Heki-Flor mittels Sprühkleber begrünt (habe ich vor einiger Zeit hier im Forum schon dargestellt).




    Im nächsten Schritt bringe ich die niedrigen Gewächse wie Brombeer"felder" an: Nur geflufftes, vornehmlich dunkles Hekiflor klebe ich hier mit Pattex an:




    Die jetzt noch freien Flächen fülle ich mit Coarse Turf auf, das ich in einem Schälchen mit MOWI-Kleber anfeuchte und nur locker aufstreue; die kleberfeuchte Oberfläche der Flocken trocknet zu einem festen Fliess auf.




    So! Nun habe ich fertig mit dieser Bahndammseite. Nun steht das Zaunziehen mit rostbraunem Nähgarn an und dem Kaschieren des Grasfleckmusters zwischen den Zaunpfählen.


    Der schwarze Streifen an der Modulkante ist die Baugrenze. Hier will ich simple Hinterhofschuppen im Relief aufbauen. Aber vorher ist noch die andere Bahndammseite in gleicher Weise zu gestalten wie oben beschrieben.


    Ach ja, die Aussparungen in der Frontseite des Moduls sind Aufnahmekästen für die Wagenkarten der hier abgestellten Viehwagen und Freds.


    Mehr zu gegebener Zeit.

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    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Hallo Foristi,


    die im letzten Beitrag angesprochenen Zäundrähte sind nun angebracht. Nun geht es an die weitere Ausgestaltung des Moduls.





    Auf der anderen Seite des Bahndamms springen mich die noch leeren Flächen auf einigen meiner Geesthaven-Module an. Hier soll Stadtbebauung hin. Nach einigen Stellproben mit den "üblichen Verdächtigen" von Faller/Pola, Auhagen/Schmidt usw. habe ich mich für den Selbstbau entschieden.


    Angelehnt habe ich mich an die Dimensionen, die die Gipsgießlinge von Spörle vorgeben. Davon habe ich auch schon ein paar Gebäude gebaut. Nun möchte ich die Nachteile der Gipsbauweise, nämlich die doch "Ärger" breitenden Spalte zwischen den Etagensegmenten und Kanten umgehen und ganzflächige Etagen produzieren. Außerdem kann ich die Wände spiegelbildlich anordnen, was bei den Gipsteilen mit mehr Arbeit verbunden ist.


    Ich habe mal ein paar Bleistiftzeichnungen angefertigt. Die Fenster sollen aus der Bauteilepackung von Auhagen kommen, in denen auch Schmuckelemente für die Straßenseite der Fassade zu finden sind. Alle Fenster auf der "Schandsiet" kommen ohne Schmuck aus, nur Sohlbänke werden angebracht.


    Horst von der MÜKU-Bahn hat meine Pläne in pdf-Dateien umgesetzt, die von einer Fräse oder einem Laser verarbeitet werden können. Einen einfachen Ausdruck auf 160-Gramm Karton habe ich zum Überprüfen der Maße, vor allem der Fensterdurchbrüche, angefertigt und eine Stellprobe auf dem Modul vorgenommen: Passt wie A.... auf Eimer!





    Nun steht eine Entscheidung über das zu nehmende Material an: PS, Acryl oder doch Karton? Zusätzlich sind noch Kleinigkeiten zu konstruieren: Dachgauben, Schornsteine, Balkone mit Geländer usw. Aber ich bin zuversichtlich.


    Schaun mer mal in ein paar Wochen wieder hier rein.

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  • Hallo Foristi,


    es geht weiter am Distanzmodul! Meine Wahl bezüglich des Baumaterial der "Mietskasernen" ist gefallen: Es wird in Polystyrol gefräst weil die Verklebung der Einzelteile mit normalem Butylazetat am problemlosesten funktioniert.



    Hier ein Bild vom ersten Probedurchgang, auf dem noch nicht alle Teile enthalten sind. Außerdem musste noch die Anordnung der Teile, die Abstände und die Anordnung der "Haltebrücken" der Teile im Rahmen optimiert werden. Erledigt!


    Ich habe zunächst drei Häuser im Rohbau erstellt; alle Teile passen.



    Nach einer Spritzlackierung mit Revell 75 "über alles" ist nun auch schon die optische Basis vorhanden; meine anfänglichen Befürchtungen, dass dieser Farbton zu dunkel sei, hat sich nicht bestätigt.




    Nun ging es an das Komplettieren mit den Fenstern aus dem Auhagen Programm 48647, auf die die Fensterdurchbrüche abgestimmt sind: Alles passt.


    Die Fenster lasse ich weiß. Vor dem Einsetzen habe ich die Fenster mit klarem PS hinterklebt und darauf eine "Hinterglasmalerei" angebracht. So erspare ich mir das Ausschnippeln von irgendwelchen Gardinenausdrucken. Zunächst habe ich ein paar Blätter und Blüten mit wasserbasierten Acrylfarben von Revell aufgetupft. Nach dem Trocknen einen Gardinenanstrich mit weiß angebracht, die Pinselspuren geben eine akzeptable "Anmutung" von Faltenfall und gardinentypischer Textur. Die Goldkante habe ich nicht dargestellt, da sie eh unterhalb des Fensters im Raum hängt ;)
    Mit einem dunkeln Grau habe ich schlussendlich das "Raumlicht" über alles gestrichen.



    Diese fertigen Fenster habe ich nun in die Öffnungen geklebt.


    Die nicht in der Auhagen-Tüte enthaltenen Balkontüren werde ich noch aus Karton Lasern, ebenfalls die filigranen Balkongeländer.


    Angesichts einer späten Beifallsbekundung zu meinem alten "Wandmalerei"-Tread habe das Aufbügelverfahren von Reklamemalereien auch hier zum Einsatz gebracht: "VIM" gibt es jetzt wieder in Friedensqualität!





    Weitere Anwendungen des Bügeleisens sollen an den weiteren Bauwerken erfolgen.


    Für die zurückliegenden Eingangstüren habe ich noch Nischenprodukte angefertigt und eingeklebt.




    Soweit also meine "Wasserstandsmeldung" von meinen Arbeiten an diesem Modul.


    Mehr zu gegebener Zeit.

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  • Hallo Bruno
    Klasse gemacht - vorallem die Idee mit der Hinterglassmalerei ist gut.
    Was auf den Makro-Aufnahmen der Fenster OHNE Verzierungen gnadenlos auffällt, ist der Fräserradius in den Ecken.
    Die sind eher Radien... aber im weiteren Verlauf fällt das wohl kaum auf und ab 30cm ist es eh nicht mehr zu sehen.
    Da wäre es evtl. Notwendig, mit einer Vierkantfeile die Ecken eckig zu machen.


    Das VIM ist ebenfalls toll gelungen.


    LG,
    Axel

  • Hallo Axel et al,


    es ist vielleicht wenig bekannt, aber im ausklingenden Jugendstil haben sich letzte Relikte der geschwungenen Formen in zahlreichen Entwürfen dezent erhalten, bescheiden in den Ecken der Mauerdurchbrüche versteckt (wgws).


    Mit meiner Entscheidung für das Fräsen in PS habe ich das "Problem" mit den Rundungen bewusst in Kauf genommen. Die Spritzlinge der Fenster von Auhagen weisen auch runde Kanten auf und so ergänzt sich das in hervorragender Weise ;) Auch die Laserdatei für die Balkontüren weist diese Rundungen auf, weil ich weis, dass meine Feilbemühungen eher zur Verschlimmbesserung der Kanten führen wird.


    Wie Du schon bemerkst: Aus einem normalen Betrachtungsabstand, und da sind wir doch eher auf den durch die Stadtlandschaft fahrenden Zug fixiert, wird das "Problem" kaum bemerkt. Nun ja, wenn jemand partout etwas sucht . . . . Aber ich will ja allen etwas bieten, auch den ewig Suchenden ;) Und damit sie nicht frustriert werden, können sie bei meinen Werken sehr viel finden, das sich sicherlich wesentlich penibler ausführen lässt. Nur stehen der Penibilität meine handwerklichen Fähigkeiten im Wege :( Ich bin da ganz egoistisch: I c h will meinen Spaß beim Bauen haben.


    LG Bruno - bob -

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  • Hallo Christoph,


    sowohl als auch: Horst von der MÜKUBAHN hat eine Fräse und den flotten Umgang mit der Software. Da treffen wir uns dann an den Geräten und "machen was". Meine Bleistiftskizzen werden so schnell in eine entsprechende Datei umgewandelt. Gemeinsam überwachen wir die Fräse bei ihrer Arbeit und bequatschen dabei unsere nächsten Projekte. Zusammenkleben usw. mache ich dann allein.


    So geht´s voran.


    LG Bruno - bob -

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  • Hallo Foristi,


    heute war für mich mal wieder Laser-Day im heimischen Fablab. Das Lichtstrahlgerät sollte sich mit meinen noch fehlenden Balkontüren und -Geländern beschäftigen. Hat es auch anstandslos: hier eine Übersicht über die Teile:



    Zuhause war natürlich sofort eine Passkontrolle notwendig (nein, meine LAG hat mich auch ohne Identitätsnachweis ins Haus gelassen ;-)).


    Die Balkontüren bestehen aus zwei Lagen 300 gr Photokarton. Ich hatte Bedenken bezüglich des Handlings der feinen Türteile, so habe ich auch nur den "Overlay" aus dem Rahmen getrennt und aufgepappt. Dazu nehme ich meinen Lieblingskleber "MOWI"; die dünne "Brühe" habe ich mit einem weichen Pinsel satt auf die einzelnen Papierteilchen verteilt und aufeinandergelegt. Dabei zeigte sich, dass sich mit dem klebernassen Pinsel die beiden Teile sehr leicht übereinander "floaten" lassen ohne dass ich mit meinen ungelenken Fingern etwas zerdrücke. Die Spirituslösung trocknet sehr schnell ab, so dass keine stundenlangen Arbeitspausen entstehen (hasse ich pestmäßig).



    Diese trockenen Türen lege ich nun auf einen Bogen (Sheed) klaren Polystyrols und füge mit einem Pinsel von der Seite meinen PS-Kleber Butylazetat (Buzi) heran, der sich blitzschnell an den Türstegen entlang verteilt. Ist auch schnell trocken.



    Die nun verglasten Türen schneide ich mit Übermaß von ein paar Millimetern aus, dieser Überstand ist dann der "Anschlag" beim Einkleben und lässt sich ebenfalls mit ein paar Pinselstrichen Buzi endgültig mit der Innenseite des Gebäudes verkleben. Vorher habe ich noch ein wenig Hinterglasmalerei getätigt wobei ich gelernt habe, dass es besser ist, einen geeigneten Flachpinsel an Stelle eines kleinen runden zu verwenden: Der Faltenwurf der Pseudogardinen wird überzeugender.



    Die zweite zu überprüfende Baustelle betraf das Balkongeländer. Es ist zusammen mit einem oberen Abschlussprofil ebenfalls aus schwarzem 300 gr Photokarton lichtgebrannt.



    Das Gitterteil muss zweimal geknickt werden: Ich lege das Geländer direkt neben der Strebe in eine Flachzange und drücke den Karton daran herum; die Knickstelle ist nun exakt vorgegeben. Mit den oben beschriebenen Fingern klappe ich die "Flügel" ganz herum, so wird die Knickung "gelenkiger". Den Abdeckwinkel klebe ich mit dicker angerührtem Mowi (zieht kaum Fäden) auf das Geländer. Zum Andrücken lege ich die zu verklebenden Teile auf ein Stück Silikonpapier (das Trägermaterial von Selbstklebeetiketten, z.B. die Frachtkartentaschen unserer Wagenkarten). Da klebt nix an und die Bauteile lassen sich ohne Zerren abheben.



    Ich gebe ein paar Tropfen Sekundenkleber in einen Photodosendeckel den ich mit einem kleinen untergeklebten Abfallstück "auf Kipp" gestellt habe. So kann ich mit einem Stahldraht die berühmten kleinsten Tröpfchen aufnehmen und an das Bauteil bringen.


    Mit Sekundenkleber befestige ich das exakt passende Geländer am Balkon und an den Wänden.






    So, nun sind eigentlich alle Bauteile am Baukörper angebracht. Vielleicht bringe ich noch ein Regenabweisblech über der obersten Balkontür an. Nun stehen Regenrinnen und Fallrohre sowie die Dachmöblierung an. Dann kommen die Gebäude auf´s Modul. Da wird es wieder viel zum Durchgestalten geben. Ich werde zeitnah berichten.

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    Einmal editiert, zuletzt von Bruno () aus folgendem Grund: Wechstaben verbuchselt

  • Hallo Foristi,


    das erste Haus meiner Mietskasernen ist nun fertig zugerüstet und gealtert.


    Auch wenn sie s o nie zusammenstehen werden, hier mal zwei Bilder eines Ensembles um die "Verwitterung", die das gesamte "Viertel" erhalten soll, zu zeigen:




    Die Schleppdachgauben sind angebracht, Schornsteine und Dachausstieg komplettiert sowie Regenrinnen und Fallrohre montiert. Schlussendlich habe ich alle Flächen mit meiner "Tuschkasten"-Methode mit dem Zahn der Zeit benagen lassen.





    Nun steht der Bau der restlichen Gebäude an, in deren Herstellung einige planerische Defizite, vornehmlich im Fundamentbereich, berücksichtigt werden.


    Die Straßen und Gehwege von Spörle sind schon koloriert und so kann mit der Fertigstellung der nächsten Gebäude die weitere Durchgestaltung des "Distanzmoduls" erfolgen.


    Davon zu gegebener Zeit mehr in diesem Forum.

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  • . . . sind nun auch fertig und an ihren vorgesehenen Plätzen. Da es sich lediglich um Wiederholungsarbeiten handelte, habe ich mich hier nicht breitgemacht.



    Heute hatte ich spontanen Besuch von Friedrich und nach kurzem Tratschen ging es ans Tun. Wenn schon zwei helfende Hände präsent sind, können sie auch mit anpacken: So gestaltete sich das Anbringen der Hintergrundplatten für´s Knipsen und das Ausrichten der Module deutlich einfacher.


    Meine Stadthaus"interpretation" erstreckt sich über zwei Module von jeweils 140 cm Länge und ist besonders in der Enge der Werkstatträumlichkeiten nur schwer lichtbildnerisch festzuhalten. Sei´s drum, hier die Ergebnisse:





    Damit die Gesamtpartie nicht zu eintönig wirkt (der gemeine Spielzeugbahner erwartet halt zahllose Gimmicks) habe ich mit ein paar kleinen Veränderungen an den Gebäuden "Kriegsschäden" angedeutet: Ein Dachschaden, der repariert wurde, ein fehlendes Dachgeschoss sowie eine "gründliche" Ruine, die allerdings der Not gehorchend , im Erdgeschoss wieder bewohnbar gemacht wurde.





    Weitere optische Auflockerungen gibt es durch unterschiedliche Anbauten und Schuppen, Wäscheständer und noch weitgehend fehlende Zäune und abgrenzende Mauern. Sooo heil war die liebe Nachbarschaft damals auch nicht.


    "Leben" wird auch auch noch einziehen: Menschen, Tiere, nein, keine Sensationen, aber Autos, Mülleimer, und "Gedöns".


    Insgesamt sind bisher zwölf Grundstücke mit dem gleichen Haustyp bebaut. Eventuell erfordert das Modul links von diesen beiden Modulen (das mit dem Schlachthof drauf) noch ein weiteres Gebäude. Eine gefräste PS-Platte steht hier noch rum, mal sehen, vielleicht kommt sie auch noch zum Einsatz.


    Das Modul rechts von diesem Ensemble ( siehe im Eingangs"trööt" die Übersichtszeichnung der Gesamtsituation) bekommt aus transporttechnischen Gründen eine ganz andere Bebauung. Davon demnächst mehr an dieser Stelle.

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  • Hallo Foristi,


    auch auf der anderen Modulkante gibt es etwas durchzugestalten: Die 3 cm-Kante neben dem zugewachsenen Abstellgleis der Wagenwaschanlage. Hier will ich keinen Anschließer anbringen, da das Gleis dem Abstellen und Vorhalten von Viehwagen dienen wird. Wegen der nur 3 cm Tiefe bleiben also nur Gebäude im 10tel-Relief.


    Ein etwas größeres Gebäude habe ich nach einer Anregung von der diesjährigen Ontraxx in Utrecht erstellt.




    Die belgische Firma aumo.be hat ein Gebäude in Lasertechnik im Programm, dessen "Verbautheit" mich sofort ansprach.


    http://www.aumo.be/producten.php?page=prodH0Gebouwen#


    Da ich halt nur eine kleine "Scheibe" des Gebäudes brauche, habe ich aus Slatersplatten und Polystyrol die Konturen nachempfunden. Die Fenster und Türen sind aus Karton gelasert, und mit aufgebügeltem "Glas" aus den Laminiertaschen versehen. Meine übliche "Hinterglasmalerei" mit "Raumlicht" kam auch hier zur Anwendung.



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    Einmal editiert, zuletzt von Bruno () aus folgendem Grund: Bild ausgetauscht, Wegstaben verbuchselt

  • Holla Foristi,


    wie im letzten Beitrag schon angedroht, hier die kurze Vorstellung meiner Bebauung auf dem rechten Nachbarmodul vom Trööt-Ursprungsmodul (siehe Plan dort).


    Da wegen des niedrigen Transportschutzes nur maximal 9 cm Konstruktionshöhe für die Gebäude möglich sind, schied die Weiterführung mit meinen "Mietskasernen" aus. Und niedliche Einfamilienhäuser wollte ich in diesem städtischen Gesamtumfeld nicht darstellen. Meine Wahl fiel auf ein relativ niedriges Industriegebäude, wie es in der Blütenachkriegszeit durchaus wohnungsnah wiederaufgebaut hätte werden können (mein Gott, unsere Sprache). Es könnte sich beispielsweise um eine Textilfabrik handeln, Trikotagen ("Arosa schlitzverstärkt"), die viel Fläche für ihre Maschinen braucht aber ungern in die Höhe geht. Eine Gleisanschluss hat diese Firma nicht, ihr Geschäft wickelt sie über die nahegelegene Ladestraße ab. Ein zwischenzeitlich aufgekommener Gedanke eines in Dammhöhe liegenden Anschlussgleises habe ich wieder verworfen. Das wäre betrieblich zu aufwändig geraten.


    Schlussendlich entschied ich mich für ein Sheddachbauwerk mit rundem Shed, so etwas wollte ich, angeregt durch die viel zu kleine Kibri-Fabrik aus meiner Kindheit, schon immer mal bauen. Wann, wenn nicht jetzt!


    Nach ein wenig Zirkelei um einen gefälligen Dachbogen zu kreieren, standen die Maße fest und Horst hat sie in Dateien für seine Fräse umgesetzt: So entstanden aus 1,5 mm Polystyrol 25 Seitenwände, von denen ich letztlich 3 x 7 = 21 Teile brauchte, da ich mich doch für einen Fassadenteil weniger entschied zugunsten von Freiflächen rechts und links neben dem Gebäude.




    Die rechtwinkligen Wandteile "in die Tiefe der Räume" schnitt ich auf meiner kleinen Proxxon-Kreischsäge jeweils passend zu.


    So sieht der Rohbau im "unschuldigen" PS-Weiß aus:



    Diesen Rohbaukörper habe ich dann mit einem freundlichen Grau "über alles" gespritzt. Fenster weist der Baukörper nur in den großen Dachflächen auf, die hinreichend Licht für die Maschinenführer einlassen. Nur in den einzelnen Seitenteilen habe ich Notausgangstüren angebracht; ein Türteil aus dem "Sammelkasten" habe ich mittels Resin auf die notwendige Anzahl gebracht.


    Das runde Dach bescherte mir ein paar schlaflose Nachtstunden, dann habe ich es mit 0,5 mm Polystyrol versucht und ausgeführt. Zahlreiche "dicke" Evergreenprofile bieten die notwendigen Klebeflächen für diese trotz Vorrunden über die Tischkante spannungsreiche Arbeit. Zahlreiche Klebestreifen zwangen letztlich die Rundungen bis zum Austrocknung der Klebernähte in Form.




    Die großen Fensterflächen habe ich aus 0,9 mm Laserkarton lasermäßig geschnitten, mit Tiefgrund verfestigt und mit Humbrol-Enamel gespritzt. Die Scheibenimitation wurde wieder aufgebügelt und von hinten mit Revell-Acryl mit Raumlicht versehen. Die fertigen Fenster habe ich dann mit Pattex transparent eingeklebt.


    Fertig war die Laube!


    Das gesamte Ensemble noch mit einem Faller-Metallzaun eingefriedet, dann mit satt Pattex.Classic den Baukörper aufgebebbt.


    Schlussendlich auch hier wieder ein wenig realexistierendes Leben zugefügt.


    Himmelfahrt in Öhnhausen kann das ganze beaugapfelt werden.

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  • Hallo Foristi,


    Trocknungszeiten hemmen mal wieder meinen "Lauf"; Zeit, mal wieder etwas von mir zu geben, einen Arbeitsnachweis natürlich.


    An den zahlreichen Stirnseiten meiner Mietskasernen lockern ein paar Anbauten die gestalterische Tristesse ein wenig auf. Nicht dass die Tristesse des Verfalls dadurch geschmälert wird, aber für die Optik bringt es doch etwas. Bisher habe ich Anbauten aus dem Auhagen-Programm zum Einsatz gebracht, aber die Holzoptik der Bauten, verbunden mit der Formgleichheit wird dann auch wieder langweilig für die Augen. Also habe ich mich an einen anderen Materialtyp gewagt: Wellblech. Bekannt wurde dieser Baustoff durch die "Nissen"-Hütten der Nachkriegszeit und aus Wellblech hergestellten Garagen und Schuppen der 50er und 60er Jahre bis dieser Baustoff durch Wellasbestbeton (Eternit) und später Polyesterplatten abgelöst wurden.


    Für unseren Modellbau sind die fein gewellten Platten von Schulcz aus dem Architekturbedarf (www. schulcz.de) gut geeignet. Sie bestehen aus 0,1 mm starker Alufolie, die "Welle" ist sehr prägnat (im Gegensatz zu aus Karton gelaserten Nachbildungen), stabil, kaum Druckempfindlich und doch gut mit einem Messer entlang eines Lineals schneidbar. Also ran ans Werk!



    Zuerst klebe ich einen Kern aus 3 mm Kapaplatten (die mit dem feinen Schaum im Sandwich) mit Pattex zusammen. Dabei will ich keinen Schönheitspreis gewinnen, Zweckmäßigkeit ist angesagt.




    Auf diese Konstruktion klebe ich die zugeschnittenen Wellblechplatten, ebenfalls satt in Pattex eingebettet.




    Die Aluminium-Optik passt nun gar nicht zu einem von Wind und Wetter gegerbten Schuppen. Ich gehe davon aus, dass die beim Vorbild verwendeten Blech schon mit einer Feuerverzinkung versehen sind und so keine totalen "Rostlauben" entstehen (gehört wohl eher in die Abteilung "Karibik"?). Auch die Zinkoberfläche oxidiert sehr schnell und bleibt nicht metallisch blank sondern überzieht sich mit einem matten hellgrau auf dem schnell Ruß und anderer dunkler Schmutz fest haften bleibt. Ein paar Kratzer in der Zinkschicht sorgen dann doch für rostige Auswaschungen.So habe ich die glänzenden Rohbauten mit einem hellen Grau aus Revell Acryl- Farbe gestrichen. Nach der Durchtrocknung habe ich dann mit schwarzer und rostiger Tusche den "Zahn der Zeit" nagen lassen.



    Für die Tornachbildungen auf den Stirnseiten habe ich ein passendes "Gerüst" aus schwarzem Tonkarton gelasert und nachträglich aufgeklebt. Während die Wellblechkonstruktion innenliegende Metallskelette aufweist, die hier vor Regen geschützt sind, liegen die Streben der Türen außen. So kommt etwas optische Abwechslung in die Szenerie.


    Eine weitere Aufnahme vom eingebauten Wellblechschuppen sei angefügt. Ob der Schuppen ein wenig zu dunkel geraten ist? Im Hintergrund ein Holzschuppen von Auhagen.



    Bastelchaos:



    Zur Zeit beschäftige ich mich mit der Durchgestaltung der Hinterhöfe und der Fläche zum Bahndamm. Dabei gestalte ich einige Flächen nach der Methode E. Nouallier. Davon im eigenen Faden mehr.

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