Hallo liebe Modellbaukollegen,
nun möchte ich mein Versprechen einlösen und euch meine Gedanken zum Anfertigen von Wagendächern im Modell erläutern.
Mein Erfahrungs- und Wissensstand auf diesem Gebiet kann derzeit drei Lösungen präsentieren, die alle ihre Vor- und Nachteile haben. Alle Methoden basieren auf einem Wagenkasten, der aus Polystyrol besteht.
Methode 1:
Ein Messingblech mit einer Stärke von 0,3 mm wird passend zugeschnitten und durch intensives und lang anhaltendes rollen eines Rundstabes aus Metall in Form gebogen. (Dieses Verfahren hat bestimmt eine spezielle Bezeichnung, sie fällt mir aber nicht ein.)
Vorteil: Messingblech ist leicht verfügbar und mit 0,3 mm Stärke stabil und gleichzeitig sehr dünn.
Nachteil: Das Biegen/Verformen ist sehr aufwendig und ich habe mehrere Versuche gebraucht, bis ein akzeptables Ergebnis entstand. Das Verkleben mit Polystyrol sollte mit 2K-Kleber erfolgen.
Methode 2:
Ein Stück Polystyrol mit einer Stärke von 0,75 mm wird passend zugeschnitten und auf die spätere Innenseite werden mittels Fräse (CNC, oder die manuelle Proxxon) Nuten in einem nicht zu großem Abstand eingefräst. Anschließend lässt sich das Dach vorsichtig Biegen und auf den Wagenkasten kleben. Wie man das Verkleben am Besten realisiert zeigt das Bild im Anhang. Anstatt ein Stück PS-Platte zu „befräsen“ kann man auch alternativ auf V-Groove-Platten von Evergreen zurückgreifen. Hier ist es aber sehr schwierig die Dachhaut ohne Wellen zu biegen und später alles zu spachteln und abzuschleifen ist keine Alternative...
Vorteil: Polystyrol ist leicht verfügbar und sehr einfach mit dem Wagenkasten zu verkleben.
Nachteil: Die Ecken des Daches biegen sich trotz der Nuten wieder zurück. Man muss also ein stabiles Bühnengeländer als Stabilisierung montieren. Auf dem Foto ist das sehr gut zu erkennen. Weiterhin muss das Dach mindestens 0,75 mm dick sein, damit eine Eigenstabilität gewährleistet ist.
Methode 3:
Das von mir beschriebene Papier mit Aluminiumkern Wer kennt dieses Material? lässt sich sehr einfach zuschneiden und auch sehr einfach in Form biegen. Das anschließende Verkleben kann mit 2K-Kleber oder flüssigem Vielzweckkleber erfolgen.
Vorteil: Sehr einfach zu bearbeiten und mit 0,5 mm Stärke völlig in Ordnung. Das Material baut keinerlei Spannungen auf.
Nachteil: Verfügbarkeit. Ich habe bis jetzt keinen Onlineshop gefunden, der etwas derartiges verkauft.
Ich hoffe, ihr konntet meinen Ausführungen folgen. Nun meine Bitte an euch: Wer weitere Methoden kennt, möge sie bitte nennen. Ich hoffe nicht, dass meine Methoden der Weisheit letzter Schluss ist.