Mit der Ty2-953 (52 511) durch Schlesien und das Lebuser Land

  • Hallo Kollegen,
    nun möchte ich Euch endlich die Bilder der Sonderfahrt vom 1. Mai 2011 vorstellen. Seit einigen Jahren führt der „Freundeskreis des Bw Wolsztyn (tpwp)“ Sonderfahrten unter dem Motto „ Mit Volldampf durch Großpolen (Para przez wielkopolskie)“ durch. Dabei ist dieses Motto zu einem Markenzeichen geworden, welches für die Qualität der Fahrten spricht. Dabei führte die diesjährige Sonderfahrt nur über einen kleinen Teil der Wojewodschaft Großpolen, die weitaus größeren Streckenabschnitte führten durch die Wojewodschaften Schlesien und Lubuska. Zum zweiten Mal seit 2010 fand diese Fahrt am Tag nach der Dampflokparade (IIXX. Dampflokparade in Wolsztyn ) statt. Die Gründe liegen hier in der Personal- und Lokomotivsituation in Wolsztyn. So gibt esw in Wolsztyn nur noch wenige Personale, die zudem kurz vor der Pensionierung stehen. Weiterhin sind auch nur noch zweieinhalb betriebsfähige Lokomotiven in Wolsztyn beheimatet. Dabei ist die Ol49-7 ein klassischer „Auswechselspieler“ mit nicht gerade berauschendem Gesamtzustand. Die Ol49-69 ist seit dem 1.Mai auf „Warten auf Ausbesserung“ gestellt. Mittlerweile ist der Kessel abgenommen und wartet auf die Zuführung nach Pila (Schneidemühl). Sie soll unter anderem eine neue Feuerkiste bekommen. Die Pt47-65 ist ebenso auf Warten zur ZU gestellt. Somit zerschlug sich die Planung diese Lok führ die Sonderfahrt einzusetzen. Die neugegründete Gesellschaft „Koleje Wielkopolskie“ plant aber nur noch drei Lokomotiven der Gattung Ol49 (Ol49-7 ,23(?), 59, 69(?), 111(?) und die Pm36-2 einzusetzen. Dabei sind die Fristen der Ol49-7 nur aufgrund der Abstelltage um sechs Monate verlängert worden. Allen Lok gemeinsam ist, daß sie spätestens in der nächsten Erhaltungsperiode neubereift werden müssen. Die interessanten Lok der Zwischenkriegszeit Ok1-359 (38 2155), Ok22-31 (dem Nachbau der P8 ) und Tr5-65 (56 511 umgebaut aus 55 5607 im RAW Schneidemühl) erscheinen in der Planung der KW nicht mehr. Dabei ist dies auch auf die Eigentumsverhältnisse zurückzuführen- diese Lokomotiven gehören zum Bestand des Eisenbahnmuseum Warschau. Die Betriebslok (mit Ausnahme der Pm36) gehören PKP-Cargo, welche an der Gesellschaft KW beteiligt sind. Die geplante Gründung der „Neuen Wolsztyn-GmbH“ ist bis zum heutigen Tage nicht erfolgt. Diese Gesellschaft soll die Unterhaltung, Personalstellung und –Ausbildung sowie Vermarktung betreiben und soll durch den Landkreis, Stadt Wolsztyn und die Wojewodschaft vertreten werden. Doch leider ist man sich u.a. über die Zuweisung und Verwendungszweck von Mitteln nicht einig. Auch von Außen eingebrachte Konzepte des tpwp unter Mitwirkung der Fa. Fach&Werk ( http://tpwp.pl/de/pelna-para-lub-cmentarz-lokomotyw ) wurden seitens der Entscheidungsträger nicht umgesetzt. Somit dürfte der Dampfbetrieb auf der LETZTEN PLANMÄSSIG MIT DAMPF BETRIEBENEN REGELSPURSTRECKE IN EUROPA, wenn nicht der Welt, einer alles anderen, als gesicherten Zukunft entgegensehen. Interessenten des planmäßigen, täglichen (?) Regelspurdampfes sei geraten, noch dieses Jahr das letzte Dampf-Bw und die Strecke Leszno- Wolsztyn- Zbaszynek zu besuchen ( http://www.paradaparowozow.pl/indexd.html )! Ein Blick in die Seiten von tpwp und Wojtek Lis sei aber angeraten.
    Nun aber genug der Vorrede! Nach einer kurzen Nacht nach der Dampflokparade, einem ausgiebigen Abendessen im „Europa“ war 5:00 Uhr Treffpunkt am „Hotel Sportowy“ in Wolsztyn. Dort habe ich die Kollegen ohne eigenes Auto abgeholt (ich selber bin 4:30 Uhr in Kargowa/Unruhstadt aufgebrochen). Der Abgangsbahnhof war zu ersten Mal nicht in Wolsztyn sondern in Leszno/Lissa. Begründet ist dies mit den Modernisierungsarbeiten an der Strecke Wolsztyn-Poznan. Die aus Polen anreisenden Kollegen hätten sonst den Zug nicht erreichen können, Poznan ist einer der Zentralen Bahnhöfe in Polen. Von hier aus gehen Züge in alle Richtungen in Polen. Gegen sechs Uhr erreichten wir den Bf Leszno- ein Parkplatz war schnell gefunden. So ging es zum Bahnsteig, wo der Zug schon bereitstand. Die Zuggarninur bestand aus einer Görlitzer Doppelstockeinheit und der Zuglok Ty2-953 (der auf Stokerfeuerung umgebauten 52 2817) . Nach der Ausgabe der Fahrkarten und der Streckenbeschreibung konnten die Plätze im Zug eingenommen und noch ein paar Fotos gemacht werden.




    Pünktlich 6.45 Uhr fuhr der Zug unter kräftigen Auspuffschlägen der Ty2-953 los. Erster Halt war Glogów/Glogau, hier wurden die vornehmlich aus Schlesien kommenden Fahrtteilnehmer aufgenommen, der Lotse bestieg die Lok und weiter ging´s. So daß nur ein paar „Notschlachtungen“ der bemerkenswerten Architektur und der Lok möglich waren.






    Spätestens ab hier war der Niedergang der polnischen Eisenbahn deutlich zu sehen- die Strecke wurde zunehmend zur „Kräuterbahn“- d.h. die Gleise eingewachsen, und das zweite Gleis der Strecke vor vielen Jahren demontiert. Dabei handelte es sich hier ursprünglich um eine Hauptbahn- auf der die Schnellzüge von Berlin nach Breslau fuhren. Der „fliegende Schlesier“ war das Markenzeichen der Zwischenkriegszeit…Es dauerte nicht lange und der Bahnhof Nielubia wurde erreicht.Hier fand der erste Fotohalt statt:



    Allerdings ist vom Bf Nielubia nicht vielmehr übriggeblieben als dei Reste der Ladestraße, das Empfangsgebäude und der Bahnsteig. Dennoch wurde hier eine Bahnsteigszene inszeniert.




    Und schon setzt sich der Zug wieder in Bewegung



    Und weiter gings bis zum Einfahrsignal Klobuczyn- hier wurde die Straße 12 unterquert- die Brücke war der Fotopunkt. Das Esig ist bereits ausgekreuzt und auch die Drahtzüge liegen in Schlaufen auf dem Bahndamm.



    Nachdem die Brücke durchfahren wurde, hielt der Zug zum Einsteigen:




    Nach einigen km wurde der Bahnhof Niegoslawice am km312,2 (von Berlin aus) erreicht. Ein schönes Ensemble mit Formsignalen und Stellwerk sollte die Bühne für unseren Zug sein. Wie schon bei den vorhergehenden Fotohalten waren die Fotos nur bei weitgehendem Gegenlicht möglich. Das sollte auch für die weitere Fahrt so bleiben. Somit ist bei fast allen Aufnahmen die Rauchkammer der Lok im Schatten.
    Die Fotografen positionieren sich in der Bahnhofsausfahrt und warten auf den ausfahrenden Zug. Der Fahrtleiter Filip Bebenow (mit Warnweste) gibt noch letzte Instruktionen.




    Bis zum nächsten Fotohalt war jetzt Zeit für eine Tasse Tee und einen Teller der vorzüglichen Suppe mit Wurst.Der nächste Halt war ein Betriebshalt, die Lokomotive sollte Wasser nehmen. Dieser Halt wurde jedoch zu einem Event der Bevölkerung. Unser Zug wurde mit "Pauken undTrompeten" im Bf Szprotowa (Sprottau) empfangen. Die örtliche Feuerwehr stellte mit einem Tankfahrzeug die Wasserversorgung der Lok sicher. Die bahneigene Infrastruktur war bereits demontiert.



    Die Situation ist nur für deutsche Augen ungewöhnlich, keiner würde auf die Idee kommen, die Kameras zu entwenden!



    Unter den Augen von Feuerwehr und SOK (der Bahnpolizei) diente dieses Ausfahrsignal als Fotostandpunkt (ob das Bild dadurch besser wurde?)



    Unten hockte die Meute dichtgedrängt und wartete auf den nun mit Musik verabschiedeten Sonderzug. Einige Freunde haben sich doch an dieser Kapelle gestört- dabei war dieser Halt jedoch nicht als Fotohalt geplant und in der Reisebeschreibung verzeichnetAber wer sagt, daß man das Hobby"Eisenbahn" so bierernst nehmen muß? Jedenfalls hatten Feuerwehr und Kapelle großen Spaß bei dieser "Übung"




    Die nächsten beiden Fotohalte waren ebenso nicht in der Streckenbeschreibung verzeichnet und wurden eingelegt, da das Wassernehmen schneller erledigt war, als geplant. Als erstes ein Halt an einer Waldkante in der Nähe von Szprotowa:



    Nicht zum ersten Mal räucherte die Lok die gesamte Szenerie ein...



    Nach kurzer Zeit wurde Bukowina Bobrzanske erreicht, auch hier hies es "links aussteigen, vorlaufen-Ausfahrt fotografieren"



    Am Kilometer 337 wurde die Brücke über den Bober erreicht. Zwei Tage vorher und am nächsten Tag sollte ich den Bober nochmals bei Nowgorod Bobrzanski (Naumburg) mit dem Auto überqueren. Die Brücke- ein Ziegelbauwerk sollte das Motiv des Fotohaltes sein. Da der Zug die Brücke zweimal befuhr, war hier die Möglichkeit gegeben, den Zug zweimal unterschiedlich abzulichten. Allerdings mußte mann aufpassen, um sich keine Nassen Füsse zu holen, da die Flußaue von vielen Rinnsalen durchzogen war…




    Aber sagt selber, welches Motiv der Brücke ist schöner?
    Und weiter gings!
    Als nächstes wurde der Wasserturm des Bahnhofs Zagan (Sagan) sichtbar. Auch hier fand ein ungeplanter Fotohalt statt.Zagan war in den dreißiger Jahren einer der Modernsten Bahnhöfe mit elektrischen Gepäckaufzügen (die allerdings nicht recht fotogen sind)und einem repräsentativen Bahnhofsgebäude.



    In Vorbereitung des Krieges wurde der Bahnhof mit umfangreichen Bunkeranlagen für die Bevölkerung ausgestattet. Diese sind heute noch sichtbar und werden beim Weg auf die Bahnsteige durchschritten.
    Der Wasserturm ist in den dreißiger Jahren aus Stampfbeton erbaut worden. Offensichtlich wurde er aber zu schnell ausgeschalt, was an der Oberfläche zu sehen ist.



    Und wieder war eine Brücke das Motiv für unsere Fotofreunde. Diesmal über die Czerna einem kleinen Flüßchen. Im Gegensatz zum Bober floß das Wasser hier gemächlich- und es gab genügend Platz für die Fotografen



    Noch ein Bild auf der Brücke- und schnell wieder in den Zug- denn wir haben noch einiges vor uns! Allerdings zeigt diese Brücke recht deutlich, wie es um die polnische Eisenbahn bestellt ist.



    Kurze Zeit Später war der Bahnhof Bieniów erreicht. Dieser Bf ist ein Trennungsbahnhof- eine Strecke führt Zary (Sorau), die andere nach Lubsko (Sommerfeld). Den Bf Bieniów sollten wir heute nocheinmal erreichen, aber erstmal geht es nach Sommerfeld. Da ich die gut gemachte Beschreibung der Fotohalte nicht genau gelesen hatte, habe ich mich für das etwas beliebige Motiv mit dem Stellwerk entschieden. Ein Bild , welches ich am Abend noch einmal wiederholen sollte.





    Nach wenigen Kilometern wurde der Fotopunkt in Bieszków erreicht- hier war es erstmals möglich den Zug „in der Landschaft“ zu placieren!



    In Jasien (Cassen) waren zwei Fotomotive geplant- die allerdings gruppenweise arrangiert werden sollten- hier habe ich mich für das Motiv mit dem Empfangsgebäude entschieden.




    Der Ladekran auf dem mittlerweile völlig zugewachsenen Bahnhofsgelände ist dem Vernehmen nach noch funktionsfähig…



    Und schon haben wir den Endpunkt unserer Reise, Sommerfeld (Lubsko) erreicht. Lubsko- ein Bahnhof mit ursprünglich zwei Bw und ausgedehnten Bahnanlagen.Als erstes sehen wir den preußischen Wasserturm am ehemaligen Kopfbahnsteig. Die stählerne Leiter zum Wasserbehälter ist "privatisiert" worden- der Wasserbehälter ist aber nachwie vor im Wasserturm erhalten- sogar das Fabrikschild war noch daran befestigt.




    Das stattliche Empfangsgebäude ist noch heute bewohnt, allerdings ist der Zugang der Diensträume von der Bahnsteigseite nicht mehr möglich. Fenster und Türen sind vernagelt- die hölzerne Bahnsteigüberdachung abgesperrt.



    Heute exstieren nur noch die beiden Streckengleise nach Berlin, die zur Bedienung des Tanklagers notwendig sind. Dazu noch zwei Weichen und einige halbe Weichen. Diese werden jedoch für jede Zugfahrt aufgeschlossen. In den frühen Jahren dieses Jahrhunderts wurde zuerst ein Stellwerk abgerissen, nachdem es einem Brand zum Opfer fiel. Die Infrastruktur fiel, wie in der Broschüre erwähnt, einer besonderen Form der „Privatisierung“ anheim. Der gesamte Bahnhof wurde, inklusive zweier Lokomotiven (der Pt47-2 und Pt47-105) von der Bevölkerung in klingende Münze umgesetzt! Bei den Sonderfahrtteilnehmern machte das Wort des „geklauten Bahnhofs“ die Runde. Hier waren drei Fotohalte geplant- einer mit der Bezeichnung „Wir fahren nach Berlin!“



    Die Lok setzt um- und es geht heimwärts.





    Wieder in Bieniów! Im Hintergrund das Schloss, welches am Morgen als Kulisse für den Zug diente. Die Reisegruppe im Bus war über unseren Zug erstauntund reihte sich in unsere Fotogruppe ein!



    Die Lok umfährt den Zug- damit die weitere Fahrt nicht „Tender voran“ gefahren werden muß! Bieniów verfügt über ein Empfangsgebäude nach preußischen Normalien und ist auch noch weitgehend vollständig- selbst die Diensträume sind noch eingerichtet, obwohl schon seit Jhren kein Reisezug diese Strecke befahren hat.





    Im Bf Zary (Sorau) war die Bahnhofsausfahrt als Fotomotiv geplant. Sehr schön sind die hölzernen Bahnsteigüberdachungen, die nach preußischen Plänen erbaut worden sind.Überhaupt ist noch recht viel der alten preußischen Infrastruktur erhalten.



    Preußisches Flair umwehte den Haltepunkt Lubanice



    Mittlerweile erreichen wir den offiziell letzten im Fahrplanheft beschriebenen Fotohalt am Kilometer 350,4. Eigentlich mehr ein Notmotiv- aber vom Bahnkörper aus waren die Teilnehmer der Sonderfahrt auf der Brücke eindrucksvoll zu fotografieren…Auch hier war zu bemerken, wie die Bevölkerung die Ingenieurbauten für ihre eigenen Zwecke verwendet. Die Brüstung der Brücke „spendete“ Baumaterial für die aus Klinker gebauten Bauernhäuser dieser Gegend.



    Inzwischen haben wir den Bahnhof Zagan mit seinem markanten Wasserturm erreicht. Da hier eine Zugkreuzung erwartet wurde ergab sich die Möglichkeit zu einem weiteren Fotohalt. Hier begegnen uns SU46-053 und ST43-198 mit Ihrer schweren Rangiereinheit.






    Trotz der Zugkreuzung im Bf Zagan lag unser Zug deutlich vor Plan, so daß kurzerhand nooch zwei Halte eingelegt werden konnten. Als erstes im Bahnhof Niegoslawice, den wir bereits am Morgen durchfahren haben.




    Der endgültig letzte Fotohalt fand zwischen Rapsfeldern in der bereits aufkommenden Dämmerung statt.



    Lassen wir den Sonderzug in den Sonnenuntergang fahren...



    Nach ungefähr 240km ging diese Sonderfahrt in Leszno zuende. Mittlerweile war es bereits dunkel, so daß Bahnsteigaufnahmen nur noch mit Stativ möglich gewesen wären. Da einige Kollegen nun weiter nach Breslau abgereist sind, hätte ich nun allein nach Kargowa fahren müssen- doch ich bekam zwei weitere Fahrgäste nach Wolsztyn. So hatte ich während der Fahrt noch Unterhaltung- so das die einstündige Fahrt nicht so eintönig war. Dabei habe ich einiges über die „ Museums-Eisenbahn-Minden“ erfahren…ein lohnenswertes Ziel einer weiteren Dampfreise!?!
    Nun möchte ich noch ganz herzlich den Personalen der Ty 2-953 für ihre Geduld mit den Eisenbahnfans, Filip Bebenow für die umsichtige Fahrtleitung und ganz besonders Björn Bollmann (für die Betreuung der deutschen Fahrgäste) danken. Hoffentlich ist dies nicht die letzte Sonderfahrt des tpwp-vielleicht mal wieder mit der Ok22-31. Allerdingst ist dies, unter den Umständen der Personal- und Loksituation in Wolsztyn fraglich.Hoffentlich habe ich Euch nicht mit meinen Ausführungen und den Bildern dieser Fahrt gelangweilt.


    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


    2 Mal editiert, zuletzt von Christian ()

    • Offizieller Beitrag

    Lieber Christian,


    danke für den wunderbar getexteten und bebilderten Reisebericht. Das ist einerseits Eisenbahnromantik pur, andererseits zeigt es ganz deutlich den Niedergang wunderschöner Eisenbahnstrecken und -bauten.


    Aber sagt selber, welches Motiv der Brücke ist schöner?


    Beide Motive haben ihren Reiz. Mir gefällt das erste Motiv wegen seines vorhanden Schilf-Vordergrundes besser.


    Hoffentlich habe ich Euch nicht mit meinen Ausführungen und den Bildern dieser Fahrt gelangweilt.


    Du Schelm. :D Ein solcher Bericht langweilt überhaupt nicht. Im Gegenteil. Er weckt zusätzliches Interesse. Ich habe mir einfach die Zeit genommen, den Bericht in Ruhe zu studieren.


    :thankyou:


    Gruß Rainer :thumbup:

    Kleinreuth-Nord-Logo-supersmall.jpg


    Christopher La Brec: Jeder Mensch verfolgt einen Traum in seinem Leben. Entweder den eigenen oder den eines anderen. Gib acht, das Du Deinen eigenen verfolgst.

  • Wunderbar gemacht - Christian - der Bericht über dein Erlebnis am 1. Mai diesen Jahres! :sehrgut:


    Dass das Eisenbahnnetz an manchen (eigentlich zu vielen) Stellen in Polen sich so negativ verändert, stimmt mich sehr traurig. Aber dieser Vorgang ist ja auch bei der DB AG zu beobachten. ;(


    Zurück zu deinem Bericht und zu der Frage des Brückenmotivs - mir gefällt das 2. Bild - ich kann nicht sagen warum. 8| :D
    Danke jedenfalls, das Du mich an deinem Erlebnis hast virtuell teilhaben lassen!


    Sascha

    Grüsse aus Mahlsdorf (Berlin)


    Sascha :thumbsup:


    "Manche wissen doch nicht, was sie denken, bevor sie hören, was sie sagen..."

  • Große Klasse Christian!!!


    Deinen Beitrag habe ich mir schon zum dritten Mal angesehen. Die Bildauswahl ist professionell, denn ein jedes hat seine ganz eigene Aussage. Als Berliner sprechen mich besonders die Bilder 3 und 4 an. Brückenbauwerke dieser Art findet man in Resten noch bei der Berliner S-Bahn. Ebenso die Treppentürme mit integriertem Dienstraum. Ein solcher steht mit einem Rest der Fußgängerbrücke noch auf dem S-Bf Storckower Straße (ehem. Zentralviehhof). Beim betrachten der Bilder kommt bei mir allerdings auch ein bißchen Wehmut auf.


    Mit Gruß - Eberhard

  • Ein solcher steht mit einem Rest der Fußgängerbrücke noch auf dem S-Bf Storckower Straße (ehem. Zentralviehhof).


    Genau Eberhard, das ging mir beim betrachten von Bild 3 und 4 auch so :thumbup:
    Bildlink


    Sascha

    Grüsse aus Mahlsdorf (Berlin)


    Sascha :thumbsup:


    "Manche wissen doch nicht, was sie denken, bevor sie hören, was sie sagen..."

  • Hallo Kollegen,
    Es freut mich, daß Euch dieser Beitrag gefallen hat. Ich werde dann in loser Folge noch den einen oder anderen Beitrag einstellen. Dazu müssen aber die Bilder noch aufbereitet werden.
    Aber noch eine Berichtigung muß ich einfügen- der Bf Bieniów wird nach wie vor noch im PV bedient- wahrscheinlich ist deswegen auch noch das Empfangsgebäude sio gut erhalten.


    Der Niedergang der pKP liegt in zwei Ursachen begründet- die erste ist, daß die Weltbank nach der Wende Zahlungen an Bedingungen geknüpft hat. Diese Bedingungen waren die Einstellung vieler (unrentabler) Nebenstrecken, damit verschwand der PV in der Fläche. Teilweise durch die Gummibahn übernommen, teilweise durch die individuelle Motorisierun, die aber noch weit geringer ist als in Deutschland. Viele Strecken werden nur noch im Gv betrieben- eine Sanierung von Strecken ist weitgehend unterblieben, da die Mittel immer im Verkehr nach Warschau oder zu den Ballungsgebieten gebündelt worden sind.
    Ein zweiter, undviel wichtigerer Grund ist die Privatisierung der PKP. Dabei wurden , wie in Deutschland auch verschiedene Gesellschafetengegründet- die aber alle klamm sind. So unterbleiben wichtige Investitionen ins Netz. Das Ergebnis ist dann zu sehen...
    Ein polnischer Kollege meinte einmal- die polnische Eisenbahn befindet sich nicht auf dem Absteigenden Ast- nein sie ist im freien Fall.
    Die Zustände in Deutschland sind- obwohl in vielen Medien und Foren kritisiert , geradezu paradiesisch.
    Wenn Ausführungen zur polnischen Eisenbahn gewünscht werden- werde ich einmal versuchen diese Zustände punktuell zu bschreiben. Aber dies ist dann ein sehr trockenes Thema- auch nicht mit allzuviel Bildenrn untersetzt.


    @Architektur:
    in Polen kann man noch sehr gut die Entwicklung der Eisenbahn erkennen. Weite Gebiete sind nach den Normalien der KPEV erbaut worden. Somit ist fast überal der "Einheitsbau " zu erkennen. In der Zwischenkriegszeit waren die Gebiete Schlesiens prosperierende Landschaften.Dieser Entwicklung folgte die Eisenbahn mit ihren Investitionen. So sind in vielen Ballungszentren und Knotenbahnhofen Bahnanlagen entstanden , die dem Betrieb Rechnung tragen mußten. Dabei sind viele Bahnhöfe für diese Zeit hochmodern umgebaut worden... Auch hier bediente man sich der zeitgenössischen Architektur. Dabei hatte die Bahn verschiedene unter Generalvertrag stehende Architekten. Auch hier ist die Vereinheitlichung von Ingenieurbauwerken zu beobachten. Oftmals wurden Bauteile in Serie Vvorgefertigt um dann an Ort und Stelle montiert zu werden. Eine noch größere Vereinhewitlichung ist zum Beispiel bei Bahnbetriebswerken zu beobachten. Alles stand unter dem Ziel eine möglichst effektive Bahn zu haben. Sicherlich ist auch eine Vereinfachung von Abläufen für den geplanten Krieg in diese Planungen mit eingeflossen.
    Mir ist auch aufgefallen, daß esv erschiedene Bauwerke in Berlin oder auch im Ruhrpott gibt, die den Bauten hier ähneln...im Endeffekt alles Gebiete, bei denen es auf eine effektive Bahn ankam.


    Viele Grüße aus Jena
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten