Tips gesucht - Wie stellt man Betonwände dar?

  • Hallo Zusammen
    Ich habe eine Brücke über die Gleise auf einem meiner Module "in der Mache" und ich möchte die Brückenwiederlager aus Beton darstellen.
    Der Untergrund ist Sperrholz und wahnsinnig viel Tiefe zum Gleis ist nicht vorhanden, da die Brücke 4 Gleise überspannen soll.


    Es gäbe sicher die Möglichkeit, Gips/Porzelin Abgrüsse zu nutzen (Welcher Hersteller hat etwas "gescheites" für Brücken im Programm?)...
    Aber mich würden auch andere Methoden interessieren. Ritzen in Styrol Platten?
    Wie macht ihr sowas? Also bitte nicht einfach "Abgüsse" Antworten sondern vielleicht es bizeli mehr ...


    Um eine Idee zu bekommen, wie das Ganze Aussieht:


    Und:


    Die Brücke ist der Bausatz "Stahlbrücke" von Faller.


    LG,
    Axel


    PS: Frohe Oster für die, die Feiern!

  • Hallo Axel,


    ich mach´s mittlerweile nach der Methode von Nouallier: Gestrippte Kapa-Platten, mit Humbrol oder Revell (also irgendein "Enamel") gestrichen und mit feinem Papier übergeschliffen. Wenn Du die 3 mm Platten beidseitig vom Karton befreist, bleibt eine 2 mm dicke PU-"Platte" übrig. Der feine Schaum ergibt eine perfekte Betonanmutung. (Das geht auch für Betonmauern, die beidseitig betrachtet werden.) Je nach Ausführungsalter der Widerlager sind mehr oder weniger (Bretter-) Abdrücke zu sehen, die Du mit einer passend breiten Schraubenzieherklinge o.ä. problemlos eindrücken kannst. Fugen mit Bleistift sowieso. Sehr feine Bruchfugen ritze ich mit der Messerklinge, da werden sie nicht so breit. Auch "Lunker" sind möglich. Ach ja, der Schaum lässt sich problemlos auf Gehrung schleifen.


    Nach dem Durchtrocknen der Lackierung kannst Du mit allem Verschmutzen was Dir naheliegt; ich nehme gern PLAKA Farben, die ich nach dem Trocknen mit einem salmiakfeuchten Läppchen wieder abwische. So bleiben die Fugen und Poren gefärbt. Bei anderen Methoden habe ich meist das Problem, dass die Oberflächen getönt sind, die Fugen aber hell bleiben :(


    Die PU-Schaumplatten kannst Du mit Pattex oder UHU an den Holzunterbau kleben. Pattex einfach "nass" verwenden (andrücken kannst Du den Schaum sowieso nicht ;) ).


    Probier´s mal aus, es funzt. (Wir / ich erwarte einen detaillierten, reich bebilderten "Arbeitsnachweis" ;-)).


    LG & hE Bruno - bob -

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist


    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Moin Axel und Mitleser.


    Na ja; die Spörle Betonform hat in so fern ihren Reitz, als das sie sehr dünn ist und die Verschalungsbretter nachbildet.


    Die Langmesser Formen sind sehr dick, bringen also Gewicht auf die Anlage und passen nicht so richtig, denn wenn ich die Bilder richtig interpretiere ist nicht viel Gestaltungsspielraum.
    Gips braucht aus Erfahrung immer einen festen Untergrund, das heißt Deine Unterkonstruktion ist bei allen "Gipsfliesen" zwingend notwendig.


    Die Verklebung erfolgt Ganzflächig, wobei die Klebeseite des Abdrucks mit Tiefgrund behandelt werden sollte. Vom tränken nehme ich Abstand, weil es mir die Farbgestaltung auf der Vorderwand einschränkt. Gips hat eben den Vorteil, dass es wie Beton wirkt wenn man Ihn farblich behandelt.


    Ich würde für diese Situation also wieder beim Gips bleiben, dennochjeder so …
    Gruß Friedrich

  • Hallo Axel,


    ich habe das so gemacht:

    • Schalungsbretter zuschneiden und mit so viel Kleber auf die Grundplatte kleben, dass der Kleber etwas hervorquillt. Wenn zu viel abnehmen.
    • Trocknen lassen.
    • Mit Betonfarbe anmalen.

    Viel Spaß beim Basteln


    Andreas

  • Moin,
    bei Betonwänden entstehen meiner Ansicht keine Fugen. Der flüssige Beton läuft zwischen die Schalbretter und ergibt nach dem Ausschalen hervorstehende Kanten. Daher kommt die Auhagen-Platte dem Vorbild am nächsten.


    Gruß Andreas

  • Hallo Axel,


    man kann auch ganz viel mit Farbe machen und damit das Auge täuschen. Simpel gesagt: Holz leicht verspachteln, damit die Holzstruktur verschwindet.
    Im gewünschten Grundfarbton anmalen und dann eine Papierschablone basteln, über die du dünne weiße Streifen (=Schalungsbretter) mit immer wieder leichten Abtönungen auf die Wand tupfen kannst.
    Dazu dann noch Kalk, Rost und Moose...


    Einfach mal probieren - du machst ja erstmal nichts kaputt und kannst immer wieder übermalen. Und in den nächsten Tagen Augen auf bei Betonmauern. Grau wäre da oft die falsche Farbe....


    Daumen hoch für die Brücke im nicht90Gradwinkel...
    Gruß
    Holger

  • Hallo Holger, Axel et al.


    "Augen auf!", das gilt immer!. Bei dem Brückenfundament stellt sich die Frage, ob die grobe Stampfbeton / Schalungsbrett-Optik für so ein Bauwerk überhaupt passend ist. Draußen an der Felswand, als Signalfundament: OK, aber bei einem höherwertigen Bauwerk?


    LG Bruno - bob -


    PS: Was werden unsere smartphonefixierten Youngsters wohl anstellen, wenn sie ins "Modellbahnalter" kommen? Die realexistierende Umwelt ist ausgeblendet, der Gigaspeicher zwischen den Ohren weist keine Landschaft-, Technik- oder Farbablagerungen auf. Armes Hobby.

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  • Hallo Zusammen
    So habe ich mir das erhofft.
    Für mich gibt es zwei Favoriten.
    1) Methode Nouallier (für die Platten habe ich eine Bezugsquelle)
    2) Methode Acryspachtel bzw. Acrylfarbe (Holger bzw. Michael)


    Für die Farben werde ich ähnlich wie die Stahlbahn vorgehen. Also bei Beige anfangen.
    Ich halte Euch auf dem Laufenden... :) mit Bildern...
    Merci und einen schönen Tag!
    LG,
    Axel


    PS - Bruno - wenigstens in Teilen kann ich Dich beruhigen. Meine Girls (9 & 12) sind begeistert dabei und ich kenne auch andere Kinder, die gern auf Fremotreffen unterwegs sind (ist so ein wenig der kontrollierte Ausnahmezustand von Daheim). Smartphone und Modellbahn schliessen sich nicht per-se aus. Meine 12 Jährige ist auch mit einem eigenen Modul in diesem Jahr erstmals dabei...

  • Hallo Axel,


    ich verwende Balsabrettchen (1 oder 2 mm), um eine Betonwand zu bauen.
    Grundfärbung mit Faller Straßenfarbe hell, dann viel "Washings"


    OT: Smartphone-benutzende Kids und junge Erwachsene bitte nicht über einen Kamm scheren.
    Unsere Smartphoneaffinen-Moba-Youngster bauen teilweise richtig gute Sachen.......und ich fahre inzwischen auch mit dem Smartphone ;)


    Viele Grüsse und noch ein schönes Osterfest
    Holger

  • @Andreas S


    ...wie bei der Ziegelwand- oder Mauerwerksverband-Diskussion - da würden mich ja nun mal Bildern vom Vorbild interessieren.
    So etwas ist mir wahrlich nicht bewusst.
    Ich war in letzter Zeit hier im Ort unterwegs und habe diverse Betonwände in verschiedener Nutzung abgelichtet.
    Mir ging es dabei um die Farbnuancen, die Basisfarben für eine kleine Versuchsreihe,
    um eine möglichst interessante, individuelle, natürliche Gestaltung für meine anstehenden Projekte zu erreichen.

    ... und das Grüssle mitten aus dem Wald
    bis bald... ´s Peterle


    ...mittlerweile gibt es einiges auf meinem "Blog"


    Verschiebe nicht auf morgen, was du heute leben kannst.
    Jeder vergangene Augenblick, den du nicht zu ergreifen verstanden hast, ist ein verlorener Augenblick.
    (unbekannter Autor)

  • Hallo zusammen,


    wer sich eingehender mit der Thematik "Einschalungsarbeiten" befassen möchte, dem kann ich folgendes dreibändiges Werk empfehlen:


    C. Kupfer: Der Betonbauer
    Ein Lehr- und Nachschlagewerk
    Band I - III
    Otto Elsner Verlagsgesellschaft
    Berlin 1938


    In den Büchern werden verschiedenste Schalungen vorgestellt, welche anhand von entsprechenden Zeichnungen auch für den Laien (wie z. B. mich) durchaus nachvollziehbar sind bzw. veranschaulichen, warum die betonierte Fläche später so aussieht bzw. so aussehen muss.


    Gruß
    Udo

    • Offizieller Beitrag

    Hi Betonbauer und solche die es werden wollen :)


    da hänge ich jetzt zum Schnellstudium noch eine Bilderauswahl von Google dran, die senkrechte und waagrechte Beispiele enthält.



    Gruß Rainer :thumbup:

    Kleinreuth-Nord-Logo-supersmall.jpg


    Christopher La Brec: Jeder Mensch verfolgt einen Traum in seinem Leben. Entweder den eigenen oder den eines anderen. Gib acht, das Du Deinen eigenen verfolgst.

  • Der Betonbauer
    Ein Lehr- und Nachschlagewerk
    Band I - III
    Otto Elsner Verlagsgesellschaft
    Berlin 1938

    Moin Leute,
    wer hier Kosten scheut… man muss solche Bücher nicht unbedingt kaufen, sondern kann sie sich (auch über Fernausleihe) in öffentlichen Bibliotheken ausleihen.
    Inzwischen geht das auch schon über Internet.
    Lieber Gruß Friedrich

  • Hallo zusammen,


    wie es sich doch überall wandelt. Nein, ich werde mich weder mit den erwähnten Fachbüchern beschäftigen, egal ob Erwerb oder Fernausleihe.
    Wo käme man hin, wenn man trotz erlesener Mitgliederauswahl zu jedem Teilbereich auch noch ein Studium aufnehmen muss.
    Wir sind hier im "Lokbahnhof", einem Forum zum Modellbahnbau.
    Es war mal üblich, bei solch konkreter Fadenfragestellung zum angesprochenen Problem Unterstützung in Modellumsetzung zu bieten oder tollen Fundusbildern zu glänzen,
    durchaus erwünscht mit eigenem Werk auf hohem Niveau in bebilderter Form hier gezeigt.


    Das begeisterte mich hier auch von 2-10 / 13, eine interessante Vielfalt teilweise mit Bildchen von der Umsetzung. Ganz nach meinem Geschmack.
    Die Anmerkung bei 11 kann ich noch nicht nachvollziehen, da mir meisst vor den geschlossenen Augen ein Teil von DUHA erscheint...
    ...ich immer wieder in meinem Katalog-Download bei Werkstatt Spörle und mich hier bei Beton 3000 an den Strukturen erfreue...und weiter schlussfolgernd und mitlesend,


    mir die Forderung nach Beweis zu den Mauerwerksverbänden (wo der Beitrag auf Fachliteratur und Fachkenntnis basierte) in einem anderen Faden noch etwas im Magen liegt.


    Ich würde halt gern die senkrechten Schalungen sehen wollen, als rein vorbildlichen Beweis, der so stark prägenden Erinnerung.
    Aber, was mir beim überfliegen der Google-Bilderauswahl auffiel, nicht als Gestaltungselement der modernen Kunst und Wohnkultur.
    Tut mir leid, dass ich mich jetzt umfangreicher und dann auch noch fern ab vom eigentlichen Gedanken bewegt hab...


    Nachtrag

    Für mich braucht es mittlerweile keine Bilder vom richtigen Leben mehr. Auf meiner heutigen Reise zur ... in Richtung ...
    entdeckte ich auf den schnellen Autobahnen an den oberen Enden der Stützelemente des Überbaues
    (der untere Teil ist durch eine mit Platten verlegte schräge Rampe verdeckt) diese senkrechten Verschalungen.
    Für moderne Brücken, hier im Strassenverkehr gibt es tatsächlich so etwas. Ich habe es mir nicht sinnhaft vorstellen wollen.

    ... und das Grüssle mitten aus dem Wald
    bis bald... ´s Peterle


    ...mittlerweile gibt es einiges auf meinem "Blog"


    Verschiebe nicht auf morgen, was du heute leben kannst.
    Jeder vergangene Augenblick, den du nicht zu ergreifen verstanden hast, ist ein verlorener Augenblick.
    (unbekannter Autor)

    2 Mal editiert, zuletzt von Peter († 9.10.2018) () aus folgendem Grund: ...genau geschaut und gesehen, für Bilder zu hohe Reisegeschwindigkeit...

  • Hallo Zusammen
    besten Dank für den Hinweis auf die Bücher. Ich denke, es wird alles gegeben haben. Wenn ich mir Bilder von der BLS oder Gotthardstrecke anschaue, hat man die Widerlager aus dem örtlichen Stein gebaut bzw. ab den 60er Jahren mit Beton ausgeführt. Mir geht es wie Peter - ich habe ein Bild im Kopf, dass ich erreichen möchte und das werde ich auch so machen.


    Für Waagerecht vs. Senkrecht gibt es folgendes zu bedenken. Die Arbeiten nebeneinander sind einfacher als übereinander. Auch kann man den Beton lagenweise einbringen und die Schalung weiterbauen, wenn man waagerecht baut. Senkrecht muss man immer das ganze Loch eingeschalt haben und gefüllt haben. Daher sind für mich die waagerechten Schalungen für ältere Brücken irgendwie logischer...


    Wenn mich der Teufel reitet, kann ich mir vorstellen, die Schalungen auch in 3D zu machen und dann zu drucken. Da käme mir die Verfahrensweise des Drucks mit seinen feinen Linien fast noch entgegen. Schaun wir mal... .


    LG,
    Axel