Einmal Speisewasservorwärmung bitte – die 50 2759, Bw Emden, BD Münster

    • Offizieller Beitrag

    Moin zusammen,


    Vorab sind dieses Mal ein paar Anmerkungen notwendig:
    a) Alle in diesem Thread gezeigten Originalaufnahmen von 50 2743, 50 2749und 50 2816 und Ausschnitte daraus stammen von Reinhard Gumbert, bei dem alle Rechte zum Copyright liegen. Der Verwendung seiner Aufnahmen – auch in Ausschnitten- in diesem Thread hat er freundlicherweise zugestimmt. [5, 6, 7]
    b) Die hier gezeigten Detailaufnahmen von 50 3039 stammen von Martin Welzel, bei dem alle Rechte zum Copyright liegen. Auch er hat freundlicherweise einer Verwendung - auch in Ausschnitten- in diesem Thread zugestimmt. [8]
    c) „Warum wird hier wieder über eine Mischvorwärmer-50 berichtet? Hatten wir doch schon…“, wird der Eine oder Andere sagen.
    Stimmt, doch ich bin einen etwas anderen Weg gegangen. Im Vorfeld dieser Veröffentlichung habe ich deshalb mit Friedrich Kontakt aufgenommen. Er hatte keine Einwände gegen die Veröffentlichung.


    Was mir bleibt, ist mich auch an dieser Stelle für diese Zusagen bei allen herzlich zu bedanken.


    Die Links zu den lesenswerten Threads auf Drehscheibe Online befinden sich am Ende dieses ersten Teiles.


    Doch nun zurück zum Anfang der Geschichte:
    Ähm, was ist denn nun los? Mischvorwärmer-50er gab es doch in keinem Bw des Ruhrgebiets in den 1950er und 1960er Jahren, also warum eine nachbauen?
    Diese Aussage zu den MV-Loks stimmte auch für mich, bis ich 1993 das Kenning-Buch von Rolf Swoboda „Eisenbahn Gelsenkirchen-Bismarck – Winterswijk [1] in Händen hielt. Da ist gleich auf Seite 1 die 50 2759 mit Mischvorwärmer (MV) abgebildet, 1963, gerade eben noch in dem von mir gewählten Zeitraum.
    Leider ist die Lok falsch dem Bw Wanne-Eickel zugeordnet, aber dies ließ sich durch einen netten Post-Schriftverkehr (ja, sowas gab es mal) mit Herrn Ebel wunderbar klären. Sie ist natürlich eine Lok des Bw Emden in der BD Münster. Münster lieh sich aber manchmal Loks aus Emden, um eigene Engpässe zu überbrücken. Und so kam 50 2759 als Leihlok auch mal ins Ruhrgebiet. Für mich „ein gefundenes Fressen“.


    Kommen wir zum Vorbild, alle Informationen aus [3]:
    Die Reichsbahn in den Westzonen war bereits früh bemüht, die Mischvorwärmer-Anlagen zu erproben und unter Einbeziehung der Industrie weiterzuentwickeln. Der Bedarf war hoch, hatten doch zahlreiche Lokomotiven ohne Vorwärmer den Weg in den Bestand der späteren Deutschen Bundesbahn (DB) gefunden. Darunter waren Lokomotiven, denen man den Vorwärmer während des Krieges ausgebaut hatte, ÜK-Lokomotiven, die ohne Vorwärmer geliefert wurden und natürlich die Lokomotiven der Baureihe 52, deren längerfristige Weiterverwendung damals noch im Raume stand.
    Die Henschel-Nachkriegs-Neubauten der Baureihe 52 hatten bereits verschiedene Ausführungen eines Mischvorwärmers bekommen, so auch den Henschel-Mischvorwärmer MVR mit und ohne Rauchkammeraufbau. Die relativ hohen Kosten des MV wurden durch die zu erwartende jährliche Kohleersparnis wieder aufgefangen. 1953 entschloss sich die DB zu einem Umbau von Lokomotiven.
    Zwischen Oktober 1954 und Juli 1955 wurden insgesamt 30 Lokomotiven der Baureihe 50 mit dem Henschel MVR und der Turbopumpe VTP B-250 ausgerüstet. Darunter war „meine“ 50 2759. Sie kam zum Bw Kirchweyhe, später zum Bw Emden.


    Kurzer Datensteckbrief 50 2759, nur modellrelevante Daten aus [3, 4, 17]:
    Einbau Mischvorwärmer bis 16.03.1955 und wahrscheinlich SDS-Kessel
    Bw Kirchweyhe ab 03.1955 bis spätestens 04.1959
    Bw Emden ab spätestens 04.1959
    Ausbau Mischvorwärmer wahrscheinlich zwischen .03.1963 und dem 10.04.1963 im AW Bremen
    1965 bereits ohne MV fotografiert [4], womit nachgewiesen ist, dass die Angabe in [3], Seite 55, so nicht stimmt.


    Gleich vorab: Ein leichtes Unterfangen war es nicht. Das angedachte verlängerte Bastelwochenende wurde „leicht“ überschritten.


    Vorgeschichte:
    Anfang der 2000er Jahre hatte ich mal einen Versuch zur Erstellung der 50 2759 angefangen.
    Der Bauzustand der Modell-50 2759 entspricht ihrem Einsatz ins Ruhrgebiet im Januar 1963.
    Sie hatte den Mischvorwärmer ohne Rauchkammeraufbau, einen dreidomigen Kessel mit runden Sandkästen, Witte-Windleitbleche, eckige Einströmrohre zu den Zylindern. Das 3. Spitzenlicht als DB-Reflexglas-Laterne, auf der Pufferbohle noch zwei Reichsbahn-Laternen und ein Kabinentender vervollständigten das Aussehen.


    Also in etwa so wie die im Folgenden gezeigte 50 2749 des Bw Emden sah „meine“ 50 2759 zum Zeitpunkt ihres Einsatzes im Ruhrgebiet aus.
    1

    50 2749 1965-04-19 Bw Emden in Norddeich Mole mit MVR ohne Rauchkammeraufbau
    [6] Original: © 2017 Reinhard Gumbert, 50 2749 am 19.04.1965 in Norddeich Mole
    Originalaufnahme ohne Änderungen, Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung


    Und so sah mein Erstversuch aus:
    2
    50 2759 Lokführerseite
    3
    50 2759 Erstversuch oben


    Mein Eigenbau hat mir irgendwann nicht mehr gefallen, also ab in die Bastelkiste für später. Günther gab es nicht mehr, den zwischenzeitlich erhältlichen Bausatz aus Österreich (Kastner) habe ich nicht wahrgenommen, erst als die Formen bei Weinert landeten habe ich wieder etwas davon mitbekommen. Aber das war ja einer für die BR 01 oder mit Anpassungen für eine BR 44. Also viel zu breit für die BR 50. Nach einigem Überlegen habe ich ihn dann doch mal gekauft. Ich wollte einfach mal sehen, wie so ein Vorwärmer von oben aussieht. Lange lag er in der Bastel-Vorratskiste… bis er wieder „Tageslicht“ erblickte.


    4
    50 2759 Vergleich MiVo Erstversuch-Weinert


    Na klar: Viel besser als mein Selbstbau ist er, also warum nicht auch den Weinert-MV verarbeiten!? Ja, zu breit ist er; also einfach mal auftrennen, mittig die 2mm raus, zusammenkleben – fertig. Mann, wenn das immer so einfach wäre. Der Mut verließ mich, das Bauteil blieb wieder liegen. Nur der Reiz war immer noch da…


    5
    50 2759 Überbreite MV Weinert


    Dann kam Friedrich mit seiner 50 3039. In meiner Antwort beschrieb ich meine mögliche Herangehensweise und Friedrich riet mir ab. Aber: Der Reiz nahm wieder zu, also doch mal daran wagen?! Ja! Und so ging es dann los.
    Sämtliche Leitungen und Anbauten unterscheiden sich massiv vom Weinert-Umbausatz (…ist ja auch eine andere Lokbaureihe ;) ). Somit war die Umbauanleitung natürlich nicht zu gebrauchen und alles rund um den Umbau wurde aus den vorhandenen, der Vorbildrecherche dienenden, Büchern, Heften, Zeichnungen und Bildern entnommen.


    Eine erste Begutachtung des MV-Einsatzes von Weinert zeigte einige weitere Unterschiede auf, die es zu beseitigen oder zu ändern galt. So ist der Deckel des Strahlvorwärmers bei der BR 50 deutlich höher in der Bauart, seine Flanken sind steiler ausgebildet. Auch ist er nicht so lang, wie am Weinert-Bauteil. Des Weiteren ist auf der Lokführerseite nur ein Reinigungsdeckel vorhanden. Zu allem Überfluss verwendet Weinert die Turbopumpe Bauart Henschel TP-B 18000, statt der VTP-B 250. Es kam also sehr viel Arbeit auf mich zu.


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    50 2759 Weinert Bausatz 40119 ausgepackt


    Kesselvorarbeit:
    Es folgte die vollständige Demontage des alten Kessels, alle Zurüstteile von Roco wurden entfernt. Sie wurden nachher teilweise wieder angesetzt. Dann wurde aus dem Kessel mein alter MV-Versuch herausgesägt. Dies erfolgte gleich in Anpassung an das Weinert-Bauteil auf einer Länge von 27,00mm. Der Kessel wurde 12,00mm tief ausgesägt. Danach wurde alles gründlich mit einer Feile und 1000er Schleifpapier geglättet.


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    50 2759 Erstversuch herausgesägt


    Hiermit sind wir am Ende von Teil 1 angelangt. Keine Sorge, es geht diesmal zügig weiter...


    Quellen:
    [1] Verlag Kenning, Swoboda, Die Eisenbahn Gelsenkirchen-Bismarck - Winterswijk
    [2] EK, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 1: Deutsche Reichsbahn
    [3] EK, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 2: Deutsche Bundesbahn
    [4] Reinhard Gumbert Aufnahme von 50 2759 am 05.04.1965 in Emden West
    [5] Reinhard Gumbert Aufnahmen von 50 2743 am 30.05.1966 im Bw Münster, https://www.drehscheibe-online….php?017,8107656,page=all
    [6] Reinhard Gumbert Aufnahmen von 50 2749 am 19.04.1965 in Norddeich Mole, https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,4761801
    [7] Reinhard Gumbert Aufnahmen von 50 2816 vom 27.08.1968 im Bw Löhne, https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,7600125
    [8] Martin Welzel Aufnahme von 50 3039 am 20.06.1972 in Duisburg-Wedau, https://www.drehscheibe-online…d.php?17,5701364,page=all
    [9] EJ Die Dampflokomotive – Technik und Funktion, Teil1: Der Kessel und die Geschichte der Dampflokomotive
    [10] EK, Eisenbahn Kurier-Themen 29, Dampf und Technik – Die Speisewasservorwärmung
    [11] Eisenbahnstiftung 50 2400, http://www.eisenbahnstiftung.d…s/bildergalerie/27201.jpg [12] Eisenbahnstiftung 50 2707, http://www.eisenbahnstiftung.d…es/bildergalerie/9664.jpg und http://www.eisenbahnstiftung.d…s/bildergalerie/16969.jpg
    [13] Karl-Friedrich Seitz Aufnahmen der 50 3039 am 09.07.1971 in Duisburg West, https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,7559799
    [14] Ulrich Budde, Bundesbahnzeit, Aufnahme von 50 3039 am 22.04.1968, http://www.bundesbahnzeit.de/b…/jpg-Bilder/b10_50%203039.
    [15] Ulrich Budde, Bundesbahnzeit, Aufnahme von 50 1420 am 30.11.1973, http://www.bundesbahnzeit.de/d…ndoku_050/b05-051_420.jpg
    [16] Helmut Philipp Aufnahmen der 50 1420 am 11.05.1972 in Braunschweig HGBF, https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,6561074
    [17] Dampflokomotivarchiv, Porträt 50 2759, http://www.dampflokomotivarchi…id=103252&action=portrait
    [18] Hans Landwehr, Slg bob, Aufnahme der 50 2812 1967 in Emden Quelle DSO, leider kein Link

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    … Alles in allem eine verwirrende Vielfalt von Strecken, die in alle Himmelsrichtungen führten, von irgendwo herkamen und unbekannten Orten zustrebten. …

    • Offizieller Beitrag

    Moin zusammen,


    ich hoffe alle haben den Pfingstsonntag gut verbracht....


    Weiter geht es mit 50 2759 und dem
    Mischbehälter:
    Dann wurde der Weinert Mischbehälter bearbeitet: Da die Roco-Rauchkammertüre erhalten blieb, musste das Rauchkammertür-Scharnierband herausgefeilt werden.


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    50 2759 eingelegter MiVo von vorne –2
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    50 2759 Scharnierband


    Der hintere glatte Ansatz am Mischbehälter wurde ebenfalls abgefeilt, das ergibt eine kürzere Einbaulänge, gut passend zur Rauchkammer der Lok.


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    50 2759 Ansatz abfeilen


    Nun wurde der Mischbehälter mittig zersägt, danach der Bereich der „Vertiefung“ im Mischbehälter bis auf max. 0,1mm herausgefeilt.


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    50 2759 geteilter MiVo Weinert-2


    Die beiden Hälften wurden nun mehrfach einzeln in die Vertiefung gehalten und solange bearbeitet, bis sie sich sauber an die Rundung der Rauchkammertüre (ist auch gleichzeitig die Kesselrundung) anpassen ließen. Anschließend wurden sie probehalber mit Sekundenkleber zusammengeheftet. Die beiden Bauteile lassen sich so, bei Bedarf, noch einmal voneinander trennen. Erneut folgten Probeanpassungen in die vorhandene Öffnung. Dabei wurde auf einen gut fluchtenden Übergang zur unteren Kesselrundung geachtet. Als alles passte wurde mit wenig Zweikomponentenkleber der MV in die Kesselöffnung geklebt. Dabei wurde der Kleber ausschließlich von innen aufgebracht und durch eventuelle Öffnungen nach außen hindurch gepresst. So wurden noch vorhandene Lücken gut geschlossen. Nach einer 30 minütigen Wartezeit zum Aushärten wurden noch vorhandene Unebenheiten mit Revell-Plasto aufgefüllt und nach dem Aushärten glatt geschliffen. Die verbleibende Vertiefung in der MV-Oberfläche (sie ist nach meinen Recherchen bei der BR 50 nicht vorhanden) wurde ebenfalls mit dem Material aufgefüllt und glatt geschliffen. Im Kesselinneren wurde der Klebstoff sorgfältig so weit entfernt bzw. abgefräst, dass das Kesselgewicht wieder eingesetzt werden konnte.


    Jetzt erfolgte die weitere Detaillierung des MV.


    Strahlvorwärmerdeckel (Bezeichnung aus [3]; in [9]: Strahlapparat)
    Der Strahlvorwärmerdeckel erhielt eine Auflage aus doppelt gelegtem, 0,25mm starkem und 3,2mm breitem, evergreen Profil in einer Länge von 5,5mm. Es wurde mit Sekundenkleber auf dem horizontalen Bereich des Strahlvorwärmerdeckels aufgeklebt. Die steileren Flanken entstanden aus 2 Stücken des gleichen Profils von 3,0mm Länge und wurden mit Revell Plasto auf dem Deckel befestigt. Nach gründlichem Aushärten der Komponenten wurde der oben überstehende Teil der seitlichen Flanken abgeschabt und alles rundherum versäubert. Ein kurzes Schleifen mit 1000er Schleifpapier behob die letzten Unebenheiten.
    1963 hatte die Vorbild-50 2759 bereits einen Umbau des Mischbehälters hinter sich. Auf dem Strahlvorwärmerdeckel befand sich nun ein recht voluminöses Überlaufrohr. Es wurde aus einem Rest eines 1,6mm dicken und 7mm langen Stück runden Kunststoffstab nachgebildet. Schornsteinoberkante und Oberkante dieses Rohres liegen in etwa auf gleicher Höhe.


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    Detail Strahlvorwärmerdeckel
    [5] Original: © 2017 Reinhard Gumbert, 50 2743 am 30.05.1966 in Münster
    Ausschnittvergrößerung mit Detailkennzeichnung, Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung
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    50 2759 Strahlvorwärmerdeckel neu vorne-2


    Reinigungsdeckel
    Auf der Lokführerseite des Weinert Mischvorwärmers sind zwei nebeneinanderliegende Reinigungsdeckel nachgebildet. Der am Mischvorwärmer der Baureihe 50 nicht vorhandene vordere Reinigungsdeckel wurde mit Feile und 1000er Schleifpapier beseitigt.


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    Detail Reinigungsdeckel
    [8] Original: © 2011 Martin Welzel, 50 3039 am 20.06.1972 im Bw Duisburg-Wedau
    Ausschnittvergrößerung mit Detailkennzeichnung, Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung


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    50 2759 vorderer Reinigungsdeckel
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    50 2759 MiVo entfernter Reinigungsdeckel


    Schornstein
    Im Weinert-Bauteil zeigt sich nach der vorhergehenden Bearbeitung eine ovale Öffnung zur Aufnahme des Schornsteines. Der Roco-Schornstein wurde deshalb an seiner „Kesselaufnahme“ so bearbeitet, dass er in diese Öffnung hineinpasst. Dafür wurden auch die beiden Rastnasen an der Unterseite entfernt. Geklebt wurde wieder mit Sekundenkleber. Höhere Teile der Aufnahme, die über dem MV überstanden wurden entfernt, Vertiefungen mit Plasto aufgefüllt und geglättet.


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    50 2759 ovale Schlotaufnahme-2
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    50 2759 neuer MiVo und Schlot eingesetzt-3


    Entlüftung Mischvorwärmer
    Das hinter dem Schornstein auf der Lokführerseite sitzende obere Endstück des Entlüftungsrohres wurde nachgerüstet. Ein 1,5mm dickes Kunststoffrundrohr bildet das Rohr nach, abgedeckt wurde mit einem 0,25mm dicken Stück Polystyrol von 2mm Durchmesser. Der untere sichtbare Bereich des Rohres wurde aus Messingdraht 0,8mm gebogen. Es wurde aus der unteren Rundung des Kessels heraus und Richtung Rahmen geführt, es endet im Modell oberhalb des Rahmens. Ein Flansch wurde aufgelötet, danach wurde die Leitung verklebt.
    Anmerkung: beim Vorbild verlief das Rohr durch den Rahmen hindurch bis oberhalb der Schienenoberkante.


    19
    Detail Entlüftungsrohr
    [8] Original: © 2011 Martin Welzel, 50 3039 am 20.06.1972 im Bw Duisburg-Wedau
    Ausschnittvergrößerung mit Detailkennzeichnung, Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung


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    50 2759 Entlüftungsrohr MV


    Quellen siehe Teil 1
    Baumaterial folgt am Schluss des Berichts.


    Soweit Teil 2. Teil 3 folgt demnächst.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo zusammen,


    zum heutigen Abendabschluss hier der nächste Teil.


    Kesselausrüstung
    Ein Teil der demontierten Roco-Bauteile wurde wiederverwendet. Dies betraf insbesondere die Griffstangen und deren Halterungen, Teile der Armaturen, einige Tritte und die Sandfallrohre. Alles andere wurde durch Weinert-Bauteile ersetzt. So erhielt der Kessel unter anderem eine neue Rauchkammerentwässerung, neue Sicherheitsventile und diverse Dampfarmaturen.


    Tritte
    Bei einigen Maschinen scheint es so gewesen zu sein, dass auf der Lokführerseite keine Tritte zu den Sanddomen vorhanden waren. Durch Friedrichs Angaben in seinem o.a. Thread darauf aufmerksam geworden, habe ich mal die Aufnahmen danach abgesucht. Mindestens 50 2812 [18] und 50 3039 [13, 14] hatten dieses Merkmal. Mit großer Wahrscheinlichkeit hatte 50 2759 auf dieser Seite auch keine Tritte, jedenfalls sind auf der Aufnahme in [1] keine auszumachen.
    Wer also eine Aufnahme von 50 2759 von vor April 1963 und von der Lokführerseite hat, den bitte ich um eine kurze Mitteilung, wie sie denn nun aussah.
    Auf der Heizerseite wurden neue Kesseltritte (Einzeltritt) angebracht, die Tritte an den Sandkästen sind ein Roco-Bauteil.


    Lichtmaschine
    Die Lichtmaschine wurde auf ein abgewinkeltes Stück Neusilber-Ätzrahmen gelötet. Der Rahmen wurde auf der Heizerseite über der hinteren Schräge des Mischkastens angeklebt. Hierfür wurde in den MV am oberen Ende eine kleine Ebene eingeritzt, auf der der Rahmen festgeklebt werden konnte. Die Anstellleitung aus dem Führerhaus wurde aus 0,45mm Messingdraht neu gebogen und angelötet. Die Lichtleitungen aus 0,20mm Messingdraht wurden angeklebt und am Kessel entlang verlegt. Die Verteilerdose zum dritten Spitzenlicht wurde aufgeklebt.


    Glocke
    Die Glocke, ein Weinert-Bauteil, wurde an ihrer Vorbildposition auf dem MV in einer 0,9mm Bohrung festgeklebt. Die Anstellleitung wurde aus 0,15mm Kupferdraht nachgebildet.


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    Detail Lichtmaschine und Glocke
    [5] Original: © 2017 Reinhard Gumbert, 50 2743 am 30.05.1966 in Münster
    Ausschnittvergrößerung mit Detailkennzeichnung, Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung
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    50 2759 Lichtmaschine und Glocke


    Turbopumpe
    Die Turbopumpe stellte ein Problem dar. Aus dem Weinert-Bausatz ist eine TP-B 18000 zu entnehmen, die für MV-Lokomotiven der Baureihe 52 korrekt ist. Sie weist im Förderteil der Pumpe 3 Anschlüsse für Zu- und Ableitungen auf. Für die Baureihe 50 wurde jedoch die VTP-B 250 verwendet, diese hat vier Anschlüsse in diesem Bereich.
    Die von CN-Modell erhältliche Turbopumpe soll auch eine TP-B 18000 sein, jedoch hat sie die benötigten vier Anschlüsse im Förderbereich.
    Hier das Vorbild von Vorne und hinten
    23
    Detail Turbopumpe
    [5] Original: © 2017 Reinhard Gumbert, 50 2743 am 30.05.1966 in Münster
    Ausschnittvergrößerung mit Detailkennzeichnung aus zwei Aufnahmen, Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung


    Frage: Wer kann genaue Angaben zur Bauart der nachgebildeten Pumpen von Weinert und CN-Modell machen?
    Bei der Weinert-Pumpe stimmt die Form der Anschlüsse im Antriebsteil der Pumpe, bei CN-Modell ist sie für die Baureihe 50 nicht korrekt.
    24
    50 2759 Vergleich Turbopumpen CN-Modell - Weinert-3
    25

    50 2759 Turbopumpe korrekte Teile-2


    Also habe ich mich entschlossen, aus zwei Pumpen eine zu machen.
    Mit einer feinen Metallsäge wurde von beiden Pumpen der Antriebsteil abgesägt.
    26
    50 2759 Turbopumpen zersägt-2


    Der Antriebsteil der Weinert-Turbopumpe wurde an den Förderteil der CN-Turbopumpe angelötet. Die beiden Restteile wanderten in die Bastelkiste, sie werden an 50 1503 –zusammengelötet- weiterverwendet. Leider haben beide Pumpen einen unterschiedlichen Durchmesser des Förderteils. Dieses Manko habe ich jedoch in Kauf genommen, man sieht es der Pumpe nach dem Verlöten kaum mehr an. Am Förderteil der CN-Pumpe wurde noch der nach oben führende, nicht benötigte Flansch abgeschliffen, später der Rest noch herausgesägt.
    27
    50 2759 Turbopumpe zusammengelötet-2


    Die Auflage der Turbopumpe auf dem Pumpenträger habe ich an der CN-Pumpe dran gelassen, sie imitiert den nicht vorhandenen Träger. (natürlich ohne den Anguss)


    Quellen siehe Teil 1
    Baumaterial folgt am Schluss des Berichts.


    Soweit für heute. Morgen geht es weiter.... Gute Nacht :sleeping:

    • Offizieller Beitrag

    Guten Morgen zusammen,


    weiter geht es in den zweiteiligen Endspurt.


    Leitungen
    Anmerkungen zur Leitungsführung:
    Die Aufnahme von 50 2759 im EK [3] auf Seite 307, Bild 957, zeigt einige Leitungsverläufe der Heizerseite, leider ist die Aufnahme sehr klein. In Ermangelung aussagefähiger großer Aufnahmen der Lokführer- und Heizerseite wurde die Bauart der Turbopumpe, sowie die Rohr- und Leitungsführung auf beiden Seiten, den reichlich vorhandenen Aufnahmen der 50 1420 [15, 16], 50 2400 [11], 50 2707 [12], 50 2743 [5], 50 2749 [6], 50 2816 [7] und 50 3039 [8, 13, 14] entnommen. Darüber hinaus lieferten Zeichnungen aus [3], [9] und [10] weitere Hinweise.


    Die Leitungsführungen der genannten Lokomotiven unterschieden sich im Detail teilweise deutlich. Deshalb ist die Leitungsführung an 50 2759 eine Mischung daraus. Darüber hinaus ist die unterschiedliche Leitungsführung am Modell der Bedingung geschuldet, dass sich die Turbopumpe unter den Umlauf kleben lässt. Hierdurch bleibt eine spätere Demontage der Lok jederzeit möglich.


    Für die „neue“ Turbopumpe wurden die notwendigen Leitungen gebogen. Sie wurden teilweise vorab angelötet. Dies sind:
    - Frischdampfleitung vom Kesselventil - in den Antriebsteil
    - Abdampfleitung von der Turbopumpe - aus dem Antriebsteil
    - Kaltwasserleitung vom Tender - in den Förderteil
    - Kaltwasserleitung zum Mischkasten - aus dem Förderteil
    - Heißwasserleitung zur Pumpe - in den Förderteil
    - Warmwasserleitung zum Kessel - aus dem Förderteil


    Die Leitungen auf der Lokführerseite
    - Entlüftungsleitung Mischvorwärmer
    - Kaltwasserleitung zum Mischkasten von Heizerseite
    - Überlaufleitung zur Entlüftungsleitung auf der Heizerseite
    - Abdampfleitung der Luftpumpe zum Mischkasten auf der Heizerseite


    Die einzelnen Leitungen wurden mit Flanschen versehen, danach angebaut.


    28
    Detail Lokführerseite
    [8] Original: © 2011 Martin Welzel, 50 3039 am 20.06.1972 im Bw Duisburg-Wedau
    Ausschnittvergrößerung mit Detailkennzeichnung, Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung


    29
    Detail Leitungen Lokführerseite
    [6] Original: © 2017 Reinhard Gumbert, 50 2749 am 19.04.1965 in Norddeich Mole
    Ausschnittvergrößerung mit Detailkennzeichnung, Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung


    Die Leitungen auf der Heizerseite
    - Entlüftungsleitung mit Mischgefäß vor dem Führerhaus
    - Kaltwasserleitung vom Tender
    - Kaltwasserleitung zur Turbopumpe
    - Kaltwasserleitung zum Mischkasten zur Lokführerseite
    - Warmwasserleitung zum Kessel
    - Heißwasserleitung zur Turbopumpe
    - Überlaufleitung vom Mischkasten zur Entlüftungsleitung von Lokführerseite
    - Abdampfleitung der Luftpumpe zum Mischkasten von Lokführerseite
    - Abdampfleitung der Turbopumpe
    - Frischdampfleitung zur Turbopumpe
    - Frischdampfleitung zum Anstellventil im Führerhaus


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    Detail Leitungen Heizerseite
    [5] Original: © 2017 Reinhard Gumbert, 50 2743 am 30.05.1966 in Münster
    Ausschnittvergrößerung mit Detailkennzeichnung, Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung


    Die Leitungen der Lok im Einzelnen (soweit Besonderheiten anzumerken sind):


    Entlüftungsleitung Mischvorwärmer
    Die Entlüftungsleitung vor dem Führerhaus wurde, wie bei Friedrich, aus einem 2mm-Messingrohr hergestellt. Es wurde mit der Flachzange im oberen Bereich flachgedrückt, Unebenheiten wurden mit Lot geglättet. Abschließend wurde mit Reinigungsvlies (aus dem Autozubehör) geglättet und gesäubert. Der Flansch in der Entlüftungsleitung –er liegt vor dem Führerhaus hinter den Stufen zum Umlauf- wurde in Ermangelung passenden Messingmaterials aus zwei Lagen 0,25mm Kunststoff zusammengeklebt. Er wurde mit einem Rundlocheisen ausgeschlagen. Der Flansch hat einen Außendurchmesser von 3mm, der Innendurchmesser der Öffnung hat 2mm, passend zur Entlüftungsleitung. Auch diese Öffnung wurde mit einem Rundlocheisen geschlagen. Der Flansch wurde vor dem Anlöten der Überlaufleitung, der Kaltwasserleitung vom Tender und der Leitung zur Turbopumpe aufgeschoben und fixiert.Von unten wurde abschließend ein 1mm Messingstab in das Rohr eingeführt, festgelötet, mit Flansch versehen und umgebogen.


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    Detail Entlüftungsleitung
    [7] Original: © 2015 Reinhard Gumbert, 50 2816 am 27.08.1968 in Löhne
    Ausschnittvergrößerung mit Detailkennzeichnung, Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung


    32
    50 2759 Anschlüsse Entlüftungsleitung-2


    Kaltwasserleitungen
    Die Kaltwasserleitung vom Tender aus 1,0mm Messingdraht erhielt kurz vor dem Eingang in die Turbopumpe einen Blindanschluss, möglicherweise als Schlammtopf oder zur Entwässerung, angelötet. Darüber hinaus musste das Rückschlagventil eingebaut werden. Da hierfür kein runder Flansch zur Verfügung stand, wurde ein 2mm-Messingrohr zur Darstellung verwendet. Wenige Zehntelmillimeter vor dem äußersten Rand wurde mit einer feinen Metallsäge rundherum eine Nut eingesägt. Nach Augenmaß (unter einer Lupe) wurde dieses Bauteil wenige Zehntelmillimeter weiter abgesägt. Das Bauteil hat nun 2,0mm Durchmesser und ist 1,06mm dick. Es wurde auf die Kaltwasserleitung vom Tender aufgeschoben und mit viel Lötwasser und wenig Lot festgelötet.


    33
    Detail Rückschlagventil
    [7] Original: © 2015 Reinhard Gumbert, 50 2816 am 27.08.1968 in Löhne
    Ausschnittvergrößerung mit Detailkennzeichnung, Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung


    34
    50 2759 Rückschlagventil


    Anmerkung hierzu:
    Sollte ich mich noch mal an einen solchen Umbau setzen, so wird dieses Rückschlagventil als Sandwich aufgebaut. Auf den 1,0mm Messingdraht wird eine 0,5mm Scheibe 2,0mm Messingrohr, eine 0,7mm Scheibe 1,5mm Messingrohr und eine weitere 0,5mm Scheibe 2,0mm Messingrohr aufgeschoben und an der korrekten Position verlötet.


    Die Kaltwasserleitung zum Mischvorwärmer wurde in zwei separaten Teilen nachgebildet. Die eine Hälfte aus der Turbopumpe wurde so gebogen, dass sie mittig unter dem Kessel endet. Dann wurde sie an der Pumpe festgelötet. Die andere Hälfte wird in den Mischvorwärmer geführt. Auch sie wurde fertig gebogen, mit Flansch versehen und in den MV geklebt.


    Warmwasserleitung zum Kessel
    In diese Leitung wurde ein Kugelrückschlagventil eingebaut. Es sitzt oberhalb der Turbopumpe an der Umlenkung zum vorderen Kesselspeiseventil. Es ist aus dem Weinert-Kesselarmaturen-Satz für preußische Lokomotiven. Es wurde, unter Verwendung zweier Flansche, zwischen die Leitung gesetzt. Befestigt wurde es in einer Bohrung im Kessel. Die Leitungen sind angelötet.


    35
    Detail Kugelrückschlagventil
    [7] Original: © 2015 Reinhard Gumbert, 50 2816 am 27.08.1968 in Löhne
    Ausschnittvergrößerung mit Detailkennzeichnung, Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung


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    50 2759 Kugelrückschlagventil Modell


    Abdampfleitungen
    Die Abdampfleitung der Turbopumpe wurde gebogen, mit Flanschen versehen und im Mischvorwärmer festgeklebt. Das andere Ende wurde separat gebogen, an der Turbopumpe festgelötet und anschließend mit der Abdampfleitung aus dem Mischvorwärmer verlötet.


    Die Abdampfleitung der Luftpumpe auf der Lokführerseite wurde gebogen, mit Flanschen versehen und im Mischvorwärmer festgeklebt. Die Fortführung auf der Lokführerseite wurde separat gebogen und an der Luftpumpe befestigt. Beide Leitungsteile enden blind unter dem Kessel, eine durchgehende Leitung hätte die Demontage erheblich behindert.


    So langsam wird die Lok komplett. Der Rest folgt im Teil 5. Bis gleich.....

    • Offizieller Beitrag

    Auf in den Endspurt...


    Die weiteren Arbeiten an Lokomotive und Tender in Kurzform:
    Lokomotive


    Kessel
    Die Frischdampfleitung zum Anstellventil im Führerhaus wurde mit zwei aufgelöteten Flanschen versehen und eingebaut.
    Der Kessel erhielt neue Kesselsicherheitsventile der Bauart Ackermann mit angesetzten Leitungen aus Messingdraht.
    Es wurden die Roco Windleitbleche weiterverwendet. Die oberen Aufnahmen dafür mussten neu gebohrt werden.
    Die Rauchkammertüre erhielt neue, freistehende Handgriffe und ein Nummernschildblech. Der Rauchkammertürtritt wurde aus Messing selbst hergestellt. In ein 16mm langes Messing-U-Profil 1x1mm wurden zwei Löcher 0,5mm gebohrt. Vom „unteren“ Ende haben sie einen Abstand von 5,5mm. In das U-Profil und in diese Löcher wurde ein rund 10mm langes Stück 0,45mm Messingdraht eingelötet. Ein Stück Riffelblech mit den Abmessungen 14,5 x 3mm wurde auf die beiden mittigen Messingdrähte gelötet. Nach Ablängen und Beschleifen dieser Drähte wurde der Neigungswinkel analog zum Roco-Bauteil hergestellt. Die beiden unteren Drähte wurden ebenfalls im Neigungswinkel gebogen, so dass sie in die Halteöffnungen im Roco-Rahmen eingreifen können. Vom Roco-Rauchkammertürtritt wurden die nicht mehr benötigten Tritte abgezwickt, die Rauchkammerentwässerung gegen ein Weinert-Bauteil getauscht. Zum Abschluss wurde der neue Tritt in die Öffnung unter der Rauchkammer am Roco-Kessel eingeklebt.


    37
    50 2759 Neuer Rauchkammertritt


    Wer möchte, es geht natürlich auch einfacher: Mit dem Ersatzteil von Roco (siehe unten).
    Im Rauchkammersattel wurde noch das Kontaktblech für den Rauchgenerator entfernt.


    Umlauf
    Die Öffnung für die alte Speisepumpe wurde aus dem Rest eines Umlaufes ausgesägt und eingeklebt. Wer will, kann auch ein Roco-Ersatzteil nehmen (siehe unter Baumaterial). Auf der Lokführerseite wurde die Roco-Luftpumpe weiterverwendet. Wer eine Weinert-Luftpumpe verwenden möchte (hätte ich auch gerne) beachte bitte, das er diese vor der weiteren Bearbeitung als erstes Bauteil in den Umlauf einbaut. Nachträglich geht das leider nicht mehr.


    Führerhaus
    Das Führerhaus erhielt Dachhaken und neue Griffstangen aus 0,2mm Messingdraht in „superfeinen“ Griffstangenhaltern. Die Fenster und Windschutzfenster wurden aus dem Roco-Spritzling herausgesägt und geglättet. Ihr Einbau erfolgt nach der Lackierung mit glänzendem Klarlack.
    Der Fensterschirm auf der Heizerseite wurde entsprechend der Entlüftungsleitung weggeschnitten.


    Rahmen, Zylinder, Radsätze
    Der Rahmen wurde gerade gerichtet und erhielt Schmierleitungsverteiler, eine neue Pufferbohle, zugerüstet mit Bremsschläuchen, Heizkupplung, Rangierergriffen und Rangierertritten. Ein Weinert Kupplungshaken wurde eingesetzt. Zur Detaillierung siehe hier.
    Die Zylinder erhielten neue Entwässerungsstutzen, neue Entwässerungsleitungen und Abdampfrohre. Eine Bauanleitung findet sich hier.
    Die Hauptluftbehälter erhielten Luftleitungen und Ablasshähne. Der Vorläufer wurde um die Schienenräumer gekürzt. Diese wurden auf ein U-förmig gebogenes Stück Messingblech geklebt und anschließend unter den Rahmen gesetzt. Passend dazu wurde auch die Führung der Kurzkupplungskulisse gekürzt. Die beiden Bauteile Vorläufer und Kulissenrest wurden, wie von Lutz vorgeschlagen, verstiftet und gefedert. Der Vorlaufradsatz wurde mit zwei aus Kunststoff hergestellten Unterlagscheiben festgelegt.
    Die Lok erhielt RP25-Radsätze.


    Elektrik
    Die Lokplatine wurde für den Einbau eines Decoders vorbereitet. 3 zusätzliche Leitungen wurden Richtung Tender geführt. Die Umbauanleitung findet sich hier.


    Der Tender


    Aufbau
    Das Gewicht in der Kohleimitation wurde entfernt, um Platz für den Decoder zu schaffen.
    Die Lampenattrappen wurden entfernt, sie werden gegen Weinert-Lampen getauscht.
    Die Wasserkastendeckel mit freistehendem Öffnungsmechanismus habe ich mit alten Günther Wasserkastendeckeln für den 2‘2’T26 selbst hergestellt. An die Deckel wurde ein vorher abgewinkelter 0,5mm Messingdraht gelötet. Am unteren Ende wurde der Draht mit einer Diamanttrennscheibe beidseitig um etwa je ein Viertel flach geschliffen. Dann wurde ein Mikrosplint soweit aufgebogen das er über dieses Drahtende gedrückt werden konnte und die Rundung des Splintes den Griff darstellen kann. Der Splint wurde dann festgelötet.


    38
    50 2759 Wasserkastendeckel und Öffnungsmechanismus


    Rahmen, Radsätze
    Die Pufferbohle wurde mit Puffersockelplatten, Heizkupplung, Bremsschläuchen, Rangierergriffen und Kupplungshaken zugerüstet. Rangierertritt und Schienenräumer wurden angebaut. Die Aufnahme für die Kurzkupplungskulisse wurde bis zur Schraube gekürzt. Die entstandene Öffnung zum Getriebe wurde mit einer Kunststoffplatte abgedeckt.
    Der Tender erhielt ebenfalls RP25-Radsätze.


    Elektrik, Antrieb
    Die Tenderplatine wurde für den Einbau eines Decoders umgerüstet. Siehe Link bei Lokplatine.
    Der Decoder fand Platz unter der Kohleimitation.


    Was noch zu tun bleibt
    Die Laternen werden nach dem Lackieren zugerüstet. Alle Lampen erhalten eine LED eingebaut.
    Anbau der Federpuffer (nach dem Lackieren).
    Die Lok muss noch lackiert und mit den Schildern versehen werden. Abschließend werden noch Betriebsspuren aufgebracht. Danach finden Lokführer und Heizer ihren Platz im Führerhaus. Dann kann die Lok, vermutlich im Herbst, erstmals „auf Tour“ gehen.


    39
    50 2759 Endzustand


    Eine Anmerkung noch:
    Sollten noch Aufnahmen zu bestimmten Details gewünscht werden, so bitte ich hier um eine kurze Information. Ich kann aus dem reichlichen Fundus bestimmt noch etwas nachreichen. :D


    Zum Abschluss hier die gesamte Bauteilliste und erneut die Quellenangaben.


    Baumaterial
    Roco https://www.roco.cc/de/home/index.html
    BR 50 Bauteile (aus der Bastelkiste)
    131963 Umlaufblech
    125005 TS – Rauchkammerstufen, Stützen


    Brawa https://www.brawa.de/brawa-modelleisenbahn/
    3091 Miniaturstecker


    ESU http://www.esu.eu/startseite/
    51940 Hochflexibles Kabel, Durchmesser 0,5mm, AWG36, 10m Wickel, Farbe weiß
    51941 Hochflexibles Kabel, Durchmesser 0,5mm, AWG36, 10m Wickel, Farbe violett
    51942 Hochflexibles Kabel, Durchmesser 0,5mm, AWG36, 10m Wickel, Farbe schwarz
    51943 Hochflexibles Kabel, Durchmesser 0,5mm, AWG36, 10m Wickel, Farbe rot
    51944 Hochflexibles Kabel, Durchmesser 0,5mm, AWG36, 10m Wickel, Farbe orange
    51945 Hochflexibles Kabel, Durchmesser 0,5mm, AWG36, 10m Wickel, Farbe grün
    51946 Hochflexibles Kabel, Durchmesser 0,5mm, AWG36, 10m Wickel, Farbe grau
    51947 Hochflexibles Kabel, Durchmesser 0,5mm, AWG36, 10m Wickel, Farbe gelb
    51948 Hochflexibles Kabel, Durchmesser 0,5mm, AWG36, 10m Wickel, Farbe braun


    Uhlenbrock http://www.uhlenbrock.de/de_DE/index.htm
    Art.-Nr. 71622 8-pol. Buchse mit Kabeln, Kabellänge 175 mm


    Lenz http://www.lenz-elektronik.de/
    10331 Silver Decoder


    Preiser http://www.preiserfiguren.de/
    10717 Lokführer und Heizer


    Evergreen http://www.evergreenscalemodels.com/
    106 / K-7 Kunststoffprofil 0,25x3,2mm


    Plastruct https://plastruct.com/
    90858 Styrene Round Rod ø 1,5mm


    Weinert https://weinert-modellbau.de/
    40119 Umbausatz BR 01 mit Mischvorwärmer
    8052 Entwässerungsstutzen Rauchkammer
    8198 Hilfsbläser
    8207 Ventile und Kesselarmaturen für preußische Lokomotiven
    8262 Dachhaken
    8280 Vierkantrohrflansche
    8281 ovale Rohrflansche
    8290 Bremsschläuche
    8295 Heizkupplung
    8300 Sicherheitsventile für Einheitslokomotiven, Bauart Ackermann
    8360 Einheitsläutewerk
    8400 Luftpumpe, zweistufig, Bauart „Tolkien“, für alle Einheitslokomotiven
    8451 Einheitsturbogenerator ohne Indusiumformer
    8461 Griffstangenhalter, superfein, für 0,3mm Drahtdurchmesser
    8505 Pufferbohle
    8512 Rangierergriffe für Pufferbohle
    8641 Kupplungen zum Einsetzen in die Pufferbohle, passend für Märklin, Roco
    8703 Rangierertritte
    8793 Entwässerungsstutzen Zylinder
    8901 Windleitbleche Bauart Witte
    89142 Schmierleitungsverteiler
    9302 Messingdraht 0,45mm
    9303 Messingdraht 0,5mm
    9313 Messingdraht 0,7mm
    9304 Messingdraht 0,8mm
    9305 Messingdraht 1,0mm
    9315 Kupferlackdraht 0,15mm
    9332 Riffelblech, superfein, 0,3mm


    CN-Modell (Christoph von Neumann) https://www.wagenwerk.de
    9013 Turbospeisepumpe mit Halter, Bauart Henschel TP-B 18000


    Quellen:
    [1] Verlag Kenning, Swoboda, Die Eisenbahn Gelsenkirchen-Bismarck - Winterswijk
    [2] EK, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 1: Deutsche Reichsbahn
    [3] EK, Ebel/Wenzel, Die Baureihe 50, Band 2: Deutsche Bundesbahn
    [4] Reinhard Gumbert Aufnahme von 50 2759 am 05.04.1965 in Emden West
    [5] Reinhard Gumbert Aufnahmen von 50 2743 am 30.05.1966 im Bw Münster, https://www.drehscheibe-online….php?017,8107656,page=all
    [6] Reinhard Gumbert Aufnahmen von 50 2749 am 19.04.1965 in Norddeich Mole, https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,4761801
    [7] Reinhard Gumbert Aufnahmen von 50 2816 vom 27.08.1968 im Bw Löhne, https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,7600125
    [8] Martin Welzel Aufnahme von 50 3039 am 20.06.1972 in Duisburg-Wedau, https://www.drehscheibe-online…d.php?17,5701364,page=all
    [9] EJ Die Dampflokomotive – Technik und Funktion, Teil1: Der Kessel und die Geschichte der Dampflokomotive
    [10] EK, Eisenbahn Kurier-Themen 29, Dampf und Technik – Die Speisewasservorwärmung
    [11] Eisenbahnstiftung 50 2400, http://www.eisenbahnstiftung.d…s/bildergalerie/27201.jpg [12] Eisenbahnstiftung 50 2707, http://www.eisenbahnstiftung.d…es/bildergalerie/9664.jpg und http://www.eisenbahnstiftung.d…s/bildergalerie/16969.jpg
    [13] Karl-Friedrich Seitz Aufnahmen der 50 3039 am 09.07.1971 in Duisburg West, https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,7559799
    [14] Ulrich Budde, Bundesbahnzeit, Aufnahme von 50 3039 am 22.04.1968, http://www.bundesbahnzeit.de/b…/jpg-Bilder/b10_50%203039.
    [15] Ulrich Budde, Bundesbahnzeit, Aufnahme von 50 1420 am 30.11.1973, http://www.bundesbahnzeit.de/d…ndoku_050/b05-051_420.jpg
    [16] Helmut Philipp Aufnahmen der 50 1420 am 11.05.1972 in Braunschweig HGBF, https://www.drehscheibe-online.de/foren/read.php?17,6561074
    [17] Dampflokomotivarchiv, Porträt 50 2759, http://www.dampflokomotivarchi…id=103252&action=portrait
    [18] Hans Landwehr, Slg bob, Aufnahme der 50 2812 1967 in Emden Quelle DSO, leider kein Link

  • Hallo Andreas,
    zunächst einmal herzlichen Dank für die detaillierte Baubeschreibung. So ist das Modell eigentlich problemlos "nachzukochen"!
    Von Deiner Arbeit bin ich begeistert- sie ist auch nicht an einem Abend zu schaffen- noch nicht einmal zu lesen. Dabei muß man immer wieder zwischen den Original- und Modellfotos hin- und herspringen. Genau das ist auch notwendig- um überhaupt zu erahnen, welche Arbeit überhaupt in diesem Modell steckt. Und, wie sauber Du gearbeitet hast...
    Ich konnte mich ja bereits in Uslar von Deiner Arbeit an den Fünfzigern überzeugen... dabei hat schon allein die schiere Menge beeindruckt!
    Und jetzt hier- großes Tennis!
    Nun aber konkret zu Deinem Modell:
    In meinen Augen ist es die eleganteste Möglichkeit den MV an den Kessel der BR 50 anzupassen. Hier bleiben sämtliche Details erhalten, die sich auf dem Mischkasten befinden. Den Weißmetall-MV nur an den Seiten zu bearbeiten- bedeutet, die Deckel zu verlieren. Und damit kann man eigentlich den Kasten auch komplett neu bauen!
    Dabei muß ich aber zugeben, daß schon der "alte" , aus Kunststoff gefertigte Kasten nicht schlecht ausgesehen hat...
    Begeistert hat mich auch der Umbau der Turbopumpe- dabei fallen die unterschiedlichen Durchmesser der Teile auch nicht auf (ich gebe aber zu, diese Pumpe ausschließlich von Bildern zu kennen)
    Die Fummelei bei der Montage der ganzen Leitungen kann ich lebhaft nachvollziehen- die ist Dir hervorragend gelungen. Bei der Ok22 ist es mir ja ähnlich gegangen- die verschiedensten Leitungen bereits vorzumontieren- um sie nachher "am Stück" an der Lok anzubauen...
    Die Pufferbohle mit Ihren Anbauteilen, besonders aber mit den Haken für die Heizleitung verdienen eine gesonderte Erwähnung!


    So- nun aber genug gelobt :D etwas "meckern" will ich auch.
    Zum Ersten: durch das Gestänge verliert die Lok sehr viel von seiner Wirkung. Maßgeblich ist die hier deutlich zu sehende Kröpfung der Treibstange. Dei Kröpfung zu biegen halte ich für nicht zielführend. Hier würde ich eher an einen Ersatz nachdenken (nicht unbedingt durch die neuen roco-Teile, da es das Gestänge wohl bloß komplett gibt) Sondern ggf durch etwas passendes von Weinert. Hier gibt es m.E. eine Treibstange einzeln- die mit geringer Nacharbeit verwendbar sein müßte. Der Vorteil, neben dem besseren Aussehen ist, daß diese ohne weitere Arbeit an der Lok anzubauen ist... Sicher ist auch der Tausch des kompletten Gewerks (Weinert) denkbar- in meinen Augen aber nicht wirklich notwendig!


    Mir persönlich gefallen die angespritzten Details zum Teil nicht wirklich... deswegen habe ich sie ja auch bei den Bellos entfernt. Dabei sind diese Details schon um einiges filigraner als bei den o.g. Lok.
    Speziell meine ich hier den Dampfentnahmestutzen auf der Heizerseite. Warum zum Henker gibt es dieses Teil nicht komplett von Weinert?


    Richtig aufwendig ist das Entfernen- oder vielmehr das Verputzen der entfernten Details. Nach dem Lackieren ist jede Beschädigung deutlich zu sehen... deswegen verwende ich auch hier das Reinigungsvließ! Wenn alles schön matt ist- sollte es dann auch passen.


    Dieses Modell würde ich, wenn es sie denn gäbe, für die "Hall of Fame" vorschlagen. Die Anleitung sowieso. Selten so ausführlich geschrieben, mit vollständiger Quellenangabe- einfach nur gut!


    Würde mich freuen, bald wieder eine solche Baubeschreibung zu lesen!


    Viele Grüße
    Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten


    • Offizieller Beitrag

    Hallo Christian,


    ja, im Nachgang zur Veröffentlichung habe auch ich einige kleinere Fehlerquellen festgestellt. Aber die lassen sich ganz gut an einem Abend abstellen. Ich werde dazu noch einen kurzen Bericht verfassen.


    Die Problematik der Steuerung ist ja "nebenan" im AW auch schon einmal diskutiert worden. Die Kröpfung einfach platt zu biegen mag eine Lösung sein, ich könnte damit eventuell sogar leben.
    Dein Vorschlag einer einzelnen neuen Treibstange hört sich aber besser an. Also habe ich mal bei Weinert geforscht und ich denke, dass die Treibstange der BR 85 einen adäquaten Ersatz abgeben könnte (Fünf-achsiges Fahrwerk, 3. Achse als Treibachse)?! Oder hast Du an eine andere Variante gedacht?


    Noch zu den angespritzten Details. Ich habe erst vorgehabt, den Dampfentnahmestutzen und diverse andere Armaturen durch Messing zu ersetzen. Dabei musste ich feststellen, dass die Weinert-Bauteile teilweise deutlich größer als die entsprechenden Roco-Bauteile sind. Natürlich sind sie detaillierter, bei fest angespritzten Details eventuell auch in den Konturen schärfer, aber ich konnte mich nicht durchringen, bei dieser Lok noch eine weitere "Metallorgie" zu starten.
    Vielleicht mal bei einer anderen Version, ich habe da noch einen alten zweidomigen Kessel von Gützold/Piko aus DDR-Zeiten rumliegen, der kann sowas vertragen...


    Soweit in aller Kürze.

    meinpottq8j3v.jpg
    … Alles in allem eine verwirrende Vielfalt von Strecken, die in alle Himmelsrichtungen führten, von irgendwo herkamen und unbekannten Orten zustrebten. …

  • Hallo Andreas,
    es ist mir schon klar, daß man nicht immer eine "Metallorgie" starten muß. Zumal wen das Gruppenventil getauscht wird- müssen auch die Stellstangenhalter getauscht werden. Am Ende sieht der Kessel aus, wie bei meinen Bellos :) Wenn Du weißt, was ich meine.
    Das Steuerungsproblem ist mir bekannt- aber gerade bei den "alten" Lok würde ich hier nicht zu viel tauschen wollen, die gestanzten Messing-Kuppelstangen sehen so schlecht nicht aus- und sie funktionieren. Gut, das macht das Tauschgestänge von Weinert auch.
    Eher she ich hier Bedarf bei den aktuellen Modellen, die Kuppelstangen sind zwar sehr fein und vorbildtreu. Aber die Zweiteilung halte ich, gerade bei kleinen Radien, für nicht zielführend. Zumal mit den eingeklipsten Zapfen!
    Hier würde ich eher über einen gesamten Tausch nachdenken (oder die Radien vergrößern).
    Als Treibstange habe ich nicht an die Treibstange der 85 gedacht. Diese hat eine etwas andere Form und ist deutlich länger (Achsabstand BR 43/44 und 50/52 differiert um 50mm)
    Außerdem befindet sich der Stellkeil auf der falschen Seite des Treibstangenlagers.
    Ich dachte hier eher an die 9201, aber wie ich soeben nachgesehen habe- ist auch diese Treibstange zu lang und der Stellkeil auf der falschen Seite...


    Soweit meine Gedanken,


    Viele Grüße Christian

    Es ziemt sich nicht für einem braven Manne-

    nur nach dem praktischen Sinn einer Sache zu sehen.


    Weisheit eines mir unbekannten