Hallo Freunde!
Letztes Jahr reifte uns, meiner im Rollstuhl sitzenden Frau und mir, der Gedanke einen Urlaub im tausendjährigen, hunderttürmigen Prag zu verbringen. Im Laufe der Planung dachten wir darüber nach, auf das Auto zu verzichten. Angesichts der Preise für die Unterbringung des vierrädrigen Karrens entwickelte sich dieses zu einer fixen Idee. Mit Rollifahrern bedingt eine solche Reise natürlich ein wenig mehr Vorbereitung. Im April wurde das Hotel gebucht. Dazu war im Vorfeld abzuklären, ob die sanitären Einrichtungen für Rolllifahrer vorbereitet sind. Kurz nach der Buchungsfreigabe wurden die Fahrscheine gekauft. Die Buchung wurde von einer engagierten Mitarbeiterin der DB ausgeführt. Gleichzeitig wurde der Mobilitätsservice der DB bestellt. Nach kurzer Zeit kam die Bestätigung seitens der DBAG. Damit stand der Reise nichts mehr im Wege. Am 27.Juli ging es dann los.
Hier nun ein kleiner Erfahrungsbericht- den wir mit ein paar Impressionen garniert haben.
Unser Dank gilt den Zugbegleitern in den genutzten Zügen, dem Personal des MobiServ und den Kundenbetreuern in Leipzig und Dresden für ihre Hilfe (ich hoffe, daß hier mitgelesen wird)!
Die Bahnfahrt nach Prag verlief störungsfrei, und stellt eine echte Alternative zum Auto dar. Für die Hinfahrt war die Verbindung Jena- Berlin/ Südkreuz mit dem ICE 1616 und von Berlin Südkreuz nach Prag mit dem EC 379 „Porta Bohemica“ gebucht. Grund war das nur einmalige Umsteigen in Berlin. Am 27.7.2017 pünktlich 8:04 Uhr begann die Reise in Jena-Paradies mit einem der beiden an diesem Tage verkehrenden ICE-Züge (aufgrund der Bauarbeiten zur Einbindung der Neubaustrecke Erfurt-Ebensfeld).
Da in Jena der MobiServ nur von 9.00 bis 17.00 Uhr anwesend ist, halfen uns meine Eltern beim Einsteigen- hier habe ich dann auch das letzte Mal an diesem Tag unser Gepäck angefaßt. Ebenso pünktlich so pünktlich erreichten wir Bln-Südkreuz. Hier wurden wir von den netten Kollegen des MobiServ „in Empfang“ genommen.Da die Umsteigezeit recht großzügig bemessen war,war nochder Weg zur Toilette (sehr sauber) und der Erwerb eines Frühstücks möglich. Derweilen wurde unser Gepäck zum Infopunkt gebracht und dieser als Treffpunkt vereinbart. Von dort ging es dann auch gleich zum Bahnsteig.
In der Ferienzeit ist der EC379 rappelvoll! Die im Vorfeld von den Mitarbeitern gemachte Aussage traf auch an diesem Tage zu! Jede Menge Interrailer, die zum Teil in den Gängen auf dem Boden saßen! Im Zug wurden wir von einer freundlichen, durchaus resoluten Zugbegleiterin begrüßt. Noch im Türraum stehend, meinte sie, der Zug würde erst abgefertigt, wenn der Rollstuhl auf dem dafür vorgesehenem Platz stünde. Also schnell eine Durchsage mit der Bitte, daß die Gänge bis zum Rollstuhlabteil geräumt werden. Darauf tat sich ersteinmal--- NICHTS! Eine weitere, deutlich energischere Durchsage mit der dringenden Bitte die Gänge zu räumen- worauf wiederumkeine Reaktion zu erkennen war. Zu uns gewandt, wenn sich jetzt nicht innerhalb einer Minute etwas tut, würde sie die auf dem Boden sitzenden Fahrgäste mit Unterstützungder BuPo aussteigen lassen. Ein dritter, nun schon deutlich genervter Durchruf (mit der Bemerkung, wenn man pünktlich in Dresden sein wolle, doch endlich die Gänge frei zu machen- anderenfalls würde der Zug nicht abfahren) bewirkte nun eine Bewegung im Gang. Mit sechs Minuten Verspätung setzte sich der Zug in Bewegung.Die weitere Fahrt nach Prag war dann ereignislos- und punktlich.
Der durch den Lokwechsel in Dresden Hbf bedingte längere Halt ermöglichte noch schnell ein Bild unseres Zuges mit der tschechischen Manicka
Ein Bild der 370 001
Für die Verspätung möchte ich mich bei den Fahrgästen des Zuges entschuldigen. Leider hat die Disziplinlosigkeit einiger Fahrgäste die Verspätung notwendig gemacht.
Der „Fahrstuhl“in Bad Schandau
In Decin- Prostredni erwarteten uns zwei Rangierloks
Zamek Decin
Zwei Manickas vor dem Schloß Decin
Etwas versteckt- eine Reigionova
Bei der Ankunft in Prag wurden wir wieder vom MobiServ begrüßt, das Aussteigen wurde durch zwei Mitarbeiter bewerkstelligt. Mit diesen Mitarbeitern ging es dann sofort zum Servicepunkt der CD. Dort wurde dann sofort die Reisekette für die Rückfahrt abgeklärt. Die Weitermeldung der MobiServ-Anforderung (von Mai 2017)der DB an die CD hat hervorragend funktioniert. Dafür ein herzliches Dankeschön!
Bereits während der Taxifahrt zum Hotel gab es eine Rückmeldung seitens der CD. Wenig später noch eine Abfrage der Reservierungen für die Reise zurück nach Jena. Nach zwei Tagen ein erneuter Anruf der CD- daß die Reservierung mit Ausnahme des Bf Jena-Paradies gesichert sei.
Durch die intensive Betreuung war es mir kaum möglich Fotos mit Bahnbezug zu fertigen. Dennoch sind einige Bilder aus dem fahrenden Zug entstanden, die ich Euch nicht vorenthalten möchte.
Die Versorgung mit Bargeld in Prag war ähnlich unproblematisch, wie zuhause. Wie schon in den Antworten auf meine Fragen angeführt- ist natürlich eine Abhebung OHNE Umrechnung sinnvoll- anderenfalls werden zusätzliche Kosten anfallen.
Bis demnächst im zweiten Teil