Lückenschluss

  • Es gibt Situationen, da kann man das Eine mit dem Anderen sinnvoll verbinden. In einer solchen Situation befinde ich mich gerade: Wie schon in einem anderen Faden vorgestellt, bin ich derzeit dabei, meine Geesthavenmodule mit Passbuchsen zum schnelleren und präziseren Aufbau auszustatten.



    Dazu muss ich die Transportdoppeldecker auseinandernehmen um an die Stirnwände der Module zwecks Buchseneinbau heranzukommen. Wenn die Module schon singulär vorliegen, bietet es sich an, gleich fällige Reparaturen vorzunehmen und noch nicht durchgestaltete Partien „in Angriff“ zu nehmen. In diesem Fall ist die letzte Baulücke auf den Streckenteilen „fällig“: Neben dem Schlachthof ist das betreffende Modul noch unbebaut, was sich mit dem derzeitigen Bauprojekt ändern wird.




    Wie meistens, kann ich nicht einfach nach Lust und Laune losbauen, sondern muss Rücksicht nehmen auf das schon Vorhandene, in diesem Fall die Bäume auf dem Transportgegenstück, die den Raum für voluminöse Bauten gehörig einschränken. Nachgemessen bleibt nur ein Streifen von 7,5 cm Tiefe für eine höhere Bebauung übrig.



    Die Verursacher



    Eine vielgliedrige Bebauung mit Einzelgebäuden wie auf den Nachbarmodulen mit den „Mietskasernen“, scheidet nach meinen Vorstellungen hier aus. Stattdessen habe ich mich (wieder einmal) für eine Fabrikfassade entschieden. Leider hat auch diese Fabrik keinen Bahnanschluss, dafür ist der zur Verfügung stehende Platz dann zu gering (aber die Ladestraße irgendwo will ja auch beschäftigt werden).


    Statt wieder neue Plastikbausätze der einschlägigen Hersteller neu zu kaufen, habe ich mich an eine „Leiche“ in meinem über viele Jahre angewachsenen Fundus erinnert: Eine Fabrikfassade, die vor mehr als 30 Jahren in den Anfangsjahren des FREMO in der Vereinspostille 4/85 vorgestellt wurde: Pitters Pappfabrik.



    Hier ein Scan aus dem vereinseigenen Hp1 mit den Maßen für die Fenster


    Dem damaligen Vorschlag folgend, ein Klischee in einer Druckerei anzufertigen und damit einen Silikonabguss zu produzieren, bin ich damals schon zeitnah nachgekommen. Das Urmodell, die Silikonform und einige Gipsabgüsse lagen noch in einer Kiste herum und so waren erste Stellproben direkt am Modul schnell gemacht: Es passt!



    Weitere „Explorationen“ kristallisierten heraus:Die Konstruktion der Abgüsse lässt die Herstellung von Seitenteilen zu, die die Raumtiefe von 7,5 cm ergeben ohne durch ein Fenster zu schneiden., mit 6 Fassadenteilen und insgesamt 48 cm Länge lässt sich die Baulücke dergestalt schließen, dass noch ein umlaufender Platz mit praktikablen Dimensionen möglich ist.






    Der Platz


    Nouallier oder nicht für den Platz, das war meine nächste Überlegung: Schon wieder gerissener Beton oder etwas anderes? Meine Entscheidung: „Nouallier-Plus“! Seit „Urzeiten“ habe ich noch „Relikte“ aus dem Fundus von Reinhard Oestmann (+) in einer Schublade liegen, einen Stempel aus Walzblei mit einem Pflastermuster, in das Reinhard mit einem angeschliffenen Nagel ein „römisches Pflaster“ eingeprägt hat. Damals, vor über 40 Jahren, hat er damit ganze Plätze in frischen Gips gestempelt, eine Methode, die mir nie gelungen ist, da der nasse Gips meist den Stempel zuschmierte. Wie auch immer, dieses Werkzeug hat bei mir überdauert und ich habe es versuchsweise einmalzum Stempeln des weichen Schaumes der Kapa-Platten getestet. Es funktioniert!




    So habe ich ein passendes Kapa-Stück dergestalt zugeschnitten, dass das Gebäude später aufgeklebt wird. Ich habe nur das „Drumherum“ von der oberen Pappschicht befreit und mit dem beschriebenen Stempel das gebogene Pflaster eingedrückt.



    Für einen Hinterhof einer Fabrik sind meine ungelenken Bemühungen nach meiner Ansicht auseichend, für einen deutlich einsehbaren flächigen Platz müsste ich aber gewaltig üben um eine gleichmäßige Fläche zustande zu bringen.Nun ja, immerhin kann es als Beispiel dienen wie man es vielleicht nicht machen sollte, getreu einem alten deutschen Schlager: „Geh nach Haus und üb´ erst mal!“ (Wer hat´s gesungen?)



    Zur Zeit trocknet die zweite Farbschicht auf dem Pflaster vor sich hin, morgen werde ich dann mit meiner „Plaka-Methode“ die „Kunst der Fuge“ zur Anwendung bringen (Bilder folgen).



    Das Fabrikgebäude


    Die sechs Gipsgießlinge klebte ich mit Pattex auf eine 5 mm Kapaplatte, darauf achtend, dass die leider geringfügig unterschiedlich dicken Abgüsse einigermaßen passend nebeneinander zu liegen kamen. Die Seitenteile wurden zugeschnitten und ebenfalls auf Kapa geklebt wobei ich die „Verklinkung“ mit der Vorderwand und der Kapa-Rückwand berücksichtigen musste.



    Die Rückwand besteht aus 10 mm starkem Kapa, das ich gerade noch auf meiner Tischkreischsäge zuschneiden kann. So erhalte ich senkrechte Schnitte, die mir mit dem Messer bei dieser Materialstärke nur schwer gelingen. Aus dem gleichen Material habe ich auch die Trennwände angefertigt, die gleichzeitig als Auflagen für die Dachflächen und die Regenrinnen dienen werden. Geklebt habe ich alles mit Pattex, naß in naß, und mit schweren Steinen über Nacht zusammengepresst. Nun ist alles, im Rahmen des Möglichen, „bombenfest“.



    Bis zur Durchtrocknung des Klebers werden die Teile mit Tesakrepp zusammengehalten



    Ein erster Anstrich der Gipsfassaden mit Humbrol No. 82 ist auch schon drauf.





    Die nächsten Arbeiten


    Das Fachwerk in Stahlmanier will ich mit Edding entlang eines Lineals auftragen. Danach erfolgt die „Alterung“und das Fugenauslegen mit Plaka. Dazu dann mehr. Die Fenster werde ich aus Karton lasern und simpel nach Bemalung in die Nischen einkleben. Für das in dieser Form sterile Untergeschoss sind ebenfalls gelaserte Tore in Arbeit. Auch davon demnächst mehr. Und dann braucht die Firma eine Einfriedung, wo kämen wir hin, wenn jeder hier herumlaufen würde!


    Schaun mer mal.

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist


    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Moin Bruno
    Wunderbare Inspirationen, die Du uns da zur Verfügung stellst.
    Ich habe zu folgendem eine Verständnisfrage:
    ...Dem damaligen Vorschlag folgend, ein Klischee in einer Druckerei anzufertigen und damit einen Silikonabguss zu produzieren, bin ich damals schon zeitnah nachgekommen.


    Was ist ein Klischee? Ich meine ich kenne den Begriff aus dem allgemeinen Sprachgebrauch, aber wie kommt man von einem Klischee, welches aus einer Druckerei hergestellt wird zu einem Urmodel? Ist Klischee eine Art Relief-Druck (Erhabender Druck), welches Du dann auf eine Grundform geklebt hast?


    Ich bin im Moment auch an etwas ähnlichem dran und suche nach einem Weg für die Vervielfälltigung bzw. Urmodell-Erstellung.
    Hier nur ein Kleiner Ausschnitt:

    Damit ich Deinen Thread nicht kidnappe...


    Kannst Du uns in Deine Geheimnisse der Urmodelerstellung Anno 1985 (HP1 Artikel) und Klischee einweihen?


    LG,
    Axel

  • Hallo Axel et al,


    tja, wo soll ich anfangen? Also: Ein Klischee (Drucktechnisch) ist praktisch die Oberfläche auf die ein Hauch Druckerschwärze aufgetragen wird und das dann mit einem Blatt Papier bedeckt wird um daran die Druckerfarbe abzugeben. Da das im allgemeinen nur die erhaben stehenden Buchstaben sind, ist der Rest bei der Herstellung "erniedrigt" worden (die Vorgänge brauchen im Detail hier nicht zu interessieren, das macht der "Klischeur" mit seinen Maschinen). Vielleicht erinnern wir uns noch an "Kartoffeldruck" im Kindergarten oder Linoldruck in der Schule, Kaltnadelradierungen im Kunst-LK. Wenn wir also ein Mauerwerk brauchen, werden nur die Fugen herausgearbeitet, der Rest bildet eine glatte plane Oberfläche.. So ein Klischee wird nach einer SW-Zeichnung angefertigt, rein theoretisch könnte man sich so etwas auch mit 3D-Druck erstellen, aber dann kann ja die wesentlich umfangreicheren dieser Methode, eben 3 D, gleich ausnutzen; ein Klischee weist eigentlich nur eine Ebene auf, die von relativ flachen Rillen (Fugen) durchzogen wird


    Vom Klischeur erhalten wir eine 1- 2 mm dicke Platte, die für Gipsabgüsse zu dünn, zu zerbrechlich (für den fertigen Gipsabguss) sein wird. Ich habe sie deshalb mit Pattex auf eine 2 mm dicke PS-Platte aufgeklebt. Ein kantenscharfes Aufkleben z.B. mit doppelseitigem Klebeband wäre besser, da dann die Seitenkanten der späteren Gießlinge glatter werden; aber einfaches Abziehen der Kanten der Gipsabgüsse auf Schmirgelpapier glättet die Kanten auch. Jetzt ist die zukünftige Mauer schon 2 - 4 mm dick, was eigentlich eine ausreichende Materialstärke für flächige Gipsabgüsse ergibt.


    Auf das platte Klischee lassen sich auch schon PS-Streifen z.B. für Fensterbänke usw aufkleben. Das sollte mit Sekundenkleber funktionieren, da die Nylonschicht, aus der das Klischee besteht, sehr gut mit Sek-Kleber klebbar ist.


    Diese dicke Platte klebe ich nun in einen Kasten aus PS-Platten und Streifen. Ich habe ca 10 mm hohe Seitenwände aus PS-Streifen auf die Grundplatte geklebt, das ergibt eine ausreichend dicke Silikonform.


    Durch einfaches Ausrechnen des Kastenvolumens habe ich gleich einen Hinweis auf die anzurührende Silikongummimenge. Silikon mit "Härter" vermengen, langsam rühren damit keine feinen Luftbläschen eingerührt werden (Ränder des Bechers nicht vergessen) und einfach mitten über das Klischee gießen; das Silikon verteilt sich schon von selbst in die feinen Mauerwerksfugen. Bei ausgeprägteren Vertiefungen fahre mit einem Draht oder Zahnstocher die Konturen nach und sehe die eventuell anhaftenden Luftbläschen an der Oberfläche ankommen. Das reicht schon für ein gutes Ergebnis, aufwendige Prozedere wie sie von selbsternannten Experten in den Raum gestellt werden, erübrigen sich bei solch einfachen Formen.


    Das war´ s eigentlich schon. Nach ein paar Stunden lässt sich das ausvulkanisierte Silkon aus der Form prökeln (das Wort klingt schlimmer als der Vorgang ist). Die Form ist fertig! Eventuell noch den aufgrund der Oberflächenspannung auf der Formrückseite entstandenen Wulst mit einer Schere abschneiden damit die Silikonform für das Gipsabgießen plan liegt. Nun steht dem Gipsabguss nix mehr im Wege! Die neue Form in Spüli-Wasser einlegen und mit einem weichen Pinsel die anhaftenden Luftbläschen aufstreifen. Einfach das Spüliwasser aus der Form ablaufen lassen bevor der dünne Gipsbrei eingefüllt wird. Auch hier die Form ein wenig rütteln und die Ränder und Konturen mit einem Zahnstocher nachfahren. Es kann sein, dass der erste Gipsabguss noch ein paar Luftblasen aufweisen wird. Mit zunehmender Zahl der Abgüsse verschwindet das Problem, wenn man die Silikonform nach jedem Abguss wieder in das Spüliwasser legt.


    Auch hier gilt: "Versuch macht kluch!" Nicht zuviel prätheoretisieren! Machen!

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist


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  • Hallo Foristi,


    der heutige Tag beschäftigte mich mit den Fugen der Pflasterfläche und dem Nachziehen des Stahlfachwerks am Werksgebäude.


    Das Pflaster


    Die gut durchgetrocknete 2. Lackschicht aus Revell No. 43 "mittelgrau" habe ich nun mit einer sehr dunkelgrauen Farbton meiner PLAKA-Farbe von Pelikan komplett überstrichen. Für meine Fugenwischmethode muss es Plaka sein, da nur Plaka auf Kaseinbasis besteht und sich nach dem wasserfesten Durchtrocknen mit Salmiakwasser wieder entfernen lässt. Plaka trocknet relativ schnell auf, warme Luft aus einem Haarföhn beschleunigt die Trocknung, wobei auch die größere Farbmenge in den Fugen durchgetrocknet sein muss.



    Mit einem mit Salmiakwasser angefeuchtetem Läppchen wische ich nun über die Plaka-Fläche hinweg, dabei wird die Farboberfläche angelöst und vom Lappen aufgenommen. Mit einem trockenen Lappen wische ich hinterher und nehme weitere Farbe von der Oberfläche auf. Die Farbe in den tiefen Fugen wird bei dieser kurzen Einwirkzeit nicht angelöst und verbleibt in den Fugen. So soll es sein.



    Die Fabrik


    Nach der Durchtrocknung über Nacht habe ich die Stahlfachwerkkonturen mit einem schwarzen Edding-Stift nachgezogen. Hierbei ist auf die unterschiedlichen Profilbreiten zu achten, mit denen die Edding-Spitze nicht unbedingt harmoniert. Nun ja, nach dem Auslegen der Fugen wird man die eine oder andere Macke wohl kaum noch erkennen (die Hoffnung . . . .). Etwas problematisch gestaltete sich die Ausmalung der doch recht tiefen Fensternischen damit hier keine "Blitzer" nach dem Einsetzen der Fenster verbleiben. Vielleicht werde ich die Fenster auch mit einer Unterlage aus 2 mm Holzkarton einbauen damit sie weiter vorne zu liegen kommen. Das muss aber erst die Praxis zeigen.




    Da ich den Sockel aus Ziegelsteinen noch farblich nachgemalt habe (die Konstruktion mit den einfach nur auf dieser Schicht sehenden Stahlprofilen kann mich nicht überzeugen. Vielleicht wäre hier eine vor dem nicht sichtbaren "Fußriegel" aus Stahl vorgemauerte Steinreihe sinnvoller. Aber da kann ich nachträglich eine Reihe Mauersteine, zB. als "Rollschicht" aus Slaters V-groove Platten anbringen), muss ich mit dem PLAKA-Verfugen bis morgen warten.


    Bilder davon zu gegebener Zeit.

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  • Moin Foristi,


    die Nacht ist vorbei, die Enamels hatten genug Zeit durchzutrocknen, nun kann es weitergehen.


    Um meine Arbeitsschritte einmal zu dokumentieren, habe ich das Werksgebäude in Etappen behandelt. Wir erinnern uns: Die Gipsflächen bekamen einen Komplettanstrich mit Humbro No. 82, einem hellen Orange, das Stahlfachwerk wurde mit Edding nachgezogen und schlussendlich der Sockel mit Humbrol No. 73 angemalt.


    Heute habe ich die Wände mit einem grauen PLAKA-Farbgemisch komplett eingestrichen und mit einem Haarföhn warm getrocknet. Das dauert keine 10 Minuten.



    Mit einem salmiakfeuchten Läppchen habe ich nun die PLAKA-Farbe wieder abgewischt, immer von oben nach unten wischend. Das Ergebnis sieht dann s o aus:



    Die zuvor grellorangene Wandfarbe erhielt eine schmutzige Patina, da die PLAKA-Farbe auch in die rauhe Oberfläche der Mattfarbe Humbrol "eindringt". In den tieferen Fugen bleibt mehr von der dunklen Fugenfarbe stehen so dass sie sich deutlich bemerkbar machen. Hier wird auch deutlich, wie fein die Linien im Klischee sind, klar: Beim Drucken geht es noch viel präziser zu als bei unserm "groben" Arbeiten.


    Hier mal eine Nahaufnahme des behandelten Mauerwerks:




    Mittlerweile habe ich sämtliche Wände in der oben beschriebenen Manier behandelt, mit dem Ergebnis bin ich zufrieden auch wenn einige Flächen heller ausgefallen sind als die danebenliegenden. Ich könnte jetzt problemlos die Vorgänge wiederholen oder durch einen erneuten Wisch über die dunkleren Flächen diese entsprechen aufhellen. Mache ich aber nicht.




    Wem das helle Orange des Mauerwerks nicht gefällt, kann natürlich auch dunkle Ziegelfarben nehmen. Meine Entscheidung für das helle Orange fiel aus folgendem Grund: Je länger ein Ziegel gebrannt wird, um so fester und dunkler wird er (meine ich laienhaft). Da bei Stahlfachwerk die Kräfte vom Stahl aufgenommen werden, brauchen die Steine keine besondere Festigkeit aufweisen, sie dienen ja nur als "Windschutz".


    Nun steht die Dachdeckung an. Ich werde wohl optisch passende Platten mit einer Pappdachimitation anbringen. Für die Laserarbeiten muss ich demnächst das Fablab aufsuchen. Dann geht es ins Finale.

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  • Hallo Foristi,


    während hier in der Gegend einige Dächer gerade einem wieauchimmer heißenden Sturm zum Opfer fallen (vielleicht sollten die Dächer auch mit Pattex festgeklebt werden), habe ich meinem Fabrikgebäude passend zugeschnittene Pappdachimitate von Kibri verpasst. Anstatt die beiden zu einem Giebel gehörenden Platten auf Gehrung zu schleifen und dann zu verkleben, habe ich im First ein Stück 1x1 mm PS-Streifen von Evergreen eingeklebt.




    Nach dem Anpönen der schwarzen Flächen mit Revell-Acryl habe ich die eintönig farbigen Dachflächen mittels Tusche ein wenig Patina verpasst. So gefällt es mir schon besser.





    Nun müssen noch an den beiden Außendächern die Dachrinnen angeklebt werden; auf eine Nachbildung der innenliegenden Rinnen habe ich wegen mangelnder Einsehbarkeit verzichtet. Ich werde mich auf das Vorkleben von Fallrohren beschränken, auch wenn die Gipsgussform hier konstruktiv Probleme bereiten würde (wie wird das eigentlich in der Realpraxis ausgeführt?). Und dann muss erst mal der Laserstrahl durch Karton brennen: Fenster und Tore. Als Datei liegen sie schon vor, nun muss ich nur noch ans Gerät.


    Davon dann mehr.

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  • Hallo Foristi,


    nach einem langen Laser-Abend gibt es erste Arbeitsnachweise:



    Die Fenster sind extrem fein gelasert, so dass ich befürchtete, man wird nix mehr davon im eingebauten Zustand sehen. Ein erstes Exemplar habe ich nach der Tränkung mit einem Schnellschleifgrund von CLOU mit Revell-Enamel gespritzt und dann probeweise in die Fassade eingesetzt: Passt! Und wenn erst klare PS-Folie dahinter geklebt ist und mit "Raumlicht" "beleuchtet" wird, kann es so durchgehen. Ich habe noch passende Inlays gelasert, so dass die Fenster nicht tief in den Höhlen verschwinden sondern weit vorn in der Fassade "zu liegen kommen".


    Ein erstes Fabriktor, das aber von den Abmessungen für ein anderes Projekt bestimmt ist, steht auch schon mal zur "optischen Überprüfung" vor dem Gebäude. Es wird noch an die hier vorgegebenen Maße angepasst und dann gelasert. Das macht weniger Arbeit als die "Laserlinge" auf neues Maß zu bringen, da das Aufkleben des feinen umlaufenden Profils nachträgliches Beschnippeln verbietet.


    Davon dann in den nächsten Tagen mehr.

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  • Hallo Foristi,


    nach dem Lasern passender Tore für dieses Gebäude geht es dem Finale entgegen. Die Fenster sind nun auch eingeklebt; zufrieden bin ich damit nicht wirklich, da sie doch ein wenig zu weit nach vorn in der Stahlfachwerkkonstruktion gerutscht sind. Aber rausprökeln mit der Gefahr alle Fenster noch einmal neu anzufertigen? Wäre zwar kein Problem, aber ich bin zu der Entscheidung gekommen: Sie bleiben drin!. Immerhin können sie als Beispiel dienen wie man es nicht machen sollte.


    Die montierten, spritzlackierten, mit PS hinterklebten und mit "Raumlicht" beleuchteten Tore habe ich mit Pattex aufgeklebt, dieses mal "vorschriftmäßig", nach Ablüften der auf beiden Seiten aufgetragenen Klebermengen. So habe ich keine Probleme mit eventuellem Verzug der Papier/PS-"Laminate" ("Bimetall-Effekt").




    Nun sind die sauberen Fenster und Tore nicht meine Vorstellung von einer Industrieumgebung: Die Fenster werden wohl nie gereinigt und so sollte zumindest der Glanz der Scheiben beseitigt werden. Ein wenig Schmutz wird sicherlich auch auf den Rahmen niedergelassen sein und die Tore haben auch den Zahn der Zeit zu spüren bekommen. Mein bevorzugter "Schmutz" kommt von Gunze Sangyo, in Form der Type "soot" gibt er einen sehr matten Anstrich, wie er sich für Ruß gehört.



    Die Gunze-Acrylfarben lassen sich sehr gut mit Spiritus verdünnen, was mir angesichts der papiernen Fenster und Tore gegenüber meiner sonst bevorzugten Tuschemethode sinnvoller erscheint, da so nix aufquellen kann. Mit besagtem Spiritus verdünnt habe ich die Flächen der Scheiben und Torflächen einen Coat aus Schmutz verpasst. Diese Methode, mit stärker verdünntem Soot alle Objekte zu patinieren, macht sich besonders gut bei allen Automodellen, die nicht gerade aus der Waschanlage kommen. Vorteil: Mit Spiritus lässt es sich von den Flächen wieder entfernen.





    Was mir jetzt noch fehlt, ist ein wenig "Buntes"; hier ist Rost ein gern gesehener Farbton. Den habe ich nun wieder aus meinem Tuschkasten genommen, stark breiig mit dem Pinsel aufgetupft, da macht das bisschen Wasser kein Problem und wenn´s doch aufquillt: Rost macht das auch.





    Was bleibt noch zu tun? Mal schauen, ob ich noch passende Lampen für die Wände habe; mal in der Auhagen-Kiste grabbeln. Mittlerweile habe ich das Gebäude auf den schon vorgestellten gepflasterten Platz final aufgeklebt, der schon eine Umzäunung bekommen hat: Uralte Kibri-Spritzlinge, grau lackiert und tuscheversifft. Nun kommt noch ein wenig Grünzeug an den Zaun und die Freiflächen werden noch mit "Gedöns" vollgestellt. Paletten machen sich immer gut und auch "Tucken" werden sicher neben Fässern irgendwo abgestellt. Dann kommt die ganze Szenerie aufs Modul.


    D,zgZ, m.

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  • Moin Foristi,


    "zu gegebener Zeit", das ist jetzt. Gestern abend habe ich den Fabrikhof "möbliert". Das Ergebnis stelle ich euch heute vor. Da ist zunächst eine Übersicht über das gesamte Areal:



    Im Detail und aus verschiedenen Blickwinkeln sieht das dann so aus:






    Was nun bleibt, ist die Integration der "Platte" auf das Modul. Zumindest das Aufkleben sollte kein Problem sein. Aber dann kommt der ultimative Test: Passen die beiden Module noch zum "Doppeldecker" zusammen? Oder war alle Planung obsolet?


    Wir werden es verfolgen!

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  • Hallo Bruno


    Schöne ist sie geworden. :sehrgut: und doch nicht so Schwarz wie am Anfang.
    Weniger ist manchmal hinterher, mehr....


    Zu deinen Roststellen, da würde ich die Tupfmethode anwenden, kommt besser zur Geltung, anstatt nur an zu deuten oder wischen.
    Spätestens wenn man Detailbilder von den Stellen sieht.
    Kann man auch mit "deiner" Farbe anwenden und ist davon unabhängig welche Farbe (Acryl oder Lösungsmittel), genommen wird.


    Das ist ein Wagen des Rettungszuges der DR in der Spur TT, dessen Auspuff mit Tupfmethode dort angewandt worden ist.
    Jetzt noch auf dem Bild glänzend, aber nach dem Abschluss mit dem Mattlack, kommt die Farbe noch besser und Matter heraus und wirkt wie echt.



    Wenn es soweit ist, bring ich nochmals ein Bild davon.

    Meine Angst besteht darin:

    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

  • Hallo Jürgen,


    mir gefällt es auch so: Mit allen Macken und Defiziten.
    Da hab´ich ´was Eigenes (Frei nach Loriot)


    LG

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  • Hallo Foristi,


    Alles hat ein Ende (nur die Wurscht hat zwei) und so bleibt nur noch abschließend, Aufnahmen der auf´s Modul geklebten Fabrik zu zeigen und dann: "Deckel drauf!"


    Hier also ein paar Bilder von der "Soda-Fabrik" (sie ist eigentlich "nur so da", ohne Bahnanschluss und tieferer Bedeutung).







    Als Abschluss des Fadens nur noch ein Blick in den Transportdoppeldecker: Alles passt! Dann kann ich ja beruhigt das Transportbrett anschrauben.



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