Eikrt - Oder: Mein erstes Mal

  • Hallo Foristi,


    alles dreht sich, alles bewegt sich, neue Technologien tun sich auf, alte versinken im Vergessen. Wir, ich sind/bin ein Teil davon. Und so wollte ich auch einen Einstieg in die Verarbeitung von 3D gedruckten Modellen wagen; nix Großes, auch kleine Dinge können Freude bereiten. Mein Quell der Freude sollten bisher nicht erhältliche Behälter für die BT-Wagen werden und zwar die Eikrt-Behälter, die "i" = isoliert waren. Nach Gerd Wolff "Kombinierter Ladungsverkehr vom EK-Verlag, gab es bei der DB 98 Stück, die aber bis 1978 ausgemustert waren, aber in "meiner" Epoche 1966 noch fast vollständig vorhanden waren. Wie der komplette andere pa-Verkehr, wird auch diese kleinteilige Verladeeinheit komplett an die Kühlsattelzüge auf der Autobahn gewandert sein. Tempi passati.


    Einen Eikrt Behälter gibt es von den üblichen Herstellern nicht und so springt Sven Hansen mit seinen Fähigkeiten in die Lücke und produziert einen Behälter im 3D-Druck. Nach Kontaktaufnahme via DSO habe ich sechs Behälter inclusive Beschriftung von A. Nothaft für zwei BTs 50 von ROCO geordert.


    Nach kurzer ideeller "Einwirkzeit" habe ich mich dann an die Arbeit gemacht und die Behälter für meinen Tiefkühlkomplex beim Fischereihafen in Geesthaven angefertigt. Sehet selbst:


    Das wird geliefert:




    Der Innenraum ist freigeräumt


    Eine Rückwand ist aus 1 mm Polystyrol selbst anzufertigen und einzukleben. Die Behälter wiesen nur eine Tür auf (damit kein Durchzug die Kälte herausbläst) insofern ist die Konstruktion richtig. Ich atte Probleme, mit meiner Schieblehre an dem "gläsernen" Material ein korrektes Maß abzugreifen. Hier hätte ich mir eine publizierte Angabe gewünscht (oder habe ich da etwas übersehen?). Am liebsten wäre mir da natürlich ein passend gedrucktes Teil das ich nur noch einkleben bräuchte. Aber . . . Nach dem experimentellen Erstellen passender PS-Teile galt es nun, selbige einzukleben. Etwas schikanös stellten sich kleine Stipeln in der vorgesehen Klebefläche dar, die meinen Augen entgangen waren und von mir auch nur schlecht entfernt werden konnten. Nun ja, . . . Schlussendlich waren die mit grober Passung eingeklebten Rückwände auch noch zu verspachteln und zwangsläufig auch noch zu verschleifen. Was zunächst noch gut aussah, entpuppte sich aber nach dem farbigen Lackieren in ganzer negativer Pracht. Da ich kein gutes Verhältnis zu Schleifarbeiten habe und bei dem feinen Material Schlimmes befürchtete, habe ich mich mit dem Ergebnis abgefunden (die gnadenlosen Makroaufnahmen machen vielleicht alles noch schlimmer).



    Nach der Grundierung mit einem hellen Humbrol-matt Spritzauftrag und Bearbeitung der groben "Macken" mit 600er Papier, sollte nun der Schlussanstrich mit der Spritzpistole aufgebracht werden. Meine Döschen mit Humbrol "Weiß" ergaben nach dem Aufrühren einen eher beigen Farbton. Den wollte ich nicht haben und so wandte ich mich einer wässrigen Acrylfarbe zu. Das Spritzergebnis geriet zum Fiasko und so wanderte der erste Testbehälter schnell in ein Wasserbad um die Farbe abzuwaschen bevor sie antrocknen konnte. Nach einer Odyssee durch verschiedene Ex-Spielwarenläden konnte ich mich dann bei Qackstadt mit frischen Revell-Enamel im Farbton "weiß, glänzend" eindecken. Nun habe ich die Behälter mit den mir vertrauten Lackfarben zufriedenstellen spritzen können.


    Das Auftragen der Abziehbilder war dann wieder eine befriedigende Arbeit, die mit einem Überzug mit Humbrol Satincote abgeschlossen werden konnte.



    In die fertigen Behälter habe ich noch ein passend zugeschnittenes Stück Kunststoffschaum eingedrückt und den verbleibenden Raum mit Gips ausgegossen. So weisen jetzt die fertig bestückten BT Wagen ein Gewicht von ca 100 Gramm auf. Finde ich gerade richtig.


    Die fertigen Behälter klebte ich mit Pattex auf die Führungsschienen des ROCO BT-Wagen auf da keine anderweitige Befestigungsmöglichkeit gegeben war. Dazu habe ich die Behälter durch geringes Abschleifen der Rädernachbildungen "tiefergelegt" um eine größere Klebefläche zu erhalten. Ich nehme gerne das klassische Pattex, da es auch nach dem Durchtrockenen sehr lange elastisch bleibt.



    Nun habe ich noch ein wenig Betriebsspuren angebracht: Ein Hauch "Panzergrau" über alles und Dunstschwaden von (Brems-)Rost im unteren Behälterbereich.





    Die Colorierung im Fahrwerkbereich des BT-Wagens geht im hellen Anblick der Behälter leider unter. Macht nix, die beiden Wagen sollen in den Modulbetrieb und nicht in die Glaslatrine! Eigentlich bin ich mit meinen eigenen Fähigkeiten nicht zufrieden, jaja die Augen . . . , aber die groben Anfängerfehler beim Lackieren nehme ich auf meine Kappe.


    Ach ja: Die Kranösen auf den Dächern der Behälter muss ich noch herstellen und anbringen.


    Schaunmermal was Sven Hansen noch produzieren wird, Effkr-Behälter für den Getreideverkehr wären mein Hit.

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist


    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

    Einmal editiert, zuletzt von Bruno () aus folgendem Grund: Wechstaben verbuchselt

    • Offizieller Beitrag

    Moin Bruno und Mitleser,


    ergänzend zu Deinem hochinteressanten und erfolgreichen Ausflug in die Bearbeitung von 3D-Druck-Modellen für etwaige Interessenten noch die Adresse des Blog von Sven Hansen (erspart den Umweg der Kontaktaufnahme über DSO):


    Epoche3D Meine Druck-Projekte


    Gruß Rainer :thumbup:

    Kleinreuth-Nord-Logo-supersmall.jpg


    Christopher La Brec: Jeder Mensch verfolgt einen Traum in seinem Leben. Entweder den eigenen oder den eines anderen. Gib acht, das Du Deinen eigenen verfolgst.