Moin zusammen,
lange ging es im AW nicht voran. Das hat sich mit Beginn des neuen Jahres grundlegend geändert. Sowohl bei den Dampflokomotiven, als auch hier in der neuen Abteilung Waggonbau geht es nach den „Werksferien“ nun weiter.
Lange habe ich überlegt, ob ich den bisher auf den Lokbau spezialisierten Thread Besuch im AW Kolvoerde auch für den Waggonbau nutzen soll, oder aber einen eigenen Thread eröffne. Wie hier zu sehen, habe ich mich für letzteres entschieden. So bleiben alle Baubeschreibungen, eure Anmerkungen, Tipps und Hinweise zum Waggonbau zusammen stehen.
Beginnen möchte ich mit einem Güterwagen. Allerdings wird es hier auch Beschreibungen von Personenwagenumbauten geben. Nicht immer ist es der „große“ Umbau, manchmal machen auch die kleinen Dinge aus einem alten Wagen ein neues Modell. Ich würde mich freuen, wenn ihr euch zahlreich beteiligt.
Der Schnellbausatz – ein Xlm 36 entsteht
Gestern habe ich von Rainer einen Gmhs 35 von Roco übernehmen können und so für den ebenfalls gestern gelieferten Bausatz des Xlm 36 aus dem AW Lingen ein Fahrwerk gehabt. Vielen Dank an Rainer und Jochen für die schnelle Lieferung.
Heute hatte ich dann etwas Zeit um den Bausatz anzufangen. Jedoch nach nur drei Stunden stand das fertig gelötete Modell auf seinem neuen Fahrwerk! Ein echter Schnellbausatz eben.
Zum Bau werden benötigt:
1x AW Lingen H0 201 Umbausatz Xlm 36
1x „Bauanleitung“, Ausdruck der Seite http://www.awlingen.de/bauteil…n/201-umbausatz-xlm-36-2/
1x Roco 46970 Gmhs 35
1x Gaßner G351 Beschriftung X-Wagen
1x Weinert 8600 Federpuffer 5,2mm Puffertellerdurchmesser
1x Weinert 9702 RP 25 Radsätze Roco 24,7mm Spitzenweite
Bei Bedarf:
1x Weinert 8603 feindetaillierte Sockelplatten
Werkzeug:
Lötkolben
Lötwasser
Lötzinn
Lötunterlage
Nadelfeile, flach, Hieb 5
Nadelfeile, flach, Hieb 2
Nadelfeile, rund, Hieb 5
Feine Pinzette
Scharfes Bastelmesser
Skalpell
Glashaarradierer
Alter feiner Pinsel
Flachzange
2,3mm Bohrer
Handbohrhalter
Der Roco-Wagen wurde demontiert, dabei brechen die Haltenasen für den Aufbau ab. Die Bühne kann durch abziehen der Puffer entfernt werden, auch die Puffer der anderen Seite wurden entfernt. Die Radsätze und die Kurzkupplungskulisse wurden ausgebaut.
Auf dem Fahrgestell ist der Führungsstift zu entfernen.
In die Pufferbohle wurden mit der Hand die vorhandenen Bohrungen auf 2,3mm aufgebohrt. Dabei musste auf die nahen Achshalter geachtet werden. Trotzdem muss soweit gebohrt werden, dass sich die Federpuffer später vollständig durchstoßen lassen. Alternativ können natürlich auch nicht durchstoßende Puffer verwendet werden.
Danach wurde die Pufferbohle glattgefeilt und auf etwa die Hälfte ihrer ursprünglichen Stärke heruntergeschliffen. Abschließend habe ich noch ca. 1mm der Pufferbohlenenden abgeschnitten und geglättet. Dann kann das Fahrgestell beiseitegelegt werden.
Nun wurde gemäß der Bauanleitung der Wagenkasten aus dem Ätzblech gelöst, gefaltet und an den vier Außenecken zusammengelötet. Im Bereich der „Tür“ wurde jede abgeklappte äußere Langseite an den Wagenboden gelötet. Nun wurden die Eckstützen einzeln aus dem Ätzblech gelöst, mit einer Flachzange neben der rückseitigen Anätzung gepackt und mit den Fingern um 90 Grad umgebogen. Dieses Bauteil wurde nun an eine Wagenecke gelötet, wobei ich nur von oben und von unten einen Lötpunkt gesetzt habe, der vorher mit reichlich Lötwasser benetzt wurde. Entgegen Jochens Anmerkungen in seiner Bauanleitung hat dies hervorragend geklappt. Nun wurden die acht Seitenprofile auf die Langseiten aufgelötet, dann die vier Klappenprofile mit der Nachbildung des Verschlusses. Zum Abschluss wurden noch die vier Profile auf den kurzen Seiten angelötet. Diese Teile werden am besten mit einer Pinzette gehalten.
Als etwas pfriemelig hat sich das Anlöten der vier Zurrösen erwiesen. Am besten hat es geklappt indem ich die Fläche, auf die die Zurröse gelötet werden sollte, mit Lötwasser benetzt habe, die Öse eingelegt und dann mit wenig Lötzinn aufgelötet habe. Gut, dass von ihr mehr Teile vorhanden sind, als benötigt werden, so kann auch mal eine verloren gehen.
Ähnlich erging es mir mit den Rangierertritten. Sie können entweder mit einem 0,2mm Messingdraht gestiftet und dann verlötet werden, oder direkt aufgelötet werden. Ich habe mich für die zweite Variante entschieden. Dazu habe ich die Tritte am Steg mit Lötzinn überzogen, die Lötfläche am Wagenkasten erneut mit Lötwasser benetzt und dann die Tritte eingelegt und festgelötet.
Zum Abschluss der Arbeiten bleib noch das Auffüllen der oberen Nut zwischen Wagenkasteninnen- und –außenseite und das abschließende Glätten mit der Feile.
Nun konnte der Wagenkasten auf das Fahrgestell aufgesetzt werden. Dabei stellte sich heraus, dass die Bohrungen noch einmal nachgearbeitet werden mussten, damit die Federpuffer gerade in ihren Aufnahmen saßen.
Hier der Wagen von verschiedenen Seiten
Nun erhält der Wagenkasten noch die Sockelplatten. Hier überlege ich noch, ob ich statt der flachen, geätzten Bauteile des Bausatzes nicht die fein detaillierten (Messing-) Sockelplatten von Weinert verwenden soll. Ich werde das am Wochenende ausprobieren.
Was dann noch fehlt ist die Spritzlackierung, Beschriftung und Alterung. Das erfolgt jedoch erst, wenn ich eine kleinere Menge Wagen für die Lackierung zusammen habe. Ich werde hier darüber berichten.
Herzliche Grüße
Andreas