Geesthaven Teil 4 Kohle und Bunkeröl C

  • Hallo Foristi,

    nach einigen 3a-Teilen im Geesthaven Faden ist es an der Zeit, mit ein paar neuen Nadeln fortzufahren zumal es nicht mehr um Fisch sondern um Bunkerkohlen und -öl für die Fischdampfer geht. Deshalb also der neue Faden 4 (ob da noch a und b dazukommen, wird die Zeit zeigen).

    In Vorbereitung auf das große Arrangement während der Fremo-JT in Rastede über den 1. Mai habe ich mir das erste Modul der Fischereihafengruppe vorgenommen um fahrdynamisch und schalttechnisch etwas zu optimieren. Und wenn mer schon mal da sind, bleib´mer gleich hier und setzen die bislang erst rudimentäre Durchgestaltung weiter fort.

    Als erste grobmotorische Arbeit stand die Anfertigung der vorzuschraubenden Wasserflächen und deren Liqidierung an. Sie sind die Basis für die anlegenden Schiffsmodelle.

    Insgesamt sieht das komplette Modul nun s o aus:

    Der ganze Kleinkram, der mit der Entleerung der Kesselwagen mit Bunkeröl C zusammenhängt, ist nun nach meinem Dafürhalten fertig: Zwei isolierte Rohrleitungen für das heiße Bunkeröl und einer ebenfalls isolierten Leitung für Dampf um eventuell den Wagoninhalt nachheizen zu können. Beide Leitungen kommen aus dem Pumpenhaus welches an das Heizwerk bzw. an den großen Tank angeschlossen sind.


    Die nächste größere Baustelle stellt das Drumrum bei der Kohlenverladung dar. Das mir zur Einsicht vorliegende Bildmaterial zeigt, dass hier sehr viel Handarbeit mit Schaufel und Schubkarre angesagt war. Die in O-Wagen angelieferte Kohle wurde entweder direkt mittels Schubkarre zu den Schütten an der Kaikante verfahren um hier über Holzrutschen an die Bunkerdeckel der Dampfer auf dem Hauptdeck zu gelangen oder die Kohle wurde als Vorrat rechts und links der O-Wagen aufgeschüttet. Auf jeden Fall eine intensive Schaufelarbeit, die wohl erst sehr spät (praktisch mit dem Aussterben der Kohledampfer) durch Förderbänder erleichtert wurde.


    Ob ich eine Ladeszene mit Arbeitssklaven von Preiser et al. darstellen werden, kann ich noch nicht sagen; mir fehlen auch die hier typischen schweren Schubkarren mit Holzaufbau. Auch auf meinem Fisch d a m p f er müsste ich erst wieder einen Teil des durchgestalteten Decks verändern ( Fanggeschirr beiseite räumen). Vielleicht baue lieber einen weiteren Dampfer und berücksichtige gleich notwendigen Details ;)

    Mit der Zuwendung der Technik zum Ölantrieb kamen auch neue Herausforderungen an die klassischen Bunkerbetriebe: Öltanks und die dafür notwendige Infrastruktur an Land und auf dem Wasser mussten her! Die Tanks konnten auf den bestehenden (und nun nicht mehr benötigten) Flächen der Kohlenplätze errichtet werden. Entlademöglichkeiten für Kesselwagen (siehe oben) und das "Handling" der Ölsorten war sicherzustellen. Auch der Ablauf des Bunkerns der Schiffe änderte sich: Kamen in kleinen Häfen die Schiffe zu den Kohlehalden, lieferten jetzt spezielle Bunkerboote die Betriebsstoffe an die Schiffe. So konnte bereits während der Ladetätigkeiten der Betriebsstoff an Bord genommen werden, während der Dampfer erst nach den Ladetätigkeiten an die Kohlenkai verholte. Taim is mankie!

    Ich habe auf dem Modul das alles in "komprimierter" Weise nachgestellt. Hier ist die Beladestation des Bunkerbootes, das neben dem Treiböl auch Schmierstoffe zu den Schiffen bringt.


    Quelle meiner Inspirationen sind neben dem "Studium" etlicher Bildbände, seltener schon Bilder aus dem WWW, auch Filme zum Thema "Fischerei" die bei "DuRohr" (YT) usw. einsehbar sind. Hier sind es meist nur kurze Szenen, die die Arbeit im Hafen zeigen.

    Ein sprudelnder Quell ist ein Besuch in diversen Hafenmuseen, z.B. des "Historischen Museums Bremerhaven", das den Werdegang der Fischerei in "Geestemünde" zum großen Thema gemacht hat. Hier vermittelt ein Großdiorama die Ausdehnung der Fischereianlagen in den frühen 50er Jahren:

    Das Diorama ist im ca. 1:500 Maßstab und vermittelt mir zahlreiche Inspirationen, die entsprechend in unseren Maßstab umgesetzt werden können. Aufmerksame Verfolger meiner Modell-Tätigkeiten werden das eine oder andere Motiv aus dem Diorama wiedererkennen.


    Auch bei mir geht es über diese doppelte Klappbrücke in den Fischereihafen


    Der Fischbahnhof, von dem ich leider nur einen kleinen Teil darstellen kann.


    Die Enge zwischen Kai und Auktionshallen, die hier etwas tiefer ausgefallen sind als bei mir auf den Modulen.

    Bei Besuchen der noch vorhandenen Bruchteile der Gebäude im Fischereihafen lässt sich noch das eine oder andere Detail in Augenschein nehmen.

    Wer meine "Bilderstrecke" vom Hafendiorama komplett sehen möchte, sei auf die folgende Galerie verwiesen.

    http://www.abload.de/gallery.php?key=sOGuNxao

    So, nun geht es an die Intensivvorbereitung des Treffens in Rastede; da bleibt wenig Zeit für "Literaturarbeit".

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist

    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Hallo Foristi,

    Mit den längerwerdenden Tagen kommt auch wieder der Bastelspaß (von wegen: Modellbahn ist ein Winterhobby!) In den trübkalten Wintertagen gehen die Gedanken durch den Kopf, die Planungsmaschinerie gebiert neue Projekte.

    Mein derzeitiges Projekt ist ein neues Einfahrtmodul für den Fischereihafen. Es soll mich vom Anhänger unabhängig machen, wenn ich nur den Fischereihafen zu einem Treffen mitbringen möchte. Die recht sperrige und Ladevolumen verprassende originale Einfahrt über die Klappbrücken passen leider nicht zusammen mit den zwei Hafensandwiches in den Caddy-Maxi. Also muss eine neue Einfahrt her, die an die bestehenden Gleise des Fischhafens angepasst sein muss.

    In meinem Fundus an Rohmodulen fand sich ein "übersichtliches" Teil mit 70 cm Länge das überraschenderweise sogar die richtige Breite für den Fischhafenanschluss aufwies; leider kein Rechteck sondern ein leicht schräges Trapez. Aber solche Kleinigkeiten haben mich noch nie gestört; es kommt drauf an, was man draus macht.

    Nun galt es also, mit einer PECO-Dreiwegweiche wie auf der Originalmodul einen passenden Anschluss an die bestehenden Gleise zu verlegen. Interessanterweise lies sich auch noch eine Bogenweiche reinquetschen, die ein sinnvolles Lokwartegleis auf dem neuen Modul ermöglicht. In bewährter Manier habe ich wieder mechanische Weichenantriebe eingebaut, die problemlos funktionieren.


    Für mich wird es obendrauf spannend: Was lässt sich einigermaßen glaubhaft auf der neuen Fläche darstellen ohne zu sehr den Betrieb zu belasten? Auf dem Originalmodul führt ein längeres Gleis zur Heringsfischerei, die nur wenige Wagen im Spiel generiert. Die gleiche Firma auch auf dem neuen Modul wiederholen?? Ich habe mich für ein typisches Lagerhaus im "Hafenstyle" entschieden. Auch hier sind nur gelegentlich ein paar G-Wagen zu erwarten.

    Ich habe mal wieder meine Silikonform bemüht um die Schuppenteile herzustellen. Mittlerweile sind die Formen "ausgelutscht" und leider ist das Urmodell auch hin. Na ja, vorbei ist vorbei. Wieder habe ich die farblich vorbehandelten Keramingießlinge mit Pattex auf eine Kapadur-Innenkonstruktion aufgeklebt. Damit lassen sich die Dicken-Toleranzen der Gießlinge auffangen. Und allfällige Spalten und Macken werden durch Fallrohre und andere Teile kaschiert. Schaun mer mal.

    Als nächstes Problem wird der Straßenanschluss zu lösen sein, der quer durch die Weichenstraße verläuft. Es wird auf eine Asphaltnachbildung hinauslaufen: Gips oder Kapa, das ist für mich die Frage.

    Es bleibt spannend.

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist

    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Hallo Foristi,

    es hat sich wieder etwas getan seit der letzten Vorstellung der neuen Fischhafeneinfahrt. Passend zum Frühling ist es auch auf dem Modul grün geworden Und ein paar Nebensächlichkeiten sind auch hinzu gekommen.

    Hier mal ein aktueller Überblick über die Einfahrt:

    Das Gelände rechts ist noch unbebaut. Hier soll eine flache Baracke (von Moebo) aufgebaut werden; zieht sich aber noch ein wenig hin (auch Kleinserienhersteller wollen mal Urlaub machen, tz, tz, tz). Ich habe mich letztendlich für ein flaches Gebäude entschieden, das ursprünglich geplante Reihenhausensemble aus Spörleteilen gelang aber entscheiden zu wuchtig und hätte den Blick auf das Lokwartegleis stark beeinträchtigt. Nun liegt der Rohbau unbemalt herum und harrt einer eventuellen Weiterverwertung an anderer Stelle.

    Die Lagerhallen auf der linken Seite der Einfahrt sind nun bis auf die Runddächer ebenfalls nach meinem Dafürhalten fertig. Die runden Dächer will ich bei Gelegenheit mit dem Widerstandsdraht aus Styropor ausschmelzen, der notwendige Platz ist dafür über der „Blinddecke“ freigehalten.


    Alles ein wenig vom "Zahn der Zeit" benagt


    Hier hat die Uhuspinne ihr Netz zu weben begonnen; sieht man nur auf dem Foto.

    Das Rampengleis ist stark eingewachsen, hier rollt nur gelegentlich mal die eine und die andere Achse drüber. Eine Pappelreihe im „Unland“ teilt den öffentlichen Teil von der Bahn ab. Auf der anderen Seite der Trasse bildet am Lokwartegleis ein einfacher Zaun aus Altschwellen und altem Signalstelldraht die Abgrenzung zum Rest der Welt.

    Die andere Seite der Lagerhalle macht einen geschäftigeren Eindruck; offenbar wird doch mehr auf der Straße abgefahren:

    Am unbeschrankten Bahnübergang (hier gibt es nur Anliegerverkehr) wurde ein neues Stellwerk errichtet: „Gfa“ Geesthaven – Fischbahnhof­ – Aufsicht. Die Anweisungen an den Rangierbetrieb werden über Mastlautsprecher erteilt (50er Jahre eben). Das Stellwerk spiegelt den Baustil der jungen Nachkriegszeit wieder und ist einem Vorbild im Bremer Rbf (Bvk) entlehnt.


    Die Weichen werden nachwievor von Hand gestellt, ebenso erfolgt die Sicherung des Bü durch das Rangierpersonal. Da fehlen noch einige W-Signale an den Gleisen vor dem Bü. (Das Anbringen von Weichenlaternen und –schwengeln erspare ich mir, da nach meiner Erfahrung die über kurzoderlang doch beim Spielen dran gleuben müssen.)


    Der Fischhandel von Hinrich Baumgarten muss auch endlich mal fertiggestellt werden

    Das unbestechliche Auge der Kamera brachte noch einige „Schieflagen“ zu Gesicht , die bei der Installation der Baracke dann gerichtet werden.

    Ein Trauerfall ist auch zu besichtigen: Die Lok 92 555 von Klein ist ein wenig „gurkig“ geworden. Der Lokrahmen leidet an der Zinkpest: Nix dreht sich mehr und auch als Stand- Model ist sie eigentlich wegen des Verzugs nicht mehr zu gebrauchen. Leider nimmt die Pest keine Rücksicht auf meine m.E. gelungene „Alterung“der Maschine. Schadè!

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist

    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

    Einmal editiert, zuletzt von Bruno (20. April 2019 um 23:10)