Ottenhofen (Mfr)

  • Michael,


    ich hoffe schwer für Dich, daß Du da keinen wasserfesten Leim genommen hast.
    Dann hilft nur noch: :bomb: oder brutale mechanische Gewalt. Alles selber schon mitgemacht.

  • Moin , Michael und Mitleser
    Langsam! ^^;( Brutal Methoden und den schlimmsten anzunehmenden Fall kommt später. ;)
    Jedem der schottert ist das schon mal passiert, oder er schottert nicht richtig.


    Deshalb erst mal wie Bruno es beschrieben... und kratzen in der Umgebung! nicht auf der Gleitbahn

    geeigneten Werkzeug die Umgebung frei.


    und dann die nächste Stufe mit Nitro Verdünnung, alle Anlösungs Versuche mit diesen Flüssigkeiten bitte mit Augenmaß und nicht nach dem Motto
    viel hilft viel. Tropfen mit Pipette und tropfenweise an der Stelle wo es klemmt rein laufen lassen und gleichzeitig Druck auf den Schalter ausüben.
    In über 90% der Fälle funktioniert dieses lösen und es wird nichts zerstört. Das die ganze Umschaltmimik bis zur Unbrauchbarkeit vollläuft passiert selten.
    Und nun viel Erfolg beim Lösen. Im Übrigen passiert es mir auf jedem Modul mindestens ein mal. Abgerissen habe ich das ganze noch nie.


    :matrose:
    Lieber Gruß Friedrich

  • Hallo Mitleser und Leidensgenossen,


    ich konnte heute Nachmittag die Antriebe ausbauen und zerlegen.
    Habe dann die ganze Mimik in Spiritus gelegt wie Bruno es empfohlen hat und siehe da:
    Der Tiefengrund hat sich angelöst und ich konnte die Teile mit Lappen und Pinzette wieder sauber machen.
    Danach habe ich die Gleitflächen mit Silikon Fett für Vakuum Geräte eingefettet (ich wollte eigentlich Graphit nehmen, nur hatte ich da keines mehr zur Hand) und wieder montiert. Läuft wieder alles prima.
    Ich musste zwar zum abbauen doch etwas mit Hammer und einer Spachtel nachhelfen aber es gab keine weiteren Kollateralschäden.
    So sah es aus:

    Nach dem ablösen sieht man die flächige Verklebung...


    Uns so sah es nach dem zerlegen aus:



    Und nun ab ins Spritusbad



    Der erste Antrieb ist wieder eingebaut und die Stellmechanik justiert. Klappt wieder.


    Da ich mit den Umschaltern von Weinert schon die ganze Zeit so meine Herausforderungen hatte werden jetzt die Schalter an der Umstellmechanik angeschlossen. Macht auch die Sache leichter tauschbar.
    Auf diesem Wege nochmals vielen Dank für alle sehr hilfreichen Tipps und Anregungen. Hat, wie immer, geholfen!! :P:P


    So und nun stürmische Grüße aus Nordhessen



    Michael R

  • Ottenhofen Mfr 10


    Hab heute einen Haufen Mist gebaut…..

    Und das im wahrsten Sinne des Wortes!

    Nachdem es nun doch recht still wurde hier, denke ich es schadet nichts mal wieder was zu posten. Der Urlaub steht vor der Tür und dann gibt es den umfangreicheren Blick auf den Gesamtstand. FREMO Premiere wird in Sontheim ab 22.08.2019 sein. Bin mal gespannt, ob alles klappt wie ich mir das vorstelle.


    Mein kleiner Bauernhof meines noch Vollerwerbslandwirtes hat wohl so etwa fünf bis sechs Schweine und etwa drei bis vier Rinder im Stall stehen. Eins davon wohl noch ein Ochse, der neben dem neuen 12er Deutz zur Feldarbeit herangezogen wird. Die alle machen natürlich auch einen Haufen Mist (so wie wir an manchen Tagen auch z.B. beim Schotterkleben mit Weichenantrieben drunter…???) und den wollte ich mal einigermaßen realistisch darstellen. Zunächst wurde nach einer passenden Location gesucht. Wer es noch nicht mal gemacht hat weiß wahrscheinlich nicht, wie schwer Mist sein kann und deswegen sollten die Wege zum Misthaufen auch kurz gehalten werden. Transportiert wurde entweder mit der Schubkarre (Miiesdkarrn auf frängisch) oder durch händisches weitergabeln mit der Mistgabel. Oft waren die Haufen direkt vor dem Wohngebäude in einer Mistgrube. Das ging bei mir leider nicht so. Also daher dann neben den kleinen Stall und gegenüber dem Großviehstall der am Haus integriert ist. Die Mistgruben waren in der Regel mit dicken Baumstämmen abgedeckt so dass die Jauche (in Franken auch als „Miiiesdbrii“ oder „Miiesdlachn“ zu Hochdeutsch Mistbrühe) sich darunter sammeln konnte. Diese wurde dann entweder von Hand ausgeschöpft oder mit speziellen Güllepumpen „Miiesdbriibumbn“ in das Güllefass gepumpt, um dann auf den Feldern als Dünger ausgebracht zu werden. Mit dem eigentlichen Mist wurde das dann auch gemacht. Der wurde von Hand auf den Wagen oder den Miststreuer geladen. Auf dem Feld wurde der Mist dann von Hand auf kleinere Haufen abgeladen die dann von Hand verteilt wurden. Mit den Miststreuern wurde dieser durch den Traktor und die Zapfwelle dann auf dem Feld verteilt. Eine echte Arbeitserleichterung!

    So soviel zur Geschichte der Mistbehandlung….

    Mein Haufen besteht aus einem passend geschnittenen Styrodurklotz in den die Fahrspur eingearbeitet wurde. Er sollte nicht zu hoch sein und die Fahrspur nicht zu steil, da das Zeug wirklich ganz schön Gewicht hat. Der Grundkörper wurde braun eingefärbt. Die Seitenwände der Haufen sind oft nur durch die Schichtung des Mists entstanden oder sie sindcmit Holz oder mit Mauerwerk eingefasst. bei mir entstand die Rück- und Seitenwand aus einem Spörrle Abguss einer Ziegelwand mit Beton oder bei mir aus als Metallstützen dargestellt.

    Da unsere Zeit ja der Sommer , bei mir der Sommer 1962 ist, sind die Haufen eher an der oberen Grenze ihrer ihrer Kapazität, da der Mist dann auf die gestürzten Stoppeläcker (mit dem Pflug bearbeitete

    abgedroschene Getreidefelder) als Dünger ausgebracht wird. Dieses bearbeiten mit dem Pflug wird bei uns auch „Stoppelschälen“ genannt.

    So hat das dann im Rohbau ausgesehen.



    Am vorderen Rand sind dann noch zwei Holzpfosten und eine Bretterabdeckung der „Miiesdlachergruhm“ ähm Güllegrube dargestellt. Die passende kleine Güllepumpe bin ich noch am suchen.

    Muss da mal nochmal ins Freilandmuseum nach Bad Windsheim schauen.

    Da steht sowas sicher rum. Das ist übrigens ein echter Tipp für alle frankophilen des Fachwerkhauses sowie bäuerlicher Kultur der Zeit vor 1975 bis etwa ab dem ersten Weltkrieg. Ein Kleinod für uns Modellbahner in jedem Fall. Als Anregung vielleicht mal diese beiden Bilder..




    Aber wie sieht nun Mist eigentlich aus. Bei genauer Betrachtung besteht er aus Stroh und den meist eher dickflüssigen braun bis olivfarbenen Ausscheidungen der Tiere. Also mischte ich dunkle sehr feine Gartenerde und hellere graue und gelbliche Grasfasern zu Mist an.



    Der Rest ist schnell gemacht. Berg mit Weißleim eingepinselt und den Mist darüber gestreut. Wichtig ist, dass die Oberfläche deutlich mehr Grasfasern als Erde zeigt, da das Stroh durch die Witterung herausgewaschen wird. Dann noch die beiden Bretter grau verwittert und darauf gelegt, so dass sich eine Fahrbahn für „bergauf“ ergibt.



    Oft ist auf diesen Höfen noch keine Innentoilette vorhanden gewesen, so dass das Stille Örtchen meist nahe am „tierischen Ausscheidungssammelplatz“ angelegt wurde. So steht auch bei mir das Busch Häuschen daneben und rundet die Szene neben dem Hasenstall von Preiser ab. Es fehlen hier noch die Schubkarre, Mistgabel, Knecht und die Hühnerschar um alles zu beleben. Ich höre das Preiser Federvieh schon deutlich aus dem Schrank gackern…..





    Sou und edzerdla hemmer des Summerlouch mid am Haufen Miiesd voll gmachd, vei wergli!


    (So und nun haben wir das Sommerloch ganz schön mit Mist gefüllt, oder?)

    Michael R

  • So viel Scheisse auf oim Haufa :sehrgut:


    Hallo Michael


    Finde ich gut, aber berücksichtige das es auf einem Bauernhof zu tun hast und nicht in einem aufgeräumten Zimmer.

    Auch muss der Boden so aussehen und nicht auf dem Bild am Hasenstall, als wäre "Erna Mühlbauer gerade mit dem Besen durchgefegt".


    Aber ich glaube, das berücksichtigst du noch :imsohappy:


    Gruss Jürgen

    Meine Angst besteht darin:

    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

    • Offizieller Beitrag

    Gude Michael,


    Ich übersetze mal ins Nassauer Platt (stark hessisch geprägter Dialekt. Ich, dich, mich usw. alles mit SCH ausgesprochen)

    " Un ewei hommer dat Summerloch woarhafdisch n' Gott mem Haaf Mist zougeschidd !"


    Sehr feine Arbeit, nicht nur der Misthaufen, sondern auch das gesamte Bauensemble. Auf den Bildern kommt der Mist an den Ecken fast grau/weiß rüber, ich denke aber das ist fototechnisch nicht anders hinzukriegen.

    Ich kann mir allerdings vorstellen, wenn die Hühner erst einmal gackern, dann ist der Rest vom Hof auch schnell "versaut".:thumbsup:


    Mit freundlichen Modellbahnergrüßen

    Thomas

  • Hallo Michael,


    ich habe auch vor, demnächst so einen Mist zu bauen. Daher kommt mir deine Bauanleitung sehr gelegen!

    Den Weg in's Freilandmuseum kannst Du dir sparen:



    Weiterhin viel Erfolg beim Bau von Ottenhofen, leider kann ich in Sontheim dieses Jahr nicht vorbeischauen um das Ergebnis zu begutachten


    Gruß Bernhard

  • Moin Leute


    Ich weiß… hab bei Landwirtschaft immer was zu meckern. :keeporder:

    Denkt aber bitte daran das man mit der Mistkarre auch noch auf den Misthaufen „rauf“ muss.*glu2*

    Vor allem wenn es der Opa noch bewerkstelligen soll. Also 45 Grad schafft der nicht! Und auch der Knecht kaum wenn er es mehr als einmal machen soll.

    Wir (mein Schulfreund und ich) haben es als 13/14 jährige so gerade eben auf der vom Vater/ Opa ausgelegten Rampe mit einer nicht ganz gefüllten Karre (die schon ein Gummirad hatte) geschafft. Die Kunst/Erfahrung war den Haufen so anzulegen, das man den ganzen Winter/Frühjahr etwa gleichbleibend schwere / leichte Arbeit beim Misten hatte. Und die Bretter sollten auch überlappen. Steht das Schubkarren-Rad erst mal im Mist kann‘ste gleich abkippen. Hinten abdrücken und das Rad wieder ausrichten ist auf dem Misthaufen so gut wie unmöglich.

    Wie gesagt: Kein Museumsbetrieb sonder tägliches bitteres Brot. Und da quatscht eine Gruppe von der guten alten Zeit. Sollen sie mal wieder machen, vor allem wenn die Bretter nass oder vereist sind.

    Lieber etwas weniger Mist im Modell auftürmen als unmögliches darstellen.

    Meint mit leichter Ironie
    :matrose:

    Friedrich

  • Hallo Friedrich, hallo Freunde


    Denkt aber bitte daran das man mit der Mistkarre auch noch auf den Misthaufen „rauf“ muss.*glu2*

    Vor allem wenn es der Opa noch bewerkstelligen soll.


    Da gibt es noch die Alternative für den Jung und der Opa soll sein Pfeichen rauchen....


    Der Fuchsbagger :thumbsup:


    Gruss Jürgen

    Meine Angst besteht darin:

    Das die Träume eines Tages, ausgehen.:wseufzer:

    Einmal editiert, zuletzt von Jürgen ()

  • Nochmal Moin; Wir wollen hier den Faden nicht zerstören...

    aber im allgemeinen waren die kleinen/ mittleren bäuerlichen Familien Betriebe finanziell nicht in der Lage sich solch ein gutes Stück zu leisten. Den Atlas Mistbagger am Hanomag gab es schon öfter, nur für die Abfuhr auf das Feld… oder wenn Opa sich beim Aufbau des Misthaufen grob verschätzt hatte. Heute würde man sagen: Dann kam der „Lohner“ und hat es gerichtet.

    Entmistungsanlagen in Form von Kettenschieber gab es da schon eher … aber auch erst wenn die Anzahl der Tiere es lohnend erscheinen ließen. Und! Je verwinkelter der Hof und seine Ställe je weniger Technik, auch das ist logisch.

    Für ein Dorf wie Michael es baut ist die Schubkarre schon das richtige Werkzeug.
    LG
    :matrose:
    Friedrich

  • Hallo Freunde,


    vielen Dank für die Rückmeldungen. Hat mich sehr gefreut.

    Friedrich: Man merkt, dass wir beide eine ähnliche Vergangenheit haben, wenn auch ein paar Kilometer Deutschland dazwischen lagen/ liegen. Die kleinen Bauern bei uns hatten selten die Dungkräne oder auch die Kratzbänder.

    Bernhard: Schade, dass es mit SOntheim nicht klappt. Spannend ist, dass mir ein FREMO Kollege genau das gleiche Modell auf seinem Hof nahe Friedland zeigte. War wohl weiter verbreitet. Ich suche aber eine Variante mit Riemenantrieb. Man musste durch einen abschraubbaren Deckel Gülle einfüllen und dann hat sie angesaugt. War nur etwa 50 cm hoch und hatte dann einen kurzen Schlauch an dem dann das Einfüllrohr angeschlossen war.

    @Thoams S: Vei a weng an Dialegd mej mer scho nu neibringa in des Forum dou. Vielen Dank für deine Antwort.

    Jürgen: Fachsenfeld ist nicht so weit von Sonntheim. Ich würde mich mal über ein Gespräch mit dir live und in Farbe freuen. Der hof ist schon etwas gealtert muss aber noch mehr bekommen.


    Ich hatte meine aktuellen Bilder nicht dabei (Beitrag ist in Leipzig entstanden) so dass die Farbe noch den Rohzustand zeigt.

  • Moin,


    gab es denn nicht einfache, fest installierte kleine Mistkräne an dem Misthaufen?

    Ich meine dies im bäuerlichen Umfeld, wo ich als Bub hin und wieder unterwegs war, gesehen zu haben.


    Allerdings waren das meinst größere Mistmengen in größeren Mistkauten zu bewegen.........


    Aber das ist schon viele Jahrzehnte her und die Erinnerung verblasst...............


    Viele Grüße

    Holger


  • Moin Holger und Mitleser

    fest installierte kleine Mistkräne an dem Misthaufen?

    Ja gab es. Das es eine kleine Form von stationären Mist Greifer gab habe ich auch schon gelesen. Also eine Form von Minibagger (ohne eigene Fortbewegung) der 50er und 60er nur für Stall Dung. In Ostfriesland war der nicht verbreitet. Bei uns gab es auch keine Stein-/Mauerumrandung des Mistplatz. In über 90% der Fälle wurde der Misthaufen „aufgesetzt“ also mit der Mistgabel frei aufgeschichtet. Dass das so eine Art Wettbewerb im Dorf war (wer kann es am Besten) sei nur am Rande bemerkt. Technische Hilfen waren die aufkommenden Frontlader am Schlepper und der Anbau-Mistbagger z. B. von der Firma Atlas, der in unserer Gegend oft an einem Hanomag (R 45) montiert war.

    Der Mist wurde mit der Schubkarre auf den Haufen gefahren oder später mit dem Kettenendmister Quasi auf den Haufen gezogen.

    Wie das funktioniert muss extra beschrieben werden. Kleine bis mittelgroße Höfe hatten außer dem Traktor keine anderen technischen Hilfsmittel zum Endmisten.

    Endmisten wurde über all in Deutschland anders bewerkstelligt; das ist aber auch der Form (Aufbau) des Bauernhof geschuldet.

    LG
    :matrose:
    Friedrich

  • Moin,

    ich kann die Erinnerung von Holger bestätigen.

    Es mag regional unterschiedlich sein: in dem kleinen Dorf Kettig bei Koblenz hatte der Landwirt, bei dem ich als Kind abends mit der Alu-Milchkanne frische Milch kaufen ging, auf seinem sehr beengten Innenhof einen Misthaufen, an dessen Ecke ein fest installierter Kran stand.

    Ich kann mich nicht erinnern, ob der "nur" zum auftürmen war, nehme aber an, daß er auch zum verladen auf den Anhänger diente. Der Kran hatte einen kleinen Gittermast und ein Gehäuse über dem Antrieb, daneben einen Bedienstand mit ein paar Hebeln (und er war blau!).

    Beste Grüße


    Wolfgang

    Mich interessiert vieles - und immer alles rund um das Bw Bestwig!!

  • Hallo Leute,


    Holgers und Wolfgangs Erinnerungen sind völlig richtig. Ja die Stationären Mistkräne gab es. Mein Schulfreund hatte so ein Ding. Dessen Einsatz war immer ein Highlight und hat bei mir wahrscheinlich den "Fuchsbagger Trieb" angefacht. Ist aber leider schon abgebaut und die Doku dazu ist auch weg. Ich halte die Augen mal offen. Soweit ich weiß, gab es so einen Mistkran mal von Mo Miniatur.

    Übrigens hat die Firma Fuchs mit so einem Gerät angefangen, der aber auf Metallrollen verschiebbar war. Daraus wurde dann der Fuchs 300 und der Rest ist ja bekannt.

    Benutzt wurden die Mistkräne zum beladen der Miststreuer oder Wagen, da Mist echt schwer sein kann. In der Nähe von Sontheim kenne ich noch einen Standort. Mal schauen ob der noch steht.

    Das waren dann aber schon größere Höfe und reichere Bauern.

    Die Kratzbahnen wurden aber erst mit der mechanisierung so frühe bis Mitte der 60iger bei uns in Franken eingeführt.

    Mir war es nur wichtig insgesamt den stimmigen Zusammenhang eines Kleinbauernhofes darzustellen. Und wie gesagt, in der Hofeinfahrt vor dem Haus (da wo ich ihn am liebsten und vorbildnähesten gerne hin gemacht hätte) war kein Platz mehr vorhanden. Daher die "Umsetzung".


    Es freut mich trotzdem mit "etwas Mist " :pfeifen: hier einige Beiträge zu generieren. Konservieren von Eindrücken und Zeitzeugnissen aus der Kindheit eben. Wo findet man das sonst so nah alles beieinander als bei unserem schönen Hobby! :thankyou:


    Michael R

  • Ottenhofen 11


    Ja, es ist vollbracht! Nach mehreren langen Abenden und einem intensiv Wochenende war es dann im Spätsommer 2019 soweit. Ein fränkisches Dorf geht auf Reisen zur großen Gemeinschaft. Erstes FREMO- Treffen mit Ottenhofen in Sontheim/Brenz. Und, was soll ich sagen? Ich bin rund um zufrieden. Alles hat gut funktioniert, nichts entgleist und es ist nichts kaputt gegangen. Aber nun schön der Reihe nach.

    Als der Misthaufen nun fertig war kam die Gleiswaage von Udo Böhnlein an die Reihe. Also um es mal ehrlich zu sagen, nicht gerade was für ungeübte und nervenschwache Bastler. Aber machbar! Aus meiner Sicht sollte noch eine etwas bessere Bauanleitung dazu kommen. Aber mit Fotos und den Zeichnungen von Rainer kann man sie bauen. Ich habe mich bei mir für die Gleisbrücke von Auhagen entschieden, da sie aus Kunststoff sicher, auch mit älteren NEM Radsätzen keine Kurzschlüsse verursachen wird. Wenn mir der Waagebalken nicht mal kurz vor Fertigstellung runter gefallen wäre und dabei die seitlichen Gegengewichte der Abdeckung ins Nirvana verschwunden wären, wäre es glaube ich auch entspannter gewesen. Aber man wächst mit den Aufgaben.

    Als nächstes habe ich noch die Bahnsteiglaternen und die Lampe an der Ladestrasse bemalt und zusammengebaut. Es sind Resingussteile von Markus Meier die ich auf einem FREMO Treffen erstanden habe. Insbesondere die Bahnsteigleuchten sind typisch für unsere Gegend. Die Lampenfüße sind mit einem MS-Draht versehen die in passende MS-Röhrchen (wie ein Teil der Bäume und Schilder) gesteckt werden. Die Röhrchen habe ich mit einigem Aufwand und einer kleinen Bohrschablone (Holzklötzchen mit senkrechtem Loch) mit dem Stiftenklöbchen in den Styroduruntergrund gebohrt um einigermaßen gerade Lampen zu haben. Und was soll ich sagen: Alles krumm und schief! Die Bilder bringen es an den Tag.


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    Die Pfeiftafeln und Signaltafeln hatte ich bereits vorher schon mit den MS- Röhrchen angefertigt und im Boden versenkt. Die Signalschilder hatte ich auf normales Papier gedruckt und dann die Schilder mit Sekundenkleber getränkt. Gab nur ein sub-optimales Ergebnis, so dass ich demnächst da mal Nachrüsten werde. P-L Wiederholer mit Geschwindigkeitsbeschränkung auf 15km/h, das selbe nochmal ohne Wiederholer am Bahnsteigende und dann nochmal aus der Gegenrichtung. Die Andreaskreuze entstanden genauso.


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    Als Erfahrung auf dem zweiten treffen in Illfeld hat sich herauskristallisiert, dass die Andreaskreuze sehr empfindlich auf Berührungen reagieren und beim zurückbiegen dann auch leicht abbrechen. Wird also insgesamt neue Schilder auf Fotopapier geben oder halt doch aus MS.

    Am Schluss habe ich noch die Figuren in kleinen Gruppen und Szenen aufgestellt. Natürlich durften auch die Hühner nun endlich aus dem Stall auf den Mist und fühlen sich dort glaube ich ganz wohl. Der Jungbauer ist gerade am Misten und die Altbäuerin ist im Garten zu Gange.


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    Der Biergarten wurde auch noch belebt, wobei durch die nahe Baustelle hier die Gastlichkeit doch eher leiden wird. Dem Wirt steht auch schon der Schweiß auf der Stirn.


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    Für die großen, abnehmbaren Bäume wurden die Baumlöcher mit den Magneten/ Schrauben nochmals gesäubert und eine Stellprobe gemacht.


    Nun kam nach dem Aufpeppen das Abbauen und Verstauen . Die Häuser sind ja abnehmbar und werden durch die Magneten nur justiert.

    Zum Transport habe ich mir aus Eurokisten und Styropoor ein Verpackungssystem gemacht, dass so gut ist, dass ich erst mal ein Foto brauchte um es wieder zusammen zu bauen. Aber dann sind die Häuser auch sehr sicher verstaut.


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    Die Beine sind ganz normale Holzlatten, die in den Haltern mit Schrauben fixiert werden. Verstellt wird unten an den Füßen über die Schloßschrauben.

    Das Einladen ins Auto war dann nochmal ein kleines Puzzle was für Sontheim noch recht einfach war, in Illfeld, wo ich mit Anhänger und meinem alten Michelsheim war musste wieder eine Fotodokumentation aufs Handy um wieder alles heim zu bringen.


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    So, und nun nach den beiden Einsätzen gibt es eine nachzuarbeitende Gleissperrenmechanik und noch einiges an Grünzeug das noch dazukommen soll. Ansonsten alles betriebsfest und ohne mechanische und elektrische Fehler. Schlüsseln und Anleitung dazu funktioniert und die Spieler waren zufrieden.

    Ich auch!

    Mehr dann demnächst mal zum Betriebsdienst in Ottenhofen.


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    PS: Ich hatte beruflich und auch sonst viel um die Ohren und daher war irgendwie der Dampf mal kurz raus, aber der Kessel hat nun wieder Reserven...


    Michael R

    Einmal editiert, zuletzt von Michael R () aus folgendem Grund: Überschrift angepasst.

  • Ottenhofen 12


    Ich dachte, nachdem es hier doch sehr ruhig wurde die letzte Zeit ich lass mal wieder etwas die Modellbahnsonne über Ottenhofen leuchten, nachdem ich das Treffen in Sonntheim heuer irgendwie komplett verdaddelt habe. Schade, sehr schade, weil es auch Tschos letztes Treffen war. Aber seht selbst, von einer kleinen Fotosession vor einiger Zeit.


    Pünktlich ist er schon, hat sich der Kleinbauer Aumüller beim Blick auf die Taschenuhr gedacht, als der Personenzug aus Steinach an seinem Anwesen vorbeirumpelt.



    Ein Blick von den Feldern verrät ähnliches.





    Es ist so um die Mittagszeit rum im sommerlichen Ottenhofen und nur wenige Fahrgäste steigen zu oder aus. Der Schülerzug aus Windshaim hat es da dann später schon mehr in sich.

    Lokführer Georg Stangawirbel siehts mit Fassung, noch eine Bremsstufe und der Zug kommt nach geschicktem Auslösen der Bremse vor dem Übergang ruckfrei zum stehen. Braves Pferd denkt er sich, braves Pferd....


    "Ottenhofen, hier Ottenhofen!" Eingefahren ist P 2282 aus Steinach zur Weiterfahrt nach Windsheim.

    Die 86 170 des BW Ansbach hat mit den vier Umbauwagen weiß Gott keine Mühe, so dass der Heizer mit seinem gut durchgebrannten Feuer hier keinerlei Herausforderung zu weiteren Taten sieht. "Des basd scho sou wies is, do kummer scho nu bis Windsa nei. A weng a Wasser demmer nu speißn und dann kemmer weider fourn. Sprachs und stellte den Injektor an.

    Der Meiers Gustl ist der Zugführer des 2282 und macht sich nach dem Anhalten des Zuges gleich auf zur Schlüsselanlage am EG, um mit dem Schlüssel DB 21 den BÜ der nahegelegenen B13 einzuschalten. Sobald das Kennlicht aufleuchtet geht er türenzuschlagend am Zug entlang Richtung Lok und bleibt an der letzten Tür stehen. Kurzer Blick am Zug entlang, alle Türen zu, BÜ blinkt ...


    "Mir kenna und du derfschd abfohrn Schorsch ..... "

    Georg Stangawirbel schiebt den Regler der 86iger kurz auf, lässt die Dampfpfeife aufheulen und schaltet die Glocke an, denn er kennt ja den Gohlke Kurt, der mit seinem Mercedes doch gerne noch vor dem Zug den BÜ nutzt, um keine Zeit zu verlieren. "Sou a Mistd sou a bleder..." Hört er noch kurz aus dem Transporter das Gezehter des immer eiligen Kaufmanns aus dem Nachbarort.



    "Na gehd doch alder Hitzerblidz alder..." murmelt der Schorsch und schiebt den Regler weiter auf, was man leider bei den Temperaturen nicht erkennen kann.



    Mit doch deutlicher Aussprache rollt der Zug auf den Übergang der B13 zu und nimmt auch aufgrund der Künste des Heizers schnell an Fahrt auf. Is ja a ka Wunner, im Stand und Berch no kunns Heizen ah a jehder, vei wergli. Sprachs und verschwand in Richtung Windsheim......



    Liebe Grüße Euch allen und bleibt mir bitte Gesund!


    Michael R

  • Hallo Gemeinde,


    es war einmal in Sontheim/ Brenz am vorletzten Wochenende, da hatte ich seit über zwei Jahren mal wieder Spaß im FREMO während eines sehr schönen ruhigen Treffen mit schönen Modulen und Fahrzeugen. Ja, ich weiß ich langweile vielleicht ein wenig mit dem kleinen Ottenhofen, aber es hat nach zwei Jahren Abstinenz mich mal wieder in seinen Bann gezogen. Was man nicht so alles macht und sich wünscht. So ein Tieflöffelbagger und mein Magirus, den grünen Magirus als Erinnerung an den Tscho von den Nachlaßverwaltern übernommen, der bald für den HJS Bau eine schöne Fuhre Sand an die Baustelle liefern wird, in ehrenden Gedenken an ihn! Und dann hat doch tatsächlich einer aus der Lokprojekte-Bande seine Triebwagen zu mir geschickt..... wunderschön. Aber seht selbst. So ein paar kleine Ergänzungen an Büschen und Gestaltung kamen dazu. Mir hat es auf jeden Fall wiede sehr viel Spaß gemacht.

    Aber achtet mal auf die Musik im Hintergrund... hört ihr da nicht auch die Beatles mit "she loves you, yeah, yeah, yeah" aus der Musikbox in der Kneipe.. oder täusche ich mich da?? Oder doch die Stones??

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    LG Michael R