Tach zusammen,
im heutigen deutlich umfangreicheren Abschnitt werde ich euch in den Punkten 4.a bis 4.k mit einer hohen Anzahl Zugnummern „nerven“. Aktuell über 400 Zugnummern stehen für die verschiedenen möglichen Verkehrsbeziehungen des Güterverkehrs zur Verfügung. Diesen „Zahlensalat“ braucht natürlich niemand zu lesen (der nicht will), aber vielleicht interessieren ja Vorgehensweise und Verkehrsbeziehungen. Wen es nicht interessiert, der lese bitte nur die Einführung.
4) Güterverkehr
Anmerkung vorab:
Teilweise handelt es sich bei den im Folgenden genannten Zugläufen nicht um Zugläufe des Vorbilds. Die Modell-Laufwege sind auf die Streckenbänder abgestimmt.
Anders als beim Personenverkehr schließe ich beim Güterverkehr keine Zuggattung aus.
Zwei Zuggattungen waren jedoch eine Besonderheit:
- Die Leig. Diese Güterzuggattung wurde zu Beginn der 1950er Jahre im nordwestlichen Ruhrgebiet gefahren. Ihr Zuglauf ging von Duisburg Hbf über Oberhausen Hbf – Dinslaken – Wesel – Bocholt – Rhede – Borken – Dorsten – Gladbeck West – Bottrop Hbf – Oberhausen West zurück nach Duisburg Hbf.
Leichte Güterzüge verkehrten im Ruhrgebiet der Jahre 1957/58 nicht mehr, nur ein solcher Güterzug brach noch in die Direktion ein; aus der Direktion Münster kommend nach Wanne-Eickel Hbf zur Stückgutumladehalle. - Der GmP. Bisher lassen sich zwei Güterzüge mit Personenbeförderung nachweisen, sie verkehrten zwischen Borken und Burlo.
Für Güterzüge ist der begrenzende Faktor die maximale Gleisnutzlänge des Modellbahnhofes. Sie steht derzeit noch nicht fest, wird aber sicherlich die durchschnittlichen Güterzüge verkraften können.
In ersten Planungen habe ich für insgesamt zwanzig Güterzüge aller Gattungen -in jeder Richtung zehn- Fahrplantrassen vorgesehen. Davon sollen je zwei für Rangiertätigkeiten im Bahnhof längere Aufenthaltszeiten haben, je einer könnte hier enden und wieder beginnen. Da, wie unten beschrieben, jedoch deutlich mehr Güterzüge möglich sein werden, wird es ein Auswahlverfahren geben (müssen). Dazu jedoch erst später mehr.
Ein zu berücksichtigender Planungsfaktor waren die Verschiebebahnhöfe. Von ihnen gehen fast alle Zuggattungen ab, nur einige überregionale Güterzugverbindungen haben andere Start- oder Zielbahnhöfe. Damit im späteren Modell-Fahrbetrieb eine gewisse Logik vorhanden ist, habe ich den 25 Verschiebebahnhöfen des Ruhrgebietes eine Nummernsystematik gegeben. Dieser Vorgehensweise kam die Zugnummernvergabe der Deutschen Bundesbahn von 1952 entgegen, in der die hauptsächlich in Frage kommenden Güterzuggattungen (Durchgangsgüterzüge, Nahgüterzüge und Leerwagenzüge) jeweils einen ganzen Tausenderbereich abdeckten.
In meiner Nummernsystematik bezeichnet die 100er-Zahl die Größe (siehe Anmerkung und detaillierter ab hier) und die 10er-Zahl die alphabetische Position des Verschiebebahnhofes in dieser Gruppe. Danach erst wird bei 0 beginnend hochgezählt, natürlich unter Berücksichtigung der Verkehrsrichtung. Somit können bei einem Bahnhof entweder nur gerade oder nur ungerade Zugnummern vorhanden sein, bei einem anderen aber gerade und ungerade Zugnummern.
Anmerkung zu Größe und 100er-Stelle:
0 = kleine Verschiebebahnhöfe mit 1000 – 1500 Wagen
1 = mittlere Verschiebebahnhöfe mit 1500 bis 3000 Wagen
3 = große Verschiebebahnhöfe mit über 3000 Wagen
Des Weiteren habe ich hier einen anderen Weg beschritten und den Güterzugverbindungen teilweise bereits feste Laufwege zugeordnet. Einige Zuggattungen haben aktuell nur ihren Abgangsbahnhof benannt.
Somit konnten „reale“ Verkehrsbeziehungen analog zum Vorbild kreiert werden. Dabei kam es mir darauf an, die Zugverbindungen aus einem bestimmten Verschiebebahnhof zu einem bestimmten Verschiebebahnhof zu führen. Auch wurden die oben erwähnten Streckenbänder berücksichtigt. Die Zugnummern bei Vorbild-Relationen weichen jedoch vom Vorbild ab.
Hieraus resultiert allerdings auch die hohe Anzahl Zugnummern.
Ab jetzt also nur noch der „Zahlensalat“:
4.a) Schnellgüterzüge (Zuggattung 40,1 und 40,2)
Schnellgüterzüge (Sg) brachten alle Eilgüter, wie heimisches Obst und Gemüse, Südfrüchte, Fisch und Fleisch für die Großmärkte in der nächstgrößeren Stadt. Auch anderes eiliges Frachtgut konnte mit ihnen transportiert werden. Sie verkehrten überregional.
Schnellgüterzüge erfahren keine Rangierbehandlung im Modellbahnhof. Ihre Gegenzüge (Leerzüge) verkehren als Sg, sofern es sich um „Spezialwagen“ handelt. Hier also die Kühlwagen, die Spitzdachwagen der FS oder Wagen von Vermietungsgesellschaften.
Die Zugnummern und ihre Laufwege lauten:
Frachtgut Fisch
Sg 5510 Cuxhaven – Köln-Gereon; Fisch
Sg 5520 Hamburg-Altona – Köln-Gereon; Fisch
Sg 5530 Bremerhaven-Geestemünde – Köln-Gereon; Fisch
Frachtgut Obst und Gemüse
Sg 5832 Bremerhaven-Seehafen – Köln-Gereon; Bananen
Sg 5841 B, Ludwigshafen – Duisburg Hbf; Frühkartoffeln, sonstiges Obst und Gemüse
Sg 5851 (Südeuropa -) München Süd – (Frankfurt Osthafen) - Wanne-Eickel Hbf; Obst und Gemüse
Sg 5853 (Südeuropa -) München Süd – Duisburg Hafen; Obst und Gemüse
Sg 5855 (Südeuropa -) München Süd – Oberhausen – Gelsenkirchen Hbf; Obst und Gemüse
Sg 5857 (Südeuropa -) München Süd – Essen Nord – Recklinghausen Hbf; Obst und Gemüse
Sg 5859 (Südeuropa -) München Süd – (Gießen) – (Hagen) - Dortmund Süd - Bochum Nord; Obst und Gemüse
Sg 5861 (Frankreich/Spanien -) Ehrang – Duisburg Hbf; Obst und Gemüse
Sg 5871 (Holland/Niederrhein -) Köln-Gereon - Osnabrück; Obst und Gemüse
Leerzüge (Zuggattung 40,2)
Aus Frachtgut Fisch
Sg 5511 Köln-Gereon – Cuxhaven
Sg 5521 Köln-Gereon – Hamburg-Altona
Sg 5531 Köln-Gereon – Bremerhaven-Geestemünde
Aus Frachtgut Obst und Gemüse
Sg 5833 Köln-Gereon – Bremerhaven-Seehafen
Sg 5850 Wanne-Eickel Hbf – München Süd
Sg 5852 Duisburg Hafen – München Süd
Sg 5854 Gelsenkirchen Hbf – München Süd
Sg 5856 Recklinghausen Hbf – München Süd
Sg 5858 Bochum Nord – München Süd
Sg 5860 Duisburg Hbf – Ehrang
Sg 5870 Osnabrück – Köln-Gereon
4.b) Durchgangseilgüterzüge (Zuggattung 50,1)
Sie transportierten meist Obst und Gemüse aus deutschen Landen.
Von dieser Zuggattung verkehren verschiedene Züge auf der Modellbahn, sie erfahren ebenfalls keine Behandlung im Modellbahnhof, beleben aber das tägliche „Abfuhrprogramm“.
De 5003 Köln-Gereon – Hannover-Linden; Frühkartoffeln, sonstiges Obst und Gemüse
De 5010 Hannover-Linden – Duisburg Hbf; Frühkartoffeln, sonstiges Obst und Gemüse
De 5012 Hamburg-Eidelstedt – Duisburg Hbf; Obst aus dem „Alten Land“
De 5014 Osnabrück – Köln-Gereon; Obst und Gemüse
De 5025 B, Nürnberg Rbf – Wanne-Eickel Hbf; Heidelbeeren, sonstiges Obst und Gemüse
De 5027 B, Mainz – Wanne-Eickel Hbf; Frühkartoffeln, sonstiges Obst und Gemüse
De 5029 B, Ludwigshafen – Wanne-Eickel; Frühkartoffeln, sonstiges Obst und Gemüse
4.c) Viehzüge (Zuggattungen 53,1, 53,2)
Viehzüge (V) brachten Schlachtvieh und anderes Eilgut zum nächsten Verschiebebahnhof.
Viehgüterzüge erfahren (nach jetziger Planung) keine Rangierbehandlung im Modellbahnhof. Sie können durch sonstige Eilwagen ergänzt werden. Aktuell habe ich ausschließlich Zugverbindungen aus nördlichen Abgangsbahnhöfen. Ergänzungen mit Viehzügen aus südlichen Gefilden ins Ruhrgebiet sind hoch willkommen.
V 5608 B So Neubeckum – Essen Nord
V 5616 So Münster (Westf) – Wanne-Eickel Hbf
V 5618 So Nienburg – Wanne-Eickel Hbf
V 5664 So Soest – Duisburg Hbf
V 5666 So Coesfeld – Duisburg Hbf
V 5710 So Osnabrück Rbf - Aachen Nord
V 5712 Mi Osnabrück Rbf - Aachen Nord
V 5714 B Fr Osnabrück Rbf – Köln-Nippes
V 5716 So Uelzen – Köln-Gereon
Leere Viehwagen werden auf Essen Nord (dort befand sich eine große Viehwagenentseuchungsanlage) abgefahren. Als Startbahnhof für Züge nur aus Viehwagen kommen nur zwei Bahnhöfe in Frage; die Züge verkehren einen Tag nach der Zustellung. Einzelwagen werden in Ng abgefahren.
V 5675 Mo Duisburg Hbf – Essen Nord
V 5676 Mo Wanne-Eickel Hbf – Essen Nord
Anmerkung:
Hierzu wird auch gerne eine Korrektur entgegengenommen, da bisher nicht klar ist, ob leere Viehwagen als V (Zuggattung 53,2) oder als Lgg (Zuggattung 68,2) geführt wurden.
4.d) Naheilgüterzüge (Zuggattung 55,1)
Die Ne dienten der Unterverteilung von z.B. Fisch-Kühlwagen, Viehwagen oder Obst- und Gemüse-Wagen ab den unterschiedlichen Ausgangsbahnhöfen aus den oben genannten Schnellgüterzügen, Durchgangseilgüterzügen oder Viehzügen.
Mindestens ein Naheilgüterzugpaar (Ne) für gemischte Frachten, die einer eiligen Zustellung bedürfen, wird werktäglich eingelegt.
Eilkurswagen (Ek) können Bestandteil eines Ne sein. Dabei ist die Aufnahme oder das Abstellen eines Eilkurswagens im Bahnhof genauso denkbar, wie die Zustellung mehrerer eiliger Wagen (Eilgutwagen) für den örtlichen Blumen- oder Kartoffelgroßhändler.
Gsw – geschlossene Frachtstückgüterwagen – und Stückgutwagen werden im Modellbahnhof von einem Ne aufgenommen und nach Wanne-Eickel gebracht (zur Stückgutumladung/Wagenumstellung).
Die Zugnummern lauten:
Bochum-Langendreer
Ne 5210 bis Ne 5219; Laufwege von/bis Hagen-Vorhalle, Hagen-Eckesey, Wanne-Eickel Hbf oder Witten Hbf
Bochum Nord
Ne 5220 bis Ne 5229; Laufwege von/bis Wanne-Eickel Hbf oder Bochum-Langendreer
Duisburg Hbf
Ne 5230 bis Ne 5239; Laufwege von/bis Dorsten oder Gelsenkirchen-Bismarck
Gelsenkirchen Hbf
Ne 5240 bis Ne 5249; Laufwege von/bis Duisburg Hbf oder Wanne-Eickel Hbf
Recklinghausen Hbf
Ne 5250 bis Ne 5259; Laufwege von/bis Duisburg Hbf, Oberhausen-Osterfeld Süd, Bochum-Langendreer
Wanne-Eickel
5260 bis Ne 5269; Laufwege von/bis Bochum-Langendreer oder Duisburg Hbf
4.e) Durchgangsgüterzüge (Zuggattung 60,1)
Jeweils zwei Durchgangsgüterzüge (Dg) je Richtung haben eine feste Fahrplantrasse bekommen.
Die deutlich höhere Zugnummernanzahl resultiert erneut aus den Start- und Ziel-Verschiebebahnhöfen. Jedoch werden hier nur die Verschiebebahnhöfe genutzt, die auch Dg durch das „innere“ Ruhrgebiet abgefertigt haben. Dies traf meist nur für die großen Bahnhöfe zu.
Das morgendliche Güterzugpaar wird dabei mit „realen“ Frachtzetteln bestückte Wagen in den „richtigen“ Zugspeicher bringen (siehe oben Verkehrsbeziehungen – Güterverkehr – Fehlfarben).
Das abendlich einzulegende Durchgangsgüterzugpaar wird je als Bedarfszug deklariert. Hierfür wird der Zugnummer ein +B+ angehängt. Er verkehrt nur, wenn so viel Fracht im „falschen“ Zugspeicher angefallen ist, dass diese mit dem morgendlichen Güterzug (Gleisnutzlänge ist zu beachten) nicht abgefahren werden kann.
Anmerkung dazu:
Es gibt im Modell später einmal durchaus Situationen, in denen „Fracht“ in eine andere als die notwendige Richtung abgefahren werden musste. Sie sollte deshalb nachträglich in den richtigen Zugspeicher überführt werden (können).
Ein Beispiel:
Fracht für Hamburg (BLAU) muss auf Grund der Lage des Modellbahnhofes erst nach Süden zum „fiktiven“ Vbf Bochum-Langendreer (GELB) abgefahren werden um von dort über Wanne-Eickel Vbf (BLAU) nach Hamburg zu gelangen.
Durchgangsgüterzüge erfahren keine Rangierbehandlung im Modellbahnhof.
Die maximale Achszahl für einen Durchgangsgüterzug wird auf 80 Achsen festgelegt.
Als Abgangsbahnhöfe wurden die Verschiebebahnhöfe gemäß der Zugbildungsaufgaben für Durchgangsgüterzüge festgelegt, jedoch nur mit den Beziehungen, die das Ruhrgebiet berührten. Lücken in der Systematik sind die Platzhalter für die hier nicht angesprochenen Verschiebebahnhöfe mit Zugbildungsaufgaben für Dg außerhalb des Ruhrgebietes.
Dg 6110, Dg 6112, Dg 6114, Dg 6116, Dg 6118; Bochum-Langendreer – Hagen-Vorhalle
Dg 6120, Dg 6122, Dg 6124, Dg 6126, Dg 6128; Bochum-Langendreer – Hohenbudberg
Dg 6131, Dg 6133, Dg 6135, Dg 6137, Dg 6139; Bochum-Langendreer – Wanne-Eickel Hbf
Dg 6210, Dg 6212, Dg 6214, Dg 6216, Dg 6218; Dortmunderfeld – Hagen-Vorhalle
Dg 6220, Dg 6222, Dg 6224, Dg 6226, Dg 6228; Dortmund-Hörde - Schwerte
Dg 6231, Dg 6233, Dg 6235, Dg 6237, Dg 6239; Dortmund-Hörde – Soest
Dg 6310, Dg 6312, Dg 6314, Dg 6316, Dg 6318; Duisburg Hbf - Gremberg
Dg 6410, Dg 6412, Dg 6414, Dg 6416, Dg 6418; Gelsenkirchen-Bismarck – Coesfeld
Dg 6420, Dg 6422, Dg 6424, Dg 6426, Dg 6428; Gelsenkirchen-Bismarck – Duisburg-Hochfeld Süd
Dg 6431, Dg 6433, Dg 6435, Dg 6437, Dg 6439; Gelsenkirchen-Bismarck – Wanne-Eickel Hbf
Dg 6510, Dg 6512, Dg6514, Dg 6516, Dg 6518; Hamm – Hagen-Vorhalle
Dg 6610; Dg 6612, Dg 6614, Dg 6616, Dg 6618; Wanne-Eickel Hbf – Duisburg-Wedau
Dg 6620; Dg 6622, Dg 6624, Dg 6626, Dg 6628; Wanne-Eickel Hbf – Hagen-Vorhalle
Dg 6631; Dg 6633, Dg 6635, Dg 6637; Dg 6639; Wanne-Eickel Hbf – Hamm Vbf
Dg 6640; Dg 6642, Dg 6644, Dg 6646, Dg 6648; Wanne-Eickel Hbf – Schwerte
Dg 6651; Dg 6653, Dg 6655, Dg 6657, Dg 6659; Wanne-Eickel Hbf – Soest
Zusätzlich wurden weitere vorbildgemäße Durchgangsgüterzüge eingeplant. Ihre Zugnummern, die sich ebenfalls nicht an die „allgemeinen Vergaberegeln“ halten konnten, lauten:
Dg 6020 bis Dg 6029 für einen „Wettbewerbs-Dg“
Dg 6050 bis Dg 6059 für einen Dg mit Gsw-Beförderung
Gsw: Geschlossene Frachtstückgüterwagen
Überregionale Durchgangsgüterzüge sind bisher nur wenige vorgesehen. Wenn jemand Informationen zu weiteren Zugverbindungen hat, würde ich mich über eine Zuschrift freuen.
Dg 7011 Köln-Kalk Nord – Wanne-Eickel
Dg 7013 Köln-Kalk Nord – Osnabrück Rbf
Dg 7121 München-Pasing – Wanne-Eickel Hbf
Dg 7123 Nürnberg Rbf - Wanne-Eickel
Bis hier Teil 1, der nächste Teil folgt gleich.
Herzliche Grüße
Andreas