Lange 2-Achser Betriebssicher machen?

  • Hallo Zusammen
    Wie macht man am besten die langen Roco 2-Achser Betriebssicher, so dass sie gezogen wie geschoben über alle Weichen fahren und die Kollegen nicht zum entgleisen bringen?
    Ich könnte mir Vorstellen, dass im Fremo neben dem Festlegen der Kulissen, Federpuffer und RP25 Rädern auch noch was mit den beweglichen Achsen gemacht werden sollte?


    Es geht um diese Fahrzeuge...


    Mit dieser Radaufnahme...


    LG,
    Axel

  • Hallo Axel,


    die "Einachsdrehgestelle" müssen generell festgelegt werden, sie sidn bei den im FREMO üblichen Radien (1m und mehr) völlig unnötig. Bei langen Zweiachsern kann man ggf. die Kupplung nicht völlig festlegen, sondern in der Beweglichkeit begrenzen. Leider kann ich nicht mit konkreten Maßen dienen, bis zu denen die Kupplung auslenken darf, aber 1-2mm nach beiden Seiten sollten gehen.
    Der Grund für die Festlegung ist, daß bei grossen Zuglasten (so ein Zug mit 72 Achsen ist halt nicht ganz leicht) die Kulissenmeachniken und beweglichen Achsen maximal auf Länge gezogen werden, dabei stellt sich der Wagen diagonal zur Fahrtrichtung und wird bei der kleinsten Unebenheit im Gleis entgleisen. Daher legen wir die Kulissen bei "kürzeren" Wagen komplett fest, und passen das Wagengewicht an, um einen sauberen Lauf im Gleis zu erreichen.


    mfg


    Thomas

  • Hallo Thomas
    Ich habe es mal für mich als Grafik dokumentiert.


    Die Eischränkung der Seitenbeweglichkeit werde ich wahrscheinlich mit einem U-Förmigen Draht machen oder mit Styrol-Klötzchen links und rechts neben der Kupplung.
    Das Einachsdrehgestell wird einfach aufgeklebt.


    Dumme Frage - mit was kann man den Roco Kunststoff verkleben? Ich verwende sonst gern den Revel-Liquid-Cement...
    Was hat sich bei Euch bewährt?


    Das Wagengewicht (ich meine angelehnt an die NMRA-Normen?):


    M = 21g. + 4.2 * L


    M = Masse
    L = Länge des Fahzeugs in cm


    Für das vorliegende Fahrzeug wären das also:
    M = 21g + 4.2 * 16cm = 88.2g


    Da muss ich noch öppis machen....




    LG,
    Axel

  • Hallo Lutz
    gute Idee - Ich habe es mir mal angeschaut.


    Du hast folgendes Bild angehängt:

    Und folgendes geschrieben:


    Zitat von Lutz

    Davon ausgehend wird die linke Achse die fest gelagerte, während die rechte eine Wippfunktion bekommt.
    Dafür wird bei der rechten Achse eine mittige Auflage aus 2x 0,3mm Drahtstückchen aufgeklebt. Zusammen mit den schon vorhandenen Mittelsteg
    ergeben sie einen Mittelsteg von etwa 0,6mm Höhe. So ermöglichen sie der Achslagerbrücke eine ausreichende Wippfunktion.
    Die beiden Klötzchen verhindern eine Drehbewegung des 1-achs DG um die vertikale Achse, behindern aber nicht die horizontale Wippfunktion.
    Die linke Achslagerbrücke bekommt eine Zwischenlage aus 0,3mm PS; so steht der Wagen weider waagerecht.


    Gehe ich richtig in der Annahme, dass die beiden langen Streifen links nur dazu dienen, die Höhe der Drahtstreifen auszugleichen?
    Mit welchem Kleber klebst DU Roco Fahrzeuge? CA?


    Wenn ich mir die Drehgestellaufnahme und KKK so anschaue scheint es soviele Lösungen und Spritzgussformen bei Roco zu geben, wie es Modelle gibt. Was für eine Verschwendung...


    LG,
    Axel

  • Moin Axel,


    (...)
    Dumme Frage - mit was kann man den Roco Kunststoff verkleben? Ich verwende sonst gern den Revel-Liquid-Cement...
    Was hat sich bei Euch bewährt?
    (...)


    Es gibt keine dummen Fragen ;-). Ich benutze zum Kleben des Roco-Kunstoffes gerne Ruderer L530. Das Zeug ist zwar ziemlich teuer, hat bei mir aber noch jeden Kunststoff verklebt. Selbst den nahezu unklebbaren Kunststoff von Lima und -- leicht OT -- Playmobil konnte ich damit haltbar kleben.


    Viele Grüße,


    Frank

  • Ich habe es mal für mich als Grafik dokumentiert.


    Ja, die Grafik verdeutlicht es sehr gut!


    Die Eischränkung der Seitenbeweglichkeit werde ich wahrscheinlich mit einem U-Förmigen Draht machen oder mit Styrol-Klötzchen links und rechts neben der Kupplung.

    Ja, klingt sinnvoll.


    Das Einachsdrehgestell wird einfach aufgeklebt.


    Dumme Frage - mit was kann man den Roco Kunststoff verkleben? Ich verwende sonst gern den Revel-Liquid-Cement...
    Was hat sich bei Euch bewährt?

    Ich habe schon viel mit Ruderer L530 geklebt, aber so richtig fest härtet der Kleber nicht aus, ich greife daher gerne auch zu 2K-Kleber, um die Einachs-Drehgestelle festzulegen. Dabei muss man darauf achten, dass die beiden Radsätze korrekt ausgerichtet sind - dabei hilft ein Streifen PS oder Holz, die Breite dem Radsatzinnenmaß entsprechend, mit dem man die beiden Radsätze korrekt ausrichtet:



    (Ja, da sind noch NEM-Radsätze drin, die RP25 waren grad nicht greifbar...)


    mfg


    Thomas

  • Hallo Axel,


    wahrscheinlich handelt es sich um irgendwelche Nylon (Polamid) Teile. Ich habe gute Erfahrungen mit Sekundenkleber gemacht, in das ein Füllstoff eingestreut wird. Damit konnte ich kraftschlüssig Metallröhrchen auf die Servoarme aus Nylon kleben. Sollte also auch bei den Untergestellen funktionieren.


    LG Bruno - bob -

    Es muss nicht alles perfekt sein was gut ist


    Ein Kluger bemerkt alles, ein Dummer macht über alles eine Bemerkung. Heinrich Heine

  • Hallo Axel,


    ich verwende fast nur noch CA Kleber. So auch in dem Fall des abgebildetens Klein Modellbahn Wagens. Roco hat ähnliche Kleinbahn-Gedächtnis-1-Achsdrehgestelle. Die Lösung zur Beseitigung und Schaffung einer 3-Punktlagerung sieht ähnlich aus. Man wird die Dicke der Bei- und Unterlagen ggf. anpassen, als auch in einzelnen Fällen etwas Material abfeilen müssen.


    @ Alle
    Lauftechnisch bringen die 1-Achsgestelle gar nichts. Im Gegenteil, sie vergrössern bei der Modellbahn in 1:87 sogar die Entgleisungswahrscheinlichkeit. Spätestens wenn ein derartiger Modellbahnwagen in einen Anschluß mit engen Radien geschoben wird, stellen sich die 1-Achsgestelle nicht radial zum Radiusmittelpunkt, sondern das genaue Gegenteil ist der Fall. Das Fahrwerk dann derart in der Grätsche ist der Wagen ganz anfällig für Entgleisungen. Da helfen auch Pizzaschneider nicht wirklich.


    Je länger der Radstand ist und je niedriger die Spurkränze, desto wichtiger ist eine zuverlässige Allradauflage. Es gibt verschiedene Möglichkeiten das zu erreichen. Nur sollte das Hand und Fuß haben und nicht auf Glauben, Hoffen, Esoterik oder sonstigen Quacksalbereien beruhen. Gerade im postfaktischen Zeitalter kann man sonst ganz hart auf dem Boden der Realität aufschlagen.
    Nur die reine Physik gilt und nur wer das Wissen hat oder es sich angeeignet hat kommt hier zu nachhaltigen Ergebnissen.
    Im Fall der Roco Achslagerbrücken aus POM hilft das hier weiter:
    https://de.wikipedia.org/wiki/Polyoxymethylen
    https://www.klebeprofi.net/kle…lyoxymethylen-pom-kleben/
    Oder: http://www.loctite.de/de/conte…lasticBonding_D_final.pdf
    Manchmal gibt es auch bei der Modellbahn Kunststoffarten die sich nicht haltbar kleben lassen.
    Eine weitere Möglichkeit ist das Einbringen von kleinen Bohrungen in Wagenboden und 1-Achsgestell mit anschliessenden Verstiften mittels Messingdraht [irony](ahhh, Achtung ich bin mal wieder in die Neusilberfalle getappt, es muß ja jetzt unbedingt Neusilberdraht sein) :saint: [/irony]. Man kann da aber auch kleine selbstschneidende Schräubchen hinein jagen.



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    Der Wagen im Einsatz. Alle Fahrzeuge haben eine Allradauflage, bei allen Fahrzeugen wurde das Radsatzinnenmaß von 14,5mm nach aktueller Norm* eingestellt, alle Fahrzeuge weisen nur noch 0,5mm hohe Spurkränze auf.
    Jedenfalls habe ich mir alle Spaßverderber vom Hals geschafft und meine Deutschbahnfahrzeuge fahren jetzt genau so zuverlässig wie die US-Fahrzeuge.





    * NEM110, NEM310,
    Ich für meinen Teil halte mich lieber hier daran: NMRA S-3.2, NMRA S-4.2

  • Hallo Lutz
    Danke für den Kommentar :)


    Ich habe im Keller grade 3 verschiedene Wagen liegen und alle haben unterschiedliche Befestigungen. Ähnlich zwar, aber doch unterschiedich.
    Wobei zwei Wagen schon sowas wie eine 3-Punkt Lagerung aufweisen.


    Als nächstes werde ich die Dinger mal wiegen und dann zerpflücken, beladen und umbauen.


    LG,
    Axel